Früher gab es auch noch Gleichstromnetze. Berlin hatte 1924 das totale Chaos: In Berlin-Mitte ein 110V-Gleichstromnetz, die umliegenden Bezirke hatten 220V, auch Gleichstrom. In Charlottenburg (damals noch eigenständige Stadt) gab es 120V Drehstrom. Wannsee hatte ein 220/127V-Drehstrom-Netz. In den restlichen Bezirken gab es ein 220V-Drehstrom-Netz. Drehstrom hat gegenüber Gleichstrom den Vorteil, dass man ihn auch über lange Strecken mit hohen Spannungen verlustarm transportieren kann. Jeder Oldtimer-Radiofreund kennt wahrscheinlich den Begriff "Allstrom-Empfänger", die konnte man mit beiden Stromarten betreiben, weil sie keinen Netztrafo hatten.
Sehr schönes Video, ich habe, wie an anderer Stelle kommentiert in meiner Gartenlaube noch einen Raum, fast in Original Technik der letzten 100 jahre, es gab damals auch noch Lampenfassungen mit Drehschalter, weil zum Teil ja auch Elektroleitungen durch Gas Rohre direkt aus dem Keller gezogen wurden. interesant ist auch bei ca 10:00 die Bienenkorb Lampe,die in den Kriegsjahren oft zum Einsatz kam, es durfte ja bei Dunkelheit kein Licht nach draussen scheinen.
Den steckdosenadapter kenne ich tatsächlich sogar noch! einmal war ich sogar dabei, wie er benutzt wurde. Mein Altmeister hatte immer einen, auch in der modernen Backelitausführung in seiner Werkzeugkiste. Wenn wir z.B. in Mehrfamilienhäusern im Keller oder Trppenhaus zu tun hatten, wo es keine Steckdosen gab oder gibt, haben wir uns da dann Strom für die Bohrmaschine usw. geholt. lg, Anna
Wir hatte zwei Sägewerke, die hatten große uralte Dampfmaschinen mit Generatoren. Die Dampfmaschinen wurden mit Abfallholz aus dem Sägewerk befeuert. Dazu hatten sie auch Speicher aus 30 Akkus, 50 mal 50cm, in großen Glasbehältern, die mit Teer zugegossen waren.. So erzeugten sie den notwendigen 110 V-Strom für das ganze Sägewerk. Das war doch schon sehr modern , nicht wahr?🤓
IN meinem derzeitigen Wohnort Bad REichrenhall ging es um 1890 los mit Strom. Mein Haus in meinem Zukunftswohnort Heldburg wurde 1919 als eines der ersten ans neue Stromnetz angeschlossen. Da 100 Jahre später, also 2019 noch letzte Teile der Ur-Installation in Betrieb wareen und mir der Netzbetreiber drohte "diese Zustände kann keiner mehr verantworten, mach was, oder wir klemmen die Bude vom STrom ab" kurzum, ich musste mich dazu entschliessen, die 100 Jahr alte Imstallation komplett zu erneuern...
Gut erklärt, vielen Dank. Würde ich heute noch mal renovieren oder bauen, wäre alles auf Putz ( Strom, Gas und Wasser ) und kostengünstiger zu bauen, es hat nur Vorteile. Falls erlaubt, wie bei Omi. Bin Bj. 1965, ihr Haus 2. Hälfte 19. Jh.
Schönes Video. Deinen Kanal kenne ich noch nicht aber ich schaue mich mal um 😊 Hab vieles wiedererkannt was ich vor ein paar jahren in unserem Haus rausgerissen habe. Im Nachhinein teilweise schade.
Interessant zu wissen ist, dass in den Blechrohren meist seidenumsponnene Aluminiumleiter zu finden waren. Zumindest bin ich jedes Mal auf diese gestossen, wenn ich Reparaturen vornehmen sollte.
Sehr schöne Dokumentation. Solche elektrische Verkabelung kenne ich tatsächlich noch aus dem Haus meiner Großeltern. Teilweise ist dort sogar noch die alte Elektrik verbaut, aber halt außer Betrieb. Ein super Nistplatz für Spinnen.
Bei unserem Haus muss das so in den 1920 oder 30ern gewesen sein als der Strom kam. Es wurde nur der Hausflur und die Küche, Stube der Eltern ausgerüstet. Die Rohre welche im Film zu sehen sind wurden damals allerdings gleich Unterputz gelegt und man hat mit Stoffummantelten Einzeladern die Steckdosen und Leuchten angeschlossen. Was im übrigen ziemlich gut bei der Renovierung war, wir konnten die alten Adern als Zugdraht nehmen und einfach 2,5 NYM Leitung neu einziehen.
