Ich bin kein Student von Ihnen, bin über einen Volksverpetzer-Artikel zum Thema Fakenews hierher verlinkt worden und musste ihren Vortrag bis zum Ende durchsehen. Ganz großartig vorgetragen. Vielen Dank.
Es gibt ja verschiedene vergleichbar gute Vorlesungen zu anderen Themen. Robert Sapolsky über Verhaltensbiologie oder auch Ramamurti Shankar über die Grundlagen der Physik. In beiden Fällen habe ich auch die Bücher dazu sehr genossen. Ich hoffe sehr, dass ich das demnächst auch hierbei darf.
1:04:40 Ich hab noch nie ein Handtuch mitgehen lassen - das lohnt sich doch garnicht! Das letzte Mal hatte ich bei der Abreise das komplette Bettzeug im Koffer - aber dafür meine dreckige Unterwäsche unterm Bett liegen gelassen ... ;)
Zur weltweiten Religiosität: Norris/Inglehart: Sacred and Secular: Religion and Politics Worldwide. Cambridge, 2011. Norris und Inglehart sprechen darin von einem Paradox (kein philosophischer Terminus) der Gleichzeitigkeit. Einerseits werde die Welt immer säkularer, andererseits werden die Religiösen immer religiöser.
Wieder ein toller Vortrag. Allerdings würde ich die Daten der Statistik "Zustimmung zum Gesamtindex rechtsextremer Orientierung" in Zweifel ziehen. Ich vermute, dass sich systemisch etwas an der Datenermittlung geändert hat. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, dass sich die Zahlen von 2012 zu 2014 so drastisch verbessert haben sollen. Wenn 15,8% der Menschen im Osten 2012 eine rechtsextreme Orientierung hatten, wird dieser Anteil nicht in 2 Jahren um über 80% sinken - Ideologien schüttelt man nicht so einfach ab. Hingegen halte ich den Anstieg zu 2016 wiederum für nachvollziehbar, schließlich lag die Flüchtlingskrise dazwischen. Ein Blick in die Methodik lässt erste Schlussfolgerungen zu: für die Studie 2021 haben über 50% der Befragten Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss 2019 nur 32,7%, 2016 nur 29,8%, 2014 ca 21% - umgekehrt lag der Anteil ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss bei 12,3/35,9/36,2/38,4%. Auch die Betrachtung des Einkommens sagt das Gleiche aus: in den Studien 2016 und 2019 lag der große Teil der Befragten im mittleren Einkommensbereich (Einkommensmitte (70 % bis < 150 % des Medians des Äquivalenzeinkommens; zwischen 1.225,01 und 2.625 € laut Studie 2019) und nur ca 20% darüber, in der Studie 2021 lagen ca 40% deutlich über der Einkommensmitte. Die Befragung richtete sich also im Laufe der Jahre immer mehr an gut gebildete und besser verdienende Menschen - also Menschen mit vermutlich höherer Zufriedenheit und höherer Bullshit-Resistenz. Da wundert mit das Ergebnis nicht (zumal die Gruppe mit ca 1800 Befragten auch nicht gerade repräsentativ erscheint). Somit hat jede Studie an sich vielleicht eine Daseinsberechtigung - allerdings die Zahlen fortzuschreiben und daraus eine Entwicklung abzuleiten ist überhaupt nicht möglich - aber auch dies wurde ja in der Vorlesung angesprochen.... Bekomme ich jetzt meinen Schein?
Sehr gute Punkte, in der Tat. Der große Sprung sollte einen stutzig machen. Allerdings sind die Stichproben (1) Zufallsstichproben (2) repräsentativ (die Größe der Stichprobe spielt eine Rolle für die Konfidenzintervalle, hier aber nicht für die Repräsentativität) und (3) werden ja gewichtet, um diese Repräsentativität zu gewährleisten. Den Bildungsüberhang in der Stichprobe zum Beispiel haben die Autoren ausführlich unter dem Abschnitt "Gewichtung" diskutiert (ab S. 35): www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=78925&token=eb588a6bb6d9b528b8f13b53c5f3642cf896db55
@@philipphuebl2931 Und was ist jetzt mit dem Schein?😬 Reicht nicht, oder?🤷🏼♂️ Ich finde die Vortragsreihe hochinteressant. Vielen Dank, dass ich daran teilhaben kann
Nach meinen unmaßgeblichen Beobachtungen erreicht die Bullshitgläubigkeit an beiden Enden des Spektrums des sozialen Status ihre Maxima. Nur sind die Inhalte gegensätzlich.
