Die Mama meines Mannes hat seit 8 Jahren Demenz. Sie ist mittlerweile 90 Jahre alt. Schweren Herzens mussten wir sie vor 4 Jahren ins Heim geben. Ihre 3 Söhne kümmern sich liebevoll um sie. Meinem Mann "gehört" der Samstag mit ihr. Er holt sie aus dem Heim und fährt mit ihr zu ihren Tieren in den Stall. Dort haben wir ihre Küche aus ihrer aufgegebenen Wohnung in einem separaten Raum für sie eingebaut. Dort fühlt sie sich wenigstens wieder etwas daheim. Ihr Leben lang hat sie schwer gearbeitet. Die Tiere sind ihr deshalb bis heute im Gedächtnis geblieben. Sie "türmt" mit ihrem Rollator fast täglich aus dem Heim. Sie muss doch die Tiere versorgen, morgens raus- und abends wieder reinlassen. Sie kann kaum noch gehen, aber ihr starker Wille ist ungebrochen und lässt Dinge möglich werden, die sie eigentlich nicht mehr kann. Gott sei Dank ist sie im Dorf bekannt und wird von allen Bewohnern "eingefangen", zurückgebracht oder das Heim wird informiert. Ihre 3 Jungs stehen selbst heute noch stramm, wenn Mutti "Befehle" gibt. Unser kleiner General. 😊 Es tut mir in der Seele leid sie und/oder meinen Mann auf diesem langen Weg zu begleiten. Ihr Leben lang selbstständig und stark muss sie jetzt damit umgehen alles zu vergessen. Und die Jungs müssen diesem würdelosen Verfall miterleben. Hier stirbt jede Woche immer ein kleines Stückchen mehr. Es macht so unfassbar traurig. 😢 Und trotzdem genießt mein Mann bewusst die Zeit, die ihm mit ihr noch bleibt. Den Papa musste er bereits im Alter von 30 plötzlich gehen lassen. Jetzt wird er 60 und hat zumindest noch eine Mama. Das ist ihm wichtig. Und so schwer es auch ist, er hält für sie durch. Dafür bewundere und liebe ich ihn.
Sehr berührend wie du schreibst und wie wertvoll, dass sich die 3 Söhne so um ihre Mutter kümmern. Die Tiere und ihre Küche geben ihr bestimmt ein Gefühl der Vertrautheit. Ich glaube die Betroffenen fühlen sich trotz allem nicht würdelos. Es sind wir Außenstehenden, die es als würdelos empfinden. Demenz betrifft nie nur eine Person, die Angehörigen leiden und bekommen kaum Unterstützung - vor allem nicht für die psychische Belastung, deshalb kämpfe ich um Unterstützung für mein kostenloses Beratungsangebot. Wie schön, dass du für deinen Mann da bist und ihn mit deiner Liebe unterstützt. ❤🙏
So eine tolle Tochter. Ich bewundere ihre Geduld. Meine Mum ist am Anfang der Demenz, vergisst und unverlegt viel. Ich muss lernen damit umzugehen und nicht alles persönlich zu nehmen. Es ist sehr Zeitintensiv.Ich habe vor 7 Jahren meine 27jährige Tochter verloren ,sie starb an Krebs .Habe sie bis zum schluss gepflegt .Jetzt meine Mum ,ich fühle mich oft überfordert ,bekomme keine Unterstützung, selbst die Pflegestufe 2 wird nicht genehmigt .Bin Hilflos ,meine Mum verweigert alles ,wenn ich sage ich hole mir Hilfe .Schlimm finde ich ,dass man ihr nichts mehr glauben kann.Wenn ich morgens bei ihr war ,weiß sie es nachmittags nicht mehr . Ich habe Angst vor der Zukunft.Würde sie auch sehr ungern in ein Heim geben .Ich habe die verantwortung für sie.
