FRANKFURT - SCHWANHEIM: (D - HE) Geläute der Kath. Kirche St. Mauritius

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  • เผยแพร่เมื่อ 28 ส.ค. 2024
  • Es erklingen die Glocken des Kirchorts St. Mauritius (Pfarrei St. Jakobus) im Frankfurter Stadtteil Schwanheim, Bundesland Hessen.
    Stimmung: H° dis' fis' gis' h' cis''
    Giesser: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
    Gussjahre:
    1953 (2-4), 1955 (1, 5), 1956 (6)
    Die Glockengeschichte des "Doms im Maingau" wie er im Volksmund auch liebevoll genannt wird, reicht bereits einige Jahrhunderte zurück. Ein erster Nachweis über Glocken in St. Mauritius stammt aus dem Jahr 1763 und beschreibt drei Glocken. Die beiden kleinen Glocken stammen aus dem Hause J. Wagner Frankfurt und wurden 1628 und 1665 gegossen. Die grosse wurde ebenfalls im Jahr 1665 aufgrund eines Sprunges von B. und J. G. Schneidewind neu gegossen.
    Die neue Pfarrkirche St. Mauritius erhielt zu ihrer Weihe am 22. September 1901 ein neues Vierergeläut von A. Hamm & Sohn in Frankenthal. Es erklang in den Tönen c' e' g' a'. Aufgehängt wurden die Glocken in einem genieteten Stahlglockenstuhl welcher heute noch vorhanden ist und 2005 aufgestockt wurde.
    Bereits 1917 mussten drei der vier Glocken für Rüstungszwecke abgegeben werden. Im Jahr 1924 konnte Schilling, Apolda vier neue Glocken ergänzen und eine neue grössere Glocke, für die bis dato ein Platz freigeblieben war hinzufügen. Die Ankunft mobilisierte fast das gesamte Dorf Schwanheim. Sie ergänzen die den 1. Weltkrieg überdauernde c' von Hamm zu einem nach unten erweiterten Salve-Regina-Quintett. Der damaligen Zeit entsprechend erhielten sie eine filigrane Glockenzier. Die A° in leichter Rippe war am gekröpften Joch aufgehängt. Dieses Geläut verrichtete bis ins Jahr 1942 seinen Dienst und wurde im 2. Weltkrieg konfisziert. Eine Tonaufnahme dieses alten Geläuts hören wir im Vorspann.
    Nachdem der 2. Weltkrieg überstanden war entschied man sich gegen günstigere Stahlglocken und liess ein neues dreistimmiges Geläut (dis' fis' gis') bei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg giessen. 1955 reichte das Geld, welches aus Spenden zusammengekommen war, für eine neue grosse Glocke. Für Schilling war eine A° aufgrund von Platzmangel keine Lösung, weshalb er auf einer H° in mittelschwerer Rippe aufbaute mit fast identischem Durchmesser. Mit dem Guss der grossen Glocke gab Schilling von sich aus die schwere Oktavglocke h' hinzu. Die Arbeit des Glockenausschusses zur Spendensammlung war damit erfüllt. Für Schilling war es ein gelungenes Gesamtwerk, was in seinem zufriedenen Gesichtsausdruck bei der Übergabe der H° in der Heidelberger Gießerei als auch besonders beim Probeläuten in Schwanheim ersichtlich war.
    Für die alte Pfarrkirche (heutiges Schwesternhaus) wurde von Schilling 1956 eine cis'' gegossen, tonlich exakt abgestimmt auf das Hauptgeläute in St. Mauritius. Diese Glocke war für den dortigen Dachreiter zu schwer, musste 2002 stillgelegt werden und konnte durch eine neue Spenderglocke e'' ersetzt werden. Sie wurde vorsorglich in den Turm von St. Mauritius gehievt, um dann nach Aufstockung des genieteten Glockenstuhls im Mai 2005 das Hauptgeläute der Pfarrkirche um eine stimmige „Klangkrone“ zu ergänzen. Im Bistum Limburg ist dieses Sextett mit einem Gesamtgewicht von über sieben Tonnen das einzige sechsstimmige, das sich über mehr als eine Oktav erstreckt. Als tontiefes Dur-Geläute zählt es nun zu den bedeutendsten Geläuten der Diözese Limburg (Wolfgang Nickel, Glockensachverständiger Limburg).
    Daten zu den Glocken:
    Glocke 1
    Name: St. Mauritius
    Ton: H°
    Gewicht: 3'193 Kg
    Durchmesser: 1.718
    Inschrift: „ST. MAURITIUS, DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG, DEN KRIEGSOPFERN ZUM GEDÄCHTNIS - DURCH SPENDEN DER SCHWANHEIMER BÜRGER WURDE ICH IM JAHRE 1955 IN HEIDELBERG GEGOSSEN - IM 1. UND 2. WELTKRIEG WURDEN MEINE VORGÄNGERINNEN FÜR KRIEGSZWECKE ZERSCHLAGEN.“
    Glocke 2
    Name: St. Antonius
    Ton: dis'
    Gewicht: 1'580 Kg
    Durchmesser: 1.355
    Inschrift: „ST. ANTONIUS DOCTOR TU ECCLESIAE TESTAMENTI ARCA OPEROSOS NOS FIDELI UNITATE ADIUVA.“
    Glocke 3
    Name: St. Maria Assumpta
    Ton: fis'
    Gewicht: 885 Kg
    Durchmesser: 1.125
    Inschrift: „MARIA ASSUMPTA AD NOS TRIUM ANS EXULES REGINA VERTE LUMINA.“
    Glocke 4
    Name: St. Michael
    Ton: gis'
    Gewicht: 610 Kg
    Durchmesser: 995
    Inschrift: „ST. MICHAEL ARCHANGELUS SERENAE PACIS AUCTOR RELEGAT IN ORCUM BELLA LACRIMOSA.“
    Glocke 5
    Name: St. Joseph
    Ton: h'
    Gewicht: 427 Kg
    Durchmesser: 871
    Inschrift: „ST. JOSEF EXEMPLUM OPTICUM ORA PRO NOBIS.“
    Glocke 6
    Name: St. Katharina
    Ton: cis''
    Gewicht: 275 Kg
    Durchmesser: 745
    Inschrift: „CIATHARINA VIRGO NOBILIS / SUBTILI SAPIENTIA INSIGNIS / AMICA CHRISTI MARTYR / CORONAM ADEPTA, IN SINAI MONTEM / AB ANGELIS TRANSLATA“
    Dem Vorsitzenden vom Freundeskreis St. Mauritius, Herrn Bernhard Stuck, sei hiermit ein recht herzliches Dankeschön für die Ermöglichung der Aufnahmen sowie die fachkundige Führung und Begleitung auf den Turm ausgesprochen. Viel Freude mit dem Video! Ebenso ein Dank an Maik für die Begleitung.
    Quellenangaben:
    Schwarzweiss Fotos im Vorspann, Pfarrarchiv St. Mauritius
    Luftaufnahme der Kirche von 2005, Konrad Neumann