Die Stapa rohre (stahlpanzerrohre)wurden spaeter gerne als Schutzleiter missbraucht. Wo kein Schutzleiter vorhanden war ,auch gerne für Wechselschalter als dritte Leitung, gefaehrlich, da je nach Schalterstellung Phase darauf ist. Hier in France hatte man Holzleisten mit 2 gefrästen Nuten in denen die blanken Drähte lagen. Darauf war dann eine Holzleiste genagelt. Bei 110V kein Problem. Die E27 Steckdosen adapter gab es vor einigen Jahren noch, die Zugschalter immer noch.
Bei einem Haus eines Bekannten Baujahr 1920, lagen als Deckenbeleuchtung in der Schilfdecke kleine Gasrohre, erst 1927 wurde dann die Elektrik nachgerüstet
Servus sehr interessanter Beitrag solch einen "strom dieb" hab ich noch. Wär interessant wie sich nacheinander schuko stecker und dessen Vorläufer entwickelt haben oder was es frühers für den starkstrom so alles gegeben hat
Die Installation hier am keller war vor umbau auch noch mit bakelit schaltern und diesen "Schildkröten" lampen , die Glühlampe im wäschekeller hatte sogar noch nen gedrehten glühfaden , hielen ewig . Mal gucken wie lange die "super" leds halten .
Diese alten Drehschalter kenn' ich aus dem Haus, in dem meine Mutter geboren wurde. Für mich war deshalb ach immer klar, warum man das Licht »an- bzw aus-reibt«. Im Bairischen gibt es die Bezeichnung »Reibn« für eine (Straßen-)Kurve, wovon sich das Adjektiv für »drehen« ableitet. Das ist aber inzwischen etwas veraltet…
In manchen Dörfern taten sich die Bürger zusammen und gründeten einen Verein, um die Stromversorgung ins Dorf zu bekommen. Schließlich musste Geld aufgetrieben werden um eine Stromleitung zum Dorf hin über Masten zu bauen. Am Anfang war man sparsam und führte nur Phase und Nullleiter zu. Das auch noch über eine Aluminium Leitung zum Dorf. So konnten die ersten Häuser Licht bekommen. Doch das rächte sich bald. Das Interesse war geweckt und immer mehr Haushalte wollte an den Strom angeschlossen werden. Die Alu Leitung hatte aber eine Widerstand und reichte bald nicht mehr aus. Es musste wieder Geld aufgetrieben werden um Kupferleitungen sich leisten zu können. So ging das ein paar Jahrzehnte bis das Dorf die Strommasten und Versorgung an den örtlichen Stromlieferanten verkaufen konnte. Dieser verkaufte bald an das RWE um die Versorgung sicher zu stellen.
der e27 steckdoseneinsatz hatte andere Gründe: dei Grundgebühr wurde berechnet aus Anzahl Steckdosen und Anzahl Lampen(mit Watt Stufen Preistabelle) die e27 zwischen Steckdosen waren lt meinem Uropa (Elektriker) (illegale) Beschiss Einrichtungen weil man zusatzsteckdosen ohne Grundgebühr hatte (war in den 20igern 30igern so wenn ich das so recht aus erinnerungen rekonstruiere
Die Rohre heißen wie schon erwähnt wurde Bergmannrohre, und waren eigentlich Papprohre, die in der luxuriöseren Ausführung einen Blechmantel hatte (steht so in Büchern von damals). Hier im Haus sind teilweise noch welche von vor dem 1. Weltkrieg ohne Blechmantel verbaut. Der Mantel war meistens aus verbleitem Stahlblech, konnte aber auch aus Messing sein, das sieht edel aus. Bergmannrohre waren nur für trockene Räume geeignet (oder sehr moderat feuchte). Für Keller, Ställe, usw. gab es "umhüllten Rohrdraht". Kupferadern, verzinnt, mit Gummi isoliert, mit Baumwollgewebe mechanisch verstärkt, dann noch mal mit Gummi umhüllt, um eine runde Form zu erhalten, darüber ein Blechmantel und außen Baumwollgewebe mit Bitumen imprägniert. Das sieht man im Video ab 6:40. Die letzte Version von Rohrdraht sah wesentlich moderner aus, Kupferadern, PVC-isoliert, Gummi-Füller, Blechmantel und ein äußerer PVC-Mantel. Kann man in Skandinavien heute noch kaufen. Für trockene Räume gab es auch blanken Rohrdraht, da war der Füller aus Sisal statt Gummi. Kurz nach 1950 wurde das ganze komplizierte Gummi- und Gewebe-Zeug von PVC verdrängt, was um ein Vielfaches haltbarer war, nicht überlastete oder mechanisch beschädigte Leitungen aus dieser Zeit sind heute noch völlig in Ordnung. Einige Jahre später verschwand dann auch das Bergmannrohr zugunsten von Kunststoffrohren, die viel leichter und schneller zu biegen waren, bzw. als Wellrohre sowieso flexibel.