Hallo Mareike, das verstehe ich. Ich habe mein Papa bis August 3 Jahre umsorgt und gepflegt bis zum Schluss. Wir wollten ein Heim mit aller Macht vermeiden. Versuche die an die Pflegekasse zu wenden und stell einen neuen Antrag für Pflegegrad .Innerhalb von 2 Wochen kann man widersprechen. Versuche dir Hilfe bei einer Therapie zu holen. Und versuche die Zeit trotzdem irgendwie zu genießen. Ich weiss die Punkte die sagst sind furchtbar. Ich bin 2 Jahre heulend nach Hause gefahren. Es ging alles nicht in meinem Kopf wie sie sich verändert hat. Heute weiss ich sie konnte nichts dafür und die Zeit war trotzdem wertvoll. Genieße es trotzdem. Und Demente haben immer recht😊
Liebe Mareike, das sind wirklich viele Herausforderungen, die du zu bewältigen hast. Wie Lara schon geschrieben hat ist es oft notwendig und sinnvoll, dem Pflegegrad zu widersprechen. Was dir vermutlich am meisten bringt ist Entlastung und Zeitphasen für dich um Geduld und Verständnis für deine Mum erhalten und entwickeln zu können. Das ständige Verantwortungsgefühl kenne ich auch sehr gut. Du schreibst sehr liebevoll, vertraue deiner Intuition und versuche anzuerkennen, dass es gut ist, so wie du es machst. 💗Obwohl mir meine Mutter, als sie noch gesund war, sagte sie möchte in ein Heim, wenn es zuhause nicht mehr geht, war es die schwierigste und schmerzhafteste Entscheidung, die ich je in meinem Leben treffen musste. 😥Jetzt seh ich, dass sie dort hat, was sie am meisten braucht: Gesellschaft von netten Menschen, die mir ihr liebevoll umgehen und ihr das Gefühl geben, ein Teil der Gesellschaft zu sein.💞 Ich kann aber auch sehr gut verstehen, wenn jemand das Heim vermeiden möchte. Der Austausch mit anderen Betroffenen war für mich immer sehr hilfreich. Gibt es bei euch eine Selbsthilfegruppe? Ich habe eine WhatsAppGruppe für den Austausch von betroffenen Angehörigen und biete einmal im Monat eine Online-Beratung an. Es geht da hauptsächlich um den Umgang mit den Betroffenen und den Umgang mit eigenen Gefühlen, aber auch um fachliche, praktische und organisatorische Tipps. Schreib mir gern eine E-mail, wenn ich dich aufnehmen soll an info@frida-seminar.de . Herzliche Grüße und eine hoffentlich ruhige Adventszeit ✨
@mareikea Habt ihr schon probiert über Gericht oder VDK/SOWD einzutreten (glaub das muss man) um mit zusammen zu kämpfen um eine PG Erhöhung genehmigt zu kriegen 🫣
Meine Schwiegermutter litt mehr als 15 Jahre lang an dieser bösen Krankheit. Als sie endlich ging, war es eine Erlösung. Für die Angehörigen ist es manchmal nicht mehr auszuhalten. Es tut so leid, einen geliebten Menschen in so einem Zustand zu sehen.
Ja, du hast recht. Manchmal ist es nicht mehr auszuhalten und man schreit innerlich. Bei uns sind es nun 9 Jahre seit der Diagnose. Aber die Verbindung ist irgendwie durch die Erkrankung auch stärker geworden. Und es gibt auch schöne Momente. Mein Ziel ist es, sie bei jedem Besuch mindestens einmal lächeln oder lachen zu sehen. Das klappt fast immer.
