Ich musste beim "Ich bin der Graf von Flandern" so sehr lachen. Die Vorstellung ist einfach zu witzig. Im Zweifel spricht der nicht mal die Lamdessprache und muss zum Dorfpfarrer. Der wäre dann so "Flandrense? Oh... OH!"
Bitte Teil 2! Das war eine hoch interessante Folge. Wie kann man sich das eigentlich vorstellen mit so Bischöfen oder Erzbischöfen im Krieg oder auch Zivil? sind die dann da mit ihrer coolen Mütze rumgeritten oder waren die wie normale Adelige gerüstet und gekleidet wenn sie nicht gerade in der Kirche sind?
Im Alltag hätte ein Bischof tatsächlich so ziemlich die selbe Kleidung getragen, wie andere Adlige mit vergleichbarer Macht und vergleichbarem Reichtum auch. Allgemein gibt es im Mittelalter noch keine besondere Allagskleidung für Weltgeistliche (also solche Geistliche, die keinem Orden angehören), wie die heutige Soutane. Nur eine Reihe von Regeln, welche Bedingungen die Alltagskleidung von Klerikern erfüllen mussten. Man suchte sich dann aus der normalen Kleidung der Zeit Kleidungsstücke aus, die diese Bedingungen erfüllten. Es gibt Abbildungen aus dem 13ten und frühen 14ten Jahrhundert, die Bischöfe im Krieg zeigen, die ihre Mitra (die Bischofsmütze) tatsächlich auf dem Topfhelm tragen. Zur selben Zeit tragen Ritter ganz allgemein ja gerne eine Helmzier auf ihrem Topfhelm, die entweder ihr Wappen oder ein Element ihres Wappens wiedergibt, oder einfach nur dekorativ ist. Aber es ist unter militärhistorikern umstritten, ob diese Helmzieren tatsächlich im Kampf getragen wurden, oder nur bei Turnieren und öffentlichen Auftritten, wo man angeben wollte.
Richtig ausführliche Listen, welcher Freie Pächter welche Waffen nachzuweisen hatte, kenne ich erst ab dem späten 14ten Jahrhundert. Man muss sich das ziemlich zusammenstückeln. Der Bayrische Landfrieden um 1244 besagt, dass Bauern in der Öffentlichkeit auf befriedetem Gebiet nur mit einem Messer und einem Reutil (eine Eisenstange, die dazu diente, Erde von der Pflugschar abzuschlagen) als Waffen herum zu laufen. Nur die Hauswirte (also die Obehäupter eines Haushaltes) durften Sonntags zum Gottesdienst als Zeichen ihres Standes ein Schwert tragen. Ansonsten wird hier nur gesagt, dass die Bauern "alles sonst, was sie zur Verteidigung ihres Landes oder zur Erfüllung ihrer Dienstpflicht benötigen und haben wollen, in ihren Häusern haben dürfen". Jan van Heelu, der Chronist der Schlacht von Worringen 1288, beschreibt das Aufgebot der Bergischen Bauern als Gerüstet mit Beckenhauben, Gambesons und teilweise Plattenröcken, bewaffnet mit großen, nagelbeschlagenen Keulen. Solche hüft- bis mannslangen, nagelbewehrten Baseballschläger sehen wir in ein paar Bildquellen des 13ten Jahrhunderts und es gibt erhaltene Originale aus dem 18ten Jahrhundert. Angesichts der guten Rüstung scheinen diese Waffen kein Notbehelf aus Armut gewesen zu sein, sondern eine bewusste Entscheidung. Heelu selbst vermerkt, als wäre es eine besonders erwähnenswerte Außergewöhnlichkeit, dass die Bergischen Bauern keine Schwerter trugen. Ich vermute, dass der Graf von Berg sein Fußvolk mit Waffen ausgerüstet sehen wollte, die besonders effektiv gegen schwergepanzerte Gegner sein würden. In Japan gibt es eine ähnliche Waffe, den Kanabo, die explizit als Rüstungsbrecher vorgesehen ist. Aber ja, das ist alles recht vage und zeichnet kein wirklich vollständiges Bild, wer welche Rüstung und Waffen trug. Ob man ab einer gewissen Hofgröße andere/bessere Ausrüstung mitbringen musste, oder ob der Grundherr sich darauf verlassen hat, dass seine zum Kriegsdienst herangezogenen Leute sich aus schierem Selbsterhaltungstrieb so gut ausrüsten würden, wie sie es sich leisten konnten.
Weil Tiere und Pflanzen so selten unseren Podcast hören und von Aliens wollen wir gar nicht anfangen. Wobei wir uns bei den Tieren und Pflanzen natürlich nicht sicher sind... 😁😉
Ich musste beim "Ich bin der Graf von Flandern" so sehr lachen. Die Vorstellung ist einfach zu witzig. Im Zweifel spricht der nicht mal die Lamdessprache und muss zum Dorfpfarrer. Der wäre dann so "Flandrense? Oh... OH!"
Absolut 😂
Und wieder viel Information unterhaltsam vermittelt.
Ich mag euren Humor.
Danke! Wir freuen uns, wenn die Themen nicht zu trocken rüber kommen!
Was für eine gelungene , kurzweilige und informative Folge!Danke dafür.
