Immer wieder ein Genuss Wolfgang Leonhards Erzählungen zu folgen. Ich glaube, ich habe gerade in einer Stunde mehr über die Gründung der DDR gelernt als in 50 Jahren zuvor. Vielen Dank!
@@pascha1903 Keiner ist bissl übertrieben, aber klar die bewusstlosen teilnehmenden massen wollen freilig nichts wissen, was ihr weltbild ins wanken bringen könnte.
Mir kommt es so vor, als wäre Leonhard damals entweder sehr naiv gewesen oder er beschönigte im Nachhinein seine damalige Haltung. Er war auf der Komintern-Schule, will aber trotzdem nicht durchschaut haben, was die Kommunisten in Deutschland vor hatten? Wenn er Parteienpluralismus haben wollte, so hätte er die im Westen haben können, zur marxistischen Gesellschafts- und Geschichtsanalyse passt sie hingegen nicht. Selbst Rosa Luxemburg dürfte an sowas wie Pluralismus nach unserem heutigen Verständnis nicht gedacht haben. Außerdem ist es zu einfach, nur Stalin für das System verantwortlich zu machen, eigentlich geht das hauptsächlich auf Lenin zurück. Er hat den demokratischen Zentralismus entwickelt, er hat die führende Rolle der Partei als geschulte Avantgarde festgeschrieben.
Da stimme ich dir grundlegend zu, allerdings würde ich die Macht der Repression und der Indoktrination mitveranwortlich machen, dass er sich erst allmählich davon lösen konnte. Er hats ja jahrelang nicht anders kennengelernt und solche Muster zu hinterfragen und dann abzulehnen, das dauert, selbst für so jemanden.
Guter Kommentar, stimme ihne vollkommen zu! Widersprüche sehe ich auch, das schmälert jedoch überhaupt nicht das Erlebnis, ihm zuzuhören, die Präzision, die Bildhaftigkeit und auch der Detailreichtum seiner Schilderungen sind aussergewöhnlich und sehr fesselnd!
Ich bin nicht dieser Meinung. Im Gegenteil schildert er ja sehr ehrlich, woran er geglaubt hat und dass er während der Phase der Ausbildung in der Sowjetunion ein überzeugter Sowjetanhänger war. Nur- er hat, das ist sehr überzeugend in dem Interview, aus seinen Erfahrungen gelernt und daraus die Konsequenzen gezogen. Das sollte ihm erst mal jemand unter den damaligen Bedingungen nachmachen (hat keiner gemacht, wie er auch geschildert hat). Auf mich wirkte Wolfgang Leonhard außergewöhnlich wahrheitsliebend, als ein Mann, der nichts beschönigt hat und der zu den Fehlern, die er gemacht hat, stand. Erstaunlich, wie fesselnd der Mann erzählen konnte, und sein Gedächtnis- unglaublich.
Er war nicht der einzige, der eigentlich andere Vorstellungen vom Sozialismus hatte, er sagt ja auch, was er sich erhofft hatte. Da die Praxis aber das Kriterium der Wahrheit ist, musste er feststellen, dass es mehr und mehr anders wurde, als sich viele Kommunisten die neue Gesellschaft vorgestellt hatten. Deshalb ist er dann auch einen anderen Weg gegangen.
Nicht jeder ist eben so ein wachsamer Tschekist wie Du. Aber wo warst Du Schlaffi eigentlich, als die Konterrevolutionären 1989 einfach so die Grenze aufgemacht haben? Das wäre doch Deine große Stunde gewesen...
Das ist eine grobe Fehlwahrnehmung und scheußlich ungerecht! Man mag ihm Naivität und vielleicht Selbstüberschätzung vorwerfen! Aber Eitelkeit und Theatralik - das kann man ihm nicht vorwerfen!
Immer wieder ein Genuss Wolfgang Leonhards Erzählungen zu folgen. Ich glaube, ich habe gerade in einer Stunde mehr über die Gründung der DDR gelernt als in 50 Jahren zuvor. Vielen Dank!
So schade, dass der weise Mann tot ist. Ich habe ihm immer sehr gerne zugehört.
Danke, Prof. LEONHARD, ich könnte Ihnen Stundenlang zuhören, Ruhe in Frieden 🕊
Tolles Interview und toller Mann. Habe von ihm gerade "Die Revolution entlässt ihre Kinder" gelesen.
Er spricht druckreif. Ein Meister der Artikulation und ein Gott der Deutschen Sprache.
herzlichen Dank dafür!
Halbe Stunde ihm zuzuhören ersetzt zwei Bücher...
Wo ist Teil 3, 4, 5 usw? Der Mann ist eine Art Geschichtsgoldgrube!
so genau will heute das keiner mehr wissen
@@pascha1903 Keiner ist bissl übertrieben, aber klar die bewusstlosen teilnehmenden massen wollen freilig nichts wissen, was ihr weltbild ins wanken bringen könnte.