Die Mama meines Mannes hat seit 8 Jahren Demenz. Sie ist mittlerweile 90 Jahre alt. Schweren Herzens mussten wir sie vor 4 Jahren ins Heim geben. Ihre 3 Söhne kümmern sich liebevoll um sie. Meinem Mann "gehört" der Samstag mit ihr. Er holt sie aus dem Heim und fährt mit ihr zu ihren Tieren in den Stall. Dort haben wir ihre Küche aus ihrer aufgegebenen Wohnung in einem separaten Raum für sie eingebaut. Dort fühlt sie sich wenigstens wieder etwas daheim. Ihr Leben lang hat sie schwer gearbeitet. Die Tiere sind ihr deshalb bis heute im Gedächtnis geblieben. Sie "türmt" mit ihrem Rollator fast täglich aus dem Heim. Sie muss doch die Tiere versorgen, morgens raus- und abends wieder reinlassen. Sie kann kaum noch gehen, aber ihr starker Wille ist ungebrochen und lässt Dinge möglich werden, die sie eigentlich nicht mehr kann. Gott sei Dank ist sie im Dorf bekannt und wird von allen Bewohnern "eingefangen", zurückgebracht oder das Heim wird informiert. Ihre 3 Jungs stehen selbst heute noch stramm, wenn Mutti "Befehle" gibt. Unser kleiner General. 😊 Es tut mir in der Seele leid sie und/oder meinen Mann auf diesem langen Weg zu begleiten. Ihr Leben lang selbstständig und stark muss sie jetzt damit umgehen alles zu vergessen. Und die Jungs müssen diesem würdelosen Verfall miterleben. Hier stirbt jede Woche immer ein kleines Stückchen mehr. Es macht so unfassbar traurig. 😢 Und trotzdem genießt mein Mann bewusst die Zeit, die ihm mit ihr noch bleibt. Den Papa musste er bereits im Alter von 30 plötzlich gehen lassen. Jetzt wird er 60 und hat zumindest noch eine Mama. Das ist ihm wichtig. Und so schwer es auch ist, er hält für sie durch. Dafür bewundere und liebe ich ihn.
Sehr berührend wie du schreibst und wie wertvoll, dass sich die 3 Söhne so um ihre Mutter kümmern. Die Tiere und ihre Küche geben ihr bestimmt ein Gefühl der Vertrautheit. Ich glaube die Betroffenen fühlen sich trotz allem nicht würdelos. Es sind wir Außenstehenden, die es als würdelos empfinden. Demenz betrifft nie nur eine Person, die Angehörigen leiden und bekommen kaum Unterstützung - vor allem nicht für die psychische Belastung, deshalb kämpfe ich um Unterstützung für mein kostenloses Beratungsangebot. Wie schön, dass du für deinen Mann da bist und ihn mit deiner Liebe unterstützt. ❤🙏
@@frida-voninnenstarkbysonja4927 Danke für deine lieben Worte. Ich drücke dir ganz fest die Daumen für dein Beratungsprogramm. 🫶👍
@@s.h.7354 Danke ❤
Ihr seid eine tolle Familie.
@@susioberhauser930 Danke.
Den beiden Töchtern alles Gute für die Zukunft und viel Kraft!
Dankeschön. 🙏
❤️ So schön die Schlussworte...ja, dass ist Liebe ❤️ Danke, für diesen gesegneten Beitrag 🙏
Vielen Dank für die lieben Worte ❤
Jeder Bericht ist so eine Hilfe ❤🙏🙏🙏❤️, vielen Dank dafür 🙏❤️
Danke. Ich plane gerade ein Projekt, das gross werden könnte....🙃 Bitte Daumen drücken ☺
So eine tolle Tochter. Ich bewundere ihre Geduld. Meine Mum ist am Anfang der Demenz, vergisst und unverlegt viel. Ich muss lernen damit umzugehen und nicht alles persönlich zu nehmen. Es ist sehr Zeitintensiv.Ich habe vor 7 Jahren meine 27jährige Tochter verloren ,sie starb an Krebs .Habe sie bis zum schluss gepflegt .Jetzt meine Mum ,ich fühle mich oft überfordert ,bekomme keine Unterstützung, selbst die Pflegestufe 2 wird nicht genehmigt .Bin Hilflos ,meine Mum verweigert alles ,wenn ich sage ich hole mir Hilfe .Schlimm finde ich ,dass man ihr nichts mehr glauben kann.Wenn ich morgens bei ihr war ,weiß sie es nachmittags nicht mehr . Ich habe Angst vor der Zukunft.Würde sie auch sehr ungern in ein Heim geben .Ich habe die verantwortung für sie.
