100 Jahre nach seinem Tod ist die Wirkung Franz Kafkas ungebrochen. Zu Ehren des Schriftstellers werden in 36 Ländern, auch in Wien, Veranstaltungen stattfinden: kurz.zdf.de/I8mx/
Das Zitat von Kafka aus 6'17 finde ich tatsächlich sehr ehrlich und gleichzeitig liebevoll. Denn einem Menschen so sehr zu vertrauen, dass man mit ihm die tiefsten Abgründe seiner Seele erkunden kann und auch den ganzen Schmerz früherer Erfahrungen aufarbeiten und fühlen kann, das ist selten. Ist eben Interpretation...
@@TraductorOnlineOb dieses Phänomenen wiederum in der Vorstellung eines Menschen zu einem Trost wird, hängt davon ab ob er optimistisch oder pessimistisch eingestellt ist. Ob es ihm z.B. sogar eher zu einer Last wird, als einziger Schmied seines Glückes angesehen zu werden, bzw. von ihm als verlangt angesehen wird, dies so zu sehen und als Chance und Aufgabe zu begreifen.
Ich glaube, man muss emotional mit Kafka auf einer Wellenlänge sein, um ihn zu fühlen. Das trifft bei mir nicht zu und daher ist Kafka für mich persönlich belanglos. Nun bin ich ja zum Glück nie das Maß der Dinge und kann den Weltruf Kafkas daher voll und ganz respektieren.
Mein liebster Satz von Kafka ist, als "betrachten sie mich als Traum". Das soll er wohl gesagt haben, als er einen Freund besuchte und dessen Vater auf dem Sofa schlief, kurz erwachte und Kafka bemerkte, wie er vorbei schlich. Dabei sagte er eben jenen Satz. Es ist beeindruckend, wie schnell im Geiste Kafka gewesen sein muss!
"Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von deinen. Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüßtest du von mir mehr als von der Hölle, wenn dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehen wie vor dem Eingang zur Hölle." Franz Kafka (1883 - 1924), Kafka, Briefe. An Oskar Pollak, 9. November 1903 Ein interessantes Menschenbild, vielleicht sogar ein wenig zynisch. Aber wahr.
@@Bernhard-f8r Bei der Aussage oder Frage, ob man liebend vor dem Eingang zur Hölle stehen sollte, habe ich geschluckt. 😅 Vielleicht ist das eine seiner Zweideutigkeiten und sein spezieller Humor?
Da Ihr über die Liebe in Gedicht gesprochen habt, habe ich versucht ein Liebesgedicht des afghanischen Dichters Razaq Fani auf Deutsch zu übersetzen. Ich hoffe es hat mir gelungen: Du bist, die in meinem Schweigen das Lied erschaffen hat Du bist, die in meinem Lied die Erzählung erschaffen hat Das gebrochene Herz in meiner Brust, fand die Erleuchtung der Liebe von dir Du bist, die in meiner Ruine, den Schatz erschaffen hat Du hast dem Garten meiner Existenz, Wasser als frohe Botschaft gesendet Du bist, die in den Baum meiner Erinnerungen, Knospen erschaffen hat Viva el amor
Für die Beiden trifft Kafkas Aussage zu: "… Leute, die nie ins Innere eines Kunstwerks Zugang finden, weil sie am Tor stehen mit 100 Schlüsseln daran herum probieren und gar nicht sehen, dass das Tor ja offen ist."
@@vanessalucie8443 Dem würde ich zustimmen, gerade was Precht betrifft. Das er das Gefühl der Entfremdung von der Welt oder inneren Einsamkeit infantilisiert bzw. als kurze Phase der Jugend abstempelt ist sehr flach und man hat das Gefühl, er versteht überhaupt nicht worum es geht. Viele Autor:innen haben gerade aus diesem Gefühl die Kraft und Kreativität für große Werke gefunden, ihr Leben lang. Nietzsche nannte seine Philosophie: "Gedanken aus dem Schmerz gebären". Aber das ist für Precht vermutlich auch infantiles Gefülsgedusel.
Großartiges Zitat ! Aber ich finde den Austausch zwischen LAnz und Precht interessant und man erfährt immer wieder etwas Neues. Und, natürlich ist nobody perfect.
Was für ein schönes, sympathisches Gespräch. Ich musste sehr oft schmunzeln. Vor allem als leidenschaftliche Leserin von Thomas Mann und Heine. Danke für die heitere Atmosphäre
Kafka ist halt als Schriftsteller eine wiedersprüchliche Person, weil er weniger mit Sprache gespielt hat, sondern eher eine Art rhetorischer Maler war. Im Grunde waren Worte für ihn ein Werkzeug, um die aus Emotionen und mentaler Instabilität geborenen Bilder aus seinem Kopf, ohne Farbe und 1zu 1 auf eine Leinwand zu bringen. Diese Art Literatur kommt vorallem bei emotional sehr aktiven und aufgewühlten Menschen sehr gut an, während Pragmatiker sie eher einfallslos und kindisch (im Sinne der Weigerung, Verantwortung für seine Taten und sein Leben zu übernehmen) finden.
@@Bernhard-f8rKenne den Satz auch nur,weil ich ihn bei Tom Robbins ( sehr zu empfehlen) in seinem Buch " Salomes siebter Schleier" gelesen habe . Er hat ihn zu Beginn des Buches auf die erste Seite gesetzt. Quasi als Opener. Aber frag mich nicht,aus welchen Werk von Kafka der ist. Finde den Satz zeitlos wie genial zu gleich.
Ich hab mal vor langer Zeit seine Briefe an Milena gelesen und in einem dieser Briefe, wenn ich mich recht erinnere, erzählt er ihr von seinem ersten Liebesabenteuer mit einem Mädchen das in einem Laden auf der anderen Straßenseite arbeitete. Ich kann mich auch erinnern, dass Kafka eigentlich generell bei Frauen beliebt war nur eher zurückhaltend und zum Asketentum neigend, wobei man bedenken muss, dass Kafka mit Mitte dreißig an Tuberkulose erkrankt ist eine Krankheit die sehr kräfteraubend war. Er war übrigens vier mal verlobt. Zweimal mit Felice Bauer. Einmal mit einem Mädchen names Julie und zu guter Letzt mit Dora Dymant. Das erste Mal ist es an der Krankheit gescheitert, das zweite Mal an seiner Beziehung mit Milena und das dritte Mal an der fehlenden Zustimmung von Dora's Vater zur Ehe. Milena an die er diesen Brief mit dem Messer schreibt, war nicht seine Verlobte. Sie war selbst unglücklich verheiratet und Kafka selbst war damals verlobt aber die Beziehung ging nirgendwo hin weil seine Familie die Verlobte nicht besonders mochte, das sie von niedrigerem Stand war wie er. Er hat das dann abgebrochen um mit Milena zusammenzuleben, aber Scheidung war nicht so einfach und am Ende hat er auch mit ihr gebrochen. Diese Briefe von Milena and Kafka sind nicht romantisch gemeint. Kafka war ein Selbstquäler wenn es Beziehungen ging und immer von Selbstzweifeln geprägt.
@@MariaOtto-l2k Danke für diese Hintergrundinformation. Immerhin konnte er sich selbst reflektieren. Ich verstehe aber auch, dass er nicht wollte, dass seine Tagebücher und Briefe veröffentlicht wurden. Diesen Zug, seine Privatsphäre nicht vermarkten zu wollen, finde ich sympathisch.
Nein, Kafka war nicht mit Dora Diamant verlobt. Absolut zu empfehlen ist natürlich die dreiteilige Biographie vom renommierten Kafka-Biographen Reiner Stach!
ich finde es immer wieder interessant, wie hier - in den Kommentaren - an Aussagen herum kritisiert wird. Eine Podcastfolge hat nun mal einen gewissen zeitlichen Rahmen und kann nicht der Unwissenheit "zugedichtet" werden. Deshalb finde ich es toll, wenn man hier noch von einigen Wissenden ergänzende Informationen nachlesen kann. Man muss doch aber deshalb nicht immer verurteilen und als schlecht befinden. Ich fand es wieder unterhaltsam und absolut informativ. Nun wissen wir auch , dass Herr Lanz die romantische Seele ist und Herr Precht der "harte Hund"🤣😂
Lanz und Precht haben den Mut sich , so wie sie sind, mit ihren Schwächen, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und dann gibt es Menschen die schön versteckt aus der Anonymität heraus an ihnen rumkritisieren. Das finde ich nur peinlich ! Mir geben die Podcastfolgen sehr viel und sind eine ständige Bereicherung. Aber die Kommentare heute finde ich eher positiv und bereichernd.
Doch ! Ich brauche diese Katzenfilmchen, die trösten mich, wenn mir diese Welt wieder mal zu sehr auf den Geist geht und beim Ansehen dieser in sich authentischen Tierchen finde ich mein inneres Gleichgewicht wieder und schlafe zufrieden ein.
Kafka war trotz aller Beschwernisse/trotz der Mühsal des Lebens (trotz der Unbilden des Schicksals und der Einsamkeit) NICHT des Lebens überdrüssig. Deshalb mag ich ihn.
@@pilgerfuchs219 Längst nicht auf jeden trifft das zu, nach meiner Beobachtung sind bei uns „im Westen“ viele Menschen , trotz wunderbarer Versorgung, dicker SUVs und Markenkleidung, oft mürrisch, missgünstig, intrigant und Schlimmeres, die bettelarmen Leute in vielen Gebieten zb Asiens, aber auch Afrikas, sprühen oft vor liebevoller Lebensfreude, teilen noch das Wenige mit Gästen und haben ein spürbar inneres Leuchten. Habs wirklich so erlebt. Salut🌞🙏✨🌟🤠
Ich mag solche Menschen auch, ja mehr noch, nehme sie mir gerne zum leuchtenden Vorbild, wenn mich, oft lächerlich grundlos, mal wieder ein mentaler „Durchhänger“ zu beuteln anschickt.🌞✨🥳🙏👍🤠
Leider eine der schlechteren Folgen; ich finde, Kafka hätte eine etwas bessere Vorbereitung oder einen Fachmann als Gast, der sein Wissen gut vermitteln kann (z B. Safranski oder Rainer Stach), verdient gehabt. Leider sind Prechts Kenntnisse diesmal nicht ausreichend und in ihrer Klischeebeladenheit nicht auf dem neuesten Stand... Gleiches gilt für das Maß, nachdem hier Kunst auf das Leben des Autors bezogen wird. Dieses kann doch nicht der eigenartige Männlichkeitskomplex eine Podcasters sein, dessen verdächtig herausgestellte Gesundheit eine Krankheit darstellt, der Kafka zum Glück nie verfiel. Ähnliches gilt für Podcasts: ein staunender Zugang wäre besser gewesen als ein aburteilender...
