So sinnvoll und ratsam eine Patientenverfügung immer ist, muss man aus intensivmedizinischer Sicht (an dieser Stelle jetzt stark verallgemeinert) leider anmerken, dass die standard Vordrucke zwar in der Theorie gut, in der Praxis jedoch meistens dürftig sind. Es ist in den allerwenigsten Fällen schwarz oder weiß in der Medizin. "Die Maschinen abstellen, wenn man Gemüse im Kopf ist", klingt zwar gut, nur kann man oft genug gar nicht genau voraussagen, wie "gemüsig" der Patient denn am Ende sein wird. Und wir reden hier nicht von Tagen, sondern von Monaten bis Jahren, in denen Patienten nach beispielsweise schwerem Schädelhirntrauma wieder Fähigkeiten zurück erlangen und normal am Alltag teilnehmen können. Es gibt auch keine Maschine, die einem sagt: Hier kommt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% Gemüse raus. Und selbst dann besteht eine Chance von 40% dass es eben nicht so ist.... Am Ende sieht es in all diesen Fällen meist so aus, dass wir als behandelnde Ärzte die Frage stellen müssen und sollten: Wäre das zu erwartende Ergebnis (hier fängt die Krux wie oben gesagt bereits an) im Sinne des Patienten gewesen. Dazu zieht man Patientenverfügung, aber auch die Angehörigen heran. Nur sind die Angehörigen in diesen Fällen oft maßlos überfordert, weil in unseren Kliniken zu oft psychologischer Beistand für solche Ausnahmesituationen fehlt. Außerdem kommt es einem so vor, dass wir Menschen uns nicht ausreichend über das Sterben und den Tod mit unseren Liebsten unterhalten. Und so kommt auf die Frage "Was hätte Ihre Frau/Mann/Mutter/Vater etc. gewollt" sehr oft die Antwort: "Darüber haben wir nie gesprochen, aber ICH will ihn/sie wieder mit heim nehmen, egal wie". Man frage sich nur selbst einmal, wie rational man reagieren würde, wenn die eigene Frau/der eigene Mann plötzlich lebensbedrohlich erkrankt ist und man sich dazu äußern soll ob er/sie in diesem Fall wohl eine Therapie gewünscht hätte. Ich persönlich würde jedem, der eine Patientenverfügung aufsetzt raten, dass er mit seiner Vertrauensperson (am besten die Person in der Vorsorgevollmacht ;)) über das Thema spricht und zumindest den Versuch unternimmt zu schildern, was ihm Freude und Sinn im Leben gibt. Dann kann man sich noch ein extra Blatt Papier nehmen und selbiges nochmal ausformulieren und zur Patientenverfügung heften. Ein Beispiel zur aktuellen Situation: Patientin, 75 Jahre, erkrankt an Covid und kommt jetzt mit schwerster Atemnot und fast bewusstlos ins Krankenhaus. In der Patientenverfügung steht wie so oft: "Wenn ich mich im unmittelbaren unabwendbaren Sterbeprozess befinde" usw. und "wenn ich mich im Endstadium einer tödlich verlaufenden Erkrankung befinde"... In diesem Fall muss man sagen: Kann sie Covid überleben, wenn man sie intubiert und beatmet? Ja kann sie. Wird sie 4 Tage beatmet und geht dann wie vorher lachend wandernd in die Welt hinaus? Unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist ein längerer Verlauf mit Beatmung und "künstlichem Koma" also Narkose, einem Luftröhrenschnitt im Verlauf und dann einer Phase wochenlanger Entwöhnung vom Beatmungsgerät. Potentiell wird diese Patientin auch für immer ein Beatmungsgerät benötigen, das sie beim Atmen über den Luftröhrenschnitt unterstützt und pflegebedürftig im Bett liegen. Nur weiß es eben vorher niemand genau. Die Entscheidung muss aber trotzdem getroffen werden. Wenn besagte Patientin jetzt ihrer Vertrauensperson mitgeteilt/zu Papier gebracht hat, dass Sie der Meinung ist, alles im Leben gesehen zu haben, dass jeder nun mal irgendwann stirbt und ihre größte verbliebene Freude das Wandern in den Alpen sei, dann wäre ihr mit einer wahrscheinlichen Pflegebedürftigkeit und Langzeitbeatmung wohl kein großer Gefallen getan. Anders würde es aber vielleicht aussehen, wenn besagte Patientin vorher gesagt hätte: wisst ihr was, gelaufen bin ich eh nie gerne, im Bett liegen macht mir Spaß, und komme was wolle ich will noch die nächsten 5 Jahre den Tatort schauen und die Hand meiner Enkelin halten können, alles andere ist mir egal. In dem Fall müsste man sagen, selbst eine Pflegebedürftigkeit würde die Patientin ultimativ nicht vom Tatort schauen abhalten, also vielleicht doch eher der Entschluss zum Therapieversuch mit all seinen Konsequenzen. Damit wird es dem behandelnden Team zumindest erleichtert, den mutmaßlichen Patientenwillen zu eruieren, wenn der vorliegende Krankheitsfall nicht ausreichend von der Patientenverfügung abgedeckt wird (was leider oft genug der Fall ist). Denn eins ist sicher: Sterben tun wir alle irgendwann, egal ob wir uns vorher mit dem Thema auseinander gesetzt haben oder nicht und den wenigsten ist es vergönnt einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen.
Danke für den langen Text! :) Kann ich dann also schreiben: "Sobald nach einer Patientenverfügung gefragt wird, sollen keine weiteren lebenserhaltenden Maßnahmen mehr getroffen werden." ?