Vielen Dank! Das freut uns sehr!
Erstmal nur den Titel gelesen, ich erwarte Bravehart schlamm Romantik und FREIHEIT
Hmmm 🤔
Fast 😉😁
Ich wurde positiv enttäuscht wenn das überhaupt geht😅
Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich mich freue, dass jemand vom Podcast enttäuscht ist 😂🤣😂😉
Bitte Teil 2! Das war eine hoch interessante Folge.
Wie kann man sich das eigentlich vorstellen mit so Bischöfen oder Erzbischöfen im Krieg oder auch Zivil? sind die dann da mit ihrer coolen Mütze rumgeritten oder waren die wie normale Adelige gerüstet und gekleidet wenn sie nicht gerade in der Kirche sind?
Im Alltag hätte ein Bischof tatsächlich so ziemlich die selbe Kleidung getragen, wie andere Adlige mit vergleichbarer Macht und vergleichbarem Reichtum auch.
Allgemein gibt es im Mittelalter noch keine besondere Allagskleidung für Weltgeistliche (also solche Geistliche, die keinem Orden angehören), wie die heutige Soutane.
Nur eine Reihe von Regeln, welche Bedingungen die Alltagskleidung von Klerikern erfüllen mussten.
Man suchte sich dann aus der normalen Kleidung der Zeit Kleidungsstücke aus, die diese Bedingungen erfüllten.
Es gibt Abbildungen aus dem 13ten und frühen 14ten Jahrhundert, die Bischöfe im Krieg zeigen, die ihre Mitra (die Bischofsmütze) tatsächlich auf dem Topfhelm tragen.
Zur selben Zeit tragen Ritter ganz allgemein ja gerne eine Helmzier auf ihrem Topfhelm, die entweder ihr Wappen oder ein Element ihres Wappens wiedergibt, oder einfach nur dekorativ ist.
Aber es ist unter militärhistorikern umstritten, ob diese Helmzieren tatsächlich im Kampf getragen wurden, oder nur bei Turnieren und öffentlichen Auftritten, wo man angeben wollte.
Gibt es schon Listen zur Bewaffnung aus der zeit um 1300?
Richtig ausführliche Listen, welcher Freie Pächter welche Waffen nachzuweisen hatte, kenne ich erst ab dem späten 14ten Jahrhundert.
Man muss sich das ziemlich zusammenstückeln.
Der Bayrische Landfrieden um 1244 besagt, dass Bauern in der Öffentlichkeit auf befriedetem Gebiet nur mit einem Messer und einem Reutil (eine Eisenstange, die dazu diente, Erde von der Pflugschar abzuschlagen) als Waffen herum zu laufen.
Nur die Hauswirte (also die Obehäupter eines Haushaltes) durften Sonntags zum Gottesdienst als Zeichen ihres Standes ein Schwert tragen.
Ansonsten wird hier nur gesagt, dass die Bauern "alles sonst, was sie zur Verteidigung ihres Landes oder zur Erfüllung ihrer Dienstpflicht benötigen und haben wollen, in ihren Häusern haben dürfen".
Jan van Heelu, der Chronist der Schlacht von Worringen 1288, beschreibt das Aufgebot der Bergischen Bauern als Gerüstet mit Beckenhauben, Gambesons und teilweise Plattenröcken, bewaffnet mit großen, nagelbeschlagenen Keulen.
Solche hüft- bis mannslangen, nagelbewehrten Baseballschläger sehen wir in ein paar Bildquellen des 13ten Jahrhunderts und es gibt erhaltene Originale aus dem 18ten Jahrhundert.
Angesichts der guten Rüstung scheinen diese Waffen kein Notbehelf aus Armut gewesen zu sein, sondern eine bewusste Entscheidung.
Heelu selbst vermerkt, als wäre es eine besonders erwähnenswerte Außergewöhnlichkeit, dass die Bergischen Bauern keine Schwerter trugen.
Ich vermute, dass der Graf von Berg sein Fußvolk mit Waffen ausgerüstet sehen wollte, die besonders effektiv gegen schwergepanzerte Gegner sein würden.
In Japan gibt es eine ähnliche Waffe, den Kanabo, die explizit als Rüstungsbrecher vorgesehen ist.
Aber ja, das ist alles recht vage und zeichnet kein wirklich vollständiges Bild, wer welche Rüstung und Waffen trug.
Ob man ab einer gewissen Hofgröße andere/bessere Ausrüstung mitbringen musste, oder ob der Grundherr sich darauf verlassen hat, dass seine zum Kriegsdienst herangezogenen Leute sich aus schierem Selbsterhaltungstrieb so gut ausrüsten würden, wie sie es sich leisten konnten.
@@huchgotik6271 danke♥️
Warum nur hallo menschen?
Weil Tiere und Pflanzen so selten unseren Podcast hören und von Aliens wollen wir gar nicht anfangen.
Wobei wir uns bei den Tieren und Pflanzen natürlich nicht sicher sind... 😁😉
Die Elfen wissen, was sie getan haben...
Mein Kaktus und meine Spinne, die in besagen Kaktus lebt hören gerne mit. Jedenfalls haben sie sich nie beschwert.
@theodorangelos9392 dann seien die beiden auch gegrüßt 😁😉