Leider ist dies hier eine sehr oberflächliche Betrachtung eines überaus tiefsinnigen Schriftstellers. Alleine die Spekulation darüber, ob Kafka jemals Sex hatte - spielt das irgendeine Rolle? Zudem verweist Precht immer auf die Biographie bzw. einen Biographen Kafkas, dass dieser bestimmt mehr dazu sagen könnte. Warum liest man sich denn dann nicht entsprechend ein, bevor man die Folge aufzeichnet? Ist es wirklich zu viel verlangt, dass man sich als sicherlich sehr gut bezahlter Podcaster intensiv mit dem Thema des Podcasts auseinandersetzt? So menschenscheu wie er geschildert wird war Kafka keineswegs. Er ging gerne in Kaffeehäuser und traf sich dort mit dem (nach dem Café Arco benannten) Kreis, der auch "Arconauten" genannt wurde um Brod, Werffel, u.a. Darüber hinaus gehen moderne Interpretationen von Kafkas Werk doch auch zunehmend einen Schritt weg von seiner Biographie und versuchen das Werk losgelöst vom Schriftsteller und seinen persönlichen Erlebnissen und möglicherweise Traumata zu betrachten. So kommt die Literatur an sich besser zur Geltung. Denn "Der Prozess" oder "die Verwandlung" wären ziemlich sicher auch im Kanon der Weltliteratur gelandet, wenn wir nichts über den Autor wüssten.
Weniger Selbstvertrauen führt zu besserer Vorbereitung. Precht ist halt im Übermaß mit Ersterem gesegnet ... Aber da hast du einen guten Punkt genannt. Da es sich hier um bezahlte Podcast-Auftritte handelt, sollte man spätestens dann, allzumal als Philosoph, fachgerecht auf bekannte Themen vorbereitet sein. Selbst ich - ohne Kafka-Fachmann oder der geile Typ zu sein - weiß bei Weitem mehr über Kafka und die betreffende Sekundärliteratur als Precht. Sobald es in diesem Podcast um Spezialwissen geht, wirkt Precht immer so, als hätte er als Vorbereitung vorher nur kurz sein Schul- und Studiumwissen zusammengefegt.
@@rafpak9153 Kein Grund zu reframen. In einem einzelnen Themengebiet gebildeter als Precht zu sein, ist alles andere als eine Kunst und damit auch nichts, worauf man sich was einbildet. Das Problem ist, dass bei den meisten Themen, zu denen sich Precht äußert, sich nur zu schnell genug informiertere Leute finden, die nur den Kopf darüber schütteln, wie wenig Ahnung Precht dann von der jeweiligen Materie hat. Also sorry: halbwegs gebildete Pläusche auf Abi- und Vorlesungsniveau über x-beliebige Themen kann man überall haben. Bei einem ÖR-Podcast mit einem namhaften und dafür gut bezahlten Philosophen muss man mehr und vor allem sachliche Richtigkeit erwarten können.
"Verwandlung" ist doch sehr lustige Geschichte. Da gibts gute Momente, beispielsweise wenn Vater auf Samsa Aepfel schmeißt, und sie in seinem Chitinpanzer stecken bleiben. Überhaupt im Zusammenhang mit Kafka wäre es sicher interessant das Thema Humor bzw. schwarzer Humor zu besprechen.
Bei Kafka überhaupt viel mehr Humor als es üblich ist, zu meinen. Bloss dieser Humor ist ein bisschen zu direkt bzw. brutal. Anderes Beispiel: Gleichnis über Torhueter. Als der Bauer stirbt, buеckt sich der Torhueter zu ihm und schreit ihm direkt ins Ohr damit er noch höhren kann: dieses Tor war fuer dich vorgesehen! Jetzt schließe ich das! ". In der Tat es ist ein sehr lustiger Moment. Und bei Kafka gibt's mehrere solche brutale aber sehr lustige Stellen.
Uijuijui.. heute musste ich mich doch seeehr über Herr Precht wundern.. was war los bei diesem Thema? Was wird denn da bei Ihnen 'getriggert'? Plötzlich ein so platter, oberflächlicher Widerstand ??
Lieber Richard David Precht, ich bin fast immer Deiner Meinung und mag Dich sehr (habe noch keinen einzigen Eurer herrlichen Podcasts verpasst), aber zu den Kafka-Briefen - von der Puppe - möchte ich Dir was sagen. Vielleicht war dem Mädchen, zumindest ab einem gewissen Alter, sehrwohl bewusst, dass die Briefe nicht wirklich von der Puppe kamen, aber es hat das Spiel trotzdem weiterhin mitgespielt. Ist die Geschichte dann deshalb weniger rührend? Ich selbst war/bin in der gleichen Rolle, wie dieses Mädchen. Als ich 49 war und -- nach der Scheidung und dem Hausverkauf -- meinen Umzug plante, nahm ich mir vor, dass mein alter Teddybär, der im Haus auf dem Dachboden einige Jahre im blauen Sack verbracht hatte, in meiner neuen Wohnung einen Ehrenplatz bekommen sollte. Meine Tochter (schon erwachsen) hatte das registriert. Eines Tages bekam ich einen Brief (im Luftpostumschlag, mit echtem Stempel aus Paris) von meinem alten Bären, er sei auf Reisen, hätte nach der langen Zeit im dunklen Sack mal frische Luft gebraucht. Beigefügt war ein Foto, worauf er, angelehnt an eine Palme, übers Meer schaute. Und ein weiteres Foto zeigte ihn vor dem Eiffelturm. "Er" schrieb mir viele rührende Sätze und versprach mir, zu meinem 50. Geburtstag wieder nach Hause zu kommen. Und ... an dem besagten Tag, holte meine Tochter ihn vom Flughafen ab und brachte ihn "gut erholt" zurück. In Wirklichkeit war er in einer Puppen- und Stofftierwerkstatt ... aber, von wenigen Momenten abgesehen, spielten meine Tochter und ich das Spiel weiter. Und wenn ich (mit 67 immer noch verspielt) mit meinem Bären spreche, tu ich immer noch so, als sei er wirklich am Karibikstrand und in Paris gewesen.
@@Einfach-Arno-Art Vielen Dank für Deine nette Antwort. 😊🙏💜 Also, ich sehe mich selbst nicht als Dame, eher als altes Mädchen. 😃 Aber davon abgesehen, wegen EINER nicht so sensiblen Reaktion, bin ich von einem ansonsten tollen Menschen nicht gleich enttäuscht. 😃 Und ich weiß nicht, ob R. D. Precht ein Frauentyp ist. Ich mag ihn als Mensch, aber mein Typ Mann ist er nicht. 🤷🏼♀️
Ich habe einen Klavierschüle der 10 Jahre alt ist , einen IQ von 150 hat und felsenfest an den Osterhasen glaubt weil er es will . Das Mädchen mit der Puppe ist vielleicht auch überdurchschnittlich intelligent.
Vielleicht hat ja auch die Mama vorgelesen! Ich find auch überhaupt die Initiative zu ergreifen,weil man im Herzen spürt,wie weh des dem Maderl tut ist sehr fein.Er hat ihr vermittelt mach dir keine Sorgen dein Pupperl lebt weiter.Musst dich nicht mehr Sorgen und kümmern,darfst dein Leben auch Leben und dich auch umschauen nach einem neuen Herzenskind❤
Bei dem "Du bist Messer, mit dem ich in mir wühle" (toll!) ist RDP 'voll ausgestiegen'. Da gratuliere ich ML, dass er für diese 'Poesie' offensichtlich ein 'Organ' hat und schließe daraus: Für 'Schwarzen Humor' auch. Vielleicht erfahren wir das ja bald auf diesem Kanal? Es war für mich als Dauergast jedenfalls sehr interessant und vergnüglich zugleich, den intellektuellen 'Goliath' ein paar Sekunden lang 'strauchelnd' zu erleben und damit das Gesetz der 'Symmetrie' zu bestätigen. Danke für diese Offenheit, Markenzeichen Eueres Dialogs!
In jeder Hinsicht großartiger Kommentar. "Du bist Messer, mit dem ich in mir wühle" RDP scheint keinen Zugang zu metaphorischer Sprache zu haben, Lanz schon. Heutzutage sehe ich aber viele Beziehungen bei denen einer selbst das Messer ist, das im anderen wühlt.
Die Geschichte ist im ganzen der Kampf zwischen Liebe und der Unfähigkeit zu lieben, zwischen der Liebe und der Absage an die Liebe. Liebe heißt, von etwas abhängig sein, was mir vielleicht entzogen werden kann und bringt daher ein Leidensrisiko in mein Leben herein.
Das ist halt eine sehr selbstzerstöhrerische und besitzergreifende Vorstellung von Liebe, die vorallem von Leuten gepflegt wird, die schon früh schmerzhafte Verluste erlitten haben. Aber bei weitem nicht die einzige. Liebe die an Erwartungen geknüpft ist, verurteilt sich von vornherein zum scheitern. Es gibt auch Liebe die sich vorallem an der Freude orientiert, Liebes würdiges beobachten und Freude schenken zu können. Nicht focusiert auf abhängigkeit und einen möglichen künftigen Verlust, sondern auf die Freude am hier und jetzt und die Überzeugung, dass man auch Morgen Freude finden wird.
@@Bernhard-f8r Das ist eine Frage des Kulturkreises. Im Westen haben wir ein ziemlich toxisches Liebesbild, das von Verlustängsten geprägt ist. Was Liebe schmerzhaft macht, ist nicht der Umstand das sie wandelhaft ist oder das wir Menschen nicht dafür konzipiert sind, ausschließlich einen Menschen gleichzeitig zu lieben. Was es für uns schmerzhaft macht sind gebrochene Versprechen, enttäuschte erwartungen, gekränkte Egos und die seltsame Vorstellung es gäbe diesen einen perfekten Partner für jeden. Was es schmerzhaft macht, ist das Gefühl unsere"investitionen" in eine Beziehung wären umsonst gewesen oder wir könnten niemals gut genug werden um die eine richtige Person für jemanden zu sein. Einem neuen Menschen liebe zu schenken, heisst nicht sie einem anderen weg zu nehmen. Aber wir glauben, dass es so sein muss und erschaffen uns dadurch einen Schmerz, der nicht von der Liebe stammt, sondern dem Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit.
Hier lässt die Kommentarabteilung mehr Sachverstand erkennen als Herr Precht, der sich mit Kafka offenbar nie tiefer auseinandergesetzt hat. Lanz scheint mir deutlich besser präpariert.
Precht hat das Heine-Gedicht nicht ganz richtig zitiert, v.a. ist der letzte Vers gar nicht „zu lang“: „… und kehrt von hinten zurück“ 😊 Die Puppengeschichte ist tatsächlich umstritten. M.W. hat sich die Puppe laut den Briefen am Ende stark verändert - und Kafka schenkt dem Mädchen eine neue Puppe ;-)
Danke an Herrn Precht für die Worte über "die Verwandlung" habe es als hörbuch gehört und dachte mir nur was ist das denn 😂 aber habe es mich nicht wirklich getraut zu denken, jetzt gehts mir aber besser 😊
Als treuer Höhrer seit Folge #1, muss ich gestehen, dass dieses Podcast-Thema überhaupt nicht mein Fall war. Hatte Mühe durchzuhalten. Wir sind aber schon bei Folge #153, deswegen gratuliere ich zu den sonst äußerst interessanten Diskussionen!