@@gridcoregilry666 Das kann man natürlich so pauschal nicht beantworten und ich kann dir in den TH-cam-Kommentaren auch keine wirkliche professionelle Hilfe anbieten, darum alles auf eigene Gefahr und ohne Garantie ;) Ein großes Problem ist: „Die Medizin“ ist viel viel viel komplizierter als man sich das als Laie vielleicht vorstellen kann, deshalb ist es auch so unglaublich schwer Sachverhalte „einfach“ zu erklären, weil sie oft nicht einfach sind. Gleichzeitig betrifft das Thema Medizin uns aber dummerweise früher oder später alle und man muss sich irgendwie damit auseinandersetzen. Deshalb an der Stelle vielleicht einfach ein paar allgemeine Erklärungen und Dinge die mir spontan einfallen: Bei uns werden beispielsweise alle Patienten bei Aufnahme gefragt, ob sie eine Patientenverfügung haben. Denn zu Hause in der Geldkassette hilft sie niemandem. Deine oben genannte Formulierung würde dich also in der Theorie ziemlich schnell töten 😉. In der Praxis macht sie daher keinen wirklichen Sinn. An der Stelle auch kurz etwas zum Thema Hirntod: Der Hirntod liegt vor, wenn die Funktion des gesamten Gehirns unwiederbringlich erloschen ist. Dieser Zustand wird durch entsprechende Untersuchungen und Protokolle durch mehrere Ärzte festgestellt. Sobald der Hirntod eintritt und festgestellt wurde ist der Patient verstorben. Wenn eine Organspende abgelehnt wurde, dann verbietet es sich eine „Therapie“ in irgendeiner Form fortzusetzen. Plump gesagt: Leichen werden nicht mehr therapiert. Ein anderer Begriff der oft benutzt und doch meistens nicht richtig verstanden wird ist das „künstliche Koma“. Davon sprechen wir eigentlich nur gegenüber Laien 😉 Tatsächlich handelt es sich dabei ja schlicht um eine Analgosedierung (also die Medikamentengabe zur Dämpfung/Ausschaltung des Bewusstseins und der Reduktion von Schmerzen). Je nachdem wie hoch die Medikamente in dem Moment dosiert sind und wie „tief“ die Analgosedierung ist, wird dann salopp vom „Dämmerschlaf“ bei der Darmspiegelung, von der Narkose bei der Knieprothese oder eben vom „künstlichen Koma“ auf der Intensivstation gesprochen. Deshalb machen wiederum Aussagen wie „Ein künstliches Koma möchte ich nicht“ keinen Sinn, denn eine Analgosedierung ist schlicht etwas das notwendig ist um andere Therapieschritte wie eine maschinelle Beatmung überhaupt erst zu ermöglichen. Im Video wurde es ja auch schon gesagt. Eine Patientenverfügung wird ja eh erst in dem Moment interessant, in dem der Patient nicht mehr in der Lage ist seine Situation zu begreifen/wahr zu nehmen und keine informierte Entscheidung mehr treffen kann. Angenommen du kommst jetzt mit einem schweren Infekt ins Krankenhaus. Deine Situation verschlechtert sich immer weiter und du befindest dich faktisch in Lebensgefahr und wirst deshalb auf die Intensivstation verlegt. Dann macht es natürlich nur Sinn, wenn die behandelnden Ärzte dir deine Situation erklären, schildern was jetzt potentiell alles auf dich zu kommt und mit dir zusammen festlegen, in welchem Ausmaß du gerne therapiert werden möchtest. Dazu aber unten noch mehr Gedankenfutter. In der Realität läuft es ja meistens so ab: Angenommen du leidest nicht an einer schweren Grunderkrankung, hast aber eben eine Patientenverfügung in der du lebensverlängernde Maßnahmen in Situation X,Y,Z ablehnst. Jetzt verschluckst du dich beim Mittagessen und fängst an zu ersticken. Rettungsdienst wird gerufen und kommt bei dir an. Mittlerweile hast du keinen Kreislauf mehr. Dann wird man natürlich erst einmal mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Denn wenn man vorher 10 Minuten nach der Verfügung suchen geht, kann man eine Reanimation auch gleich sein lassen. Nach wenigen Minuten ohne Kreislauf beginnen die Nerven in deinem Gehirn mit dem Sterben. Selbst wenn die Verfügung direkt neben dir auf dem Tisch liegt, wird man erstmal mit der Wiederbelebung beginnen und dann sobald die Hände frei sind die Verfügung lesen. Denn man geht immer wie selbstverständlich davon aus, dass in einer Patientenverfügung Maßnahmen abgelehnt werden. Du kannst ja aber auch verfügen, dass du auf jeden Fall eine maximale Therapie mit allem Drum und Dran wünschst. In dem Fall wäre es ja fatal, wenn das Team vor Ort nicht 100% geben kann, weil einer 3 Minuten mit dem Lesen beschäftigt war. Angenommen deine Verfügung ist jetzt aber nicht direkt griffbereit, weil das ganze im Restaurant passiert ist und nach 15 Minuten Reanimation hast du wieder eigenen Kreislauf und bist bewusstlos. Dann wirst du vom Notarzt narkotisiert, über einen Beatmungsschlauch beatmet und ins Krankenhaus gebracht. Da wird nachgeforscht, warum du eigentlich tot umgefallen bist und gleichzeitig Schritte eingeleitet um den Nerven in dem Gehirn die bestmögliche Chance zu geben nicht weiter abzusterben. In dem Moment hast du also durchaus eine Überlebenschance. Nach 72h wird man dann verschiedene Untersuchungen durchführen um abzuschätzen wie schwer dein Hirn geschädigt wurde und wird dich „einfach mal wach werden lassen“ und „schauen was passiert“. Angenommen es zeigen sich jetzt aber eindeutige Hinweise auf eine schwere Gehirnschädigung und deine Patientenverfügung, in der du in diesem Fall keine Therapie mehr wünschst, liegt vor. Dann wird man natürlich nicht einfach „alles aus“ machen, sondern eine palliative Therapie durchführen. Kreislaufunterstützende Medikamente werden beendet, falls du selbst atmest wird der Beatmungsschlauch entfernt, oder aber die Beatmung wird auf „Raumluft“ zurückgefahren, Medikamente zur Stress- und Schmerzlinderung werden weitergegeben und unter dieser Therapie wirst du dann letzten Endes irgendwann versterben. Zu guter Letzt aber noch ein Punkt über den man sich selten Gedanken macht und bei dem man sich unbewusst auch gerne in die eigene Tasche lügt. Nichts im Leben ist einfach, das Sterben genauso wenig. Wenn es wirklich hart auf hart kommt und um die Wurst geht, hängen die meisten von uns doch ziemlich an ihrem Leben. Von der Sicherheit der eigenen Couch aus sagt sich „Wenn es mich mal bei einem Autounfall zerreißt und ich am Ende querschnittsgelähmt wäre, dann will ich lieber sterben.“ leicht. Oder wie in obigem Beispiel mit dem schweren Infekt: „Bevor ich 3 Monate auf der Intensivstation an Maschinen hänge, danach potentiell für immer pflegebedürftig bin und mein Leben lang zur Dialyse muss, will ich lieber friedlich sterben.“ Aber in Wirklichkeit können sich die wenigsten von uns vorstellen, was sie tun würden, wenn der Moment gekommen ist, an dem sie mit 30/40/50/60/70 auf der Intensivstation liegen und es heißt: „Sie haben einen Blutstrominfekt und sind lebensbedrohlich erkrankt. Sie merken selbst, wie schlecht es Ihnen geht. Ihre Lunge und Ihre Nieren versagen. Wir haben zwei Möglichkeiten: Wir machen ihnen Narkose und beatmen Sie. Wir benutzen eine Maschine um Ihre Nieren vorrübergehend zu ersetzen, aber es kann sein, dass sie, falls sie überleben für den Rest ihres Lebens dialysepflichtig sind. Die Chance ist hoch, dass sie die nächsten Wochen bis Monate mit einem Loch im Hals hier liegen und man Sie von rechts nach links drehen muss. Ob sie überleben und wenn ja, wie gut sie sich am Ende davon erholen, kann Ihnen keiner sagen. Aber wenn wir das alles nicht tun, dann werden sie in den nächsten Stunden sicher versterben.“ Das kann dann nämlich der Moment sein an dem einem klar wird: Man will doch nicht „lieber sterben“. Egal wie unangenehm es wird und egal wie schlecht die Chancen sind, Hauptsache nicht sterben. Aber was wenn man in dem Moment schon nicht mehr reden kann? Pech gehabt und tot? Und vor diesem Hintergrund muss man sich eben fragen, habe ich mich wirklich ernsthaft mit diesem Thema auseinandergesetzt und wenn ja, was will ich eigentlich? Unter welchen Umständen möchte ich wirklich lieber tot sein.
