So ist es ... wenn man anständig ist, nachvollziehbar begründet, nicht betrügen will und nüchtern den Rechtsweg einhält ... alles gut. Redlich bleiben.
Aus meiner Zeit in Deutschland (lange ist es her) kann ich das zu 100% unterschreiben. TH-cam ist voll mit Videos dass das Finanzamt immer der Feind sei. Wenn man aber Angebote so kalkuliert dass die Steuern problemlos bezahlt werden können entsteht das Problem nicht. Die Sachbearbeiterin im damaligen Finanzamt rief mich öfters an wenn in meiner Steuererklärung etwas auffiel. Ich erklärte ihr immer höflich den Sachverhalt und beantwortete ihre Fragen. Es kam immer ein Danke zurück und ein "ich übernehme das dann so." Und ja, immer pünktlich Termine einhalten und nicht absichtlich es auf Mahnungen ankommen lassen.
Vielen Dank! Hab bei meiner Praxiszeit für die StB-Prüfung auch viele Schlussbesprechungen erlebt, in denen ich dachte "Gier frisst Hirn". Zum Teil kamen im Strafprozess erst sachen raus, die zeigen, welche energie manche Menschen aufwenden, um ein paar Euro zu sparen. Hatten sie mit der gleichen Energie auf sauberes geschaft gesetzt, wäre es ganz anders ausgegangen.... Und: man kann steuern nicht sparen, nur stunden.
nein das Steuersystem ist in meinen Augen nicht gerecht. Wer viel arbeitet, viel Lebenszeit opfert, und folglich viel Geld verdient, wird mit dem Spitzensteuersatz bestraft. Noch ein Beispiel: Person A) verkauft die Eigentumswohnung an Käuferin B) die verkauft später an Käuferin C). Für ein und die selbe Wohnung kassiert der Staat 3 x Steuern. Mit welcher Begründung? Was hat der Staat bezüglich der Wohnung für eine Leistung erbracht?
Hallo Herr Mauder, Ich kann Ihre Meinung absolut verstehen. Tut mir Leid, dass Sie da enttäuscht und unzufrieden sind mit dem Staat. Das im Video ist natürlich nur meine persönliche Meinung anhand meiner Erfahrung. Aber mir ist auch bewusst, dass das auf keinen Fall in den Augen von allen so ist. Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen. Viele Grüße Eric Preusche
Steuern zahlt, wer viel Geld einnimmt oder viel Geld ausgibt. Das ist oft nicht der, der viel arbeitet oder Lebenszeit opfert. Die Sache mit der Eigentumswohnung und der staatlichen Gegenleistung zeigt ein falsches Verständnis von Besteuerung: Wird eine Eigentumswohnung verkauft, setzt der Käufer eine höhere Afa an, so dass der Staat weniger Steuern einnimmt, als wäre die Wohnung nicht verkauft worden. (Die Grunderwerbsteuer lasse ich mal hier mal weg). Steuern sind per Definition Abgaben, denen eine konkrete Gegenleistung im Zeitpunkt der Zahlung in gleicher Höhe nicht zuzurechnen ist. Trotzdem erbringt der Staat Leistungen, als da sind die Unversehrtheit der Eigentümer, das Eigentum, die Vertragsfreiheit, das Erbrecht, Erschließung der Immobilie mit Infrastruktur, der Hausfrieden, der Schutz der Wohnung vor fremder Nutzung, Eindringlingen oder der Vertreibung des Eigentümers. Millionen von Vertriebenen mussten erfahren, dass diese Leistungen keineswegs selbstverständlich sind.
Danke schön für das Video. Sehr interessant. Ich finde eine Hilfsorganisation wäre wirklich gut für kleine Unternehmen. Wie manchmal Geschäft ist nicht so profitabel für eine teure Steuerberater, selbst machen ist jedoch zu kompliziert...