Es überrascht mich immer wieder, dass gerade intelligente und gebildete Männer Kafka nicht mögen. Neid? Muss mit seiner Wachsamkeit, Tiefe und Reinheit zusammenhängen. "Ich glaube eher, dass wir alle, die ganze Welt und alle Menschen krank sind und er der einzige Gesunde und richtig Auffassende und richtig Fühlende und der einzige reine Mensch." (Milena)
@heike: ich kann Ihrem Kommentar und dem von Milena nur zustimmen, für mich ist Kafka ein Seher und ein Heiliger. Ich bin sehr dankbar einen Zugang zu seinen Werken zu haben. Kann es aber auch verstehen wenn dieser für andere verschlossen bleibt.
"Es überrascht mich immer wieder, dass gerade intelligente und gebildete Männer Kafka nicht mögen." ist eine interessante Beobachtung. Für mich ist Kafka der Picasso der Literatur und Picasso der Kafka der bildenden Kunst. Natürlich nicht eins zu eins. Beide stellen unsere Existenz in Frage.
Vollkommen korrekt. Der Precht ist in der Kafka-Kenntnis Jahrzehnte zurück. Kafka war weder ein verklemmter Typ, noch einsam. Er war regelmäßig im Prager Nachtleben unterwegs. Außerdem war er in seinem Beruf bei der Versicherung sehr gefolgreich und engagiert. Da hat der Precht nicht geglänzt. Dem Lanz, verzeihe ich die Unkenntnis. Literatur ist nicht sein Thema.
Kafka kann man auch einfach in seinem Zimmer lesen und nachsinnen und nachdenken. Dazu braucht es keine Kafka Parties,auch nicht in Paris. Grauenhaft,wie die großen Literaten heute behandelt werden. Traurig.
Ich hätte gerne Heinrich Heines Wunsch für eine Grabinschrift zitiert und fand auf Wikipedia den Artikel über Karl Julius Weber, dem der Wunsch zugeschrieben wird. Ich lausche den beiden trotzdem regelmäßig gern, man muss ja nicht alles glauben und allem zustimmen.
Sehr interessant, wie immer! Aber sie sollen ja RKI-Protokolle zum Thema machen, die sind einfach viel zu wichtig, um darüber zu schweigen. Die Themen COVID und Demokratie haben sie oft besprochen, und geleakte Protokolle haben mit beiden zu tun. Also, wie erwarten die Sendung zum Thema...
Lol, Kafka hat den Kopf eines 21-Jährigen auch noch mit 40 gehabt. Steile These! Ich finde es immer "herrlich" wie Precht Sachen manchmal übertrieben vereinfacht.
Danke für dieses wundervolle Gespräch über Kafka und über Literatur. Und ich freue mich, dass ich mich nicht mehr als literarische Banausin fühlen muss, weil ich mit der "Verwandlung" schon als Schülerin nichts anzufangen wußte😅.
45:44 Wunderbares Gedicht! Interessanterweise hat Wikipedia einen etwas anderen Text zu "Das Fräulein stand am Meere" (1832) von Heinrich Heine. Ob frei aus dem Gedächnis zurückgebracht oder Wort für Wort gelesen, beide Versionen sind sehr schön :)
Precht beendet den Podcast mit einem Gedicht von Heine, das er vorbereitet hatte, und zitiert es dann ganz falsch. Das ist so typisch für ihn, und fügt sich so gut ein in diesen Podcast. Zwei Leute sprechen über einen Schriftsteller, den sie kaum kennen. Und Lanz macht dabei noch eine bessere Figur als Precht.
@@Bernhard-f8r 🤣Na so alt ist Precht nun auch nicht. Schludrig vielleicht, aber das sind wir alle. Unabhängig vom Alter. Bloß dass man bei öffentlichen Personen wie bspw. Precht weniger darüber wegschaut. Normalerweise sollte der Podcast vorbereitet werden. Lanz macht dies und zitiert - gaaanz braf. 😉 Ach was soll's. Schludrigjeit kann auch Charme haben. Denn es sind Menschen, denen das passiert. Es sei denn, es sind falsche Behauptungen bezüglich Politik oder Geschichte, die nicht korrigiert werden.
@@Bernhard-f8r Insofern ist es nicht in Ordnung, dass Precht immer wieder als Antisemit beschimpft wird, weil er bei der Aussage, dass Orthodoxe Juden nicht arbeiten dürfen, geschludert hat. Er hat sich diesbezüglich erklärt und entschuldigt.
Haben die Deutschen nicht andere Probleme als ehemalige Dichter zu verehren. Vor einem Monat war es sogar das heilige Gesetzbuch, immer etwas neues in der Vergangenheit zu finden und zu heiligen während Deutschland durch die gegenwärtige Bürokratie immer mehr zugrunde geht und die danach folgende Zukunft nicht mehr überblicken kann - was für ein trockener Strohhalm sich mit der Vergangenheit über dem Wasser zu halten um all das zu überleben --- viele neutrale Grüsse aus Schweden ❤❤❤
Könnten sie einen Podcast über George orwell 1984 machen nicht 1984 aber 40 Jahre später 2024 ist dieses Buch erschreckend real geworden meiner Meinung nach
Ich dank euch beiden - ich finde "seichte Unterhaltung" könnt ihr richtig gut. Ich schätze auch eure politischen Themen, doch damit polarisiert ihr sehr. Verstehe, wenn ihr einfach mal über .... in dem Fall Kafka .. reden möchtet. Gefällt mir gut! Und niemand kann diesmal motzen, ihr habt einander nicht mal unterbrochen (was mich null aufregt). Weiter so, ich mag euch😊
Also, wenn man schon Sachen für heute unwichtig betrachtet, dann sollte man zumindest wissen, wovon man spricht: Gustave Fauré und Camille de Saint-Saëns?? Ich bitte Sie! Gerade Gabriel Fauré ist für Ewig-Gestrige wie mich nach wie vor ein ganz großer Komponist. Herr Precht, sprechen Sie von den Dingen, von denen Sie was verstehen.
@@maxlange5517zu Kafka kann man stehen wie man will, das ist nicht der Punkt; nur sollte man, wenn man mitreden will, Namen, Fakten und Zusammenhänge kennen und nicht einfach drauf los labern, sonst wird's lächerlich
3:28 "Es sagt viel über die Welt aus, sagte der Vater zum Knaben, dass die Dummen glücklich sind und die Schlauen Depressionen haben." - Marc-Uwe Kling Nicht ganz meine Meinung, aber so steht's geschrieben. 😉
Ich fand in der Verfilmung von Das Schloss , von Antony Hopkins ausgesprochenen Satz der Schlussel der Geschichte ." Du konntes jeder Zeit hinein , es lag an dir " so etwa... ...kann mich aber auch teuschen 😊
Ich möchte Herrn Precht gerne eine andere Sichtweise auf Kafkas Verwandlung ermöglichen. Ich glaube, dass es sich hierbei nicht um eine „Kindergeschichte“, einen Alptraum handelt, sondern um einen Wunsch., den Wunsch, unschuldig jegliche Verantwortung loszuwerden. Ich habe Kafka in der Schule irgendwie nicht mitbekommen (trotz Abitur) und erst als junge Frau und Mutter gelesen. Ich stand massiv unter Druck zu dieser Zeit in meiner Lebenssituation und als ich diese Geschichte las, hat es für mich unglaublich klar ausgedrückt, was meine tiefsten Sehnsüchte und Gefühle waren. Diese Geschichte hat mich irgendwie getröstet, weil ich mich verbunden fühlen konnte, ich war nicht mehr allein. Das Tolle als Käfer ist ja nicht nur, dass man nichts mehr machen kann und dadurch auch nicht muss, man kann auch keinen Ansprüchen mehr genügen und bleibt dabei völlig unschuldig, man muss noch nicht mal gut aussehen. Lieber Herr Precht, ich wünsche mir sehr, dass Sie noch einmal neu über das nachdenken, was Gregor Samsa widerfahren ist. Herzliche Grüße P.S. Bin zum Glück Mensch geblieben.
Das Tolle als Käfer : die ganze BEFREIUNG von seinen Sorgen, vom Leiden, vom Verantwortungsgefühl, von seinen Vorurteilen, usw. "Die Verwandlung" : meiner Meinung nach, Meisterwerk von Kafka !
Das Tolle als Käfer 🐞ist auch Folgendes : Eines Tages am Nachmittag entdeckte ich im Garten zwei Glühwürmchen💕. Die beiden lagen aufeinander gerade im gelben Zentrum eines Gänseblümchens. So blieben sie stehen tagelang und ununterbrochen in derselben Position. Ich dachte "Ihr habt es gut ! Wunderbar, es auf einer Blume zu tun !" 😃Ja, offen gesagt, ich wünschte mir plötzlich dasgleiche. Ich wurde total neidisch drauf, denn als Menschen würden wir sowas NIE schaffen ! Und die meisten Leute protzen damit, dass sie ein gutes Leben führen...! 😄 In diesem Sinne... danke💕, sehr inspirierender Podcast !🪲🐞🦋🌼🍀
@@Einfach-Arno-ArtEs ist kein schlechtes Werk, aber deutlich überbewertet und nur gebräuchlich für einen Eintritt in Kafkas Werke, weshalb es ja auch Schullektüre ist. Der Proceß, Das Schloß, Amerika und Das Urteil, sehe ich als deutlich besser an.
Immer wieder sympathisch zuzuhören. Versuchen die beiden bei unserem Podcast zum Vorbild zu nehmen. Sind aber da noch Meilenweit entfernt 😂 Naja, wir müssen weiter üben...
Vielen Dank für das Gespräch! Eine Bemerkung wäre hier vielleicht am Platz. Den Beschreibungen des Max Brods zufolge, des besten Freunds Kafkas, war er nicht einsam, er war aktiver Mitgefährte im Freundeskreis, dem ebenso M. Brod zugehörte. Ebenso die gängige Auffassung, das Verhältnis zwischen K. und dessen Vater sei so leidlich gewesen , beschwerend , wurde von M. Brod abgewiesen. Die Wahrheit kann , wie sehr oft, höchst wahrscheinlich in der Mitte liegen. Es kann sein, dass die Höhe und Intensität der Sensibilität - heute heißt es zurecht Hochsensibilität, Kafkas als Künstler, Schriftsteller, literat dazu geführt hat, dass ihn alles und jegliche Unebenheiten des Lebens hat ihn um so tiefer und stärker empfinden lassen müssen. Ebenso seine Beziehung zu Frauen dürfte schon zwiespältig gewesen sein. Sehr wahrscheinlich wäre es, und dies ist meine subjektive Wahrnehmung, dass er bisexuell gewesen ist, oder gar homo ? Wenn's so gewesen sein sollte, und er aufgrund der gesellschaftlichen Hindernissen und Bürden der damaligen Zeit sowie seiner eigenen Hemmungen seine wahre sexuelle Orientierung nicht hat ausleben können, wäre dies allein ein maßgeblicher Grund, im Grunde lebenslang leiden zu müssen.
Die Arbeitswelt verändert sich rasant: Fachkräfte fehlen, junge Menschen suchen mehr Erfüllung in ihrem Job. Roboter und künstliche Intelligenz können da zu nützlichen Helfern werden. Mehr dazu: kurz.zdf.de/FY80/
Ein Klassenkamerad von mir sang damals in der 1. Klasse der Grundschule ein kleines Lied als die Lehrerin uns auftrug einen kleinen Reim zum Besten zu geben: "Die Tiroler sind sind lustig, die Tiroler sind froh, sie verkaufen ihre Betten und schlafen im Stroh." Sie sind dran Herr Lanz XD
Dieses Gespräch über Kafka - ein reines Vergnügen (war einmal eines meiner Prüfungsthemen im Germanistikstudium und hat mich sehr animiert, Kafka wieder verstärkt zu lesen). Besonders passend: Bürokratie als KI.