Danke üfr die sehr anregende und interessante Vorlesungsreihe! Zu der Argumentation gegen 50 Prozent Depression nach der Heirat: Es könnten ja auch 50 Prozent der Männer nach der Heirat in eine Depression kommen, daher finde ich, dass die Annahme, Frauen seien in der Ehe mindestens gleich zufrieden nicht gegen 50 Prozent Depression spricht. Und ist hier eine wirklich klinisch relevante Depression gemeint, wie die nach Geburten, dann finde ich es auch unplausibel. Oder wird der Begriff eher umgangssprachlich für Enttäuschung und Stimmungstief verwendet?
Gerade höre ich, dass genau die Verwendung von Begriffen danach bei einem anderen Beispiel behandelt wird, könnte auch die Aussage des Buches relativieren...
Gibt es eine Erklärung, weshalb bei den Mitte-Studien vom Jahr 2012 zu 2014 plötzlich vor allem bei Chauvinismus für die darauf folgenden Jahre solch ein großer Abstand besteht? Die anderen Werte schwanken ja etwas und sinken mehr und mehr, aber der Sprung sieht schon auffällig aus.
25:00. Die Aussage von Dianna Kenny in der Washington Post weißt noch eine ganz andere Unstimmigkeit auf. Denn die Grafik trifft keine Aussage darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Musiker eines bestimmten Genres ist, zu sterben, sondern nur über das Alter beim Tod. Auch wenn Rapper durchschnittlich früher sterben, kann die Wahrscheinlichkeit zu sterben für einen Countrysänger höher sein.
Wenn ich dir im Kern doch rechtgeben möchte und das ebenfalls als Problem anerkenne, ist die Wahl der Formulierung hier schon sehr irreführend. Es gibt sicherlich noch einige andere Aspekte die in Schulen Platz finden sollten. Etwa Kernkompetenzen des Lesens, Schreibens und Rechnens. Fakten- und Datenwissen. Kompetenz in der sozialen Interaktion Mechanische Manipulation und Interpretation von Symbolen. Autonomie und Integrität. Soft skills. Und die Liste ist sicher nicht vollständig.
Also zumindest historisch war kritisches Denken nie Ziel der Schulbildung. Lediglich im Gymnasium, das damals von 5% der Bevölkerung besucht wurde, war das Teil der Anforderungen.
@@turun_ambartanen in der Tat. Da ging es eher um Konformität und Berufsfähigkeit. Später dann auch Faktenwissen. Die flächendeckende Kompetenzorientierung von heute (die ja auch noch längst nicht vollständig umgesetzt ist und funktioniert) ist ein sehr junger Anspruch an allgemeinbildende Lehre.
Diagramm-Bullshit: 6:42 der Begriff "weekly hours" (Wochenstunden) ist mathematisch falsch. Richtigerweise müsste es lauten: hours/weekly (Stunden pro Woche). Der Begriff Wochenstunden impliziert Wochen mal Stunde - laut Diagramm würde das bedeuten, dass die durchschnittliche Arbeitszeit in Deutschland 40,4 Wochen lang 1h pro Woche beträgt, was vollkommener Bullshit ist. 48:00 Umfragenverzerrung: Ich habe mal an einer Politikumfrage teilgenommen. Ich musste mich durch einen ganzen Fragenkatalog zum Personal einer Partei durcharbeiten, wobei die Fragen so gestellt waren, dass ich die Fragen zu der Partei und deren Personal positiver beantwortete, als es ich normalerweise getan hätte. Zum Schluss kam die Sonntagsfrage - durch die vorangegangenen Fragen war ich so beeinflusst worden, dass ich versucht war, eine Partei zu wählen, die ich an der Wahlurne sonst nie wählen würde.