DIe Adapter, mit denen man eine Lampenfassung mit einer oder zwei zweipoligen Steckdosen nachrüsten konnte, wurden meiner Kenntnis nach als "Stromdiebe" bezeichnet. Die Stromversorgung war gerade auf dem Land nicht deutschlandweit einheitlich, häufig waren auch 110 V oder 120 V anzutreffen, teilweise gab es sogar Gleichstrom. Deshalb waren frühe Radios mit teilweise raffinierten Stromversorgungsschaltungen ohne Trafo versehen, um eine Anpassung des Gerätes an möglichst viele Versorgungen zu erlauben. Da Röhren mit relativ hohen Spannungen arbeiten, hatten die Schaltungen dieser Geräte nicht unbedingt ein Netzteil in heutigem Sinne und damit auch keine galvanische Trennung der Schaltung vom Versorgungsnetz. Auch bei Spielzeugeisenbahnen oder anderem Technikspielzeug mußte man beim Kauf angeben, welche Versorgung im Haushalt verfügbar war. Wegen der Gleichstromversorgungen wurden nicht unbedingt Trafos, sondern kleine Umformermaschinen als Einankerumformer angeboten, also eine Kombination aus Elektromotor und Generator. Der Elektromotor arbeitete mit der Quellspannung aus dem Lichtnetz, der Generator erzeugte die Zielspannung. Märklin bot bis zum gesetzlichen Verbot während der Weimarer Zeit sogar ein Gerät mit bis zu drei Kohlefadenlampen als Vorwiderstände an, die damit fahrenden Loks werden in der Szene heute als Hochvoltloks bezeichnet. Anscheinend waren Versorgungen von lediglich 110 V oder 120 V in Deutschland doch recht häufig, so daß das nicht ganz so gefährlich war, wie es sich anhört. Die Beleuchtung von zwei Räumen durch eine Lampe gab es mittelbar durch die Architektur bis weit in die 1930er Jahre, indem man Türen teilweise verglaste, häufig im oberen Bereich. Aber auch meine Wohnung Baujahr 1953 hat zwei ungefähr zur Hälfte verglaste Türen. Tagsüber bringt das Tageslicht in den Flur, auch wenn die Türen geschlossen sind. Aber das Licht könnte ja auch den ungekehrten Weg gehen und der beleuchtete Flur würde in die Zimmer scheinen.
Ich habe ein Haus aus 1955 in der Wetkstatt habe ich die Original Elektrik weitgehend so belassen Bakelit Drehschalter Abzweigdosen wandschellen usw. Ich mag diese alte Elektrik sehr. Bauhaus Stil Lampen Kugellampen. In der Küche hängt eine Kugellampe aus den 30-40 jahren. Sonst alles weitere auf dem Stand.
Diese Steckdosen, die man in eine Lampenfassung einschrauben konnte, wurden in früheren Jahren "Stromdieb" genannt. Und da war durchaus was Wahres dran. In der Frühzeit gab es noch keine präzisen Zähler, da wurde der Strom einfach nach Verbrauchern abgerechnet. Und dann hat man eben an eine (fest installierte und somit abgerechnete) Deckenlampe einfach mal noch weitere Verbraucher angeschlossen (die dann dem Elektrizitätswerk aber erstmal nicht aufgefallen sind).