Ach... Kafka hatte recht. Das Einerlei des Alltags ist schwer auszuhalten, einfach zerstörerisch ! Deswegen scheitern so viele Ehen dran. Ein Leben zu zweit... nur für Soulmates ! Und die findet man ja selten...
Gute Sendung, bitte mehr davon - Themen aus der Literatur oder vielleicht auch Themen aus Musik, Theater oder Bildender Kunst. An einen wirklichen Hype um Kafka glaube ich nicht - das ist wohl mehr ein Strohfeuer. Kafka wirklich lesen - das machen wohl nach wie vor eher wenige Menschen. Werke von Kafka sind nicht massentauglich. - "Die Verwandlung" ist übrigens mein Lieblingswerk von Kafka.Gerade dieses Werk bezieht sich nachweislich - s. TV-Film - auf das Judentum. Hat heute natürlich auch andere Bezüge - Außenseiter gibt es immer und in verschiedenen Zeiten verschiedene Außenseiter. Auch der Prozess ist immer wieder aktuell -auch heute.
Ich persönlich kann den Hype um Franz Kafka nicht nachvollziehen, obwohl sein Schreibstil zweifellos beeindruckend ist. Die schwer zugängliche Natur seiner Werke und die fehlende Charakterentwicklung empfinde ich jedoch als wenig ansprechend. Die teils überzogenen Interpretationen seiner Inhalte sind mir seit der 12. Klasse ein Rätsel. Ich hoffe sehr, dass im nächsten Jahr, anlässlich des 150. Geburtstags von Thomas Mann, ähnlich über diesen unangefochtenen Meister seines Fachs gesprochen wird. Das ist mein Wunsch für das kommende Jahr. 😀🙌🏻
@cisoffiziell: ich finde Kafka vor dem 35. Lebensjahr sollte verboten werden. Ich habe ihn zum Glück in der Schule nicht lesen "müssen". Heute aber verehre ich ihn wie niemanden sonst. Er ist rein, tief, zeitlos u.v.m.
@@DanieleFuscà-e5q Ich denke, als Jugendlicher hat man oft einen besseren, weil unbelasteteren Zugang zu literarischen Werken, ja Kunst allgemein. In der Schule lese "müssen" ist allerdings immer schlecht. Anderseits, wie wäre man sonst in Kontakt mit den Büchern gekommen ?
Kafka ist eben der Picasso der Literatur, mit dem viele nichts anfangen können. Muß man ja auch nicht. Nicht alles ist für jeden gut und gut für einen soll es ja sein.
Das ist wirklich krank. Wie findet man einen Partner, jedenfalls nicht einen der einem das Leben schön macht, weil man selbst nicht glücklich sein kann und er oder sie, das für einen anderen macht, ist. Das wäre keine Beziehung sondern gegenseitige Abhängige Erziehung. Deswegen findet man am besten einen Partner wenn es einem richtig gut geht.
Eigentlich möchte ich Precht bei dem Meisten was er über Kafka gesagt hat widersprechen, aber konzentrieren wir uns auf den Konsenz. Ich kann dem, was er über die Verwandlung gesagt hat nur zustimmen, ein Stück billiger Schaueromantik im 20. Jhd. Dieser Text begeistert aber nicht nur hauptsächlich junge Leute wie er meint, sondern eben auch die , die vor allem mit Filmen und Hollywood anstatt mit Literatur sozialisiert wurden. This is a Goremovie.
Faszinierende Persönlichkeit, die von Kafka, noch faszinierender als seine Werke selbst ! Gerade weil er anders war. "Normale" Menschen empfinde ich als ziemlich langweilig !
Wie uncool ist die Frage, wie uncool die Frage ist, ob Kafka cool ist ? Die Frage, ob Kafka cool ist , ist einfach nur doof. Ob Kafka Sex hatte und welchen, ist dagegen schon interessant.
@@Bernhard-f8r Das mag in Zeiten geschlechtlichem Selbstbestimmungsdranges verrückt klingen, aber der literarische Wert von Kafka steht für sich - unabhängig seiner privaten Vorlieben.
100 Jahre nach seinem Tod ist die Wirkung Franz Kafkas ungebrochen. Zu Ehren des Schriftstellers werden in 36 Ländern, auch in Wien, Veranstaltungen stattfinden: kurz.zdf.de/I8mx/
Franz Kafka war ein Genie!
„Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht.“
@@TOMBLAUMEER Auch da hatte Kafka recht.
Das Gegenteil von Akzeptanz ist Arroganz = halt Lanz, in Person so Irrelevante Themen -.-
Pseudo Intelligente Abgehoben Dekadenz halt..
@@Einfach-Arno-Art 🤣
Toller Podcast, mal abseits von Politik. Ich mußte immer wieder herzhaft lachen. Danke dafür ,bitte mehr davon 👌
Markus und Richard, danke, daß ihr mich/uns hier an eurem interessanten Austausch und eurer schönen Freundschaft teilnehmen lasst. Jede Woche.
Diesem Dank schließe ich mich an. 🙏😊💜
Das Zitat von Kafka aus 6'17 finde ich tatsächlich sehr ehrlich und gleichzeitig liebevoll. Denn einem Menschen so sehr zu vertrauen, dass man mit ihm die tiefsten Abgründe seiner Seele erkunden kann und auch den ganzen Schmerz früherer Erfahrungen aufarbeiten und fühlen kann, das ist selten. Ist eben Interpretation...
Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine. 😂
Das Gute im Leben ist... das Blatt kann sich jederzeit wenden !
@@TraductorOnline was meinst du?
@@saeidaliyounkhajehdizaj9903 Von einen Tag auf den anderen kann sich alles komplett verändern !
@@TraductorOnline Ich kenne den Grund für diese verwirrende Art der Erklärung nicht.
@@TraductorOnlineOb dieses Phänomenen wiederum in der Vorstellung eines Menschen zu einem Trost wird, hängt davon ab ob er optimistisch oder pessimistisch eingestellt ist. Ob es ihm z.B. sogar eher zu einer Last wird, als einziger Schmied seines Glückes angesehen zu werden, bzw. von ihm als verlangt angesehen wird, dies so zu sehen und als Chance und Aufgabe zu begreifen.
Ich glaube, man muss emotional mit Kafka auf einer Wellenlänge sein, um ihn zu fühlen. Das trifft bei mir nicht zu und daher ist Kafka für mich persönlich belanglos. Nun bin ich ja zum Glück nie das Maß der Dinge und kann den Weltruf Kafkas daher voll und ganz respektieren.
Selten so eine respektvolle und scharfe selbstanalyse und Reflektion gelesen.😊
Eigentlich muß man sich freuen, wenn jemand mit Kafka nichts anfangen kann. Denn dann scheint er ein zufriedener oder glücklicher Mensch zu sein.
Mein liebster Satz von Kafka ist, als "betrachten sie mich als Traum". Das soll er wohl gesagt haben, als er einen Freund besuchte und dessen Vater auf dem Sofa schlief, kurz erwachte und Kafka bemerkte, wie er vorbei schlich. Dabei sagte er eben jenen Satz. Es ist beeindruckend, wie schnell im Geiste Kafka gewesen sein muss!
Herrlich ! Vielen Dank !
"Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von deinen. Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüßtest du von mir mehr als von der Hölle, wenn dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehen wie vor dem Eingang zur Hölle."
Franz Kafka (1883 - 1924),
Kafka, Briefe. An Oskar Pollak,
9. November 1903
Ein interessantes Menschenbild, vielleicht sogar ein wenig zynisch. Aber wahr.
Wow. Gefällt mir extrem gut. Danke.
Vielen Dank für dieses großartige Zitat ! Gerade den letzten Satz sollte man sich ständig bewußt machen.
@@Bernhard-f8r Bei der Aussage oder Frage, ob man liebend vor dem Eingang zur Hölle stehen sollte, habe ich geschluckt. 😅 Vielleicht ist das eine seiner Zweideutigkeiten und sein spezieller Humor?
@@astrithaag-tz9ey Denke, manch Liebende werden das vorbehaltlos bestätigen. Nach dem Motto "alles geben die Götter ihren Lieblingen - ganz".
Da Ihr über die Liebe in Gedicht gesprochen habt, habe ich versucht ein Liebesgedicht des afghanischen Dichters Razaq Fani auf Deutsch zu übersetzen. Ich hoffe es hat mir gelungen:
Du bist, die in meinem Schweigen das Lied erschaffen hat
Du bist, die in meinem Lied die Erzählung erschaffen hat
Das gebrochene Herz in meiner Brust, fand die Erleuchtung der Liebe von dir
Du bist, die in meiner Ruine, den Schatz erschaffen hat
Du hast dem Garten meiner Existenz, Wasser als frohe Botschaft gesendet
Du bist, die in den Baum meiner Erinnerungen, Knospen erschaffen hat
Viva el amor
Gelungene Übersetzung...! Ausserdem... Wunderschönes Gedicht von Heine ! ! ! 💝
Für die Beiden trifft Kafkas Aussage zu: "… Leute, die nie ins Innere eines Kunstwerks Zugang finden, weil sie am Tor stehen mit 100 Schlüsseln daran herum probieren und gar nicht sehen, dass das Tor ja offen ist."
Interessante Kritik. Du attestiert den beiden einen zu analytischen Zugang?
@@vanessalucie8443 Dem würde ich zustimmen, gerade was Precht betrifft. Das er das Gefühl der Entfremdung von der Welt oder inneren Einsamkeit infantilisiert bzw. als kurze Phase der Jugend abstempelt ist sehr flach und man hat das Gefühl, er versteht überhaupt nicht worum es geht. Viele Autor:innen haben gerade aus diesem Gefühl die Kraft und Kreativität für große Werke gefunden, ihr Leben lang. Nietzsche nannte seine Philosophie: "Gedanken aus dem Schmerz gebären". Aber das ist für Precht vermutlich auch infantiles Gefülsgedusel.
@@vanessalucie8443kann man vielseitig interpretieren
Großartiges Zitat ! Aber ich finde den Austausch zwischen LAnz und Precht interessant und man erfährt immer wieder etwas Neues. Und, natürlich ist nobody perfect.
Was für ein schönes, sympathisches Gespräch. Ich musste sehr oft schmunzeln. Vor allem als leidenschaftliche Leserin von Thomas Mann und Heine. Danke für die heitere Atmosphäre
Im Zauberberg wird auch über den Zusammenhang von Dummheit und Krankheit philosophiert. Heine meinte ja die Tiroler seien zu dumm um krank zu sein.
Kafka ist halt als Schriftsteller eine wiedersprüchliche Person, weil er weniger mit Sprache gespielt hat, sondern eher eine Art rhetorischer Maler war. Im Grunde waren Worte für ihn ein Werkzeug, um die aus Emotionen und mentaler Instabilität geborenen Bilder aus seinem Kopf, ohne Farbe und 1zu 1 auf eine Leinwand zu bringen. Diese Art Literatur kommt vorallem bei emotional sehr aktiven und aufgewühlten Menschen sehr gut an, während Pragmatiker sie eher einfallslos und kindisch (im Sinne der Weigerung, Verantwortung für seine Taten und sein Leben zu übernehmen) finden.