Vielen Dank für die Reihe, war echt interessant und sehr wichtige Themen wurden leicht verständlich erklärt. Freue mich wenn wir Herrn Laumann noch öfters hier zu sehen bekommen, sympathisch & locker alle Fragen beantwortet. Danke dafür!
Ich bin gerade dran, mir von der Stiftung Patientenschutz eine schriftliche Fassung einer Patientenverfügung anfertigen zu lassen. Dazu haben Sie mir nochmals treffende Hilfen und Gedanken gegeben. Sehr wertvoll!
Super Serie, wirklich gute Informationen und ein sehr sympathischer und kompetenter Gast. Wäre aber noch wichtig gewesen zu erwähnen das Banken generell erstmal keine fremde Vollmachten akzeptieren, egal ob beglaubigt oder nicht. Die haben ihre eigenen Formulare und nur diese werden ohne viel hin und her akzeptiert. Also geht mit dem bevollmachtigten zur Bank und macht das direkt dort. Alles andere bedeutet wochenlangen Streitereien inklusive Anwalt und Richter.
Ein recht interessanter Beitrag - mal wieder. Dass ein Notar immer zu einer notariellen Variante rät ist nur zu Verständlich. Erfreulich wäre auch gewesen, wenn Herr Laumann ein paar Worte zu den zu erwartenden Kosten gesagt hätte, und ob die Kosten auch - wie beim Testament - von der Vermögenssituation des Kunden abhängen. Wie bereits eingangs gesagt, ein interessantes Thema an welches man rechtzeitig, früh genug, herangehen sollte, auch wenn es unpopulär ist und man es meist (gern) vor sich her schiebt.
Habe vor 6 Monaten eine Patienverfügung und eine schriftliche Willenserklärung aufgesetzt. Ich finde es absolut fahrlässig ein deutsches Krankenhaus zu betreten ohne Rechtswirksame Patientenverfügung und Willenserklärung.
Sehr wissenswert und interessant. Aber auf jeden Fall sollte man auch einen Ehevertrag abschließen. Ansonsten kann es sein, dass man irgendwann ohne irgendetwas dasteht, obwohl man ein Leben lang gearbeitet hat...
Weder für eine Patientenverfügung, noch für eine Vorsorgevollmacht benötigt man ein Notar. Bitte selbst erkundigen, denn diese Kosten kann man sich sparen. Wir in der Familie haben ein Original beim Hausarzt hinterlegt, sowie bei den Bevollmächtigten - der Hausarzt war ebenso Zeuge der Vertragsunterzeichnung (für beides). Zusätzlich bietet das Bundesamt sehr ausführliche und detaillierte Hinweise, sowie Vorlagen.
Interessanter Beitrag. Man merkt schnell, dass die Sicht des Notars recht klar und nüchtern ist. Aus medizinischer Sicht ist die Auslegung einer Patientenverfügung deutlich schwieriger. Kleiner Hinweis: Ein Organspendeausweis steht oftmals im Konflikt mit einer Pantientenverfügung. Möchte man seine Organe spenden, so tritt die Patientenverfügung in den Hintergrund. Alle für die Organspende erforderlichen medizinischen Maßnahmen werden durchexerziert, z.B. künstliche Beatmung. Meine erste Anlaufstelle zur Erstellung einer Patientenverfügung wäre ein Arzt und kein Notar.
Sehr tolle Interviews, mit einer Menge Information, gerne mehr davon. Mich würde hier die Doppelbesteuerung Schweiz Deutschland interessieren, mit derzeit jetzigem Wohnsitz Schweiz
Top Interview Aber mal zum technischen: Mega, dass ihr 4k50 habt. Scharf und smooth Aber der Ton ist nicht optimal. Diese mics sind sehr gut, aber nur wenn man extrem nah dran geht. Wenn ihr weiter weg aufnehmen wollt (was fürs Video natürlich besser aussieht) gibt es da bessere Mikros. Außerdem sollte ein Highpass Filter drauf. Oder ein evtl bestehender deutlich höher angesetzt werden. Die Stimme von Hr. Laumann wummert hier sehr stark
Moin, mein Wunsch ist es das noch "3" zusätzliche Maschinen an das Bett gestellt werden um mein Leben noch weiter zu verlängern! Tut mir leid, das ich das schreibe, aber für mich klafft eine große Lücke in der Aussage zwischen den Experten (Notare, Anwälte etc.) und den Ärzten bzw. was ich in Krankenhäusern gesehen und erlebt habe! "Du bist fast tot!"=> kein Kampf bis zum letzten Atemzug, eher mal schauen ob in der Kühlkammer noch ein Platz frei ist ... Super Kurzserie! Gern mehr davon! Grüße
Ich hatte den Eindruck, dass Thomas mit den Themen Tod, Krankheit und Pflegebedürftigkeit nicht sehr sensibel umgegangen ist. Allerdings ist es spannend, die Tipps des Notars dazu gehört zu haben.
Interessantes Thema, aber die Aussagen zur Sterbehilfe (aktiv, passiv, indirekt) sind leider nicht korrekt. Das abschalten eines Beatmungsgerätes ist bei fehlender medizinischer Indikation/Aussichtslosigkeit keine aktive Sterbehilfe und somit straffrei. Solche Aussagen fördern leider das zurückhaltende Verhalten einiger Mediziner und schürt Ängste vor dem "verklagt werden"
Hey kurze Frage an die ETF Experten unter euch: Weiß jemand was bei manchen ETF Bezeichunungen dieses "Registered Shares O.N." bedeutet im ETF-Namen? Beispiel: XTR.(IE)-MSCI EM.MKTS ESG U.E. REGISTERED SHARES 1C O.N.
Kann die Vorsorgevollmacht auch meine Patientenverfügung ersetzen, sodass derjenige der aus meiner Patientenvollmacht hervorgeht entscheidet, ob die Maschinen ausgeschaltet werden oder eben nicht,?