Boah ist das ein schönes Video, Abo ist nausgeschmaßt. Bitte mehr zum Thema alte Haushaltselektrik, da gibt es kaum etwas im Netz. kenne die ganzen Installationen selbst noch. Was auch interessant ist, sind die Befestigungen in Wohnräumen auf Einzelisolatoren, auch da hab ich noch welche entdecken können (und ein bisschen was geborgen). Was das Kuhlorohr angeht, daß wird uns alle übrleben. In meinem Wochendhaus ist neben Kuhlorohr auch noch Rohrdraht aus den 30ern und sonst alles Alukabel aus DDR-Zeiten. Detmold hab ich beschlossen da nächsten Monat ein paar Tage zu verbringen, da gibts auch noch ein interessantes Ziegeleimuseum, die Externsteine undn das Hermannsdenkmal, absolutes Pflichtprogramm.
Bis in die 1960er Jahre war die Mittelspannung 10KV = 10 000V und die Netzspannung 220/110 V Drehstromphase gegen Drehstromphase / Drehstromphase gegen Nulleiter
Interessantes Video! Wie sah es den eigentlich mit DC Hausanschlüssen und Gasbeleuchtung aus? Dazu wird nicht im Video gesagt. Oder kam der Strom so spät aufs Land, das es nie Gleichspannung gab?
Bei mir waren die Drähte in den Bergmannsrohren auch Stoffisoliert und beim Austausch der alten 2-poliges Steckdosen ist die Stoffummantelung zu Pulver zerbröselt. Bei den heutigen Leitungen aus PVC könnte das auch passieren, wenn der Weichmacher ausgedünstet ist.
Sehr interessant. Genaue zeitliche Angaben zu den Lampen und Installationen hätten mich noch sehr interessiert. 9:10 So ein Adapter ist ein Stromdieb, habe auch einen. Leider kann man damit heutzutage wegen der Stromzähler nichts mehr stehlen. Porzellan als Isolationsmaterial wurde noch lange verwendet und vorgeschrieben, besonders für Lampen, wenn mit Feuchtigkeit zu rechnen war. In trockenen Räumen war Bakelit ausreichend und günstiger.
Kleinen Anmerkung, wenn man sich in seinen vier Wänden auskennt und potentielle Stolperfallen aus dem Weg räumt, kann man auch nachts aufs Scheisshaus tapern, selbst wenn es dunkel ist. Habe ich alles schon hinter mir.
Wer daheim einen Wasseranschluß hatte, hinter dem auch ein bißchen Druck hinter war, der konntet sich einen Kleingenerator holen, den man an den Wasserhahn anschließen konnte. Ob es das auch in Deutschland gab, weiß ich nicht. Aber in englischsprachigen Ländern schon... Auf diese Weise hatte man nur das Wasser zu bezahlen. Und, ganz viel und noch weiter viel früher, gab es Techniken, wie man Elektrizität drahtlos übertragen konnte. Ohne die Kabel in der Wohnung. Tesla hatte das ja mal vorgemacht, mit dem echten Teslaauto. Das konnte das elektrische Potential mittels Antenne abgreifen. Problem ist nur, man kann damit die Leute nicht so gut "melken", wenn du verstehst, was ich meine.
Super Sendereihe.👍
Früher gab es auch noch Gleichstromnetze. Berlin hatte 1924 das totale Chaos: In Berlin-Mitte ein 110V-Gleichstromnetz, die umliegenden Bezirke hatten 220V, auch Gleichstrom. In Charlottenburg (damals noch eigenständige Stadt) gab es 120V Drehstrom. Wannsee hatte ein 220/127V-Drehstrom-Netz. In den restlichen Bezirken gab es ein 220V-Drehstrom-Netz. Drehstrom hat gegenüber Gleichstrom den Vorteil, dass man ihn auch über lange Strecken mit hohen Spannungen verlustarm transportieren kann. Jeder Oldtimer-Radiofreund kennt wahrscheinlich den Begriff "Allstrom-Empfänger", die konnte man mit beiden Stromarten betreiben, weil sie keinen Netztrafo hatten.
Danke für deinen tollen Beitrag. Das Thema werde ich nochmals aufgreifen!
sehr spannend - vielen Dank!
Ein sehr schönes Video, vielen Dank für die Zeitreise. Zudem ein sehr informativer und lehrreicher Beitrag.
Vielen Dank!
die Installation mit dem Ziehschalter haben wir heute noch in unserem Schlafzimmer
Sehr schönes Video, ich habe, wie an anderer Stelle kommentiert in meiner Gartenlaube noch einen Raum, fast in Original Technik der letzten 100 jahre, es gab damals auch noch Lampenfassungen mit Drehschalter, weil zum Teil ja auch Elektroleitungen durch Gas Rohre direkt aus dem Keller gezogen wurden. interesant ist auch bei ca 10:00 die Bienenkorb Lampe,die in den Kriegsjahren oft zum Einsatz kam, es durfte ja bei Dunkelheit kein Licht nach draussen scheinen.