Richtig erkannt und großartig formuliert !
" Der Messias wird erst kommen, wenn es nicht mehr nõtig sein wird ."
Ich kenne nicht viel von Kafka,aber das ist mit Abstand der beste Satz von ihm.
Toller Satz ! Gute Erkenntnis ! Typisch Kafka ! So wie eben die meisten Künstler auch erst gefeiert werden, wenn sie tot sind.
@@Bernhard-f8rKenne den Satz auch nur,weil ich ihn bei Tom Robbins ( sehr zu empfehlen) in seinem Buch " Salomes siebter Schleier" gelesen habe . Er hat ihn zu Beginn des Buches auf die erste Seite gesetzt. Quasi als Opener.
Aber frag mich nicht,aus welchen Werk von Kafka der ist.
Finde den Satz zeitlos wie genial zu gleich.
Das war cool! Bitte mehr Literatur!
👍
Ja, bitte mehr Literatur!
Ich hab mal vor langer Zeit seine Briefe an Milena gelesen und in einem dieser Briefe, wenn ich mich recht erinnere, erzählt er ihr von seinem ersten Liebesabenteuer mit einem Mädchen das in einem Laden auf der anderen Straßenseite arbeitete. Ich kann mich auch erinnern, dass Kafka eigentlich generell bei Frauen beliebt war nur eher zurückhaltend und zum Asketentum neigend, wobei man bedenken muss, dass Kafka mit Mitte dreißig an Tuberkulose erkrankt ist eine Krankheit die sehr kräfteraubend war. Er war übrigens vier mal verlobt. Zweimal mit Felice Bauer. Einmal mit einem Mädchen names Julie und zu guter Letzt mit Dora Dymant. Das erste Mal ist es an der Krankheit gescheitert, das zweite Mal an seiner Beziehung mit Milena und das dritte Mal an der fehlenden Zustimmung von Dora's Vater zur Ehe.
Milena an die er diesen Brief mit dem Messer schreibt, war nicht seine Verlobte. Sie war selbst unglücklich verheiratet und Kafka selbst war damals verlobt aber die Beziehung ging nirgendwo hin weil seine Familie die Verlobte nicht besonders mochte, das sie von niedrigerem Stand war wie er. Er hat das dann abgebrochen um mit Milena zusammenzuleben, aber Scheidung war nicht so einfach und am Ende hat er auch mit ihr gebrochen. Diese Briefe von Milena and Kafka sind nicht romantisch gemeint. Kafka war ein Selbstquäler wenn es Beziehungen ging und immer von Selbstzweifeln geprägt.
@@MariaOtto-l2k Danke für diese Hintergrundinformation. Immerhin konnte er sich selbst reflektieren. Ich verstehe aber auch, dass er nicht wollte, dass seine Tagebücher und Briefe veröffentlicht wurden. Diesen Zug, seine Privatsphäre nicht vermarkten zu wollen, finde ich sympathisch.
Nein, Kafka war nicht mit Dora Diamant verlobt. Absolut zu empfehlen ist natürlich die dreiteilige Biographie vom renommierten Kafka-Biographen Reiner Stach!
ich finde es immer wieder interessant, wie hier - in den Kommentaren - an Aussagen herum kritisiert wird. Eine Podcastfolge hat nun mal einen gewissen zeitlichen Rahmen und kann nicht der Unwissenheit "zugedichtet" werden. Deshalb finde ich es toll, wenn man hier noch von einigen Wissenden ergänzende Informationen nachlesen kann. Man muss doch aber deshalb nicht immer verurteilen und als schlecht befinden. Ich fand es wieder unterhaltsam und absolut informativ. Nun wissen wir auch , dass Herr Lanz die romantische Seele ist und Herr Precht der "harte Hund"🤣😂
Lanz und Precht haben den Mut sich , so wie sie sind, mit ihren Schwächen, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und dann gibt es Menschen die schön versteckt aus der Anonymität heraus an ihnen rumkritisieren. Das finde ich nur peinlich ! Mir geben die Podcastfolgen sehr viel und sind eine ständige Bereicherung. Aber die Kommentare heute finde ich eher positiv und bereichernd.
Doch ! Ich brauche diese Katzenfilmchen, die trösten mich, wenn mir diese Welt wieder mal zu sehr auf den Geist geht und beim Ansehen dieser in sich authentischen Tierchen finde ich mein inneres Gleichgewicht wieder und schlafe zufrieden ein.
🐱🐈🐈⬛🐯🐅🐆
Die besten Katzenvideos ever. 😂
Gegen Katzenvdeos ist absolut nichts zu sagen ! Geben Hoffnung und Trost und zeigen Gottes Liebe und Humor.
Kafka war trotz aller Beschwernisse/trotz der Mühsal des Lebens (trotz der Unbilden des Schicksals und der Einsamkeit) NICHT des Lebens überdrüssig. Deshalb mag ich ihn.
Trifft das nicht auf die meisten Menschen zu? Nur gehen die Methoden mit denen man sich das Mühsal erträglich macht, halt nicht bei jedem viral.
@@pilgerfuchs219 Längst nicht auf jeden trifft das zu, nach meiner Beobachtung sind bei uns „im Westen“ viele Menschen , trotz wunderbarer Versorgung, dicker SUVs und Markenkleidung, oft mürrisch, missgünstig, intrigant und Schlimmeres, die bettelarmen Leute in vielen Gebieten zb Asiens, aber auch Afrikas, sprühen oft vor liebevoller Lebensfreude, teilen noch das Wenige mit Gästen und haben ein spürbar inneres Leuchten. Habs wirklich so erlebt. Salut🌞🙏✨🌟🤠
Ich mag solche Menschen auch, ja mehr noch, nehme sie mir gerne zum leuchtenden Vorbild, wenn mich, oft lächerlich grundlos, mal wieder ein mentaler „Durchhänger“ zu beuteln anschickt.🌞✨🥳🙏👍🤠
Ich denke alle Menschen sind vielschichtig und Literaten und Künstler meist im Besonderen. Aber wir wollen es immer klar und einfach.
Danke für die ergänzenden Infos, die man hier nachlesen kann !
Danke. Hat mich total unterhalten. Wie fast immer.
Leider eine der schlechteren Folgen; ich finde, Kafka hätte eine etwas bessere Vorbereitung oder einen Fachmann als Gast, der sein Wissen gut vermitteln kann (z B. Safranski oder Rainer Stach), verdient gehabt. Leider sind Prechts Kenntnisse diesmal nicht ausreichend und in ihrer Klischeebeladenheit nicht auf dem neuesten Stand... Gleiches gilt für das Maß, nachdem hier Kunst auf das Leben des Autors bezogen wird. Dieses kann doch nicht der eigenartige Männlichkeitskomplex eine Podcasters sein, dessen verdächtig herausgestellte Gesundheit eine Krankheit darstellt, der Kafka zum Glück nie verfiel.
Ähnliches gilt für Podcasts: ein staunender Zugang wäre besser gewesen als ein aburteilender...
Sie kritisieren antstatt die vermissten Informationen zu liefern. Das ist billig.
@@Bernhard-f8r Ist doch ok zu kritisieren. Deswegen muss man ja nicht gleich alles verbessern.
Leider ist dies hier eine sehr oberflächliche Betrachtung eines überaus tiefsinnigen Schriftstellers. Alleine die Spekulation darüber, ob Kafka jemals Sex hatte - spielt das irgendeine Rolle? Zudem verweist Precht immer auf die Biographie bzw. einen Biographen Kafkas, dass dieser bestimmt mehr dazu sagen könnte. Warum liest man sich denn dann nicht entsprechend ein, bevor man die Folge aufzeichnet? Ist es wirklich zu viel verlangt, dass man sich als sicherlich sehr gut bezahlter Podcaster intensiv mit dem Thema des Podcasts auseinandersetzt? So menschenscheu wie er geschildert wird war Kafka keineswegs. Er ging gerne in Kaffeehäuser und traf sich dort mit dem (nach dem Café Arco benannten) Kreis, der auch "Arconauten" genannt wurde um Brod, Werffel, u.a. Darüber hinaus gehen moderne Interpretationen von Kafkas Werk doch auch zunehmend einen Schritt weg von seiner Biographie und versuchen das Werk losgelöst vom Schriftsteller und seinen persönlichen Erlebnissen und möglicherweise Traumata zu betrachten. So kommt die Literatur an sich besser zur Geltung. Denn "Der Prozess" oder "die Verwandlung" wären ziemlich sicher auch im Kanon der Weltliteratur gelandet, wenn wir nichts über den Autor wüssten.
Weniger Selbstvertrauen führt zu besserer Vorbereitung. Precht ist halt im Übermaß mit Ersterem gesegnet ...
Aber da hast du einen guten Punkt genannt. Da es sich hier um bezahlte Podcast-Auftritte handelt, sollte man spätestens dann, allzumal als Philosoph, fachgerecht auf bekannte Themen vorbereitet sein. Selbst ich - ohne Kafka-Fachmann oder der geile Typ zu sein - weiß bei Weitem mehr über Kafka und die betreffende Sekundärliteratur als Precht.
Sobald es in diesem Podcast um Spezialwissen geht, wirkt Precht immer so, als hätte er als Vorbereitung vorher nur kurz sein Schul- und Studiumwissen zusammengefegt.
Er meinte zudem er hätte keine Freunde auf der Arbeit oder im Leben gehabt, was auch totaler Quatsch ist
Doch noch zwei gebildetere Menschen als Precht. Das nenn ich mal so richtig eingebildet.🫣
@@rafpak9153 Kein Grund zu reframen. In einem einzelnen Themengebiet gebildeter als Precht zu sein, ist alles andere als eine Kunst und damit auch nichts, worauf man sich was einbildet.
Das Problem ist, dass bei den meisten Themen, zu denen sich Precht äußert, sich nur zu schnell genug informiertere Leute finden, die nur den Kopf darüber schütteln, wie wenig Ahnung Precht dann von der jeweiligen Materie hat.
Also sorry: halbwegs gebildete Pläusche auf Abi- und Vorlesungsniveau über x-beliebige Themen kann man überall haben. Bei einem ÖR-Podcast mit einem namhaften und dafür gut bezahlten Philosophen muss man mehr und vor allem sachliche Richtigkeit erwarten können.
@@Cyrantel@Cyrantel in deinem Beitrag waren keine Fakten und leider nur Behauptungen, dass du schlauer bist. Lies es dir einfach noch einmal durch.
"Verwandlung" ist doch sehr lustige Geschichte. Da gibts gute Momente, beispielsweise wenn Vater auf Samsa Aepfel schmeißt, und sie in seinem Chitinpanzer stecken bleiben.
Überhaupt im Zusammenhang mit Kafka wäre es sicher interessant das Thema Humor bzw. schwarzer Humor zu besprechen.
Ja, viel versteckter Humor bei Kafka. Ich finde die Verwandlung großartig, vor allem in Bezug auf Familie.