Ich würde gerne ein battle zwischen Thomas von Finanzfluss und Florian Homm sehen und zwar in verschiedenen Disziplinen. Eine davon kann sein wer kann mehr Schachteln Zigaretten rauchen 🚬 an einem Stück!
interessant die Sache mit der ausländischen Partertin/Partner. Wenn ich hier in Deutschland heiraten würde, gilt der Vertrag dann also nicht "deutsch" sondern kann auch auf den Partner angewendet werden, auch wenn er oder sie hier in Deutschland geheiratet haben? Spielt es dann eine Rolle, ob der Partner auch die deutsche Staatsangehörigkeit, vielleicht auch eine doppelte, hat oder nicht? Wäre echt cool wenn das jemand wüsste, sind vielleicht sehr spezielle Fragen :D
Wird eine Patientenverfügung also nur dann benötigt, wenn ich Gründe bzw. Situationen nennen möchte, bei denen ich nicht weiterleben möchte? Ich schreibe also in eine Patientenverfügung nicht, dass man alles tun soll, damit ich weiterlebe?
FYI! Organentnahme darf nach dem Tod in Deutschland nur mit Patientenverfügung gemacht werden. In Österreich hingegen ist das auch ohne Patientenverfügung möglich. In Österreich braucht man eine, wenn man das nicht will.
Das ist so nicht richtig. Wenn kein Spenderausweis oder Patientenverfügung vorliegt werden die nahen Angehörigen gefragt. So war das jedenfalls bei uns als meine Schwester plötzlich verstorben ist.
@@molier3867 ja und in Deutschland geht das auch nicht. Der Punkt den ich hervorheben wollte war, dass man (nennen wir es mal) "automatisch dafür qualifiziert" in dem man Staatsbürger ist und deshalb eine schnelle organversorge gewährleistet werden kann für Menschen die es dringend brauchen und in Deutschland das nur geht wenn man es rechtlich erlaubt. Es hat beides seine Vor und Nachteile. Vorteil in Ö Menschen die dringend Organe benötigen bekommen so schneller Zugang. Nachteio in Ö. Menschen die das nicht wollen müssen einen Verwaltungsaufwand machen damit das geklärt ist. In Deutschland wurde die Familie in deinem Fall nicht mal gefragt werden, wenn kein Schreiben vorliegt. Die Vorteile des einen sind die Nachteile des jeweils anderen Landes.
Das ist doch der Punkt:wir, als Angehörige, wurden ja gefragt eben weil kein Dokument vorlag. Ansonsten wär die Sachlage ja klar gewesen. So allerdings mussten wir als Familie entscheiden, ob meine Schwester eine Organspende gewollt hätte oder nicht. Es muss also nicht ein Dokument vorliegen um Organspender zu werden. Darüber hinaus ist ein Organspendeausweus nicht mit einer Patientenverfügung gleich zu setzen. Organspende kann teil der Verfügung sein, aber nicht umgekehrz.
Also ich bin privat versichert, ich möchte dass die Maschinen erst ausgeschaltet werden wenn meine Versicherungssumme erschöpft ist. Dann habe ich die wenigstens nicht jahrelang umsonst bezahlt :)
Ist schon langweilig für Notare, dass sie immer zu Erben, Ehevertrag und Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung gefragt werden. Dabei gibt's so viele spannendere Sachen. 😅
@@gridcoregilry666 Alles Mögliche im Gesellschaftsrecht, darunter z. B. auch Umwandlungsrecht und damit teilweise Private Venture, soweit ich mich nicht täusche!
Weder für eine Patientenverfügung, noch für eine Vorsorgevollmacht benötigt man ein Notar. Bitte selbst erkundigen, denn diese Kosten kann man sich sparen. Wir in der Familie haben ein Roiginal beim Hausarzt hinterlegt, sowie bei den Bevollmächtigten.
Das stimmt, man braucht nicht zwingend einen Notar bei uns waren Immobilien dabei, daher doch der Notar. Das richtete sich dann nach dem Wert. Da gibt es Tabellen an denen orientierte ich mich im Vorfeld. Es war offensichtlich, dass der Wert zu günstig war, den wir angaben, die Notarin machte da kein Fass wegen dem auf. Wir waren aber schon mehrfach bei Ihr wegen Überschreibungen von Grundstücken. Das war vor ca. 8 Jahren in Baden-Würrtemberg. Wenn ich wieder etwas habe, gehe ich da wieder hin. In der Firma hatten wir kürzlich (abends) einen Vortrag mit Folien, schreib mal eine E-Mail Adresse hier rein, dann sende ich die, da ging es nur um einen selbst, was mit einem gemacht werden soll. Findet man aber auch im Netz zum ankreuzen.
Was kann ich in einer Patientenverfügung bestimmen? Ich bin Veganer und möchte keine lebenserhaltenden Massnahmen, die auf tierischen Produkten basieren, wäre das möglich?
Kostenloses Depot eröffnen: ►► link.finanzfluss.de/go/depot-id458 *📈
Vermögen tracken mit Finanzfluss Copilot: ►► www.finanzfluss.de/copilot/ 📊
Sehr sympathischer und kompetenter Gast! Interessante Themen 👍🏻
So sinnvoll und ratsam eine Patientenverfügung immer ist, muss man aus intensivmedizinischer Sicht (an dieser Stelle jetzt stark verallgemeinert) leider anmerken, dass die standard Vordrucke zwar in der Theorie gut, in der Praxis jedoch meistens dürftig sind. Es ist in den allerwenigsten Fällen schwarz oder weiß in der Medizin.
"Die Maschinen abstellen, wenn man Gemüse im Kopf ist", klingt zwar gut, nur kann man oft genug gar nicht genau voraussagen, wie "gemüsig" der Patient denn am Ende sein wird. Und wir reden hier nicht von Tagen, sondern von Monaten bis Jahren, in denen Patienten nach beispielsweise schwerem Schädelhirntrauma wieder Fähigkeiten zurück erlangen und normal am Alltag teilnehmen können. Es gibt auch keine Maschine, die einem sagt: Hier kommt mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% Gemüse raus. Und selbst dann besteht eine Chance von 40% dass es eben nicht so ist....
Am Ende sieht es in all diesen Fällen meist so aus, dass wir als behandelnde Ärzte die Frage stellen müssen und sollten: Wäre das zu erwartende Ergebnis (hier fängt die Krux wie oben gesagt bereits an) im Sinne des Patienten gewesen. Dazu zieht man Patientenverfügung, aber auch die Angehörigen heran.
Nur sind die Angehörigen in diesen Fällen oft maßlos überfordert, weil in unseren Kliniken zu oft psychologischer Beistand für solche Ausnahmesituationen fehlt.