Vielen Dank!
Den steckdosenadapter kenne ich tatsächlich sogar noch! einmal war ich sogar dabei, wie er benutzt wurde. Mein Altmeister hatte immer einen, auch in der modernen Backelitausführung in seiner Werkzeugkiste. Wenn wir z.B. in Mehrfamilienhäusern im Keller oder Trppenhaus zu tun hatten, wo es keine Steckdosen gab oder gibt, haben wir uns da dann Strom für die Bohrmaschine usw. geholt.
lg, Anna
Interessant
Wir hatte zwei Sägewerke, die hatten große uralte Dampfmaschinen mit Generatoren. Die Dampfmaschinen wurden mit Abfallholz aus dem Sägewerk befeuert. Dazu hatten sie auch Speicher aus 30 Akkus, 50 mal 50cm, in großen Glasbehältern, die mit Teer zugegossen waren..
So erzeugten sie den notwendigen 110 V-Strom für das ganze Sägewerk. Das war doch schon sehr modern , nicht wahr?🤓
IN meinem derzeitigen Wohnort Bad REichrenhall ging es um 1890 los mit Strom. Mein Haus in meinem Zukunftswohnort Heldburg wurde 1919 als eines der ersten ans neue Stromnetz angeschlossen. Da 100 Jahre später, also 2019 noch letzte Teile der Ur-Installation in Betrieb wareen und mir der Netzbetreiber drohte "diese Zustände kann keiner mehr verantworten, mach was, oder wir klemmen die Bude vom STrom ab" kurzum, ich musste mich dazu entschliessen, die 100 Jahr alte Imstallation komplett zu erneuern...
Gut erklärt, vielen Dank. Würde ich heute noch mal renovieren oder bauen, wäre alles auf Putz ( Strom, Gas und Wasser ) und kostengünstiger zu bauen, es hat nur Vorteile. Falls erlaubt, wie bei Omi. Bin Bj. 1965, ihr Haus 2. Hälfte 19. Jh.
Schönes Video. Deinen Kanal kenne ich noch nicht aber ich schaue mich mal um 😊
Hab vieles wiedererkannt was ich vor ein paar jahren in unserem Haus rausgerissen habe. Im Nachhinein teilweise schade.
Willkommen
Schönes Video, bin immer wieder begeistert von der alten Technik.
bei uns gabs noch frei verdrahtete Installationen in einer alten Metzgerei. Blanke Drähte unter der decke gespannt. Danke für die Retrospektive.
Interessant zu wissen ist, dass in den Blechrohren meist seidenumsponnene Aluminiumleiter zu finden waren. Zumindest bin ich jedes Mal auf diese gestossen, wenn ich Reparaturen vornehmen sollte.
Zwei Anmerkungen: 20 kV ist Mittelspannung Das Rohr heißt Bergmannrohr
Das Thema „Mittelspannungs-Trafo“ kommt noch in den nächsten Tagen ausführlich.
Sehr schöne Dokumentation. Solche elektrische Verkabelung kenne ich tatsächlich noch aus dem Haus meiner Großeltern. Teilweise ist dort sogar noch die alte Elektrik verbaut, aber halt außer Betrieb. Ein super Nistplatz für Spinnen.
Bei unserem Haus muss das so in den 1920 oder 30ern gewesen sein als der Strom kam.
Es wurde nur der Hausflur und die Küche, Stube der Eltern ausgerüstet. Die Rohre welche im Film zu sehen sind wurden damals allerdings gleich Unterputz gelegt und man hat mit Stoffummantelten Einzeladern die Steckdosen und Leuchten angeschlossen. Was im übrigen ziemlich gut bei der Renovierung war, wir konnten die alten Adern als Zugdraht nehmen und einfach 2,5 NYM Leitung neu einziehen.
Danke für die Info
Die Stapa rohre (stahlpanzerrohre)wurden spaeter gerne als Schutzleiter missbraucht. Wo kein Schutzleiter vorhanden war ,auch gerne für Wechselschalter als dritte Leitung, gefaehrlich, da je nach Schalterstellung Phase darauf ist. Hier in France hatte man Holzleisten mit 2 gefrästen Nuten in denen die blanken Drähte lagen. Darauf war dann eine Holzleiste genagelt. Bei 110V kein Problem. Die E27 Steckdosen adapter gab es vor einigen Jahren noch, die Zugschalter immer noch.