"Wochenstunden" ist so korrekt wie "Stundenkilometer", weil jeder versteht, dass es die pragmatische Abkürzung im Alltag für "Stunden pro Woche" oder "Kilometer pro Stunde" ist. So wie "Klimaleugner" als "Leugner des menschengemachten Klimawandels" verstanden wird. Zu den Umfrageverzerrungen: Stimmt, soziale Erwünschtheit, Reihenfolgeneffekte und Priming können Antworten verzerren. Allerdings sind wir gerade bei politischen Auffassungen normalerweise recht robust in unseren Präferenzen: press.princeton.edu/ideas/what-do-you-really-know-about-gullibility
Zum Thema irreführende Grafiken: Im Wetterbericht der Öffentlich Rechtlichen hat es in den letzten Jahren eine Farbverschiebung der Temperaturskala gegeben. D.h. niedrigere Temperaturen haben eine Verschiebung ins Rote erfahren. Das ist nur ein kleines Beispiel der grünen "Maßnahmen" in den Öffentlich Rechtlichen. Sehr geehrter Herr Huebl, ich finde ihre Vorlesung sehr erhellend. Ich habe mir Vorlesung 1..9 schon angeschaut und werde weitermachen. Allerdings stellen Sie in einigen Ihrer Vorlesungen die Neutralität des ÖR bzw. der traditionellen Presse zu positiv da. Es gibt dort aus meiner Sicht einen drastischen grün linken Confirmation Bias . Ich äußere dies hier, obwohl ich nach dem Konsum Ihrer Vorlesungen nun Angst habe, überhaupt noch irgendeine Meinung zu haben, da diese zu 99% aus Denkfehlern bestehen könnte.
Nein, diese postulierte Verschiebung hat es nicht gegeben. In verschiedenen Jahreszeiten werden verschiedene Farbskalen verwendet. Sie haben vielleicht keinen Denkfehler, aber fehlendes Wissen und leiten daraus weitreichende Meinungen und Vorwürfe ab.
@@Primergy89 Nun ja, der ÖR hat die Verschiebung aber ANGEBLICH mit höherer Farbauflösung durch neuere Technik begründet, was wie eine Ausrede klingt. Wäre doch ein leichtes gewesen, die Jahreszeitabhängigkeit der Wetterkarte hier anzubringen. Im übrigen leite ich meine Vorwürfe nicht aus diesem einen Fall ab, sondern aus vielen Beobachtungen, die sicherlich auch Denkfehler enthalten können. Woher weiß ich, dass beispielsweise Ihr Kommentar hier kein Fake in den sozialen Medien ist. Nach den Vorlesungen hier darf ich eigentlich nichts mehr glauben. Auch Ihrem Kommentar nicht. Vielleicht fehlt Ihnen ja das richtige Wissen?
@@wolfgang9712 Wenn du die Vorlesung besonders ernst nehmen willst, darfst du deinen eigenen Beobachtungen am allerwenigsten trauen, vor allem denen, die deine Überzeugungen bestätigen. Das wurde im Video als Confirmation Bias bezeichnet. Man neigt dazu, eher das wahrzunehmen, was einen bestätigt. Um diese persönlichen Fehlwahrnehmungen auszuschalten, hat die Menschheit die wissenschaftliche Methode und Statistik erfunden. Wenn du dann immer noch nicht weißt, was Sache ist, kannst du "Ockhams Rasiermesser" anwenden, das postuliert, dass von zwei Möglichkeiten wahrscheinlich die einfachere die richtige ist. Im Falle der Wetterkarten wären die Optionen: Tausende Mitarbeiter des ÖRR haben sich verschworen und manipulieren die Wetterkarten und keiner davon hat bis jetzt ausgeplaudert. Eine kleine Minderheit will nicht akzeptieren, dass es in DE tatsächlich wärmer wird und erfindet Skandale. - Angesichts dessen, dass Menschen schlechte Geheimnisträger sind, halte ich 2. für deutlich wahrscheinlicher.
Zu dem Fall ab 15:10 - Bullshit-Alarm geht bei mir immer los wenn jemand behauptet, es gäbe nur 2 Möglichkeiten. Entweder/Oder! Sinngemäß: Entweder er ist schlau und lügt, oder er kann keine Statistiken lesen! Aha, so ist das also! Merke: Die Welt endet nicht hinter dem eigenen Horizont.
