Ich war sooo froh, als du die Problematik des posierens angesprochen hast. Weil genau da liegt der has im Pfeffer... Die Bilder der jeweiligen Epoche geben immer nur wieder, was die darstellungsform möglich macht. Ein Renaissancebild entsteht über viele viele Sitzungen mit einem oder mehreren Modellen. Stillsitzen stillsitzen stillsitzen. Da muss man ja die Spindel im die Hand nehmen. Und nur weil das Bild filatrice heisst, und das Mädchen eine Spindel hält, heisst das nicht, dass das Modell überhaupt spinnen kann... Die griechischen Vasen hingegen entstanden ab Skizzen, offenbar von produktiven Spinnerinnen. Selbst alte Fotos können in die Irre führen, weil auf Silberplatten oder was auch immer sehr lange belichtet werden musste. Still halten, Spindel in der Hand... Als Epoche für Quellen in der Kunst wäre sonst der Impressionismus spannend, da könnte ein Künstler auch Lust gehabt haben das Spinnen als Bewegung und nicht als Pose darzustellen. Das schwierige an der Interpretation von bildquellen ist, dass man nicht davon ausgehen kann, dass sie eine 1:1 Abbildung des Vorgangs sind, sondern immer durch die Art der Darstellung beeinflusst sind. Auch überdeutliche Darstellung der Hände kann trügerisch sein. Im Mittelalter und der Renaissance gab es eine Art Codes, jeder irgendwie angewinkelte Finger kann seine Aussage haben. Da gibt es Kunsthistoriker, die nichts anderes machen, als Darstellungen der Hände zu interpretieren... Genug der kunstgeschichte - ich hab auch noch einen praktischen Gedanken. Weltweit gibt es seit Urzeiten rührstöcke, rührkellen etc um Flüssigkeiten und brei in Gefässen zu rühren. Das Werkzeug richtet sich nach Topf und Inhalt, irgendwie gibt es wenn man Quellen ansieht vierundrölfzig Varianten die Kelle zu halten. Aber am Ende ist relevant, ob die Gerste anbrennt oder nicht. Ich bin ganz deiner Meinung, wenn du sagst, dass es x Möglichkeiten gibt, mit der Handspindel zu spinnen, und dass man es am Ende auf Spindel und rocken und Fasern runterbrechen kann...
Danke für deinen tollen Kommentar. Da sieht man mal wieder was man alles bedenken kann/muss/sollte, wenn man sich mit so was beschäftigt. Über Kunstgeschichte hab ich mir in dem Zusammenhang offen gestanden noch nie Gedanken gemacht. Wieder was gelernt. Danke 😁
Respekt über das Thema ... Ich habe keine Ahnung was Du erzählt hast da ich völlig fasziniert von dieser eleganten Leichtigkeit bin mit der du " nebenbei" spinnst. Ein Märchen wäre auch passend gewesen. Liebe Grüße aus Münster
“Die Spindel so zu halten wäre sehr unpraktisch“. Glaube ich nicht. Alles nur Übungssache. In Russland hat man so gesponnen. Das kann man anhand zahlreicher Bilder sehen. Auch heute, wenn man die Leute findet, die die alten “Gerätschaften“ benutzt, kann man beobachten dass sie so die Handspindel benutzen. Wie gesagt, in Russland.
Vielen Dank fürs Video ist wirklich sehr interessant 👍🏼 ich war bissal abgelenkt von den kleinen rosa Band an dem Beutel im Hintergrund das sich ganz von alleine bewegt 😂 ,ich finde es sehr nachvollziehbar was du gesagt hast 😃 Gruß Angelika 😉
danke chanti, für das sehr interessante video. hat bei mir gerade wieder lust auf handspindel. gemacht. 👍🙂 aber zuerst mal weihnachtsgeschenke feritg machen. 😊 wünschecdir und deiner familie wunderbare festtage, viel licht und wärme und dann eine. guten rutsch ins neue jahr. liebe grüsse aus der schweiz, katharina 🎄🕯🕯🕯🕯☃️☕️😍🎉💖
Ich finde auf dem 1. Bild sieht es auch so aus, als hätte die Frau den Rocken nicht nur unterm Arm oder hinten im Gürtel stecken, sondern auch mit dem blauen Band an einer Art Brosche auf Brusthöhe befestig.