Toller Beitrag. Danke!
Bei einem Haus eines Bekannten Baujahr 1920, lagen als Deckenbeleuchtung in der Schilfdecke kleine Gasrohre, erst 1927 wurde dann die Elektrik nachgerüstet
Servus sehr interessanter Beitrag solch einen "strom dieb" hab ich noch. Wär interessant wie sich nacheinander schuko stecker und dessen Vorläufer entwickelt haben oder was es frühers für den starkstrom so alles gegeben hat
wooow krass und sehr intressant kannte gar nix vom gezeigten leider ^^ aber man lernt bei dir ja immer was
Bei uns in Rheinhessen wurde in den 50 Jahren auf 220 Volt umgestellt.
Die Installation hier am keller war vor umbau auch noch mit bakelit schaltern und diesen "Schildkröten" lampen , die Glühlampe im wäschekeller hatte sogar noch nen gedrehten glühfaden , hielen ewig . Mal gucken wie lange die "super" leds halten .
Diese alten Drehschalter kenn' ich aus dem Haus, in dem meine Mutter geboren wurde. Für mich war deshalb ach immer klar, warum man das Licht »an- bzw aus-reibt«. Im Bairischen gibt es die Bezeichnung »Reibn« für eine (Straßen-)Kurve, wovon sich das Adjektiv für »drehen« ableitet. Das ist aber inzwischen etwas veraltet…
Wohl nicht Edison, sondern Heinrich Göbel war der Erfinder der Glühlampe. Aber Edison war sicherlich der bessere Geschäftsmann...
In manchen Dörfern taten sich die Bürger zusammen und gründeten einen Verein, um die Stromversorgung ins Dorf zu bekommen. Schließlich musste Geld aufgetrieben werden um eine Stromleitung zum Dorf hin über Masten zu bauen. Am Anfang war man sparsam und führte nur Phase und Nullleiter zu. Das auch noch über eine Aluminium Leitung zum Dorf. So konnten die ersten Häuser Licht bekommen. Doch das rächte sich bald. Das Interesse war geweckt und immer mehr Haushalte wollte an den Strom angeschlossen werden. Die Alu Leitung hatte aber eine Widerstand und reichte bald nicht mehr aus. Es musste wieder Geld aufgetrieben werden um Kupferleitungen sich leisten zu können.
So ging das ein paar Jahrzehnte bis das Dorf die Strommasten und Versorgung an den örtlichen Stromlieferanten verkaufen konnte.
Dieser verkaufte bald an das RWE um die Versorgung sicher zu stellen.
Danke für deinen tollen Beitrag!
der e27 steckdoseneinsatz hatte andere Gründe: dei Grundgebühr wurde berechnet aus Anzahl Steckdosen und Anzahl Lampen(mit Watt Stufen Preistabelle) die e27 zwischen Steckdosen waren lt meinem Uropa (Elektriker) (illegale) Beschiss Einrichtungen weil man zusatzsteckdosen ohne Grundgebühr hatte (war in den 20igern 30igern so wenn ich das so recht aus erinnerungen rekonstruiere
Danke für deinen Beitrag. Das werde ich in einem der nächsten Filmbeiträge nochmals aufgreifen.
Hallo, mein Opa hat mir damals um 1980 erzählt das erst 110V in die Häuser kam. Erst später kam dann 220V. Er hatte eine Schusterwerkstatt. LG Güni
Ich werde in den nächsten Tagen nochmals das Thema „Mittelspannungstrafo“ ansprechen. Da gehe ich dann gern nochmal auf die Lichtspannung ein….
Die Rohre heißen wie schon erwähnt wurde Bergmannrohre, und waren eigentlich Papprohre, die in der luxuriöseren Ausführung einen Blechmantel hatte (steht so in Büchern von damals). Hier im Haus sind teilweise noch welche von vor dem 1. Weltkrieg ohne Blechmantel verbaut. Der Mantel war meistens aus verbleitem Stahlblech, konnte aber auch aus Messing sein, das sieht edel aus. Bergmannrohre waren nur für trockene Räume geeignet (oder sehr moderat feuchte). Für Keller, Ställe, usw. gab es "umhüllten Rohrdraht". Kupferadern, verzinnt, mit Gummi isoliert, mit Baumwollgewebe mechanisch verstärkt, dann noch mal mit Gummi umhüllt, um eine runde Form zu erhalten, darüber ein Blechmantel und außen Baumwollgewebe mit Bitumen imprägniert. Das sieht man im Video ab 6:40. Die letzte Version von Rohrdraht sah wesentlich moderner aus, Kupferadern, PVC-isoliert, Gummi-Füller, Blechmantel und ein äußerer PVC-Mantel. Kann man in Skandinavien heute noch kaufen. Für trockene Räume gab es auch blanken Rohrdraht, da war der Füller aus Sisal statt Gummi.
