Löbau (GR) Glocken der evang.- luth. Nikolaikirche (Turmaufnahme)
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- เผยแพร่เมื่อ 29 ก.ย. 2024
- Vom mächtigen Turm der Nikolaikirche im Herzen der Stadt Löbau in der Oberlausitz erklingt ein sechsstimmiger Glockenchor. Bis zur Aufstockung des Westturmes auf heutige Höhe 1895/96 waren vier Glocken vorhanden. Die älteste unter ihnen, welche sich bis heute erhalten hat, ist die nach ihrem Klangbild benannte, wohl bereits zum Ende des 15. Jahrhunderts hin (um 1480) gegossene "Pempe". Daneben existierten eine der Himmelskönigin Maria geweihte Betglocke aus dem Jahr 1513 und eine Glocke aus dem 17. Jahrundert, welche bei einem Totenläuten am 30. September 1727 zersprungen ist und daraufhin noch im selben Jahr von Michael Weinholdt in Dresden umgegossen worden ist. Die kleinste Glocke im Geläute war die Armsünderglocke, welche 1794 durch Johann Gottfried Siefert in Görlitz ebenfalls aus einer gesprungenen, noch älteren Glocke gegossen wurde. Als man 1895 mit der Aufstockung des Westturmes begann, beschloss der Löbauer Kaufmann Emil Reichel anlässlich der Geburt eines Enkelkindes, ein neues Geläute für den Nikolaiturm stiften zu wollen. Für dessen Guss sollte die Glockenbronze der bereits vorhandenen Glocken verwendet werden - nur die alte "Pempe" wurde an das Löbauer Stadtmuseum übergeben. Von den übrigen Glocken wurden vor dem Einschmelzen Gipsabgüsse angefertigt, welche sich bis heute haben erhalten können (mehr Informationen s.u.). Der nun im Turm entstandene Platz wurde gut genutzt: Die Leipziger Glockengießerei G. A. Jauck fertigte noch 1896 ein imposantes Geläute im B-Dur-Dreiklang mit einem Gesamtgewicht von fast 5 Tonnen. Die wegen ihrer Klangschönheit gerühmten Glocken konnten auf vielseitige Bemühungen von den Glockenabnahmen des Ersten Weltkrieges verschont bleiben. Im Zweiten Weltkrieg mussten jedoch die beiden großen Glocken vom Turm genommen werden, nur die kleine Taufglocke (f') blieb der Gemeinde erhalten. Nach Kriegsende wird kurzerhand ein Notgeläut zusammengestellt - neben der "Pempe" aus dem Stadtmuseum gelangt noch die Glocke der ehem. Johanniskirche auf den Nikolaiturm. Wenn man Gußzeit und Verzierungen, sowie die ähnliche Rippenkonstruktion dieser beiden historischen Glocken miteinander vergleicht, wird nicht auszuschließen sein, dass sie aus einem Guss stammen könnten - welcher Meister schlussendlich ausführend tätig war, wird jedoch höchstwahrscheinlich im Verborgenen bleiben. Die "Pempe" wird zunächst nur für den Stundenschlag (08:35) verwendet. Das Provisorium wurde zur Dauer; doch spätestens nach der "Wende" in den 1990er-Jahren begann man über eine Ergänzung des Geläutes nachzudenken. Knapp zehn Jahre später konnte das Projekt realisiert werden - am 09. Mai 2003 wurden nach ausführlichen Schwingungsmessungen am Turm drei neue Glocken in der Passauer Glockengießerei Perner gegossen. Im Zuge der Sanierung des Geläutes entschloss man sich, auch die historische "Pempe" wieder läutbar zu machen. Den Stundenschlag übernimmt seither die 1701 von Michael Weinholdt in Dresden als Sturmglocke gegossene Seigerschelle hoch oben in der Turmspitze.
Jedenfalls: Die in sehr schweren Rippen gegossenen, klangvollen Pernerglocken bilden ein vorzügliches Grundgerüst, um die drei älteren Glocken in das Gesamtgeläute einzubinden - die Versöhnungsglocke fundamentiert das Geläute traumhaft. Die aufgrund der Turmstatik weit gespannte und äußerst charakteristische Disposition des Geläutes über beinahe zwei Oktaven ergibt ein besonders eindrückliches und einzigartiges Klangbild.