@@go4more977 So habe ich das noch nicht gesehen. Jetzt, wo Du darauf hinweist, sehe ich auch den Humor in der Szene.
Bei Kafka überhaupt viel mehr Humor als es üblich ist, zu meinen. Bloss dieser Humor ist ein bisschen zu direkt bzw. brutal. Anderes Beispiel: Gleichnis über Torhueter. Als der Bauer stirbt, buеckt sich der Torhueter zu ihm und schreit ihm direkt ins Ohr damit er noch höhren kann: dieses Tor war fuer dich vorgesehen! Jetzt schließe ich das! ". In der Tat es ist ein sehr lustiger Moment. Und bei Kafka gibt's mehrere solche brutale aber sehr lustige Stellen.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich werde DIE VERWANDLUNG am Wochenende nach mehr als 50 Jahren noch einmal lesen.
Das habe ich gestern auch gemacht. Diese karge Sprache, die dennoch so viel auszudrücken vermag, ist grandios!
Uijuijui.. heute musste ich mich doch seeehr über Herr Precht wundern.. was war los bei diesem Thema? Was wird denn da bei Ihnen 'getriggert'? Plötzlich ein so platter, oberflächlicher Widerstand ??
Er ist auch nur ein Mensch...
Ja 🙂
Das ist halt seine Meinung. Warum auch nicht.
Werde in Zukunft die weiteren Podcasts auch anhören, sehr interessant, vielen Dank!
„Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben.“ (Franz Kafka)
Das erklärt wohl mein Leben.
Dunkel. Andere meinen, ein erstes Zeichen für etwas kann sein, dass man weniger Ziele hat. Quasi eine Art meditative Leere.
Nenn ich „Verkenntnis“
Richtig, aber ein sehr gefährlicher Satz.
Lieber Richard David Precht, ich bin fast immer Deiner Meinung und mag Dich sehr (habe noch keinen einzigen Eurer herrlichen Podcasts verpasst), aber zu den Kafka-Briefen - von der Puppe - möchte ich Dir was sagen.
Vielleicht war dem Mädchen, zumindest ab einem gewissen Alter, sehrwohl bewusst, dass die Briefe nicht wirklich von der Puppe kamen, aber es hat das Spiel trotzdem weiterhin mitgespielt.
Ist die Geschichte dann deshalb weniger rührend?
Ich selbst war/bin in der gleichen Rolle, wie dieses Mädchen.
Als ich 49 war und -- nach der Scheidung und dem Hausverkauf -- meinen Umzug plante, nahm ich mir vor, dass mein alter Teddybär, der im Haus auf dem Dachboden einige Jahre im blauen Sack verbracht hatte, in meiner neuen Wohnung einen Ehrenplatz bekommen sollte.
Meine Tochter (schon erwachsen) hatte das registriert.
Eines Tages bekam ich einen Brief (im Luftpostumschlag, mit echtem Stempel aus Paris) von meinem alten Bären, er sei auf Reisen, hätte nach der langen Zeit im dunklen Sack mal frische Luft gebraucht. Beigefügt war ein Foto, worauf er, angelehnt an eine Palme, übers Meer schaute. Und ein weiteres Foto zeigte ihn vor dem Eiffelturm.
"Er" schrieb mir viele rührende Sätze und versprach mir, zu meinem 50. Geburtstag wieder nach Hause zu kommen.
Und ... an dem besagten Tag, holte meine Tochter ihn vom Flughafen ab und brachte ihn "gut erholt" zurück.
In Wirklichkeit war er in einer Puppen- und Stofftierwerkstatt ... aber, von wenigen Momenten abgesehen, spielten meine Tochter und ich das Spiel weiter.
Und wenn ich (mit 67 immer noch verspielt) mit meinem Bären spreche, tu ich immer noch so, als sei er wirklich am Karibikstrand und in Paris gewesen.
Rührende Geschichte! Hat der gute Richard, bekanntlich ein Frauentyp, mit seinen unsensiblen Sätzen zum Thema "Puppe" die Damen enttäuscht?
@@Einfach-Arno-Art interessiert sich Richard für Damen¿?.hu Nos ;-)
Rätsel-Haft ? Bist Du a. :-)
@@Einfach-Arno-Art
Vielen Dank für Deine nette Antwort. 😊🙏💜
Also, ich sehe mich selbst nicht als Dame, eher als altes Mädchen. 😃 Aber davon abgesehen, wegen EINER nicht so sensiblen Reaktion, bin ich von einem ansonsten tollen Menschen nicht gleich enttäuscht. 😃
Und ich weiß nicht, ob R. D. Precht ein Frauentyp ist. Ich mag ihn als Mensch, aber mein Typ Mann ist er nicht. 🤷🏼♀️
@@thomastepfer9861
Meines Wissens ist er verheiratet oder wohnt zumindest mit einer Frau zusammen.
Sie machen immer tolle Podcasts! Ich bereite mich fuer die Pruefung C1 als Fremdsprache und Ihre Podcasts helfen sehr. Viel Erfolg weiterhin!
Lustig. Nächste Mal Musil bitte.
Hab diese Episode sehr genossen! Dankeschön😊
Ich habe einen Klavierschüle der 10 Jahre alt ist , einen IQ von 150 hat und felsenfest an den Osterhasen glaubt weil er es will . Das Mädchen mit der Puppe ist vielleicht auch überdurchschnittlich intelligent.
Vielleicht hat ja auch die Mama vorgelesen! Ich find auch überhaupt die Initiative zu ergreifen,weil man im Herzen spürt,wie weh des dem Maderl tut ist sehr fein.Er hat ihr vermittelt mach dir keine Sorgen dein Pupperl lebt weiter.Musst dich nicht mehr Sorgen und kümmern,darfst dein Leben auch Leben und dich auch umschauen nach einem neuen Herzenskind❤
Bei dem "Du bist Messer, mit dem ich in mir wühle" (toll!) ist RDP 'voll ausgestiegen'. Da gratuliere ich ML, dass er für diese 'Poesie' offensichtlich ein 'Organ' hat und schließe daraus: Für 'Schwarzen Humor' auch. Vielleicht erfahren wir das ja bald auf diesem Kanal? Es war für mich als Dauergast jedenfalls sehr interessant und vergnüglich zugleich, den intellektuellen 'Goliath' ein paar Sekunden lang 'strauchelnd' zu erleben und damit das Gesetz der 'Symmetrie' zu bestätigen. Danke für diese Offenheit, Markenzeichen Eueres Dialogs!
😂👏
In jeder Hinsicht großartiger Kommentar. "Du bist Messer, mit dem ich in mir wühle" RDP scheint keinen Zugang zu metaphorischer Sprache zu haben, Lanz schon. Heutzutage sehe ich aber viele Beziehungen bei denen einer selbst das Messer ist, das im anderen wühlt.
Die Geschichte ist im ganzen der Kampf zwischen Liebe und der Unfähigkeit zu lieben, zwischen der Liebe und der Absage an die Liebe. Liebe heißt, von etwas abhängig sein, was mir vielleicht entzogen werden kann und bringt daher ein Leidensrisiko in mein Leben herein.
Das ist halt eine sehr selbstzerstöhrerische und besitzergreifende Vorstellung von Liebe, die vorallem von Leuten gepflegt wird, die schon früh schmerzhafte Verluste erlitten haben. Aber bei weitem nicht die einzige. Liebe die an Erwartungen geknüpft ist, verurteilt sich von vornherein zum scheitern. Es gibt auch Liebe die sich vorallem an der Freude orientiert, Liebes würdiges beobachten und Freude schenken zu können. Nicht focusiert auf abhängigkeit und einen möglichen künftigen Verlust, sondern auf die Freude am hier und jetzt und die Überzeugung, dass man auch Morgen Freude finden wird.
@@pilgerfuchs219 Ja, schön und gut, aber die möchte ich sehen, denen es nichts ausmacht, wenn Partner/in plötzlich jemand anderen genauso liebt.
@@Bernhard-f8r Das ist eine Frage des Kulturkreises. Im Westen haben wir ein ziemlich toxisches Liebesbild, das von Verlustängsten geprägt ist. Was Liebe schmerzhaft macht, ist nicht der Umstand das sie wandelhaft ist oder das wir Menschen nicht dafür konzipiert sind, ausschließlich einen Menschen gleichzeitig zu lieben. Was es für uns schmerzhaft macht sind gebrochene Versprechen, enttäuschte erwartungen, gekränkte Egos und die seltsame Vorstellung es gäbe diesen einen perfekten Partner für jeden. Was es schmerzhaft macht, ist das Gefühl unsere"investitionen" in eine Beziehung wären umsonst gewesen oder wir könnten niemals gut genug werden um die eine richtige Person für jemanden zu sein. Einem neuen Menschen liebe zu schenken, heisst nicht sie einem anderen weg zu nehmen. Aber wir glauben, dass es so sein muss und erschaffen uns dadurch einen Schmerz, der nicht von der Liebe stammt, sondern dem Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit.
Hier lässt die Kommentarabteilung mehr Sachverstand erkennen als Herr Precht, der sich mit Kafka offenbar nie tiefer auseinandergesetzt hat. Lanz scheint mir deutlich besser präpariert.
Beide oberflächlich. Irgendwie peinlich.
@@astrithaag-tz9eywarum hast du solche Kommentare nötig?
Nun ja: Aus dem Podcast konnte ich wesentlich mehr über Kafka usw. erfahren als durch die immerselben Negativ-Kommentare.
@@coga-ve1to Na, dann haben Sie aber die inhaltlich detaillierten Ausführungen mancher Kommentare glatt überlesen ...
Weil Lanz ihn abfeiert und Precht nicht ?
Finde Kafka auch völlig drüber und kein Stück interessant.
Ist doch Geschmack.
Precht hat das Heine-Gedicht nicht ganz richtig zitiert, v.a. ist der letzte Vers gar nicht „zu lang“: „… und kehrt von hinten zurück“ 😊
Die Puppengeschichte ist tatsächlich umstritten. M.W. hat sich die Puppe laut den Briefen am Ende stark verändert - und Kafka schenkt dem Mädchen eine neue Puppe ;-)
Die Verwandlung ist genial.
In dem Wunsch das mein Chef als Kakalake wiedergeboren wird.
So war für mich die Arbeit nur ertragbar.
Danke Franz Kafka
Danke an Herrn Precht für die Worte über "die Verwandlung" habe es als hörbuch gehört und dachte mir nur was ist das denn 😂 aber habe es mich nicht wirklich getraut zu denken, jetzt gehts mir aber besser 😊
David Precht: Sie hätten sich besser vorbereiten können. Enge Freunde neben Max Brod waren Weltsch, Baum, Werfel, Kisch.
Stimmt!
Und Sex im Puff
Omg, da kratzt mir meine Schulzeit wieder unangenehm ins Gedächtnis....
Gut auf Wikipedia abgelesen😅
Leider schreibt er seine Philosophiegeschichte in ähnlicher Präzision.
Als treuer Höhrer seit Folge #1, muss ich gestehen, dass dieses Podcast-Thema überhaupt nicht mein Fall war. Hatte Mühe durchzuhalten. Wir sind aber schon bei Folge #153, deswegen gratuliere ich zu den sonst äußerst interessanten Diskussionen!
Es überrascht mich immer wieder, dass gerade intelligente und gebildete Männer Kafka nicht mögen. Neid?