Hallo Mareike, das verstehe ich. Ich habe mein Papa bis August 3 Jahre umsorgt und gepflegt bis zum Schluss. Wir wollten ein Heim mit aller Macht vermeiden. Versuche die an die Pflegekasse zu wenden und stell einen neuen Antrag für Pflegegrad .Innerhalb von 2 Wochen kann man widersprechen. Versuche dir Hilfe bei einer Therapie zu holen. Und versuche die Zeit trotzdem irgendwie zu genießen. Ich weiss die Punkte die sagst sind furchtbar. Ich bin 2 Jahre heulend nach Hause gefahren. Es ging alles nicht in meinem Kopf wie sie sich verändert hat. Heute weiss ich sie konnte nichts dafür und die Zeit war trotzdem wertvoll. Genieße es trotzdem. Und Demente haben immer recht😊
Er meinte ich
Man geht über seine Grenzen. Ein Heim ist nicht besser. Man gibt nur die Verantwortung ab. Ein besseres Leben gibt es da nicht.
Liebe Mareike, das sind wirklich viele Herausforderungen, die du zu bewältigen hast. Wie Lara schon geschrieben hat ist es oft notwendig und sinnvoll, dem Pflegegrad zu widersprechen. Was dir vermutlich am meisten bringt ist Entlastung und Zeitphasen für dich um Geduld und Verständnis für deine Mum erhalten und entwickeln zu können.
Das ständige Verantwortungsgefühl kenne ich auch sehr gut. Du schreibst sehr liebevoll, vertraue deiner Intuition und versuche anzuerkennen, dass es gut ist, so wie du es machst. 💗Obwohl mir meine Mutter, als sie noch gesund war, sagte sie möchte in ein Heim, wenn es zuhause nicht mehr geht, war es die schwierigste und schmerzhafteste Entscheidung, die ich je in meinem Leben treffen musste. 😥Jetzt seh ich, dass sie dort hat, was sie am meisten braucht: Gesellschaft von netten Menschen, die mir ihr liebevoll umgehen und ihr das Gefühl geben, ein Teil der Gesellschaft zu sein.💞 Ich kann aber auch sehr gut verstehen, wenn jemand das Heim vermeiden möchte.
Der Austausch mit anderen Betroffenen war für mich immer sehr hilfreich. Gibt es bei euch eine Selbsthilfegruppe? Ich habe eine WhatsAppGruppe für den Austausch von betroffenen Angehörigen und biete einmal im Monat eine Online-Beratung an. Es geht da hauptsächlich um den Umgang mit den Betroffenen und den Umgang mit eigenen Gefühlen, aber auch um fachliche, praktische und organisatorische Tipps. Schreib mir gern eine E-mail, wenn ich dich aufnehmen soll an info@frida-seminar.de .
Herzliche Grüße und eine hoffentlich ruhige Adventszeit ✨
@mareikea
Habt ihr schon probiert über Gericht oder VDK/SOWD einzutreten (glaub das muss man) um mit zusammen zu kämpfen um eine PG Erhöhung genehmigt zu kriegen 🫣
Meine Schwiegermutter litt mehr als 15 Jahre lang an dieser bösen Krankheit. Als sie endlich ging, war es eine Erlösung. Für die Angehörigen ist es manchmal nicht mehr auszuhalten. Es tut so leid, einen geliebten Menschen in so einem Zustand zu sehen.
Ja, du hast recht. Manchmal ist es nicht mehr auszuhalten und man schreit innerlich. Bei uns sind es nun 9 Jahre seit der Diagnose. Aber die Verbindung ist irgendwie durch die Erkrankung auch stärker geworden. Und es gibt auch schöne Momente. Mein Ziel ist es, sie bei jedem Besuch mindestens einmal lächeln oder lachen zu sehen. Das klappt fast immer.
DANKESCHÖN ❤
Sehr schoen ❤❤❤❤❤❤❤
Dankeschön ❤