Kurz nach 1950 wurde das ganze komplizierte Gummi- und Gewebe-Zeug von PVC verdrängt, was um ein Vielfaches haltbarer war, nicht überlastete oder mechanisch beschädigte Leitungen aus dieser Zeit sind heute noch völlig in Ordnung. Einige Jahre später verschwand dann auch das Bergmannrohr zugunsten von Kunststoffrohren, die viel leichter und schneller zu biegen waren, bzw. als Wellrohre sowieso flexibel.
Danke für deine tolle Expertise!
DIe Adapter, mit denen man eine Lampenfassung mit einer oder zwei zweipoligen Steckdosen nachrüsten konnte, wurden meiner Kenntnis nach als "Stromdiebe" bezeichnet.
Die Stromversorgung war gerade auf dem Land nicht deutschlandweit einheitlich, häufig waren auch 110 V oder 120 V anzutreffen, teilweise gab es sogar Gleichstrom. Deshalb waren frühe Radios mit teilweise raffinierten Stromversorgungsschaltungen ohne Trafo versehen, um eine Anpassung des Gerätes an möglichst viele Versorgungen zu erlauben. Da Röhren mit relativ hohen Spannungen arbeiten, hatten die Schaltungen dieser Geräte nicht unbedingt ein Netzteil in heutigem Sinne und damit auch keine galvanische Trennung der Schaltung vom Versorgungsnetz. Auch bei Spielzeugeisenbahnen oder anderem Technikspielzeug mußte man beim Kauf angeben, welche Versorgung im Haushalt verfügbar war.
Wegen der Gleichstromversorgungen wurden nicht unbedingt Trafos, sondern kleine Umformermaschinen als Einankerumformer angeboten, also eine Kombination aus Elektromotor und Generator. Der Elektromotor arbeitete mit der Quellspannung aus dem Lichtnetz, der Generator erzeugte die Zielspannung. Märklin bot bis zum gesetzlichen Verbot während der Weimarer Zeit sogar ein Gerät mit bis zu drei Kohlefadenlampen als Vorwiderstände an, die damit fahrenden Loks werden in der Szene heute als Hochvoltloks bezeichnet. Anscheinend waren Versorgungen von lediglich 110 V oder 120 V in Deutschland doch recht häufig, so daß das nicht ganz so gefährlich war, wie es sich anhört.
Die Beleuchtung von zwei Räumen durch eine Lampe gab es mittelbar durch die Architektur bis weit in die 1930er Jahre, indem man Türen teilweise verglaste, häufig im oberen Bereich. Aber auch meine Wohnung Baujahr 1953 hat zwei ungefähr zur Hälfte verglaste Türen. Tagsüber bringt das Tageslicht in den Flur, auch wenn die Türen geschlossen sind. Aber das Licht könnte ja auch den ungekehrten Weg gehen und der beleuchtete Flur würde in die Zimmer scheinen.
Danke für die tolle Darstellung und Ergänzung.
Ich habe ein Haus aus 1955 in der Wetkstatt habe ich die Original Elektrik weitgehend so belassen Bakelit Drehschalter Abzweigdosen wandschellen usw. Ich mag diese alte Elektrik sehr. Bauhaus Stil Lampen Kugellampen. In der Küche hängt eine Kugellampe aus den 30-40 jahren. Sonst alles weitere auf dem Stand.
Klasse!
Wirklich tolles Video wie stets hier. 11:05 das müsste Caruso sein, der da singt?
Stimmt!
Diese Steckdosen, die man in eine Lampenfassung einschrauben konnte, wurden in früheren Jahren "Stromdieb" genannt. Und da war durchaus was Wahres dran. In der Frühzeit gab es noch keine präzisen Zähler, da wurde der Strom einfach nach Verbrauchern abgerechnet. Und dann hat man eben an eine (fest installierte und somit abgerechnete) Deckenlampe einfach mal noch weitere Verbraucher angeschlossen (die dann dem Elektrizitätswerk aber erstmal nicht aufgefallen sind).