@@ballantinesavionics9339 Wir brauchen unbedingt mehr Schubladen, in die Sie die Menschen stecken können! Stichwort: Ambiguitätsintoleranz - übrigens auch ein zentrales Konzept der Extremismusforschung. Die Welt ist nicht schwarz-weiß, ich glaube fest daran, dass auch Sie das erkennen wenn Sie sich genug Mühe geben. Ich glaube an Sie und Ihr noch nicht ausgeschöpftes intellektuelles Potenzial! Strengen Sie sich an, dann schaffen Sie es! Alles Gute &viel Erfolg!
Es gäbe tatsächlich noch eine dritte Option: Jemand hat Homburg diese Deutung der Zahlen vorgelegt und er hat sie unkritisch übernommen. Dann wäre Homburg als Akademiker aber komplett unbrauchbar. Sorry, er kommt in diesem Beispiel in keinem Fall gut weg und kein unnötiger Exkurs über Ambiguitätsintoleranz ändert daran etwas.
@@matti_xiii aha! Dritte Schublade, wir steigern uns auf niedrigstem Niveau! Bravo! Es kommt also jetzt darauf an wie der Mann dabei 'wegkommt'? Schublade zu?
Man kann Ihre Aussage auch so formulieren: Entweder man glaubt in jeden Fall an mehr als zwei Möglichkeiten oder man denkt nicht wissenschaftlich. D. h. Ihre Aussage ist nach dem Inhalt Ihrer Aussage selbst nicht wissenschaftlich. Sie kommt somit in die Schublade (mit denen haben Sie es ja irgendwie) Der nicht wissenschaftlichlichen Aussagen.
min 31. Der Treibhauseffekt wird praktisch vollständig von den ersten 20 ppm CO2 erledigt. Alles darüber hinaus ist eine logarithmische Funktion, jedes weiteres Molekül bewirkt also weniger als das vorhergehende. Ist also wurscht, ob 400 oder 800 ppm. IPCC-Daten: th-cam.com/video/5HaU4kYk21Q/w-d-xo.html
Sie haben nicht verstanden, wie der Treibhauseffekt funktioniert. Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Das EIKE-Geschwurbel vom angeblich gesättigten Treibhauseffekt ist widerlegter Bullshit. Hier finden Sie ECHTE Wissenschaft: th-cam.com/video/oqu5DjzOBF8/w-d-xo.html
Nun ja, das Beispiel mit der Temperatur in den letzten 100 Jahren ist wohl auch nicht ganz richtig mit der gespreizten Skala. Temperaturen beginnen bei 0 Kelvin; da sollte eigentlich jede Skala anfangen. Das 2 Grad Celsius (oder 3.6 Grad Fahrenheit) Anstieg so schlimm sind, daß ist halt eine wissenschaftliche Annahme, sie möge auch stimmen - deshalb sollte man aber nicht die Skala unnötig aufblähen - das ist auch Manipulation durch Graphiken.
Ich bin kein Student von Ihnen, bin über einen Volksverpetzer-Artikel zum Thema Fakenews hierher verlinkt worden und musste ihren Vortrag bis zum Ende durchsehen. Ganz großartig vorgetragen. Vielen Dank.
Der Volksverpetzer ist eine der größten Fake-News-Quellen die du konsumierst.
Ich auch 😊
Es gibt ja verschiedene vergleichbar gute Vorlesungen zu anderen Themen. Robert Sapolsky über Verhaltensbiologie oder auch Ramamurti Shankar über die Grundlagen der Physik. In beiden Fällen habe ich auch die Bücher dazu sehr genossen. Ich hoffe sehr, dass ich das demnächst auch hierbei darf.
Fantastische Vorlesungsreihe!
1:04:40
Ich hab noch nie ein Handtuch mitgehen lassen - das lohnt sich doch garnicht!
Das letzte Mal hatte ich bei der Abreise das komplette Bettzeug im Koffer - aber dafür meine dreckige Unterwäsche unterm Bett liegen gelassen ...
;)
Zur weltweiten Religiosität: Norris/Inglehart: Sacred and Secular: Religion and Politics Worldwide. Cambridge, 2011. Norris und Inglehart sprechen darin von einem Paradox (kein philosophischer Terminus) der Gleichzeitigkeit. Einerseits werde die Welt immer säkularer, andererseits werden die Religiösen immer religiöser.