ความคิดเห็น • 25

  • @AntoineRAULLETcampanaire
    @AntoineRAULLETcampanaire ปีที่แล้ว

    Wunderschöne Schilling-Glocken !

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  ปีที่แล้ว +1

      Freut mich wenn es dir gefällt!

  • @heidelbergerglockenfreund6016
    @heidelbergerglockenfreund6016 2 ปีที่แล้ว +1

    Ein wunderschönes Traum geläut für die Kirche hier zeigt wieder Friedrich Wilhelm Schilling seine Klangstärke wunderschönes Geläut und eine sehr schöne Kirche

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      Hier hat Schilling in verschiedenen Etappen bewiesen das er sein Handwerk einfach im Griff hatte.

  • @glockenzeit
    @glockenzeit 2 ปีที่แล้ว +2

    Eine mustergültige, interessante Vorstellung, insbesondere wegen der historischen Tonaufnahme und interessanten Fotografien aus vergangenen Jahrzehnten!

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      Wenn man solch alte Fotos Aufnahmen zur Verfügung gestellt bekommt sag ich natürlich nicht nein 😉 Freut mich wenn es dir gefällt!

  • @GlockenHZ
    @GlockenHZ 2 ปีที่แล้ว +1

    Sehr schön, das reine Dur-Motiv am Anfang! Und auch schön zu lesen, dass der Freundeskreis noch aktiv ist.