Außerdem kommt es einem so vor, dass wir Menschen uns nicht ausreichend über das Sterben und den Tod mit unseren Liebsten unterhalten. Und so kommt auf die Frage "Was hätte Ihre Frau/Mann/Mutter/Vater etc. gewollt" sehr oft die Antwort: "Darüber haben wir nie gesprochen, aber ICH will ihn/sie wieder mit heim nehmen, egal wie".
Man frage sich nur selbst einmal, wie rational man reagieren würde, wenn die eigene Frau/der eigene Mann plötzlich lebensbedrohlich erkrankt ist und man sich dazu äußern soll ob er/sie in diesem Fall wohl eine Therapie gewünscht hätte.
Ich persönlich würde jedem, der eine Patientenverfügung aufsetzt raten, dass er mit seiner Vertrauensperson (am besten die Person in der Vorsorgevollmacht ;)) über das Thema spricht und zumindest den Versuch unternimmt zu schildern, was ihm Freude und Sinn im Leben gibt. Dann kann man sich noch ein extra Blatt Papier nehmen und selbiges nochmal ausformulieren und zur Patientenverfügung heften.
Ein Beispiel zur aktuellen Situation: Patientin, 75 Jahre, erkrankt an Covid und kommt jetzt mit schwerster Atemnot und fast bewusstlos ins Krankenhaus. In der Patientenverfügung steht wie so oft: "Wenn ich mich im unmittelbaren unabwendbaren Sterbeprozess befinde" usw. und "wenn ich mich im Endstadium einer tödlich verlaufenden Erkrankung befinde"...
In diesem Fall muss man sagen: Kann sie Covid überleben, wenn man sie intubiert und beatmet? Ja kann sie.
Wird sie 4 Tage beatmet und geht dann wie vorher lachend wandernd in die Welt hinaus? Unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist ein längerer Verlauf mit Beatmung und "künstlichem Koma" also Narkose, einem Luftröhrenschnitt im Verlauf und dann einer Phase wochenlanger Entwöhnung vom Beatmungsgerät.
Potentiell wird diese Patientin auch für immer ein Beatmungsgerät benötigen, das sie beim Atmen über den Luftröhrenschnitt unterstützt und pflegebedürftig im Bett liegen. Nur weiß es eben vorher niemand genau. Die Entscheidung muss aber trotzdem getroffen werden.
Wenn besagte Patientin jetzt ihrer Vertrauensperson mitgeteilt/zu Papier gebracht hat, dass Sie der Meinung ist, alles im Leben gesehen zu haben, dass jeder nun mal irgendwann stirbt und ihre größte verbliebene Freude das Wandern in den Alpen sei, dann wäre ihr mit einer wahrscheinlichen Pflegebedürftigkeit und Langzeitbeatmung wohl kein großer Gefallen getan.
Anders würde es aber vielleicht aussehen, wenn besagte Patientin vorher gesagt hätte: wisst ihr was, gelaufen bin ich eh nie gerne, im Bett liegen macht mir Spaß, und komme was wolle ich will noch die nächsten 5 Jahre den Tatort schauen und die Hand meiner Enkelin halten können, alles andere ist mir egal.
In dem Fall müsste man sagen, selbst eine Pflegebedürftigkeit würde die Patientin ultimativ nicht vom Tatort schauen abhalten, also vielleicht doch eher der Entschluss zum Therapieversuch mit all seinen Konsequenzen.
Damit wird es dem behandelnden Team zumindest erleichtert, den mutmaßlichen Patientenwillen zu eruieren, wenn der vorliegende Krankheitsfall nicht ausreichend von der Patientenverfügung abgedeckt wird (was leider oft genug der Fall ist).
Denn eins ist sicher: Sterben tun wir alle irgendwann, egal ob wir uns vorher mit dem Thema auseinander gesetzt haben oder nicht und den wenigsten ist es vergönnt einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen.
Herzlichen Dank, dass du dir die Mühe für diese langen Erklärungen gemacht hast. Sehr hilfreich 👍
@@lydiastein8879 gerne :)
Danke für den langen Text! :) Kann ich dann also schreiben: "Sobald nach einer Patientenverfügung gefragt wird, sollen keine weiteren lebenserhaltenden Maßnahmen mehr getroffen werden." ?
@@gridcoregilry666 Das kann man natürlich so pauschal nicht beantworten und ich kann dir in den TH-cam-Kommentaren auch keine wirkliche professionelle Hilfe anbieten, darum alles auf eigene Gefahr und ohne Garantie ;)
Ein großes Problem ist: „Die Medizin“ ist viel viel viel komplizierter als man sich das als Laie vielleicht vorstellen kann, deshalb ist es auch so unglaublich schwer Sachverhalte „einfach“ zu erklären, weil sie oft nicht einfach sind. Gleichzeitig betrifft das Thema Medizin uns aber dummerweise früher oder später alle und man muss sich irgendwie damit auseinandersetzen.
Deshalb an der Stelle vielleicht einfach ein paar allgemeine Erklärungen und Dinge die mir spontan einfallen:
Bei uns werden beispielsweise alle Patienten bei Aufnahme gefragt, ob sie eine Patientenverfügung haben. Denn zu Hause in der Geldkassette hilft sie niemandem. Deine oben genannte Formulierung würde dich also in der Theorie ziemlich schnell töten 😉. In der Praxis macht sie daher keinen wirklichen Sinn.
An der Stelle auch kurz etwas zum Thema Hirntod: Der Hirntod liegt vor, wenn die Funktion des gesamten Gehirns unwiederbringlich erloschen ist. Dieser Zustand wird durch entsprechende Untersuchungen und Protokolle durch mehrere Ärzte festgestellt. Sobald der Hirntod eintritt und festgestellt wurde ist der Patient verstorben. Wenn eine Organspende abgelehnt wurde, dann verbietet es sich eine „Therapie“ in irgendeiner Form fortzusetzen. Plump gesagt: Leichen werden nicht mehr therapiert.
Ein anderer Begriff der oft benutzt und doch meistens nicht richtig verstanden wird ist das „künstliche Koma“. Davon sprechen wir eigentlich nur gegenüber Laien 😉 Tatsächlich handelt es sich dabei ja schlicht um eine Analgosedierung (also die Medikamentengabe zur Dämpfung/Ausschaltung des Bewusstseins und der Reduktion von Schmerzen). Je nachdem wie hoch die Medikamente in dem Moment dosiert sind und wie „tief“ die Analgosedierung ist, wird dann salopp vom „Dämmerschlaf“ bei der Darmspiegelung, von der Narkose bei der Knieprothese oder eben vom „künstlichen Koma“ auf der Intensivstation gesprochen. Deshalb machen wiederum Aussagen wie „Ein künstliches Koma möchte ich nicht“ keinen Sinn, denn eine Analgosedierung ist schlicht etwas das notwendig ist um andere Therapieschritte wie eine maschinelle Beatmung überhaupt erst zu ermöglichen.