Wieder ein toller Vortrag. Allerdings würde ich die Daten der Statistik "Zustimmung zum Gesamtindex rechtsextremer Orientierung" in Zweifel ziehen. Ich vermute, dass sich systemisch etwas an der Datenermittlung geändert hat. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, dass sich die Zahlen von 2012 zu 2014 so drastisch verbessert haben sollen. Wenn 15,8% der Menschen im Osten 2012 eine rechtsextreme Orientierung hatten, wird dieser Anteil nicht in 2 Jahren um über 80% sinken - Ideologien schüttelt man nicht so einfach ab. Hingegen halte ich den Anstieg zu 2016 wiederum für nachvollziehbar, schließlich lag die Flüchtlingskrise dazwischen.
Ein Blick in die Methodik lässt erste Schlussfolgerungen zu: für die Studie 2021 haben über 50% der Befragten Abitur oder einen vergleichbaren Abschluss 2019 nur 32,7%, 2016 nur 29,8%, 2014 ca 21% - umgekehrt lag der Anteil ohne Abschluss oder mit Hauptschulabschluss bei 12,3/35,9/36,2/38,4%. Auch die Betrachtung des Einkommens sagt das Gleiche aus: in den Studien 2016 und 2019 lag der große Teil der Befragten im mittleren Einkommensbereich (Einkommensmitte (70 % bis < 150 % des Medians des Äquivalenzeinkommens; zwischen 1.225,01 und 2.625 € laut Studie 2019) und nur ca 20% darüber, in der Studie 2021 lagen ca 40% deutlich über der Einkommensmitte.
Die Befragung richtete sich also im Laufe der Jahre immer mehr an gut gebildete und besser verdienende Menschen - also Menschen mit vermutlich höherer Zufriedenheit und höherer Bullshit-Resistenz. Da wundert mit das Ergebnis nicht (zumal die Gruppe mit ca 1800 Befragten auch nicht gerade repräsentativ erscheint).
Somit hat jede Studie an sich vielleicht eine Daseinsberechtigung - allerdings die Zahlen fortzuschreiben und daraus eine Entwicklung abzuleiten ist überhaupt nicht möglich - aber auch dies wurde ja in der Vorlesung angesprochen....
Bekomme ich jetzt meinen Schein?
Sehr gute Punkte, in der Tat. Der große Sprung sollte einen stutzig machen. Allerdings sind die Stichproben (1) Zufallsstichproben (2) repräsentativ (die Größe der Stichprobe spielt eine Rolle für die Konfidenzintervalle, hier aber nicht für die Repräsentativität) und (3) werden ja gewichtet, um diese Repräsentativität zu gewährleisten. Den Bildungsüberhang in der Stichprobe zum Beispiel haben die Autoren ausführlich unter dem Abschnitt "Gewichtung" diskutiert (ab S. 35): www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=78925&token=eb588a6bb6d9b528b8f13b53c5f3642cf896db55
@@philipphuebl2931
Und was ist jetzt mit dem Schein?😬
Reicht nicht, oder?🤷🏼♂️
Ich finde die Vortragsreihe hochinteressant. Vielen Dank, dass ich daran teilhaben kann
Nach meinen unmaßgeblichen Beobachtungen erreicht die Bullshitgläubigkeit an beiden Enden des Spektrums des sozialen Status ihre Maxima. Nur sind die Inhalte gegensätzlich.
Top Vorlesung, danke!
Lieber Philipp, vielen Dank erneut fürs Hochladen. ✌️Und immer gerne noch mehr...
Danke üfr die sehr anregende und interessante Vorlesungsreihe! Zu der Argumentation gegen 50 Prozent Depression nach der Heirat: Es könnten ja auch 50 Prozent der Männer nach der Heirat in eine Depression kommen, daher finde ich, dass die Annahme, Frauen seien in der Ehe mindestens gleich zufrieden nicht gegen 50 Prozent Depression spricht. Und ist hier eine wirklich klinisch relevante Depression gemeint, wie die nach Geburten, dann finde ich es auch unplausibel. Oder wird der Begriff eher umgangssprachlich für Enttäuschung und Stimmungstief verwendet?