Das war wirklich sehr erhellend. Danke. Eine Frage, wie ist denn Ihre Erfahrung. Wenn ein Steuerbeamter einen Fall prüft und die Einkommen des StPflichigen wirkklich groß sind, kommt dann Neid auf wenn er sein eigenes Einommen dagegen sieht, oder ist das wirklich völlig ohne Emotionen? Es sind ja, wie Sie sagen auch nur Menschen.
Hallo, freut mich, dass Sie das etwas weiterbringt. Zu Ihrer Frage: Also ich habe tatsächlich verschiedenes erlebt. Bei einigen Prüfer gab es schon so etwas wie Sozialneid und da wurde schon sehr bissig gearbeitet, wenn das Auto des Steuerbürgers doppelt so teuer war wie das eigene. Das waren aber fast immer junge, männliche Betriebsprüfer Mitte Zwanzig. Im Innendienst habe ich das gar nicht erlebt. Und über alle Abteilungen hinweg war beim überragenden Großteil das sehr gesetzt und emotional distanziert. Ich glaube, wenn man jeden Tag so viele Zahlen sieht, dann stumpft man irgendwann ab und vergisst, dass es ja echtes Geld ist, das die Zahlen ausdrücken. Dann ist den meisten Beamten auch bewusst, dass große Einkommen auch immer mit Blut, Schweiß und Tränen hart erarbeitet wurden und andere Dinge wie Familie und Freizeit auf der Strecke bleiben. Oft habe ich dann gehört, dass das ihnen (also dem Beamten) das gar nicht wert wäre. Der ganze Stress und die viele Zeit auf Arbeit. Und dazu muss man auch einen internen Aufbau bei der Betriebsprüfung sehen. Jedes Unternehmen wird in Größenklassen eingruppiert. Je höher der Gewinn und die Umsätze (nach Branche) desto höher ist die Klasse. Die Prüfer arbeiten sich dabei je nach Erfahrung mit den Jahren in den Klassen nach oben. Die wirklich großen Einkommen werden deshalb eigentlich nur von alten Hasen geprüft. Und die haben schon alles gesehen und sind fast immer völlig entspannt. Das ist so mein Eindruck. Ist das nachvollziehbar?
Weshalb wird mit Selbstverständlichkeit vom Steuerpflichtigen erwartet, dass er nicht jedes wie eine Anklage wegen bandenmäßigen Betrugs klingendes Schreiben persönlich nimmt, statt vom Finanzamt zu erwarten, dass es seine Schreiben derartig zurückhaltend und höflich verfasst, dass gar nicht erst der Eindruck einer Anklage wegen bandenmäßigen Betrugs entsteht?
Andererseits werden speziell in Zeiten hoher Inflation Scheingewinne besteuert. Und Kapitalgesellschaften sind auf Gesellschaftsebene bereits mit Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer belastet, bei Ausschüttungen/Dividenden kommen da noch mal 25%+Soli hinzu. Zusammen ist man bereits im Bereich des Spitzensteuersatzes.
Was ist bei geringen Mengen, mal angenommen man hat 130 Euro Steuern hinterzogen und macht es mehr Sinn, es drauf ankommen zu lassen, weil der Aufwand der Selbstanzeige enorm wäre, in diesem fiktiven Fall über 20h.