Im Video wurde es ja auch schon gesagt. Eine Patientenverfügung wird ja eh erst in dem Moment interessant, in dem der Patient nicht mehr in der Lage ist seine Situation zu begreifen/wahr zu nehmen und keine informierte Entscheidung mehr treffen kann.
Angenommen du kommst jetzt mit einem schweren Infekt ins Krankenhaus. Deine Situation verschlechtert sich immer weiter und du befindest dich faktisch in Lebensgefahr und wirst deshalb auf die Intensivstation verlegt. Dann macht es natürlich nur Sinn, wenn die behandelnden Ärzte dir deine Situation erklären, schildern was jetzt potentiell alles auf dich zu kommt und mit dir zusammen festlegen, in welchem Ausmaß du gerne therapiert werden möchtest. Dazu aber unten noch mehr Gedankenfutter.
In der Realität läuft es ja meistens so ab: Angenommen du leidest nicht an einer schweren Grunderkrankung, hast aber eben eine Patientenverfügung in der du lebensverlängernde Maßnahmen in Situation X,Y,Z ablehnst. Jetzt verschluckst du dich beim Mittagessen und fängst an zu ersticken. Rettungsdienst wird gerufen und kommt bei dir an. Mittlerweile hast du keinen Kreislauf mehr. Dann wird man natürlich erst einmal mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Denn wenn man vorher 10 Minuten nach der Verfügung suchen geht, kann man eine Reanimation auch gleich sein lassen. Nach wenigen Minuten ohne Kreislauf beginnen die Nerven in deinem Gehirn mit dem Sterben.
Selbst wenn die Verfügung direkt neben dir auf dem Tisch liegt, wird man erstmal mit der Wiederbelebung beginnen und dann sobald die Hände frei sind die Verfügung lesen.
Denn man geht immer wie selbstverständlich davon aus, dass in einer Patientenverfügung Maßnahmen abgelehnt werden. Du kannst ja aber auch verfügen, dass du auf jeden Fall eine maximale Therapie mit allem Drum und Dran wünschst. In dem Fall wäre es ja fatal, wenn das Team vor Ort nicht 100% geben kann, weil einer 3 Minuten mit dem Lesen beschäftigt war.
Angenommen deine Verfügung ist jetzt aber nicht direkt griffbereit, weil das ganze im Restaurant passiert ist und nach 15 Minuten Reanimation hast du wieder eigenen Kreislauf und bist bewusstlos. Dann wirst du vom Notarzt narkotisiert, über einen Beatmungsschlauch beatmet und ins Krankenhaus gebracht. Da wird nachgeforscht, warum du eigentlich tot umgefallen bist und gleichzeitig Schritte eingeleitet um den Nerven in dem Gehirn die bestmögliche Chance zu geben nicht weiter abzusterben. In dem Moment hast du also durchaus eine Überlebenschance. Nach 72h wird man dann verschiedene Untersuchungen durchführen um abzuschätzen wie schwer dein Hirn geschädigt wurde und wird dich „einfach mal wach werden lassen“ und „schauen was passiert“. Angenommen es zeigen sich jetzt aber eindeutige Hinweise auf eine schwere Gehirnschädigung und deine Patientenverfügung, in der du in diesem Fall keine Therapie mehr wünschst, liegt vor. Dann wird man natürlich nicht einfach „alles aus“ machen, sondern eine palliative Therapie durchführen. Kreislaufunterstützende Medikamente werden beendet, falls du selbst atmest wird der Beatmungsschlauch entfernt, oder aber die Beatmung wird auf „Raumluft“ zurückgefahren, Medikamente zur Stress- und Schmerzlinderung werden weitergegeben und unter dieser Therapie wirst du dann letzten Endes irgendwann versterben.
Zu guter Letzt aber noch ein Punkt über den man sich selten Gedanken macht und bei dem man sich unbewusst auch gerne in die eigene Tasche lügt. Nichts im Leben ist einfach, das Sterben genauso wenig. Wenn es wirklich hart auf hart kommt und um die Wurst geht, hängen die meisten von uns doch ziemlich an ihrem Leben.
Von der Sicherheit der eigenen Couch aus sagt sich „Wenn es mich mal bei einem Autounfall zerreißt und ich am Ende querschnittsgelähmt wäre, dann will ich lieber sterben.“ leicht.
Oder wie in obigem Beispiel mit dem schweren Infekt: „Bevor ich 3 Monate auf der Intensivstation an Maschinen hänge, danach potentiell für immer pflegebedürftig bin und mein Leben lang zur Dialyse muss, will ich lieber friedlich sterben.“
Aber in Wirklichkeit können sich die wenigsten von uns vorstellen, was sie tun würden, wenn der Moment gekommen ist, an dem sie mit 30/40/50/60/70 auf der Intensivstation liegen und es heißt: „Sie haben einen Blutstrominfekt und sind lebensbedrohlich erkrankt. Sie merken selbst, wie schlecht es Ihnen geht. Ihre Lunge und Ihre Nieren versagen. Wir haben zwei Möglichkeiten: Wir machen ihnen Narkose und beatmen Sie. Wir benutzen eine Maschine um Ihre Nieren vorrübergehend zu ersetzen, aber es kann sein, dass sie, falls sie überleben für den Rest ihres Lebens dialysepflichtig sind. Die Chance ist hoch, dass sie die nächsten Wochen bis Monate mit einem Loch im Hals hier liegen und man Sie von rechts nach links drehen muss. Ob sie überleben und wenn ja, wie gut sie sich am Ende davon erholen, kann Ihnen keiner sagen. Aber wenn wir das alles nicht tun, dann werden sie in den nächsten Stunden sicher versterben.“
Das kann dann nämlich der Moment sein an dem einem klar wird: Man will doch nicht „lieber sterben“. Egal wie unangenehm es wird und egal wie schlecht die Chancen sind, Hauptsache nicht sterben. Aber was wenn man in dem Moment schon nicht mehr reden kann? Pech gehabt und tot?
Und vor diesem Hintergrund muss man sich eben fragen, habe ich mich wirklich ernsthaft mit diesem Thema auseinandergesetzt und wenn ja, was will ich eigentlich? Unter welchen Umständen möchte ich wirklich lieber tot sein.
@@n3riiii wow. Vielen vielen Dank! Sehr einsichtsreich 🙏
Tolle Serie mit Herr Laumann, habe einiges daraus für mich mitnehmen können. 👍 Vielen Dank 👏
Vielen Dank für die Reihe, war echt interessant und sehr wichtige Themen wurden leicht verständlich erklärt. Freue mich wenn wir Herrn Laumann noch öfters hier zu sehen bekommen, sympathisch & locker alle Fragen beantwortet. Danke dafür!