Gerade höre ich, dass genau die Verwendung von Begriffen danach bei einem anderen Beispiel behandelt wird, könnte auch die Aussage des Buches relativieren...
Gibt es eine Erklärung, weshalb bei den Mitte-Studien vom Jahr 2012 zu 2014 plötzlich vor allem bei Chauvinismus für die darauf folgenden Jahre solch ein großer Abstand besteht? Die anderen Werte schwanken ja etwas und sinken mehr und mehr, aber der Sprung sieht schon auffällig aus.
25:00. Die Aussage von Dianna Kenny in der Washington Post weißt noch eine ganz andere Unstimmigkeit auf. Denn die Grafik trifft keine Aussage darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Musiker eines bestimmten Genres ist, zu sterben, sondern nur über das Alter beim Tod. Auch wenn Rapper durchschnittlich früher sterben, kann die Wahrscheinlichkeit zu sterben für einen Countrysänger höher sein.
Also wenn man im Studium erst eingeführt wird ins kritische Denken, was fand vorher statt?? :)
Wenn ich dir im Kern doch rechtgeben möchte und das ebenfalls als Problem anerkenne, ist die Wahl der Formulierung hier schon sehr irreführend.
Es gibt sicherlich noch einige andere Aspekte die in Schulen Platz finden sollten.
Etwa Kernkompetenzen des Lesens, Schreibens und Rechnens.
Fakten- und Datenwissen.
Kompetenz in der sozialen Interaktion
Mechanische Manipulation und Interpretation von Symbolen.
Autonomie und Integrität.
Soft skills.
Und die Liste ist sicher nicht vollständig.
@@2dark4noir "Ein Hamsterrad sieht von innen aus wie eine Karriereleiter" von Unbekannt
Also zumindest historisch war kritisches Denken nie Ziel der Schulbildung. Lediglich im Gymnasium, das damals von 5% der Bevölkerung besucht wurde, war das Teil der Anforderungen.
@@calisthenicsfun7612 "Unerhebliches Zitat ohne nennenswerte inhaltliche Aussagekraft bezüglich des zu betrachtenden Themas" von Unbekannt
@@turun_ambartanen in der Tat. Da ging es eher um Konformität und Berufsfähigkeit. Später dann auch Faktenwissen.
Die flächendeckende Kompetenzorientierung von heute (die ja auch noch längst nicht vollständig umgesetzt ist und funktioniert) ist ein sehr junger Anspruch an allgemeinbildende Lehre.
Diagramm-Bullshit:
6:42 der Begriff "weekly hours" (Wochenstunden) ist mathematisch falsch. Richtigerweise müsste es lauten: hours/weekly (Stunden pro Woche).
Der Begriff Wochenstunden impliziert Wochen mal Stunde - laut Diagramm würde das bedeuten, dass die durchschnittliche Arbeitszeit in Deutschland 40,4 Wochen lang 1h pro Woche beträgt, was vollkommener Bullshit ist.
48:00 Umfragenverzerrung: Ich habe mal an einer Politikumfrage teilgenommen. Ich musste mich durch einen ganzen Fragenkatalog zum Personal einer Partei durcharbeiten, wobei die Fragen so gestellt waren, dass ich die Fragen zu der Partei und deren Personal positiver beantwortete, als es ich normalerweise getan hätte. Zum Schluss kam die Sonntagsfrage - durch die vorangegangenen Fragen war ich so beeinflusst worden, dass ich versucht war, eine Partei zu wählen, die ich an der Wahlurne sonst nie wählen würde.
"Wochenstunden" ist so korrekt wie "Stundenkilometer", weil jeder versteht, dass es die pragmatische Abkürzung im Alltag für "Stunden pro Woche" oder "Kilometer pro Stunde" ist. So wie "Klimaleugner" als "Leugner des menschengemachten Klimawandels" verstanden wird.