Muss mit seiner Wachsamkeit, Tiefe und Reinheit zusammenhängen.
"Ich glaube eher, dass wir alle, die ganze Welt und alle Menschen krank sind und er der einzige Gesunde und richtig Auffassende und richtig Fühlende und der einzige reine Mensch." (Milena)
Äh, nein.
@heike: ich kann Ihrem Kommentar und dem von Milena nur zustimmen, für mich ist Kafka ein Seher und ein Heiliger. Ich bin sehr dankbar einen Zugang zu seinen Werken zu haben. Kann es aber auch verstehen wenn dieser für andere verschlossen bleibt.
Von nicht mögen hat doch hier niemamd in dem videos gesprochen. Das ist doch letztlich nur eine Interpretation.
"Es überrascht mich immer wieder, dass gerade intelligente und gebildete Männer Kafka nicht mögen." ist eine interessante Beobachtung. Für mich ist Kafka der Picasso der Literatur und Picasso der Kafka der bildenden Kunst. Natürlich nicht eins zu eins. Beide stellen unsere Existenz in Frage.
Mit Verlaub: Zu Kafka rekapitulieren Sie leider längst widerlegte Stereotypen.
Nicht nur zu Kafka...
Hauptsache selbstbewusst.....
Vollkommen korrekt. Der Precht ist in der Kafka-Kenntnis Jahrzehnte zurück. Kafka war weder ein verklemmter Typ, noch einsam. Er war regelmäßig im Prager Nachtleben unterwegs. Außerdem war er in seinem Beruf bei der Versicherung sehr gefolgreich und engagiert. Da hat der Precht nicht geglänzt. Dem Lanz, verzeihe ich die Unkenntnis. Literatur ist nicht sein Thema.
Welche denn ? Bitte mehr Informationen.
Kafka kann man auch einfach in seinem Zimmer lesen und nachsinnen und nachdenken. Dazu braucht es keine Kafka Parties,auch nicht in Paris. Grauenhaft,wie die großen Literaten heute behandelt werden. Traurig.
Für Kafka (und Literatur allgemein) solltem an auch kein TikTok benötigen. Als würde das irgendwas daran besser machen...
Vielleicht hab ich es nicht wahrgenommen, aber Kafka ohne "Ein Bericht für eine Akademie" - und das ausgerechnet, wenn Precht dabei ist?
Ich hätte gerne Heinrich Heines Wunsch für eine Grabinschrift zitiert und fand auf Wikipedia den Artikel über Karl Julius Weber, dem der Wunsch zugeschrieben wird.
Ich lausche den beiden trotzdem regelmäßig gern, man muss ja nicht alles glauben und allem zustimmen.
Sehr interessant, wie immer! Aber sie sollen ja RKI-Protokolle zum Thema machen, die sind einfach viel zu wichtig, um darüber zu schweigen. Die Themen COVID und Demokratie haben sie oft besprochen, und geleakte Protokolle haben mit beiden zu tun. Also, wie erwarten die Sendung zum Thema...
Lol, Kafka hat den Kopf eines 21-Jährigen auch noch mit 40 gehabt.
Steile These!
Ich finde es immer "herrlich" wie Precht Sachen manchmal übertrieben vereinfacht.
Das ist Prech'ts Stärke!
Jedoch keineswegs übertrieben, sondern angemessen vereinfacht
@@Sundine63 Darum wird er auch "Volks-Philosoph" genannt. Ist aber eher ein Schimpfname.
Ich mag ihn.
Danke für dieses wundervolle Gespräch über Kafka und über Literatur. Und ich freue mich, dass ich mich nicht mehr als literarische Banausin fühlen muss, weil ich mit der "Verwandlung" schon als Schülerin nichts anzufangen wußte😅.
Es ist schlicht falsch was Precht über Kafka sagt.
Und Du bist anscheinend zu faul, zu schreiben, was genau falsch ist.
45:44 Wunderbares Gedicht! Interessanterweise hat Wikipedia einen etwas anderen Text zu "Das Fräulein stand am Meere" (1832) von Heinrich Heine. Ob frei aus dem Gedächnis zurückgebracht oder Wort für Wort gelesen, beide Versionen sind sehr schön :)
Precht beendet den Podcast mit einem Gedicht von Heine, das er vorbereitet hatte, und zitiert es dann ganz falsch. Das ist so typisch für ihn, und fügt sich so gut ein in diesen Podcast. Zwei Leute sprechen über einen Schriftsteller, den sie kaum kennen. Und Lanz macht dabei noch eine bessere Figur als Precht.
Leider Heines Gedicht von Precht so fehlerhaft vorgetragen, dass ich vermute, es könnte Absicht dahinter stehen.
@@Felicitas123 Ich denke Precht wird mit dem Alter etwas schludrig.
@@Bernhard-f8r 🤣Na so alt ist Precht nun auch nicht. Schludrig vielleicht, aber das sind wir alle. Unabhängig vom Alter. Bloß dass man bei öffentlichen Personen wie bspw. Precht weniger darüber wegschaut. Normalerweise sollte der Podcast vorbereitet werden.
Lanz macht dies und zitiert - gaaanz braf. 😉
Ach was soll's. Schludrigjeit kann auch Charme haben. Denn es sind Menschen, denen das passiert.
Es sei denn, es sind falsche Behauptungen bezüglich Politik oder Geschichte, die nicht korrigiert werden.
@@Bernhard-f8r Insofern ist es nicht in Ordnung, dass Precht immer wieder als Antisemit beschimpft wird, weil er bei der Aussage, dass Orthodoxe Juden nicht arbeiten dürfen, geschludert hat.
Er hat sich diesbezüglich erklärt und entschuldigt.
Herr Precht hätte sich besser über Kafka informieren sollen.
Nö, hätte er nicht. Es ist schließlich ein Podcast Format.
Macht Spaß zuzuhören !
Hervorragender Podcast 😊😊😊
Musst das Video vor Kommentieren auch anschauen..🤦
Bitte mehr Literatur in Zukunft!! Das ist hervorragend :)
Haben die Deutschen nicht andere Probleme als ehemalige Dichter zu verehren. Vor einem Monat war es sogar das heilige Gesetzbuch, immer etwas neues in der Vergangenheit zu finden und zu heiligen während Deutschland durch die gegenwärtige Bürokratie immer mehr zugrunde geht und die danach folgende Zukunft nicht mehr überblicken kann - was für ein trockener Strohhalm sich mit der Vergangenheit über dem Wasser zu halten um all das zu überleben --- viele neutrale Grüsse aus Schweden ❤❤❤
Ja, aber Marcel Reich-Ranicki (gest. 2013, wie doch die Zeit vergeht) wäre mir da lieber als RDP.
@@Einfach-Arno-Art Den können wir leider nicht wiederauferstehen lassen.
Vielen vielen lieben Dank für das schöne Gespräch ❤
Könnten sie einen Podcast über George orwell 1984 machen nicht 1984 aber 40 Jahre später 2024 ist dieses Buch erschreckend real geworden meiner Meinung nach
2+2=?
@@Einfach-Arno-Art heute 5 in einer Woche vielleicht 7
In China vielleicht
Da wird der Precht nur laut gähnen.
Hallo, vor kurzem wurde doch die Olympia Eröffnungsfeier thematisiert. Wo finde ich das? Auch gelöscht worden??
Ich dank euch beiden - ich finde "seichte Unterhaltung" könnt ihr richtig gut. Ich schätze auch eure politischen Themen, doch damit polarisiert ihr sehr. Verstehe, wenn ihr einfach mal über .... in dem Fall Kafka .. reden möchtet. Gefällt mir gut! Und niemand kann diesmal motzen, ihr habt einander nicht mal unterbrochen (was mich null aufregt). Weiter so, ich mag euch😊
Literatur "seicht" ?
Also, wenn man schon Sachen für heute unwichtig betrachtet, dann sollte man zumindest wissen, wovon man spricht: Gustave Fauré und Camille de Saint-Saëns?? Ich bitte Sie! Gerade Gabriel Fauré ist für Ewig-Gestrige wie mich nach wie vor ein ganz großer Komponist. Herr Precht, sprechen Sie von den Dingen, von denen Sie was verstehen.
Da haben sich zwei gefunden. Ihr habt für mich eine hoffnungsvolle Gesinnung
Precht's Selbstbewusstsein ist immer wieder erstaunlich.
Ne, finde er hat schon recht. So toll ist Kafka nicht.
@@maxlange5517zu Kafka kann man stehen wie man will, das ist nicht der Punkt; nur sollte man, wenn man mitreden will, Namen, Fakten und Zusammenhänge kennen und nicht einfach drauf los labern, sonst wird's lächerlich
Stell dir mal mal vor du schreibst deine Gedanken auf und wirst dadurch reich, erfolgreich und wirst geschätzt...
3:28
"Es sagt viel über die Welt aus, sagte der Vater zum Knaben, dass die Dummen glücklich sind und die Schlauen Depressionen haben."
- Marc-Uwe Kling
Nicht ganz meine Meinung, aber so steht's geschrieben. 😉
Ich fand in der Verfilmung von Das Schloss , von Antony Hopkins ausgesprochenen Satz der Schlussel der Geschichte ." Du konntes jeder Zeit hinein , es lag an dir " so etwa...
...kann mich aber auch teuschen 😊
Anthony Hopkins als Landvermesser K.??
Literaturmassstab bei RDP: das klingt nicht gesund.
Damit ist alles gesagt.
Dann kann er ja gleich die ganze Weltliteratur in die Tonne kloppen...
Ein im deutschen Sprachraum vielleicht weniger bekannter Meister der dunklen Farbpalette: Emil Cioran.
Danke für den Tip !
Ich möchte Herrn Precht gerne eine andere Sichtweise auf Kafkas Verwandlung ermöglichen. Ich glaube, dass es sich hierbei nicht um eine „Kindergeschichte“, einen Alptraum handelt, sondern um einen Wunsch., den Wunsch, unschuldig jegliche Verantwortung loszuwerden. Ich habe Kafka in der Schule irgendwie nicht mitbekommen (trotz Abitur) und erst als junge Frau und Mutter gelesen. Ich stand massiv unter Druck zu dieser Zeit in meiner Lebenssituation und als ich diese Geschichte las, hat es für mich unglaublich klar ausgedrückt, was meine tiefsten Sehnsüchte und Gefühle waren. Diese Geschichte hat mich irgendwie getröstet, weil ich mich verbunden fühlen konnte, ich war nicht mehr allein. Das Tolle als Käfer ist ja nicht nur, dass man nichts mehr machen kann und dadurch auch nicht muss, man kann auch keinen Ansprüchen mehr genügen und bleibt dabei völlig unschuldig, man muss noch nicht mal gut aussehen.
Lieber Herr Precht, ich wünsche mir sehr, dass Sie noch einmal neu über das nachdenken, was Gregor Samsa widerfahren ist.
Herzliche Grüße
P.S. Bin zum Glück Mensch geblieben.
Das Tolle als Käfer : die ganze BEFREIUNG von seinen Sorgen, vom Leiden, vom Verantwortungsgefühl, von seinen Vorurteilen, usw. "Die Verwandlung" : meiner Meinung nach, Meisterwerk von Kafka !