ein kleiner Hinweis meinerseits wegen holz und Jahrtausende überdauern. es geht, wenn die Boden Bedingungen entsprechend sind, dann verkieselt holz in der erde. so erklärt sich der Fund einer Spindel oder sonstigen Holzbauten
ja, erstaunlich- so ist es! aber wenn man mal hier guckt- na, geografisch ist das sowieso shit- denn je mehr menschen da leben um so mehr hat man ungeziefer- dass es bei solchen funden nie spuren von ungeziefer gibt! also weder madenlöcher oder ähnliches.... komisch auch, dass man wolle oder spuren davon findet- aber keine spindel oder sonst irgendwas. musst mal einheimisches lliegenlassen: dann hast du schnell einen zirkus- oder eine menagerie von ganz vielen krabbelviechern, die normal garnicht zusammen gehören und auch nichts miteinander zu tun haben! gemeinhin hat man ja zu früheren zeiten garne aus gebrochenen pflanzenstengeln angefertigt, um an den bast zu kommen- und logischerweise findet man da recht wenig! ich persönlich würde auch lieber - anstatt tierwolle- erst einmal mit den früher üblichen fasern, von der brenn-nessel anfangen: alles sachen, die du überhaupt nicht mal ansatzweise bekommst oder erwähnt findest. ist, wie malen: entweder man macht wasserfarben, acarell oder ölfarben: mehr nicht! dass man pflanzen seit alters her aus pflanzenfasern- gemacht hat: heute findest nur webrahmen und spinnrad- mehr nicht, was bei pflanzenfasern nicht ausreichend ist- auch keine sachen zum natürlichen färben- das ist mehr als nur komisch! wenn man eine spindel findet, zuordnet und weiter nichts: vielleicht ist es ein fehler- die zuordnung, weil es ja sonst dazu nichts gibt in den funden! alles sehr diffus- und nur meinungen der beteiligten! was man bei den funden aus angeblichen abfallgruben- ein fundus für angebliche forscher und derartigen, weil sie glauben damit etwas über unser leben zu erfahren (warum? es wird nur immerzu behauptet- aber nichts wirklich belegt!) noch nachvollziehen kann, weil es kaputt ist zumeist- ist bei intakten funden schwer nachvollziehbar! ich denke müllgruben sind eine recht neue geschichte- früher hatte man keinen müll, wie heute.... so ist es bei garnen, die man früher verwendet haben muss: ich bin mir sicher, dass sachen, die gefunden werden- zumeist garnicht als das erkannt werden, was sie sind: das sind meinungen von irgendwelchen- fachidioten, die eh nur im dreck wühlen.... na, ja: weben und wolle herstellen war- beziehe mich mal auf das alte ägypten- eher volkssache- jeder machte das! war mal mehrfach in england: geh mal schottland: da sitzen männer überall in einem kleinen häuschen, wo nichts reinpasst ausser ein webrahmen- und weben stoffe! nur männer! und in der nähe des alten ägyptens findet man frauen, die weben mit einer art freien webstuhl- also ohne rahmen nur mit holzstangen recht grobes an gewebe- aber sie weben! und komischerweise können die dir auch nicht sagen- wie garne erzeugt werden- sie bekommen die garne: nicht auf rollen, sondern als so eine art schlingenware. sagenhaft! geile stoffe! bis heute das alte! wenn man es irgendwo sieht! im vorderen afrika gibt es beduinen: musst mal sehen, wie die weben! die haben auch keinen webstuhl- und auch kein spinnrad... liebe grüße aus berlin
Ich war sooo froh, als du die Problematik des posierens angesprochen hast. Weil genau da liegt der has im Pfeffer...
Die Bilder der jeweiligen Epoche geben immer nur wieder, was die darstellungsform möglich macht.
Ein Renaissancebild entsteht über viele viele Sitzungen mit einem oder mehreren Modellen. Stillsitzen stillsitzen stillsitzen. Da muss man ja die Spindel im die Hand nehmen. Und nur weil das Bild filatrice heisst, und das Mädchen eine Spindel hält, heisst das nicht, dass das Modell überhaupt spinnen kann...
Die griechischen Vasen hingegen entstanden ab Skizzen, offenbar von produktiven Spinnerinnen.
Selbst alte Fotos können in die Irre führen, weil auf Silberplatten oder was auch immer sehr lange belichtet werden musste. Still halten, Spindel in der Hand...
Als Epoche für Quellen in der Kunst wäre sonst der Impressionismus spannend, da könnte ein Künstler auch Lust gehabt haben das Spinnen als Bewegung und nicht als Pose darzustellen.