Zu den Umfrageverzerrungen: Stimmt, soziale Erwünschtheit, Reihenfolgeneffekte und Priming können Antworten verzerren. Allerdings sind wir gerade bei politischen Auffassungen normalerweise recht robust in unseren Präferenzen: press.princeton.edu/ideas/what-do-you-really-know-about-gullibility
Zum Thema irreführende Grafiken: Im Wetterbericht der Öffentlich Rechtlichen hat es in den letzten Jahren eine Farbverschiebung der Temperaturskala gegeben. D.h. niedrigere Temperaturen haben eine Verschiebung ins Rote erfahren. Das ist nur ein kleines Beispiel der grünen "Maßnahmen" in den Öffentlich Rechtlichen. Sehr geehrter Herr Huebl, ich finde ihre Vorlesung sehr erhellend. Ich habe mir Vorlesung 1..9 schon angeschaut und werde weitermachen. Allerdings stellen Sie in einigen Ihrer Vorlesungen die Neutralität des ÖR bzw. der traditionellen Presse zu positiv da. Es gibt dort aus meiner Sicht einen drastischen grün linken Confirmation Bias . Ich äußere dies hier, obwohl ich nach dem Konsum Ihrer Vorlesungen nun Angst habe, überhaupt noch irgendeine Meinung zu haben, da diese zu 99% aus Denkfehlern bestehen könnte.
Nein, diese postulierte Verschiebung hat es nicht gegeben. In verschiedenen Jahreszeiten werden verschiedene Farbskalen verwendet. Sie haben vielleicht keinen Denkfehler, aber fehlendes Wissen und leiten daraus weitreichende Meinungen und Vorwürfe ab.
@@Primergy89 Nun ja, der ÖR hat die Verschiebung aber ANGEBLICH mit höherer Farbauflösung durch neuere Technik begründet, was wie eine Ausrede klingt. Wäre doch ein leichtes gewesen, die Jahreszeitabhängigkeit der Wetterkarte hier anzubringen. Im übrigen leite ich meine Vorwürfe nicht aus diesem einen Fall ab, sondern aus vielen Beobachtungen, die sicherlich auch Denkfehler enthalten können. Woher weiß ich, dass beispielsweise Ihr Kommentar hier kein Fake in den sozialen Medien ist. Nach den Vorlesungen hier darf ich eigentlich nichts mehr glauben. Auch Ihrem Kommentar nicht. Vielleicht fehlt Ihnen ja das richtige Wissen?
@@wolfgang9712 Wenn du die Vorlesung besonders ernst nehmen willst, darfst du deinen eigenen Beobachtungen am allerwenigsten trauen, vor allem denen, die deine Überzeugungen bestätigen. Das wurde im Video als Confirmation Bias bezeichnet. Man neigt dazu, eher das wahrzunehmen, was einen bestätigt. Um diese persönlichen Fehlwahrnehmungen auszuschalten, hat die Menschheit die wissenschaftliche Methode und Statistik erfunden.
Wenn du dann immer noch nicht weißt, was Sache ist, kannst du "Ockhams Rasiermesser" anwenden, das postuliert, dass von zwei Möglichkeiten wahrscheinlich die einfachere die richtige ist. Im Falle der Wetterkarten wären die Optionen: Tausende Mitarbeiter des ÖRR haben sich verschworen und manipulieren die Wetterkarten und keiner davon hat bis jetzt ausgeplaudert. Eine kleine Minderheit will nicht akzeptieren, dass es in DE tatsächlich wärmer wird und erfindet Skandale. - Angesichts dessen, dass Menschen schlechte Geheimnisträger sind, halte ich 2. für deutlich wahrscheinlicher.
Fake News! Wurde schon vom Volksverpetzer gefaktchecked.
Unfug, diese angebliche Verschiebung hat es nicht gegeben.
Interessanter Vortrag, etwas sehr langatmig.
Homburg, das NEGATIV-Beispiel !!!
Yes!
Herr Huebl hält demnächst eine Vorlesung vor den Kunststudenten warum IM Erika die beste Kanzlerin aller Zeiten war. 🤡
Wieder hervorragend.
Da ist noch Potential nach oben bei dem Vortrag.
Peinlich peinlich Herr Huebl.
Was genau?
@@odonkuz723 nach 5min so ca. jeder 2.Satz
Weil dein Denkapparat vom vielen Nikotin und Alkoholkonsum nicht mehr so richtig arbeitet?