Ich bin gerade dran, mir von der Stiftung Patientenschutz eine schriftliche Fassung einer Patientenverfügung anfertigen zu lassen. Dazu haben Sie mir nochmals treffende Hilfen und Gedanken gegeben. Sehr wertvoll!
Super Serie, wirklich gute Informationen und ein sehr sympathischer und kompetenter Gast.
Wäre aber noch wichtig gewesen zu erwähnen das Banken generell erstmal keine fremde Vollmachten akzeptieren, egal ob beglaubigt oder nicht. Die haben ihre eigenen Formulare und nur diese werden ohne viel hin und her akzeptiert. Also geht mit dem bevollmachtigten zur Bank und macht das direkt dort. Alles andere bedeutet wochenlangen Streitereien inklusive Anwalt und Richter.
Ein recht interessanter Beitrag - mal wieder.
Dass ein Notar immer zu einer notariellen Variante rät ist nur zu Verständlich.
Erfreulich wäre auch gewesen, wenn Herr Laumann ein paar Worte zu den zu erwartenden Kosten gesagt hätte, und ob die Kosten auch - wie beim Testament - von der Vermögenssituation des Kunden abhängen.
Wie bereits eingangs gesagt, ein interessantes Thema an welches man rechtzeitig, früh genug, herangehen sollte, auch wenn es unpopulär ist und man es meist (gern) vor sich her schiebt.
Es gibt Themen, die deutlich wichtiger sind als das eigene Depot. Diese zum Beispiel. 👍
Mega coole Serie um sich mal damit zu beschäftigen
Sehr informativ! Eine gute und wichtige Sache.
sehr gute Serie! wirklich! Hut ab!
Vielen lieben Dank für dieses sehr informative Video!!
Habe vor 6 Monaten eine Patienverfügung und eine schriftliche Willenserklärung aufgesetzt. Ich finde es absolut fahrlässig ein deutsches Krankenhaus zu betreten ohne Rechtswirksame Patientenverfügung und Willenserklärung.
Wollte gerde nach einem passenden Video zum Wartezeit überbrücken suchen. Tip top. Bin mal gespannt
Genauso interessant wie die beiden vorherigen Videos ! Absolut top ! Danke.
Thank you very much so much for this video. Very instructive.
Super gut aufbereitet. Vielen Dank!
Überragend
vielen dank für diese trilogie :D
Sehr intetessante Serie!!!
Patientenverfügung und Medikationsplan kommt in den Kühlschrank. Der Rettungsdienst schaut dort nach.
Sehr wissenswert und interessant. Aber auf jeden Fall sollte man auch einen Ehevertrag abschließen. Ansonsten kann es sein, dass man irgendwann ohne irgendetwas dasteht, obwohl man ein Leben lang gearbeitet hat...
Eine superwichtige Serie, gerade der letzte Teil. Danke dafür!
Lieber Thomas, Rechtsfähig ist man ab der Geburt bis zum Tot. ;)
Sehr schönes Video. Ich denke schon länger darüber nach.
Weder für eine Patientenverfügung, noch für eine Vorsorgevollmacht benötigt man ein Notar. Bitte selbst erkundigen, denn diese Kosten kann man sich sparen. Wir in der Familie haben ein Original beim Hausarzt hinterlegt, sowie bei den Bevollmächtigten - der Hausarzt war ebenso Zeuge der Vertragsunterzeichnung (für beides). Zusätzlich bietet das Bundesamt sehr ausführliche und detaillierte Hinweise, sowie Vorlagen.
Danke für den geilen Kontent und das mit dem Gemüse im Kopf haha richtig Französisch : être comme un légume à l‘hôpital 😂😂😂
Ist zum Beispiel bei der LVM in der Rechtsschutzversicherung enthalten :)
Interessanter Beitrag. Man merkt schnell, dass die Sicht des Notars recht klar und nüchtern ist. Aus medizinischer Sicht ist die Auslegung einer Patientenverfügung deutlich schwieriger.
Kleiner Hinweis: Ein Organspendeausweis steht oftmals im Konflikt mit einer Pantientenverfügung. Möchte man seine Organe spenden, so tritt die Patientenverfügung in den Hintergrund. Alle für die Organspende erforderlichen medizinischen Maßnahmen werden durchexerziert, z.B. künstliche Beatmung. Meine erste Anlaufstelle zur Erstellung einer Patientenverfügung wäre ein Arzt und kein Notar.
Super wichtig!
Sehr informatives Video !!!! Vielen Dank dafür!!!!
Sehr tolle Interviews, mit einer Menge Information, gerne mehr davon. Mich würde hier die Doppelbesteuerung Schweiz Deutschland interessieren, mit derzeit jetzigem Wohnsitz Schweiz
Top Interview
Aber mal zum technischen:
Mega, dass ihr 4k50 habt. Scharf und smooth
Aber der Ton ist nicht optimal. Diese mics sind sehr gut, aber nur wenn man extrem nah dran geht. Wenn ihr weiter weg aufnehmen wollt (was fürs Video natürlich besser aussieht) gibt es da bessere Mikros.
Außerdem sollte ein Highpass Filter drauf. Oder ein evtl bestehender deutlich höher angesetzt werden. Die Stimme von Hr. Laumann wummert hier sehr stark
Jammern auf höchstem Niveau. Hörst du mit High-End Kopfhörern?
Moin,
mein Wunsch ist es das noch "3" zusätzliche Maschinen an das Bett gestellt werden um mein Leben noch weiter zu verlängern!
Tut mir leid, das ich das schreibe, aber für mich klafft eine große Lücke in der Aussage zwischen den Experten (Notare, Anwälte etc.) und den Ärzten bzw. was ich in Krankenhäusern gesehen und erlebt habe! "Du bist fast tot!"=> kein Kampf bis zum letzten Atemzug, eher mal schauen ob in der Kühlkammer noch ein Platz frei ist ...
Super Kurzserie! Gern mehr davon!
Grüße
Ich hatte den Eindruck, dass Thomas mit den Themen Tod, Krankheit und Pflegebedürftigkeit nicht sehr sensibel umgegangen ist. Allerdings ist es spannend, die Tipps des Notars dazu gehört zu haben.
Interessantes Thema, aber die Aussagen zur Sterbehilfe (aktiv, passiv, indirekt) sind leider nicht korrekt.
Das abschalten eines Beatmungsgerätes ist bei fehlender medizinischer Indikation/Aussichtslosigkeit keine aktive Sterbehilfe und somit straffrei.
Solche Aussagen fördern leider das zurückhaltende Verhalten einiger Mediziner und schürt Ängste vor dem "verklagt werden"
Hey kurze Frage an die ETF Experten unter euch: Weiß jemand was bei manchen ETF Bezeichunungen dieses "Registered Shares O.N." bedeutet im ETF-Namen? Beispiel: XTR.(IE)-MSCI EM.MKTS ESG U.E. REGISTERED SHARES 1C O.N.
