Workshop zur Kantate BWV 48 "Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen" (J.S. Bach-Stiftung)

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Dem tiefschwarzen Pauluswort «Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen vom Leibe dieses Todes?» hat Bach im Eingangschor der Kantate eine Behandlung angedeihen lassen, die viel über seine assoziative Lesart der Bibel verrät. Der Satz beginnt mit einem bittersüssen Ritornell der Streicher, das über lakonischen Bassschritten mehr eine still eingestandene Traurigkeit als heisse Verzweiflung zum Ausdruck bringt. Gerade die Abwesenheit jeder Schreckensrhetorik lässt umso deutlicher werden, dass es zwar um eine individuelle Betroffenheit geht, jedoch keine akute Sünde in Rede steht, sondern die grundsätzliche Verworfenheit des Menschen unter dem Gesetz, das durch den archaischen Motettenstil und die kunstvolle Anlage als Doppelkanon der Singstimmen und Obligatinstrumente in seiner ganzen Strenge repräsentiert wird.
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Die vollständige Kantate, ein einführender Workshop und eine Reflexion sind hier erhältlich:
www.bachipedia.org/werke/bwv-...
Weitere Informationen zur J.S. Bachstiftung St. Gallen finden Sie hier: www.bachipedia.org

[@sandropintaudi3845]

Vielen Dank, Herr Graf und Herr Lutz, fuer diese erhellenden, sehr interessanten Erklaerungen! Ich schaetze ihre tolle Arbeit sehr und staune immer wieder von Neuem. Ihre Produktionen sind definitiv ein unschaetzbarer, bleibender Mehrwert in der Musiklandschaft. Und ich spreche bloss als Laie der Musik. Was mir besonders gefaellt, ist die Entsprechung zwischen Wort und Musik bei Bach, und seine liebe, herzliche Art, die in seiner Musik stets durchschlaegt. Auch wenn er, wie man liest, hin und wieder eine leicht cholerische Art gehabt haben soll, ist seine Musik, die seine spuerbare tiefe Trauer um seine vielen Verstorbenen und gleichzeitig seine stetige Zuversicht atmet, ein grosses Geschenk an die Menschheit. Danke