"SO DER HERR NICHT DIE STADT BEHÜTET, SO WACHEN DIE WÄCHTER UMSONST"
(Inschrift auf der großen Glocke)
Gl. 1 | Versöhnungsglocke | c' | 2730 kg | 1620 mm | Rudolf Perner, Passau (2003)
Gl. 2 | Taufglocke | f' | 809 kg | 1153 mm | G.A. Jauck, Leipzig (1896)
Gl. 3 | Pempe | a' | 482 kg | 920 mm | unbezeichnet (um 1480)
Gl. 4 | Friedens- u. Stadtglocke | d'' | 330 kg | 780 mm | Rudolf Perner, Passau (2003)
Gl. 5 | Johanniskirchglocke | e'' | 118 kg | 598 mm | unbezeichnet (um 1480)
Gl. 6 | Heilig-Geist-Glocke | g'' | 140 kg | 590 mm | Rudolf Perner, Passau (2003)
Gl. I | Seigerschelle | h' | 300 kg | 840 mm | Michael Weinholdt, Dresden (1700)
Weitere Informationen zu Kirchengebäude und Geläute, sowie den hist. Gipsabgüssen unter: glockenzeit-in...
Zum Videoprogramm: Zunächst erfolgt eine Führung durch die Kirche während im Hintergrund das volle Geläute erklingt. Danach erklingt ab 02:45 die Schlagglocke in der Turmspitze. Anschließend werden die Einzelglocken vorgestellt. Es beginnt die Heilig-Geist-Glocke 03:15, gefolgt von der Johanniskirchglocke 04:20, der Friedens- und Stadtglocke 05:40, der "Pempe" bei 07:15, der Taufglocke bei 08:45 und der großen Versöhnungsglocke ab 11:15. Mit dem Festgeläute aller Glocken ab 14:00 wird die Geläutevorstellung abgerundet, von 17.00 an ist zudem noch ein kurzer Außeneindruck der Glocken zu hören.
Herzlich danken möchte ich Pfarrer Mögel und dem Löbauer Kirchenvorstand, sowie allen weiteren Personen, die zum Gelingen der Aufnahme beigetragen haben!
![[Full Episode] The Restaurant War Thailand ศึกพ่อค้าซ่าแม่ค้าแซ่บ Episode 2 | 29 ก.ย. 67](http://i.ytimg.com/vi/r3lfLNH6Ke4/mqdefault.jpg)
Also hier könnte man von der "Stiftung Glockentest" doch Bestnoten vergeben. Eine beeindruckende Anlage. Sehr schöner, massiver Stuhl, offensichtlich sauber gearbeitet. Gibt es für die Joche eine historische Vorlage? (Jauck?) Die Disposition ist geschickt gemacht, ohne die c' erinnert es fast an das Geläut des Soester Domes bis zur Sturmglocke f'. Besonders schön füllend ist die d'', die es doch glatt schaft, die Quarte unten nicht so leer wirken zu lassen. Glückwunsch nach Löbau zu einem solchen Meisterwerk!
Das ist doch eine schöne Beurteilung des Geläutes, welche sicher auch von der "Stiftung Glockentest" gegeben werden könnte... ;-)
Eine sehr schöne Glockenkombination von kleinen Glocken mit großen Glocken und natürlich (mal wieder) eine tolle Präsentation.
Vielen Dank für das Lob. Die Kombination ist - gerade wegen des tragenden Klangcharakters der Perner-Glocken - sehr gelungen!
Sehr interessant. Die Glocken von Perner glänzen irgendwie nicht mehr obwohl sie erst fast 20 Jahre alt sind. Vergleiche andere Pernergeläute wo die Glocken noch glänzen von 2003. Aber ein schönes Geläut ist wirklich : ).
Diese Zusammenstellung ist wirklich einmalig (schön). Dass die Pernerglocken nicht mehr "glänzen", macht aber klanglich nicht das Geringste.
Warum auch immer hier ein d" anstatt eines c" mit drin ist, erschließt sich mir aus musikalischen Gesichtspunkten nicht wirklich.
Dann würde ich eher die c1 in Frage stellen. Es hat aber doch was. Von der Disposition sehr verwandt mit St Mauritz in Münster.
@@engelbertschoormans Aber c' f a c e g hat doch noch deutlich mehr Charm als die jetzige Tonfolge. d' f a d e g ist auch ok, aber man hat da wieder so ein leeres Teilmotiv a' d e g drin, was nicht so recht weiß wohin. Nichtsdestotrotz klingt sind die Glocken für sich genommen allesamt gut, aber ich werd mit der Tonfolge einfach nicht warm.