Das schwierige an der Interpretation von bildquellen ist, dass man nicht davon ausgehen kann, dass sie eine 1:1 Abbildung des Vorgangs sind, sondern immer durch die Art der Darstellung beeinflusst sind.
Auch überdeutliche Darstellung der Hände kann trügerisch sein. Im Mittelalter und der Renaissance gab es eine Art Codes, jeder irgendwie angewinkelte Finger kann seine Aussage haben. Da gibt es Kunsthistoriker, die nichts anderes machen, als Darstellungen der Hände zu interpretieren...
Genug der kunstgeschichte - ich hab auch noch einen praktischen Gedanken. Weltweit gibt es seit Urzeiten rührstöcke, rührkellen etc um Flüssigkeiten und brei in Gefässen zu rühren. Das Werkzeug richtet sich nach Topf und Inhalt, irgendwie gibt es wenn man Quellen ansieht vierundrölfzig Varianten die Kelle zu halten. Aber am Ende ist relevant, ob die Gerste anbrennt oder nicht.
Ich bin ganz deiner Meinung, wenn du sagst, dass es x Möglichkeiten gibt, mit der Handspindel zu spinnen, und dass man es am Ende auf Spindel und rocken und Fasern runterbrechen kann...
Danke für deinen tollen Kommentar. Da sieht man mal wieder was man alles bedenken kann/muss/sollte, wenn man sich mit so was beschäftigt. Über Kunstgeschichte hab ich mir in dem Zusammenhang offen gestanden noch nie Gedanken gemacht. Wieder was gelernt. Danke 😁
Huch, bin mit dem falsche Account eingeloggt 😊😊😊 hier schreibt Chanti 😉
Respekt über das Thema ... Ich habe keine Ahnung was Du erzählt hast da ich völlig fasziniert von dieser eleganten Leichtigkeit bin mit der du " nebenbei" spinnst.
Ein Märchen wäre auch passend gewesen.
Liebe Grüße aus Münster
Danke für die vielen Infos, Anregungen und Denkanstöße, die du immer so in die Welt schickst.
😊😊😊 sehr gerne! Dir und deinen lieben auch eine schöne Weihnachtszeit.
tolles Video und spannende Gedanken
Das Format gefiel mir jetzt mal besonders gut! 😍
Freut mich 😁
Ganz tolles Video, liebe Chanti. AUßerhalb des Spinnens hab ich noch eine Frage: was ist das für ein Webstuhl rechts an der Wand. Danke schon mal 🙂
Das ist ein Ashford Rigid Heddle Loom in 80cm Breite 👍
Vielen Dank für das interessante Video! Hat mir sehr gut gefallen - wie auch dein Pullover! Schlicht, aber ergreifend :)
Danke dir 😊
“Die Spindel so zu halten wäre sehr unpraktisch“. Glaube ich nicht. Alles nur Übungssache. In Russland hat man so gesponnen. Das kann man anhand zahlreicher Bilder sehen. Auch heute, wenn man die Leute findet, die die alten “Gerätschaften“ benutzt, kann man beobachten dass sie so die Handspindel benutzen.
Wie gesagt, in Russland.
Ganz tolles Thema!!!
Auf jeden Fall 😉 Bin gespannt, was du zu dem Video sagst...
Vielen Dank fürs Video ist wirklich sehr interessant 👍🏼 ich war bissal abgelenkt von den kleinen rosa Band an dem Beutel im Hintergrund das sich ganz von alleine bewegt 😂 ,ich finde es sehr nachvollziehbar was du gesagt hast 😃 Gruß Angelika 😉
Rosa Band? Vielleicht ganz recht im Bild? Da steht meine Miniheizung, die pusten Luft, wenn sie an geht 😉
@@chantimanou ja genau so wird es sein 😅 fand das so lustig😂
danke chanti, für das sehr interessante video. hat bei mir gerade wieder lust auf handspindel. gemacht. 👍🙂 aber zuerst mal weihnachtsgeschenke feritg machen. 😊 wünschecdir und deiner familie wunderbare festtage, viel licht und wärme und dann eine. guten rutsch ins neue jahr. liebe grüsse aus der schweiz, katharina 🎄🕯🕯🕯🕯☃️☕️😍🎉💖
Danke die vielmals. Dir und deinen Lieben auch frohe Feiertage.
Sehr schön erklärt.
toll erklärt. schöne idee, das auch mal darzustellen.