Sie meinen die Verjährung? 10 Jahre Regelverjährung bei Steuerhinterziehung + bis zu 3 Jahre nach dem 31.12. des entsprechenden Jahres bevor die Regelverjährung überhaupt beginnt zu laufen, was abhängig davon ist ob und wann eine Steuererklärung für das entsprechende Jahr eingereicht wurde. Also im schlimmsten Fall: Schwarzgeld im Januar 2020, Beginn der Verjährung mit Ablauf 31.12.2023, Ende der Verjährung Ablauf des 31.12.2033 (Aber auch nur wenn vorher kein Ablaufhemmung greift...) Schauen Sie mal hier: § 171 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AO und § 169 Abs. 2 Satz 2 AO. Hoffe das ist halbwegs verständlich. Beste Grüße Eric Preusche
Im Vollstreckungsverfahren wurde schon immer alles genommen, was geht. Genauso wie auch Bargeld gepfändet werden kann. Schauen Sie mal in § 286 AO. Die Pflicht zur unbaren Zahlung nach § 224 Abs. 3 AO hat damit erst mal nichts zu tun, weil sie für das allgemeine Steuerverfahren gilt. Beste Grüße Eric Preusche
"der Beamte darf und muss sich nur anschauen, was das System ihm vorgibt" ist nicht ganz korrekt. Der Finanzbeamte darf auch "links und rechts gucken" wenn er das denn möchte, z.B. Sachen die offenkundig nicht korrekt sind, darf und kann er sich sehr wohl ansehen und entweder korrigieren oder den Sachverhalt ermitteln. Für eine genaue Prüfung jedes Falls ist selbstverständlich einfach keine Zeit da. Wenn man allerdings sieht, dass z.B. der Stpfl einfach Werte aus dem Vorjahr übernommen hat und man weiß, die können nicht richtig sein, dann kann man das sehr wohl korrigieren, selbst wenn es dazu keinen Hinweis gibt. Ich jedenfalls habe Werbungskosten immer einmal kurz überflogen. Das mag allerdings auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt sein. Und es wurde nur die Vollverzinsung nach § 233a AO reduziert, Stundungszinsen und AdV-Zinsen sind nach wie vor bei 6 % p.a. bzw. 0.5 % pro Monat. Ansonsten natürlich gutes Video. Das FA ist nicht der Feind, die Beamten leben nicht dafür, Leute zu schikanieren.
Eine interessante jedoch sehr eingeengte Sicht. Bloß weil jedes Detail erfasst werden soll ist ein System nicht gut. Zeit ist viel wertvoller. Es führt auch nicht zu einem gerechten Ergebnis, weil gerade am unteren Ende der Skala eine völlig disproportionaler Aufwand entsteht und in einem komplexen System viel Potential für Fehler steckt. Der Bürger und Unternehmer ist oft mit zahlreichen Behörden und Gerichten konfrontiert und dann wird das ganze erst recht schnell zum sinnfreien kafkaesken deutschen Bürokratiemonster das nichts mit einer zielführenden Gesamtlösung zu tun hat. Am besten noch 45min allein damit verbringen drei Seiten einzeln in die Schrottsoftware der Finanzverwaltung zu laden, weil der Bedienstete das so will. Und wie Sie selbst andeuten, viele öffentliche Bedienstete performen einfach nicht bzw verursachen selbst Obstruktion.
So ist es ... wenn man anständig ist, nachvollziehbar begründet, nicht betrügen will und nüchtern den Rechtsweg einhält ... alles gut. Redlich bleiben.
Ich habe mich 50 Jahre mit Patienten rumgeschlagen die nicht wußten das ich ihnen helfen will. Ich denke, ich verstehe langsam ‼️
Gutes Video! Danke für die Insights!
Danke für das Video.
Aus meiner Zeit in Deutschland (lange ist es her) kann ich das zu 100% unterschreiben. TH-cam ist voll mit Videos dass das Finanzamt immer der Feind sei. Wenn man aber Angebote so kalkuliert dass die Steuern problemlos bezahlt werden können entsteht das Problem nicht.
Die Sachbearbeiterin im damaligen Finanzamt rief mich öfters an wenn in meiner Steuererklärung etwas auffiel. Ich erklärte ihr immer höflich den Sachverhalt und beantwortete ihre Fragen. Es kam immer ein Danke zurück und ein "ich übernehme das dann so."
Und ja, immer pünktlich Termine einhalten und nicht absichtlich es auf Mahnungen ankommen lassen.
cooles Video, meiner Meinung nach völlig unterbewertet. Danke für die interessanten Einblicke.
Danke für das Lob!
Dankeschön für das video 👍 oft ähnliche Gedanken gehabt. danke 👌👍
Ja gern. Freut mich sehr!
