JULIETT U461 - Auf großer Fahrt - Dokumentarfilm
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- เผยแพร่เมื่อ 30 พ.ย. 2024
- U-461. Ein U-Boot des Projektes 651 in Peenemünde
Es kommt das angelsächsische Transliterationssystem zur Anwendung.
Russische Typbezeichnung: PLKR - podvodnaya Lodka s krylatimi Raketami
Russische Projektnummer (Index): 651
Russischer Projektname (Chiffre): ohne
Russisches Taktisches Zeichen1
Deutsche Übersetzung: U-Boot, dieselgetrieben mit Flügelraketen
NATO-Designation: SSG - submarine, guided missile
NATO-Klassenbezeichnung JULIETT
Der Weg von Liepaja über Kopenhagen nach Peenemünde
Am 21. Dezember 1998 fuhr ein ungewöhnlicher Schleppzug mit Südkurs an der Ostküste der Insel
Rügen vorbei. Am Haken des Schleppers „MDSG-1“ und des ehemaligen Taucherbootes der ex.-
Volksmarine „TAUCHER II“ als Heckschlepper hing ein ausgedientes russisches U-Boot. Ziel dieser
Reise war der ehemalige DDR-Marinehafen Peenemünde unweit von Wolgast auf der Insel Usedom.
Es handelt sich um das U-Boot U-4612 (ex. K-24, ex. B-24) vom Projekt 651, von der NATO als JULIETT3 - Klasse designiert. Noch vor nicht allzu langer Zeit Träger taktischer Raketensysteme, liegt es nun als Museumsschiff und Anziehungspunkt für Touristen vertäut an der Pier des ehemaligen Marinegeländes. Bis 1993 befand sich U-461 neben fünf weiteren Einheiten der gleichen Klasse im Bestand der 58. U-Boot-Brigade der Baltischen Rotbannerflotte. Basiert im Marinestützpunkt Liepaja ehemals Libau) Lettland. Im Weiteren wird das Boot entweder mit der letzten taktischen Bezeichnung B-24 benannt oder mit der letzten bekannten Bordnummer (Pennant Number) 461 zzgl. des „wesentlichen“ Präfix „U“, also U-461.
1991 errangen Lettland, Estland und Litauen die Unabhängigkeit. Ab 1992 übernahmen die Länder
nach und nach militärische Einrichtungen, Stützpunkte und Basen. An den Küsten Estlands, Lettlands und Litauens befanden sich wichtige Marinestützpunkte der ehemaligen Baltischen Rotbannerflotte. Im Vertrag Nr. 148/8/14 SZGV zwischen Russland und Lettland sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Abzug der Streitkräfte formuliert worden. Dieser sollte eine geordnete Rückführung der Einheiten und den Verbleib der Standorteinrichtungen sowie der Technik regeln. Es kam aber zum Teil anders. Das nicht fahrbereite oder nicht mehr notwendige Schiffsmaterial der Roten Flotte blieb ganz einfach liegen.
Entsprechend der Anlage zum o.g. Vertrag, der den Verkauf der alten Schiffe und Boote an die deutsche Firma Kienast Metalle Großhandel Export/Import Rehagen regelte, befanden sich im schwimmendem, halbgesunkenem oder gesunkenem Zustand weitere Einheiten im Hafen. Nach 1994 sind vier U-Boote der JULIETT-Klasse verwahrlost im Hafen beobachtet worden. Im September 1996 existierten dann nur noch 2. Sie lagen im Päckchen bis Herbst 1998 und warteten auf den Schneidbrenner.
1997/98 begann der Abbruch an den im Hafen verbliebenen Einheiten. Die deutsche Recyclingfirma
8Scholz AG aus Essingen (Württemberg) übernahm über eine Tochterfirma diese Arbeiten.
Zwei JULIETT-U-Boote sind in das westliche Ausland verkauft bzw. verliehen worden:
B-24 (Bordnummer 461; mit der Bezeichnung U-461) gelangte als schwimmendes Museum im
Juni 1994 nach Dänemark. Das Boot befand in bester Lage im Zentrum der Hauptstadt Kopenhagen im Sydhavnen an der Kalvebod Brygge. Als Museum war dem Boot aber kein Glück
beschieden. Nach einiger Zeit lag es verlassen und geschlossen an der Pier, nur mit einem
Bauzaun umgeben. Im Herbst 1998 übernahm der Berliner Thomas Lamla das Boot, machte
es mit einer kleinen Crew bis Dezember überführungsfähig und schleppte den Torso am 19.-
20. Dezember 1998 in die Bundesrepublik Deutschland, an die Nordspitze der Insel Usedom:
nach Peenemünde.
B-77 (Bordnummer 484; mit der Bezeichnung U-484) holten Marineenthusiasten nach Finnland. Es lag in Helsinki als schwimmendes Restaurant, aber nicht lange. Das Boot wurde in die
USA verholt und diente längere Zeit als schwimmendes Museum in St. Petersburg bei Miami
(Florida). Auch dieses schloss seine Pforten (bzw. „Schotten“). Ende 1999 schrieb man es
zum Verkauf aus, es fand sich allerdings kein Käufer. Ab 2000 interessierte sich Hollywood für
das Boot. Es sollte im Film „K-19 The Widowmaker“ mit Harrison Ford als reale Filmkulisse
dienen. Dazu erfolgte in Miami eine Dockung, danach wurde es nach Halifax/Kanada geschleppt. Dort angekommen, ist es in einer Werft äußerlich dem Aussehen des raketentragenden Atom-U-Bootes K-19 des Projektes 658 (NATO: SSBN der HOTEL-Klasse) angeglichen worden. Nach den Dreharbeiten erfolgte der Rückbau und die Verlegung in den USHafen von Rhode Island zur USS Saratoga Museum Foundation. Bei einem schweren Sturm
und einer nicht wasserdichten Luke sank das Boot am 18. April 2007 an der Pier. Am 25. Juli
2008 gehoben wurden irreversible Schäden (durch Salzwasser) festgestellt. Im August 2009
schleppte RI Recycled Metals LLC das U-Boot vom Museumsgelände. Es wurde in der darauffolgenden Zeit (bis 2017) verschrottet.