Aus rein musikalsicher Sicht wäre es sicher sinnvoller gewesen entweder eine c'' (zu c'' e'' g'') oder c'' und d'' zu ergänzen. Wie @Leander Schoormans erwähnt, ist natürlich dann auch die große c' infrage zu stellen - eine d' wäre ja musikalisch auch sinnvoller gewesen...
Dass das Löbauer Geläute nicht ganz gewöhnlich ist, steht natürlich außer Frage. Ich kann verstehen, wenn dir die Disposition nicht zusagt - der Liveeindruck ist allerdings wirklich harmonisch und eindrücklich! Gerade auch wegen der guten Qualität der Perner-Glocken.
Sehr schönes Geläut.
So ist es.
Ich bin ein neuer Gläubiger und bin gerade in diese Stadt gekommen. An welchem Tag und zu welcher Uhrzeit hast du einen Gebetsplan?
Schöne Glocken 😊
Das sind sie!
Ein sehr interessantes Geläut, aus musikalischen Gesichtspunkten aber irgendwie nicht so schlüssig. Warum hat denn die e" so einen immensen Vorschwung, während die a' einen Gegengewichtsklöppel am geraden Joch besitzt? Irgendwie etwas merkwürdig. Die große Glocke ist allerdings ein sehr schönes Instrument!
Zu den musikalischen Gesichtspunkten, siehe meine Antwort bei "Gloria Glocke". Weshalb die beiden historischen Glocken diese beiden eher ungewöhnlichen Klöppel besitzen, ist mir leider nicht bekannt - vielleicht wollte man dem GGK die "Pempe" schonen...die große Glocke gefällt mir auch sehr - sie ist ein traumhaftes Fundament, aber auch solistisch klangstark und -schön.
Das klingt wirklich schön. Warum die e'' diesen Besenstiel und die a' einen GGK braucht, ist mir nicht ganz klar. Die könnten wahrscheinlich trotz der Joche auch mit normalen Klöppeln läuten.
Mit normalen Klöppeln läuten könnten sie sicher - vielleicht dachte man sich, so die Glocken zu schonen. Nichtsdestotrotz ist das Klangbild davon - wie schon beschrieben - ungetrübt schön.
Schönes Geläut, interessant zu beobachten, dass man hier ne knapp 3t Glocke mit 2 Läuterädern antreibt, wärend in der Schweiz 9t Glocken mit einem betrieben werden.
Naja, es entlastet den jeweils anderen Motor Sollte man sich in der Schweiz bei 9t auch mal überlegen ;-)
Aber es kommt tatsächlich hierzulande auch häufiger vor, dass Großglocken nur mit einem Motor angetrieben werden...
@@glockenzeit Naja wenns nur häufiger wäre, aber ich kenne in der Schweiz genau 2 Grossglocken mit 2 Motoren, sonst alles nur mit einem.
c1 Glocke Schwerrippige Glocke 2730kg 1620mm Auch die d2 und g2 aus 2003
Wie es in der Beschreibung steht... ;-)
Ich höre da zwei Geläute..
Die drei kleienn für sich und die drei grossen..
Aber bei den grossen fehlen mir eine es' und eine h' dann würds auch passen
;)
Die drei kleinen sind ein nettes Trio.
Die Schlagglocke ist ein Unikat.
Durch das vergleichsweise relativ große Intervall zwischen Gl. 3 und 4 kann natürlich eine geteilte Wirkung erzielt werden...sowohl im Einzelnen auch im Zusammenklang sind die Glocken jedoch gut gelungen und vereinigen sich auch zu einem harmonischen Glockenchor - die Schlagschelle ist wirklich ein echter Hingucker bzw.- hörer.
Die "angedachten Ergänzungen" es' und h' erschließen sich mir allerdings nicht so ganz - es' und a' sowie f' und h' ergeben Dissonanzen bzw. Tritoni. Bitte um Erklärung ;-)
Sehr schönes Geläut
Die Großen Geläute sind immer am Besten tolles Video
Große Geläute sind natürlich beeindruckend, ich denke aber, das Löbauer Geläute besticht mehr durch seine weit gespannte Disposition mit großer Glocke. Vielen Dank!