Kann die Vorsorgevollmacht auch meine Patientenverfügung ersetzen, sodass derjenige der aus meiner Patientenvollmacht hervorgeht entscheidet, ob die Maschinen ausgeschaltet werden oder eben nicht,?
Florian Homm jetzt 🚬💶
Ich würde gerne ein battle zwischen Thomas von Finanzfluss und Florian Homm sehen und zwar in verschiedenen Disziplinen. Eine davon kann sein wer kann mehr Schachteln Zigaretten rauchen 🚬 an einem Stück!
interessant die Sache mit der ausländischen Partertin/Partner.
Wenn ich hier in Deutschland heiraten würde, gilt der Vertrag dann also nicht "deutsch" sondern kann auch auf den Partner angewendet werden, auch wenn er oder sie hier in Deutschland geheiratet haben?
Spielt es dann eine Rolle, ob der Partner auch die deutsche Staatsangehörigkeit, vielleicht auch eine doppelte, hat oder nicht?
Wäre echt cool wenn das jemand wüsste, sind vielleicht sehr spezielle Fragen :D
4th! Algoooo 💥💥💥
Wird eine Patientenverfügung also nur dann benötigt, wenn ich Gründe bzw. Situationen nennen möchte, bei denen ich nicht weiterleben möchte?
Ich schreibe also in eine Patientenverfügung nicht, dass man alles tun soll, damit ich weiterlebe?
Wo kriege ich Muster?
FYI! Organentnahme darf nach dem Tod in Deutschland nur mit Patientenverfügung gemacht werden. In Österreich hingegen ist das auch ohne Patientenverfügung möglich. In Österreich braucht man eine, wenn man das nicht will.
Was ist mit Organspendeausweis? Der müsste doch in Dtl. dann auch reichen!?
Das ist so nicht richtig. Wenn kein Spenderausweis oder Patientenverfügung vorliegt werden die nahen Angehörigen gefragt. So war das jedenfalls bei uns als meine Schwester plötzlich verstorben ist.
@@molier3867 ja und in Deutschland geht das auch nicht. Der Punkt den ich hervorheben wollte war, dass man (nennen wir es mal) "automatisch dafür qualifiziert" in dem man Staatsbürger ist und deshalb eine schnelle organversorge gewährleistet werden kann für Menschen die es dringend brauchen und in Deutschland das nur geht wenn man es rechtlich erlaubt.
Es hat beides seine Vor und Nachteile.
Vorteil in Ö Menschen die dringend Organe benötigen bekommen so schneller Zugang.
Nachteio in Ö. Menschen die das nicht wollen müssen einen Verwaltungsaufwand machen damit das geklärt ist.
In Deutschland wurde die Familie in deinem Fall nicht mal gefragt werden, wenn kein Schreiben vorliegt.
Die Vorteile des einen sind die Nachteile des jeweils anderen Landes.
Das ist doch der Punkt:wir, als Angehörige, wurden ja gefragt eben weil kein Dokument vorlag. Ansonsten wär die Sachlage ja klar gewesen. So allerdings mussten wir als Familie entscheiden, ob meine Schwester eine Organspende gewollt hätte oder nicht. Es muss also nicht ein Dokument vorliegen um Organspender zu werden.
Darüber hinaus ist ein Organspendeausweus nicht mit einer Patientenverfügung gleich zu setzen. Organspende kann teil der Verfügung sein, aber nicht umgekehrz.
Also ich bin privat versichert, ich möchte dass die Maschinen erst ausgeschaltet werden wenn meine Versicherungssumme erschöpft ist. Dann habe ich die wenigstens nicht jahrelang umsonst bezahlt :)
Ist schon langweilig für Notare, dass sie immer zu Erben, Ehevertrag und Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung gefragt werden. Dabei gibt's so viele spannendere Sachen. 😅
Die meisten wollen doch nur solche Sachen machen. Dazu noch Grundbucheintragungen. Routineaufgaben ohne Stress eben.
was gibts denn noch so Spannendes?
@@gridcoregilry666 Alles Mögliche im Gesellschaftsrecht, darunter z. B. auch Umwandlungsrecht und damit teilweise Private Venture, soweit ich mich nicht täusche!
@@radoskan gibt's auch was mit bitcoin?
Was kostet eine Patientenverfügung beim Notar?
Weder für eine Patientenverfügung, noch für eine Vorsorgevollmacht benötigt man ein Notar. Bitte selbst erkundigen, denn diese Kosten kann man sich sparen. Wir in der Familie haben ein Roiginal beim Hausarzt hinterlegt, sowie bei den Bevollmächtigten.
Das stimmt, man braucht nicht zwingend einen Notar bei uns waren Immobilien dabei, daher doch der Notar. Das richtete sich dann nach dem Wert. Da gibt es Tabellen an denen orientierte ich mich im Vorfeld. Es war offensichtlich, dass der Wert zu günstig war, den wir angaben, die Notarin machte da kein Fass wegen dem auf. Wir waren aber schon mehrfach bei Ihr wegen Überschreibungen von Grundstücken. Das war vor ca. 8 Jahren in Baden-Würrtemberg. Wenn ich wieder etwas habe, gehe ich da wieder hin. In der Firma hatten wir kürzlich (abends) einen Vortrag mit Folien, schreib mal eine E-Mail Adresse hier rein, dann sende ich die, da ging es nur um einen selbst, was mit einem gemacht werden soll. Findet man aber auch im Netz zum ankreuzen.
Wenn ihr Gold kaufen würdet, in welcher Form sollte man das am besten machen? Als Aktie, ETF, oder physisch? LG
Gold oder Silber würde ich immer nur physisch kaufen. Aber nur meine Meinung 😊
05:15 .... charakterlicher Tiefpunkt hier zu lachen ...
Was kann ich in einer Patientenverfügung bestimmen? Ich bin Veganer und möchte keine lebenserhaltenden Massnahmen, die auf tierischen Produkten basieren, wäre das möglich?
Dann kriegste ein Artischockenherz anstatt nem Schweineherz transplantiert ;-)
@@stierhoden8537 👍
Man muss natürlich seine Patientenverfügung NICHT (!) beim Notar hinterlegen, sie ist auch so immer gültig. Ziemlich dreiste Angstmache
Sind nicht alle Maschinen künstlich?
Da habe ich auch herzlich gelacht. Demnächst kommen dann menschliche Maschinen.
@@derspreewalder2286 Der menschliche Körper ist doch eine biologisch-chemische Maschine
Das kommt drauf an ob man an den freien Willen glaubt oder an den Determinismus.
Bitte mal erklären Mensch / nst. Person ??? Jur. Person... !!!