Vielen Dank! Hab bei meiner Praxiszeit für die StB-Prüfung auch viele Schlussbesprechungen erlebt, in denen ich dachte "Gier frisst Hirn". Zum Teil kamen im Strafprozess erst sachen raus, die zeigen, welche energie manche Menschen aufwenden, um ein paar Euro zu sparen. Hatten sie mit der gleichen Energie auf sauberes geschaft gesetzt, wäre es ganz anders ausgegangen....
Und: man kann steuern nicht sparen, nur stunden.
Ein tolles Video. Vielen Dank
Interessantes Thema, eigentlich für alle wichtig. Klare verständliche Sprache . Hohe Infodichte . Weiter so !
Interessantes Thema, danke für das Video
Sehr gerne!
@@StBEricPreusche Können Sie vielleicht mal ein Video zur Betriebsprüfung und deren Inhalte machen?
Was interessiert Sie denn genau?
@@StBEricPreusche Vorbereitungsmöglichkeiten, Inhalte, Schwerpunkte, Verrechnungspreise, Verfahrensdokumentation… alles spannend
Haja, ich nehms mal mit auf meine Liste. Vielen Dank für den Vorschlag. :)
Danke
nein das Steuersystem ist in meinen Augen nicht gerecht. Wer viel arbeitet, viel Lebenszeit opfert, und folglich viel Geld verdient, wird mit dem Spitzensteuersatz bestraft. Noch ein Beispiel: Person A) verkauft die Eigentumswohnung an Käuferin B) die verkauft später an Käuferin C). Für ein und die selbe Wohnung kassiert der Staat 3 x Steuern. Mit welcher Begründung? Was hat der Staat bezüglich der Wohnung für eine Leistung erbracht?
Hallo Herr Mauder, Ich kann Ihre Meinung absolut verstehen. Tut mir Leid, dass Sie da enttäuscht und unzufrieden sind mit dem Staat.
Das im Video ist natürlich nur meine persönliche Meinung anhand meiner Erfahrung. Aber mir ist auch bewusst, dass das auf keinen Fall in den Augen von allen so ist.
Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen.
Viele Grüße
Eric Preusche
Vielen Dank Herr Preusche. Ich bleibe optimistisch was die Zukunft an geht. 🙂
Steuern zahlt, wer viel Geld einnimmt oder viel Geld ausgibt. Das ist oft nicht der, der viel arbeitet oder Lebenszeit opfert.
Die Sache mit der Eigentumswohnung und der staatlichen Gegenleistung zeigt ein falsches Verständnis von Besteuerung: Wird eine Eigentumswohnung verkauft, setzt der Käufer eine höhere Afa an, so dass der Staat weniger Steuern einnimmt, als wäre die Wohnung nicht verkauft worden. (Die Grunderwerbsteuer lasse ich mal hier mal weg). Steuern sind per Definition Abgaben, denen eine konkrete Gegenleistung im Zeitpunkt der Zahlung in gleicher Höhe nicht zuzurechnen ist. Trotzdem erbringt der Staat Leistungen, als da sind die Unversehrtheit der Eigentümer, das Eigentum, die Vertragsfreiheit, das Erbrecht, Erschließung der Immobilie mit Infrastruktur, der Hausfrieden, der Schutz der Wohnung vor fremder Nutzung, Eindringlingen oder der Vertreibung des Eigentümers. Millionen von Vertriebenen mussten erfahren, dass diese Leistungen keineswegs selbstverständlich sind.
@alexandermauder7274 Hä? Wenn Sie Steuern zahlen beim Verkauf machen definitiv was falsch.😁
@@federalreserve3694 der Käufer zahlt die Grunderwerbsteuer, nicht der Verkäufer. Der Staat kassiert oft mehrmals ab.
Danke schön für das Video. Sehr interessant. Ich finde eine Hilfsorganisation wäre wirklich gut für kleine Unternehmen. Wie manchmal Geschäft ist nicht so profitabel für eine teure Steuerberater, selbst machen ist jedoch zu kompliziert...
Das war wirklich sehr erhellend. Danke.
