Pforzheims Geschichte sehen lernen_ 123) Taufkapelle in der Schlosskirche (südlicher Diagonalchor)

Liebe Pforzheimerinnen und Pforzheimer, liebe Gäste meiner Heimatstadt und Freunde dieses Vlogs,
heute sind wir in der altehrwürdigen Schloss- und Stiftskirche St. Michael am Schlossberg, dem "steinernen Geschichtsbuch" unserer Stadt. Wir befinden uns im südlichen Diagonalchor aus der Zeit um kurz vor 1300, die Architektur in Formen der aus Frankreich über den Rhein kommenden Hochgotik.
Der südliche Diagonalchor wird seit Jahrzehnten, spätestens seit der Wiedernutzung der Kirche ab den späten 1950er Jahren, als Taufkapelle genutzt. Hier steht der Taufstein zentral in einen Holzdielenboden eingelassen. Hier steht seit etwa 25 Jahren auch eine holzgeschnitzte Madonna mit dem Christusknaben, eine "moderne" Figur, geschnitzt vom Schwiegersohn des damaligen evangelischen Pfarrers an der Schlosskirche Herrn Gerhard Hager (1934-2011; seit 1984 Gemeinderatsmitglied für die Freien Wähler, von 1989 bis 2000 Pfarrer an der Schlosskirche). Die Figur orientiert sich an Barock-Madonnen, aber nicht nur.
Der südliche Diagonalchor birgt einen wertvollen Bestand von Grabplatten aus der Zeit zwischen 1275 und dem 16. Jahrhundert. Hier lässt sich die Entwicklung der Familienwappen um 1300 gut nachvollziehen anhand des Rosen-, Lilienwappens der Familie Liebener, Schultheiß, Göldin, Göslin. Aus der Lilie (als Zeichen der Gnade) wachsen zwei Rosen (als Zeichen der Liebe, die Marien- und die Christusrose). Die Farbglasfenster von Valentin Feuerstein, die in einem anderen Video vorgestellt werden, tauchen bei Sonnenschein die Kapelle in ein besonderes Licht.
Die untertags geöffnete Schlosskirche (Citykirche im Rahmen der evangelischen Friedensgemeinde in der Innenstadt) ist immer einen Besuch wert. Es ist ein ganz besonderer Raum, an dem viele Generationen gebaut haben...
Haben Sie eine gute Zeit
Euer/Ihr Olaf Schulze

[@badnerimexil2625]

Eine sehr gute Darlegung ...vielen Dank...