Danke für deinen tollen Beitrag. Das Thema werde ich nochmals aufgreifen!
Boah ist das ein schönes Video, Abo ist nausgeschmaßt. Bitte mehr zum Thema alte Haushaltselektrik, da gibt es kaum etwas im Netz. kenne die ganzen Installationen selbst noch. Was auch interessant ist, sind die Befestigungen in Wohnräumen auf Einzelisolatoren, auch da hab ich noch welche entdecken können (und ein bisschen was geborgen). Was das Kuhlorohr angeht, daß wird uns alle übrleben. In meinem Wochendhaus ist neben Kuhlorohr auch noch Rohrdraht aus den 30ern und sonst alles Alukabel aus DDR-Zeiten. Detmold hab ich beschlossen da nächsten Monat ein paar Tage zu verbringen, da gibts auch noch ein interessantes Ziegeleimuseum, die Externsteine undn das Hermannsdenkmal, absolutes Pflichtprogramm.
Viel Spaß in Detmold!
Bis in die 1960er Jahre war die Mittelspannung 10KV = 10 000V und die Netzspannung 220/110 V Drehstromphase gegen Drehstromphase / Drehstromphase gegen Nulleiter
Die 2. Stadt ind der Elektrische Laternen, also nach Berlin, verwendet wurden ist Gevelsberg. LG Lars
Interessantes Video! Wie sah es den eigentlich mit DC Hausanschlüssen und Gasbeleuchtung aus? Dazu wird nicht im Video gesagt. Oder kam der Strom so spät aufs Land, das es nie Gleichspannung gab?
Das Thema möchte ich in einem weiteren Film aufgreifen!
Bei mir waren die Drähte in den Bergmannsrohren auch Stoffisoliert und beim Austausch der alten 2-poliges Steckdosen ist
die Stoffummantelung zu Pulver zerbröselt.
Bei den heutigen Leitungen aus PVC könnte das auch passieren, wenn der Weichmacher ausgedünstet ist.
Stimmt!
Aber modern waren sie, die Lampe über dem Plattenspieler flackert, scheinbar schon LED🎉.
9:23 diesen "einschraubbare Doppelsteckdose" nannte man auch "Stromräuber" - nicht ungefährlich!
Sehr interessant. Genaue zeitliche Angaben zu den Lampen und Installationen hätten mich noch sehr interessiert. 9:10 So ein Adapter ist ein Stromdieb, habe auch einen. Leider kann man damit heutzutage wegen der Stromzähler nichts mehr stehlen. Porzellan als Isolationsmaterial wurde noch lange verwendet und vorgeschrieben, besonders für Lampen, wenn mit Feuchtigkeit zu rechnen war. In trockenen Räumen war Bakelit ausreichend und günstiger.
14:42 nur zwei Räume?
Bei meiner Oma wurden mit dem weiterentwickelten Verfahren drei Räume beleuchtet.
Kleinen Anmerkung, wenn man sich in seinen vier Wänden auskennt und potentielle Stolperfallen aus dem Weg räumt, kann man auch nachts aufs Scheisshaus tapern, selbst wenn es dunkel ist. Habe ich alles schon hinter mir.
Denn zieh schalter hatte ich noch 2005
Würde mich interessieren wieviel Insekten zur Strecke gebracht wurden durch das künstliche Licht 😂
Wer daheim einen Wasseranschluß hatte, hinter dem auch ein bißchen Druck hinter war, der konntet sich einen Kleingenerator holen, den man an den Wasserhahn anschließen konnte. Ob es das auch in Deutschland gab, weiß ich nicht. Aber in englischsprachigen Ländern schon... Auf diese Weise hatte man nur das Wasser zu bezahlen.
Und, ganz viel und noch weiter viel früher, gab es Techniken, wie man Elektrizität drahtlos übertragen konnte. Ohne die Kabel in der Wohnung. Tesla hatte das ja mal vorgemacht, mit dem echten Teslaauto. Das konnte das elektrische Potential mittels Antenne abgreifen. Problem ist nur, man kann damit die Leute nicht so gut "melken", wenn du verstehst, was ich meine.
Hast du noch ein Foto von dem „Wassergenerator“. Das wäre sicher auch mal einen Beitrag wert….