Eine Frage, wie ist denn Ihre Erfahrung. Wenn ein Steuerbeamter einen Fall prüft und die Einkommen des StPflichigen wirkklich groß sind, kommt dann Neid auf wenn er sein eigenes Einommen dagegen sieht, oder ist das wirklich völlig ohne Emotionen? Es sind ja, wie Sie sagen auch nur Menschen.
Hallo, freut mich, dass Sie das etwas weiterbringt.
Zu Ihrer Frage:
Also ich habe tatsächlich verschiedenes erlebt. Bei einigen Prüfer gab es schon so etwas wie Sozialneid und da wurde schon sehr bissig gearbeitet, wenn das Auto des Steuerbürgers doppelt so teuer war wie das eigene. Das waren aber fast immer junge, männliche Betriebsprüfer Mitte Zwanzig. Im Innendienst habe ich das gar nicht erlebt. Und über alle Abteilungen hinweg war beim überragenden Großteil das sehr gesetzt und emotional distanziert.
Ich glaube, wenn man jeden Tag so viele Zahlen sieht, dann stumpft man irgendwann ab und vergisst, dass es ja echtes Geld ist, das die Zahlen ausdrücken. Dann ist den meisten Beamten auch bewusst, dass große Einkommen auch immer mit Blut, Schweiß und Tränen hart erarbeitet wurden und andere Dinge wie Familie und Freizeit auf der Strecke bleiben. Oft habe ich dann gehört, dass das ihnen (also dem Beamten) das gar nicht wert wäre. Der ganze Stress und die viele Zeit auf Arbeit.
Und dazu muss man auch einen internen Aufbau bei der Betriebsprüfung sehen. Jedes Unternehmen wird in Größenklassen eingruppiert. Je höher der Gewinn und die Umsätze (nach Branche) desto höher ist die Klasse. Die Prüfer arbeiten sich dabei je nach Erfahrung mit den Jahren in den Klassen nach oben. Die wirklich großen Einkommen werden deshalb eigentlich nur von alten Hasen geprüft. Und die haben schon alles gesehen und sind fast immer völlig entspannt.
Das ist so mein Eindruck.
Ist das nachvollziehbar?
@@StBEricPreusche vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ja das ist sehr nachvollziehbar.
@@StBEricPreuschescheinbar entspannt oder einfach nur gut darin Emotionen zu verbergen. Das ist die Frage
@@theoneandonly8567 Meinen Sie mich? :D Dann weiß ich nicht genau, ob das ein Kompliment ist oder nicht...? Oder vielleicht die Finanzbeamten?🤔
@@StBEricPreusche ältere Finanzbeamte
Was kann man tun wenn man am Telefon gesagt bekommt das man selbst den Fehler in dem Steuerbescheid erklären soll?
Auf jeden Fall schriftlich Einspruch einlegen (kann man auch ohne Begründung) und einen Steuerberater vor Ort suchen, der sich kümmert.
Viel Erfolg
Finanzbeamte wollen doch immer nur das Beste. Dein Geld
Der Finanzbeamte will "dein Bestes".
Weshalb wird mit Selbstverständlichkeit vom Steuerpflichtigen erwartet, dass er nicht jedes wie eine Anklage wegen bandenmäßigen Betrugs klingendes Schreiben persönlich nimmt, statt vom Finanzamt zu erwarten, dass es seine Schreiben derartig zurückhaltend und höflich verfasst, dass gar nicht erst der Eindruck einer Anklage wegen bandenmäßigen Betrugs entsteht?
Ähh GELD🤷♂️
Ja das steuersystem ist sehr fair. Vom Arbeitslohn muss man die Hälfte abheben während man auf Kapital Einkünfte nur mit 25 prozent besteuert wird.
Andererseits werden speziell in Zeiten hoher Inflation Scheingewinne besteuert.
Und Kapitalgesellschaften sind auf Gesellschaftsebene bereits mit Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer belastet, bei Ausschüttungen/Dividenden kommen da noch mal 25%+Soli hinzu. Zusammen ist man bereits im Bereich des Spitzensteuersatzes.