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      Der Freundeskreis kümmert sich hier wirklich um die Kirche und das Geläut, das weisst du selber bestimmt auch. Es hat mich jedenfalls sehr gefreut, dass es in St. Mauritius noch Leute gibt denen der Erhalt der Kirche wichtig ist. Das Geläut ist sowieso klasse.

    • @GlockenHZ
      @GlockenHZ 2 ปีที่แล้ว +1

      @@Niklausglocke Natürlich, aber mit der Umstrukturierung zur Pfarrei Neuen Typs (St. Jakobus) ging auch Wertschätzung für diese Arbeit verloren, wie ich mitbekommen habe. Deshalb umso erfreulicher, dass man nicht aufgegeben hat.

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      @@GlockenHZ Stimmt das Thema hatten wir kurz angeschnitten aber der Freundeskreis liess sich davon nicht beirren. Die machen weiter wie bisher und das ist gut so.

  • @Glockenfampf
    @Glockenfampf 2 ปีที่แล้ว +1

    Ein fantastisches Geläut ist das, ganz ohne Zweifel. Interessant ist diese große Glocke die offenbar in einer ähnlichen Rippe wie die Große in Wengen im Allgäu gegossen worden ist. Sie erinnert mich zumindest klanglich extrem daran!

  • @glockenlandschaft_thueringen
    @glockenlandschaft_thueringen 2 ปีที่แล้ว +1

    Sehr schönes Geläut!👍

  • @lucarichard5899
    @lucarichard5899 2 ปีที่แล้ว +1

    Das ist ein Traumhaftes Geläut : ).

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      Da kann ich dir nur zustimmen!

  • @diogopinto8007
    @diogopinto8007 2 ปีที่แล้ว +1

    Kenne ich sehr schönes Geläut

  • @stahlglocke
    @stahlglocke 2 ปีที่แล้ว +1

    "...heidelbergi restituta". Wow! Das Geläut ist schon was ganz feines, auch wenn die Gußhaut sicher nicht in allen Dingen des Meisters Willen entspricht (z. B. Kronenplatten bei dis' und h°). Die große Glocke ist wirklich hübsch, auch klanglich, und die Kronenhenkel haben sogar Füßchen! Interessant auch die gleichzeitige Nutzung von Frakturschrift und Kapitalis. Mit den hist. Fotos und der Tonaufnahme des Vorgängergeläutes eine mustergültige Dokumentation, besonders, weil man den Meister auch selbst zu sehen bekommt. Margarete Schilling gibt in ihrem Buch "KUNST · ERZ UND KLANG" die a° von 1924 übrigens mit 3358 kg an. Gut gemacht, Respekt! (Auch an die Kirchengemeinde bzw. den Freundeskreis!)

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      Freut mich das dir die hier gezeigte Präsentation gefällt! Ein gefälliges Geläut das sich im heutigen Zustand wirklich hören lassen kann. Der Vorstand vom Freundeskreis schaut auch wirklich gut dazu. Das findet man nicht oft und deshalb freut es mich umso mehr.

    • @bernhardstuck4633
      @bernhardstuck4633 2 ปีที่แล้ว

      In dem Wiegeprotokoll aus Apolda, was mir im Original vorlag (Pfarrarchiv) stehen 70 Zentner entsprechend 3.500 kg (+- 25 kg). Man weiß natürlich nie, ob mit oder ohne Klöppel oder Stahljoch.

  • @martapijuanblanco9772
    @martapijuanblanco9772 6 หลายเดือนก่อน

    Eine Frage was bedeutet der glockenstuhl wurde 2005 aufgestockt?

  • @clochebell
    @clochebell 2 ปีที่แล้ว +1

    A trip to the marvellous German World of Church Bells is indeed a revealing experience, nicht Wahr! Hence, one discovers there other different ways in which the subject of bells is treated.

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  2 ปีที่แล้ว

      Yes, I always enjoy a trip to Germany. The bells that hang here are usually not to be despised. You always learn something new.

    • @clochebell
      @clochebell 5 หลายเดือนก่อน

      Especially with the marvellous bells created by FWS !!! @@Niklausglocke