Ich denke die "Verwandlung" trifft auch die Gefühle von Jugendlichen in der Pubertät.
Das Tolle als Käfer 🐞ist auch Folgendes : Eines Tages am Nachmittag entdeckte ich im Garten zwei Glühwürmchen💕. Die beiden lagen aufeinander gerade im gelben Zentrum eines Gänseblümchens. So blieben sie stehen tagelang und ununterbrochen in derselben Position. Ich dachte "Ihr habt es gut ! Wunderbar, es auf einer Blume zu tun !" 😃Ja, offen gesagt, ich wünschte mir plötzlich dasgleiche. Ich wurde total neidisch drauf, denn als Menschen würden wir sowas NIE schaffen ! Und die meisten Leute protzen damit, dass sie ein gutes Leben führen...! 😄 In diesem Sinne... danke💕, sehr inspirierender Podcast !🪲🐞🦋🌼🍀
RDP hat Franz K. "Die Verwandlung" nicht verstanden, schade für ihn.
klären sie uns auf, wie dualistisch das Höhlengleichnis zu verstehen ist 😄
Sie auch nicht da sie glauben es verstanden zu haben.
@@h4l9089 Lesen Sie bei Platon nach, bitte.
@@ilikesmalldicks Im Gegensatz zu RDP schätze ich "Die Verwandlung" von FK sehr.
@@Einfach-Arno-ArtEs ist kein schlechtes Werk, aber deutlich überbewertet und nur gebräuchlich für einen Eintritt in Kafkas Werke, weshalb es ja auch Schullektüre ist. Der Proceß, Das Schloß, Amerika und Das Urteil, sehe ich als deutlich besser an.
Immer wieder sympathisch zuzuhören. Versuchen die beiden bei unserem Podcast zum Vorbild zu nehmen. Sind aber da noch Meilenweit entfernt 😂
Naja, wir müssen weiter üben...
hi sehr intresantes thema leute danke für die unterhaltung😋😇
Vielen Dank für das Gespräch!
Eine Bemerkung wäre hier vielleicht am Platz.
Den Beschreibungen des Max Brods zufolge, des besten Freunds Kafkas, war er nicht einsam, er war aktiver Mitgefährte im Freundeskreis, dem ebenso M. Brod zugehörte.
Ebenso die gängige Auffassung, das Verhältnis zwischen K. und dessen Vater sei so leidlich gewesen , beschwerend , wurde von M. Brod abgewiesen.
Die Wahrheit kann , wie sehr oft, höchst wahrscheinlich in der Mitte liegen.
Es kann sein, dass die Höhe und Intensität der Sensibilität - heute heißt es zurecht Hochsensibilität, Kafkas als Künstler, Schriftsteller, literat dazu geführt hat, dass ihn alles und jegliche Unebenheiten des Lebens hat ihn um so tiefer und stärker empfinden lassen müssen.
Ebenso seine Beziehung zu Frauen dürfte schon zwiespältig gewesen sein.
Sehr wahrscheinlich wäre es, und dies ist meine subjektive Wahrnehmung, dass er bisexuell gewesen ist, oder gar homo ?
Wenn's so gewesen sein sollte, und er aufgrund der gesellschaftlichen Hindernissen und Bürden der damaligen Zeit sowie seiner eigenen Hemmungen seine wahre sexuelle Orientierung nicht hat ausleben können, wäre dies allein ein maßgeblicher Grund, im Grunde lebenslang leiden zu müssen.
Schöner Beitrag !
Die Arbeitswelt verändert sich rasant: Fachkräfte fehlen, junge Menschen suchen mehr Erfüllung in ihrem Job. Roboter und künstliche Intelligenz können da zu nützlichen Helfern werden. Mehr dazu: kurz.zdf.de/FY80/
Auch beim ZDF? Sinken dann die GEZ-Zwangsgebühren?
Ein Klassenkamerad von mir sang damals in der 1. Klasse der Grundschule ein kleines Lied als die Lehrerin uns auftrug einen kleinen Reim zum Besten zu geben: "Die Tiroler sind sind lustig, die Tiroler sind froh, sie verkaufen ihre Betten und schlafen im Stroh." Sie sind dran Herr Lanz XD
Warum nicht ?
Dieses Gespräch über Kafka - ein reines Vergnügen (war einmal eines meiner Prüfungsthemen im Germanistikstudium und hat mich sehr animiert, Kafka wieder verstärkt zu lesen). Besonders passend: Bürokratie als KI.
Olympia?!
Sorry, was meinst Du ? Faulheit ?
Vielleicht hat Heine die Apfelplantagen in Südtirol voraussehen können… 🤷♀️😉
Zwei Blinde reden von der Farbe.
Als ob gerade Du in der Lage wärest, einen Blinden zu erkennen! ;-)
Ach Hänschen, überschätz Deine Kompetenzen nicht! ;-)
Und DU steuerst rein gar nichts zum Thema bei. So ein Kommentar ist doch überflüssig.
@@Bernhard-f8r Das reicht zum Thema, jeder weitere Kommentar ist überflüssig!
„Geschlafen, aufgewachten, geschlafen, aufgewacht - ein elendiges Leben.“ Nimmt uns das bald auch eine KI ab?! Menschheit ade...
Denke besser als aufwachen-arbeiten-einschlafen nicht?
Ach... Kafka hatte recht. Das Einerlei des Alltags ist schwer auszuhalten, einfach zerstörerisch ! Deswegen scheitern so viele Ehen dran. Ein Leben zu zweit... nur für Soulmates ! Und die findet man ja selten...
@@TraductorOnline Du hast ja soo recht !
Die RKI Files wären ein mutiges Thema.
Die Pharmaindustrie mag dieses Thema nicht... 💉
Die Aluhut Aktien steigen wieder...
Sehr gute Folge
„Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht.“
Was ist denn eine feminine Psyche?
Mir sagt der Ausdruck viel.
Gute Sendung, bitte mehr davon - Themen aus der Literatur oder vielleicht auch Themen aus Musik, Theater oder Bildender Kunst.
An einen wirklichen Hype um Kafka glaube ich nicht - das ist wohl mehr ein Strohfeuer. Kafka wirklich lesen - das machen wohl nach wie vor eher wenige Menschen. Werke von Kafka sind nicht massentauglich. - "Die Verwandlung" ist übrigens mein Lieblingswerk von Kafka.Gerade dieses Werk bezieht sich nachweislich - s. TV-Film - auf das Judentum. Hat heute natürlich auch andere Bezüge - Außenseiter gibt es immer und in verschiedenen Zeiten verschiedene Außenseiter. Auch der Prozess ist immer wieder aktuell -auch heute.
Ich persönlich kann den Hype um Franz Kafka nicht nachvollziehen, obwohl sein Schreibstil zweifellos beeindruckend ist. Die schwer zugängliche Natur seiner Werke und die fehlende Charakterentwicklung empfinde ich jedoch als wenig ansprechend. Die teils überzogenen Interpretationen seiner Inhalte sind mir seit der 12. Klasse ein Rätsel. Ich hoffe sehr, dass im nächsten Jahr, anlässlich des 150. Geburtstags von Thomas Mann, ähnlich über diesen unangefochtenen Meister seines Fachs gesprochen wird. Das ist mein Wunsch für das kommende Jahr. 😀🙌🏻
@cisoffiziell: ich finde Kafka vor dem 35. Lebensjahr sollte verboten werden. Ich habe ihn zum Glück in der Schule nicht lesen "müssen". Heute aber verehre ich ihn wie niemanden sonst. Er ist rein, tief, zeitlos u.v.m.
@@DanieleFuscà-e5q Ich denke, als Jugendlicher hat man oft einen besseren, weil unbelasteteren Zugang zu literarischen Werken, ja Kunst allgemein. In der Schule lese "müssen" ist allerdings immer schlecht. Anderseits, wie wäre man sonst in Kontakt mit den Büchern gekommen ?
Kafka ist eben der Picasso der Literatur, mit dem viele nichts anfangen können. Muß man ja auch nicht. Nicht alles ist für jeden gut und gut für einen soll es ja sein.
Ein Italiener und ein Deutscher.
Ein Südtiroler ist kein Italiener !
Herr Precht ist kein Kafka Kenner, er schwafelt, leider. Aber auch er kann nicht alles kennen. Wahre Weisheit wäre die eigenen Grenzen zu erkennen…
Das ist wirklich krank. Wie findet man einen Partner, jedenfalls nicht einen der einem das Leben schön macht, weil man selbst nicht glücklich sein kann und er oder sie, das für einen anderen macht, ist. Das wäre keine Beziehung sondern gegenseitige Abhängige Erziehung. Deswegen findet man am besten einen Partner wenn es einem richtig gut geht.
Der Typ war kafkaesk 😂😂😂😂
Schade, dass Richard die Geschichte mit der Puppe am Ende kaputtgemacht hat. - Ohne es böse zu meinen, aber: Das war empathielos!
Schade, Markus ! 😉Böser Richard...👎😉
Bukowski hatte einen ähnlich knappen Schreibstil, finde ich immer sehr gut und lese das Zeug dann tatsächlich durch bis zur letzten Seite.
Ich benutze die Verwandlung für die Uhrzeit (Grammatikübungen).
Dankeschön 😂
Für micht ist Kafka der wichtigste deutschsprachige Schriftsteller schlechthin... ihn zu lesen ist aber sehr anstrengend, fordert viel Kraft vom Leser
Vermisse die RKI Files Diskussion.
Was hier bisher noch gar nicht erwähnt wurde. Wie findet Ihr die neue TV-Serie "Kafka"? Wahrscheinlich, weil sie kein "ZDF-Kind" ist.
Schwer Verhältniss zum Vater- Kafka.
Mich würde ja mal interessieren, ob RDP auch ein paar Bukowski Bücher gelesen hat oder ein paar Zitate von ihm kennt 😂
Precht weiß, wie immer, alles, aber wenig über Kafka.
Precht, schließe nicht von dir auf Andere.
Eigentlich möchte ich Precht bei dem Meisten was er über Kafka gesagt hat widersprechen, aber konzentrieren wir uns auf den Konsenz. Ich kann dem, was er über die Verwandlung gesagt hat nur zustimmen, ein Stück billiger Schaueromantik im 20. Jhd. Dieser Text begeistert aber nicht nur hauptsächlich junge Leute wie er meint, sondern eben auch die , die vor allem mit Filmen und Hollywood anstatt mit Literatur sozialisiert wurden. This is a Goremovie.
Wie uncool ist die Frage, ob Kafka cool ist !?
😀
Faszinierende Persönlichkeit, die von Kafka, noch faszinierender als seine Werke selbst ! Gerade weil er anders war. "Normale" Menschen empfinde ich als ziemlich langweilig !
@@TraductorOnline Bin d'accord !
Wie uncool ist die Frage, wie uncool die Frage ist, ob Kafka cool ist ?
Die Frage, ob Kafka cool ist , ist einfach nur doof.
Ob Kafka Sex hatte und welchen, ist dagegen schon interessant.
@@Bernhard-f8r Das mag in Zeiten geschlechtlichem Selbstbestimmungsdranges verrückt klingen, aber der literarische Wert von Kafka steht für sich - unabhängig seiner privaten Vorlieben.