Was ist bei geringen Mengen, mal angenommen man hat 130 Euro Steuern hinterzogen und macht es mehr Sinn, es drauf ankommen zu lassen, weil der Aufwand der Selbstanzeige enorm wäre, in diesem fiktiven Fall über 20h.
Mal andere Sichtweise, denke mal kommt hin.
Wie kommt man auf 14 Jahre?
Sie meinen die Verjährung?
10 Jahre Regelverjährung bei Steuerhinterziehung + bis zu 3 Jahre nach dem 31.12. des entsprechenden Jahres bevor die Regelverjährung überhaupt beginnt zu laufen, was abhängig davon ist ob und wann eine Steuererklärung für das entsprechende Jahr eingereicht wurde.
Also im schlimmsten Fall: Schwarzgeld im Januar 2020, Beginn der Verjährung mit Ablauf 31.12.2023, Ende der Verjährung Ablauf des 31.12.2033 (Aber auch nur wenn vorher kein Ablaufhemmung greift...)
Schauen Sie mal hier: § 171 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AO und § 169 Abs. 2 Satz 2 AO.
Hoffe das ist halbwegs verständlich.
Beste Grüße
Eric Preusche
@@StBEricPreusche Vielen Dank !
Gern :)
3:10 Seit wann akzeptiert das FA wieder Bargeld?
Im Vollstreckungsverfahren wurde schon immer alles genommen, was geht. Genauso wie auch Bargeld gepfändet werden kann. Schauen Sie mal in § 286 AO. Die Pflicht zur unbaren Zahlung nach § 224 Abs. 3 AO hat damit erst mal nichts zu tun, weil sie für das allgemeine Steuerverfahren gilt.
Beste Grüße
Eric Preusche
"Steuerrecht macht Sinn"...absolut falsch, denn es macht manchmal überhaupt keinen Sinn...
"der Beamte darf und muss sich nur anschauen, was das System ihm vorgibt" ist nicht ganz korrekt.
Der Finanzbeamte darf auch "links und rechts gucken" wenn er das denn möchte, z.B. Sachen die offenkundig nicht korrekt sind, darf und kann er sich sehr wohl ansehen und entweder korrigieren oder den Sachverhalt ermitteln. Für eine genaue Prüfung jedes Falls ist selbstverständlich einfach keine Zeit da. Wenn man allerdings sieht, dass z.B. der Stpfl einfach Werte aus dem Vorjahr übernommen hat und man weiß, die können nicht richtig sein, dann kann man das sehr wohl korrigieren, selbst wenn es dazu keinen Hinweis gibt. Ich jedenfalls habe Werbungskosten immer einmal kurz überflogen. Das mag allerdings auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt sein.
Und es wurde nur die Vollverzinsung nach § 233a AO reduziert, Stundungszinsen und AdV-Zinsen sind nach wie vor bei 6 % p.a. bzw. 0.5 % pro Monat.
Ansonsten natürlich gutes Video. Das FA ist nicht der Feind, die Beamten leben nicht dafür, Leute zu schikanieren.
Eine interessante jedoch sehr eingeengte Sicht. Bloß weil jedes Detail erfasst werden soll ist ein System nicht gut. Zeit ist viel wertvoller. Es führt auch nicht zu einem gerechten Ergebnis, weil gerade am unteren Ende der Skala eine völlig disproportionaler Aufwand entsteht und in einem komplexen System viel Potential für Fehler steckt. Der Bürger und Unternehmer ist oft mit zahlreichen Behörden und Gerichten konfrontiert und dann wird das ganze erst recht schnell zum sinnfreien kafkaesken deutschen Bürokratiemonster das nichts mit einer zielführenden Gesamtlösung zu tun hat. Am besten noch 45min allein damit verbringen drei Seiten einzeln in die Schrottsoftware der Finanzverwaltung zu laden, weil der Bedienstete das so will. Und wie Sie selbst andeuten, viele öffentliche Bedienstete performen einfach nicht bzw verursachen selbst Obstruktion.
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