@@realbounty5221 bornierte Menschen sterben nie aus. Nur so konnte Corona oder 1933 der Nazionalismus verbreitet und eingeführt werden
@@pascha1903 Ich würde sagen diese " bornierte Menschen" werden immer wieder neu gezüchtet, stichwort schulpflicht...
@@pascha1903 ...doch und es ist ein Muß!
habe ihn erleben können. super Mann
Ja das stimmt
manche kommentare erinnern an mlpd live!
Mir kommt es so vor, als wäre Leonhard damals entweder sehr naiv gewesen oder er beschönigte im Nachhinein seine damalige Haltung. Er war auf der Komintern-Schule, will aber trotzdem nicht durchschaut haben, was die Kommunisten in Deutschland vor hatten? Wenn er Parteienpluralismus haben wollte, so hätte er die im Westen haben können, zur marxistischen Gesellschafts- und Geschichtsanalyse passt sie hingegen nicht. Selbst Rosa Luxemburg dürfte an sowas wie Pluralismus nach unserem heutigen Verständnis nicht gedacht haben. Außerdem ist es zu einfach, nur Stalin für das System verantwortlich zu machen, eigentlich geht das hauptsächlich auf Lenin zurück. Er hat den demokratischen Zentralismus entwickelt, er hat die führende Rolle der Partei als geschulte Avantgarde festgeschrieben.
Da stimme ich dir grundlegend zu, allerdings würde ich die Macht der Repression und der Indoktrination mitveranwortlich machen, dass er sich erst allmählich davon lösen konnte. Er hats ja jahrelang nicht anders kennengelernt und solche Muster zu hinterfragen und dann abzulehnen, das dauert, selbst für so jemanden.
Guter Kommentar, stimme ihne vollkommen zu! Widersprüche sehe ich auch, das schmälert jedoch überhaupt nicht das Erlebnis, ihm zuzuhören, die Präzision, die Bildhaftigkeit und auch der Detailreichtum seiner Schilderungen sind aussergewöhnlich und sehr fesselnd!
Ich bin nicht dieser Meinung. Im Gegenteil schildert er ja sehr ehrlich, woran er geglaubt hat und dass er während der Phase der Ausbildung in der Sowjetunion ein überzeugter Sowjetanhänger war. Nur- er hat, das ist sehr überzeugend in dem Interview, aus seinen Erfahrungen gelernt und daraus die Konsequenzen gezogen. Das sollte ihm erst mal jemand unter den damaligen Bedingungen nachmachen (hat keiner gemacht, wie er auch geschildert hat). Auf mich wirkte Wolfgang Leonhard außergewöhnlich wahrheitsliebend, als ein Mann, der nichts beschönigt hat und der zu den Fehlern, die er gemacht hat, stand. Erstaunlich, wie fesselnd der Mann erzählen konnte, und sein Gedächtnis- unglaublich.
@@realbounty5221 ...vor allen Dingen ist er ein Mensch im besten Sinne!
Er war nicht der einzige, der eigentlich andere Vorstellungen vom Sozialismus hatte, er sagt ja auch, was er sich erhofft hatte. Da die Praxis aber das Kriterium der Wahrheit ist, musste er feststellen, dass es mehr und mehr anders wurde, als sich viele Kommunisten die neue Gesellschaft vorgestellt hatten. Deshalb ist er dann auch einen anderen Weg gegangen.
dachte erst es sei peter urban
Lest seine Bücher und lernt daraus!
Habe Wolfgang Leonhard gerne zugehört. Erst jetzt fällt mir auf, dass selbst er unnötige Floskeln wie "eigentlich" verwendet.
So einem Verräter hat man höchste Funktionen anvertraut. Wie konnten sich die Genossen so täuschen?
Nicht jeder ist eben so ein wachsamer Tschekist wie Du.
Aber wo warst Du Schlaffi eigentlich, als die Konterrevolutionären 1989 einfach so die Grenze aufgemacht haben? Das wäre doch Deine große Stunde gewesen...
Er war eine Weiser unter lauter Banausen, die Menschen diktiert haben, was sie zu denken und tun haben.
Spinner
Was für ein Selbstdarsteller. Ekelerregend!
It takes one to know one. Asshole,
Das ist eine grobe Fehlwahrnehmung und scheußlich ungerecht! Man mag ihm Naivität und vielleicht Selbstüberschätzung vorwerfen! Aber Eitelkeit und Theatralik - das kann man ihm nicht vorwerfen!
Mir kommt er sehr natürlich vor.
Ein lebendiger , intelligenter und begeisternder Mensch.
@@dan7893 ...das ware er auch.