Danke für deinen Kommentar. Das freut mich.
bist du zufällig mit einer eva in santany auf malle bekannt?
??? Nicht, dass ich wüßte. 🤔
@@chantimanou danke, ich hatte den Eindruck. naja, hab mich wohl geirrt. bitte um Verzeihung
Liebe Chanti Klasse Video... es war sehr interessant.-
Danke, freut mich 😊♥️
Tolles Video 😁
Ich finde auf dem 1. Bild sieht es auch so aus, als hätte die Frau den Rocken nicht nur unterm Arm oder hinten im Gürtel stecken, sondern auch mit dem blauen Band an einer Art Brosche auf Brusthöhe befestig.
Interessant, das schau ich mir noch Mal genauer an.
سلام عليكم اني مثلج اغزل احسن غزل
ein kleiner Hinweis meinerseits wegen holz und Jahrtausende überdauern. es geht, wenn die Boden Bedingungen entsprechend sind, dann verkieselt holz in der erde. so erklärt sich der Fund einer Spindel oder sonstigen Holzbauten
ja, erstaunlich- so ist es! aber wenn man mal hier guckt- na, geografisch ist das sowieso shit- denn je mehr menschen da leben um so mehr hat man ungeziefer- dass es bei solchen funden nie spuren von ungeziefer gibt! also weder madenlöcher oder ähnliches....
komisch auch, dass man wolle oder spuren davon findet- aber keine spindel oder sonst irgendwas.
musst mal einheimisches lliegenlassen: dann hast du schnell einen zirkus- oder eine menagerie von ganz vielen krabbelviechern,
die normal garnicht zusammen gehören und auch nichts miteinander zu tun haben!
gemeinhin hat man ja zu früheren zeiten garne aus gebrochenen pflanzenstengeln angefertigt, um an den bast zu kommen- und logischerweise findet man da recht wenig!
ich persönlich würde auch lieber - anstatt tierwolle- erst einmal mit den früher üblichen fasern, von der brenn-nessel anfangen: alles sachen, die du überhaupt nicht mal ansatzweise bekommst oder erwähnt findest.
ist, wie malen: entweder man macht wasserfarben, acarell oder ölfarben: mehr nicht!
dass man pflanzen seit alters her aus pflanzenfasern- gemacht hat: heute findest nur webrahmen und spinnrad- mehr nicht, was bei pflanzenfasern nicht ausreichend ist- auch keine sachen zum natürlichen färben- das ist mehr als nur komisch!
wenn man eine spindel findet, zuordnet und weiter nichts: vielleicht ist es ein fehler- die zuordnung, weil es ja sonst dazu nichts gibt in den funden! alles sehr diffus- und nur meinungen der beteiligten!
was man bei den funden aus angeblichen abfallgruben- ein fundus für angebliche forscher und derartigen, weil sie glauben damit etwas über unser leben zu erfahren (warum? es wird nur immerzu behauptet- aber nichts wirklich belegt!) noch nachvollziehen kann, weil es kaputt ist zumeist- ist bei intakten funden schwer nachvollziehbar!
ich denke müllgruben sind eine recht neue geschichte- früher hatte man keinen müll, wie heute....
so ist es bei garnen, die man früher verwendet haben muss: ich bin mir sicher, dass sachen, die gefunden werden- zumeist garnicht als das erkannt werden, was sie sind: das sind meinungen von irgendwelchen- fachidioten, die eh nur im dreck wühlen....
na, ja: weben und wolle herstellen war- beziehe mich mal auf das alte ägypten- eher volkssache- jeder machte das!
war mal mehrfach in england: geh mal schottland: da sitzen männer überall in einem kleinen häuschen, wo nichts reinpasst ausser ein webrahmen- und weben stoffe! nur männer!
und in der nähe des alten ägyptens findet man frauen, die weben mit einer art freien webstuhl- also ohne rahmen nur mit holzstangen recht grobes an gewebe- aber sie weben!
und komischerweise können die dir auch nicht sagen- wie garne erzeugt werden- sie bekommen die garne: nicht auf rollen, sondern als so eine art schlingenware.
sagenhaft!
geile stoffe! bis heute das alte! wenn man es irgendwo sieht!
im vorderen afrika gibt es beduinen: musst mal sehen, wie die weben! die haben auch keinen webstuhl- und auch kein spinnrad...
liebe grüße aus berlin
Wer sonst macht soviel Recherche?