@@habichmeyer Weil dein Denkapparat vom vielen Nikotin und Alkoholkonsum nicht mehr so richtig arbeitet?😂😂
Wenn man nur sagen könnte, WAS so peinlich war...
ist Homburg
"nicht schlau" oder "unehrlich" ? ja!
48:00 Schlafe gleich ein...
Zu dem Fall ab 15:10 - Bullshit-Alarm geht bei mir immer los wenn jemand behauptet, es gäbe nur 2 Möglichkeiten. Entweder/Oder! Sinngemäß: Entweder er ist schlau und lügt, oder er kann keine Statistiken lesen! Aha, so ist das also! Merke: Die Welt endet nicht hinter dem eigenen Horizont.
Oh, ein Homburg-Fanboy... 🤣
@@ballantinesavionics9339 Wir brauchen unbedingt mehr Schubladen, in die Sie die Menschen stecken können! Stichwort: Ambiguitätsintoleranz - übrigens auch ein zentrales Konzept der Extremismusforschung. Die Welt ist nicht schwarz-weiß, ich glaube fest daran, dass auch Sie das erkennen wenn Sie sich genug Mühe geben. Ich glaube an Sie und Ihr noch nicht ausgeschöpftes intellektuelles Potenzial! Strengen Sie sich an, dann schaffen Sie es! Alles Gute &viel Erfolg!
Es gäbe tatsächlich noch eine dritte Option: Jemand hat Homburg diese Deutung der Zahlen vorgelegt und er hat sie unkritisch übernommen. Dann wäre Homburg als Akademiker aber komplett unbrauchbar. Sorry, er kommt in diesem Beispiel in keinem Fall gut weg und kein unnötiger Exkurs über Ambiguitätsintoleranz ändert daran etwas.
@@matti_xiii aha! Dritte Schublade, wir steigern uns auf niedrigstem Niveau! Bravo! Es kommt also jetzt darauf an wie der Mann dabei 'wegkommt'? Schublade zu?
Man kann Ihre Aussage auch so formulieren: Entweder man glaubt in jeden Fall an mehr als zwei Möglichkeiten oder man denkt nicht wissenschaftlich. D. h. Ihre Aussage ist nach dem Inhalt Ihrer Aussage selbst nicht wissenschaftlich. Sie kommt somit in die Schublade (mit denen haben Sie es ja irgendwie) Der nicht wissenschaftlichlichen Aussagen.
min 31. Der Treibhauseffekt wird praktisch vollständig von den ersten 20 ppm CO2 erledigt. Alles darüber hinaus ist eine logarithmische Funktion, jedes weiteres Molekül bewirkt also weniger als das vorhergehende. Ist also wurscht, ob 400 oder 800 ppm.
IPCC-Daten:
th-cam.com/video/5HaU4kYk21Q/w-d-xo.html
Sie haben nicht verstanden, wie der Treibhauseffekt funktioniert.
Keine Sorge, Sie sind nicht allein.
Das EIKE-Geschwurbel vom angeblich gesättigten Treibhauseffekt ist widerlegter Bullshit.
Hier finden Sie ECHTE Wissenschaft: th-cam.com/video/oqu5DjzOBF8/w-d-xo.html
Ach, ein Link auf EIKE, die Anti-Klima Lobbygruppe. "Fakten verbreiten", sure. Eher Lobby verbreiten, ne.
test
Prof.Humbug ähh Homburg/Schwurbler fanboys in da house...
dass solche Vorträge Flacherdler anziehen scheint mittlerweile bekannt zu sein😂
Nun ja, das Beispiel mit der Temperatur in den letzten 100 Jahren ist wohl auch nicht ganz richtig mit der gespreizten Skala. Temperaturen beginnen bei 0 Kelvin; da sollte eigentlich jede Skala anfangen. Das 2 Grad Celsius (oder 3.6 Grad Fahrenheit) Anstieg so schlimm sind, daß ist halt eine wissenschaftliche Annahme, sie möge auch stimmen - deshalb sollte man aber nicht die Skala unnötig aufblähen - das ist auch Manipulation durch Graphiken.
Die Skala auf den Bereich wirklich vorkommender Temperaturen einzuschränken ist m.E. dich sinnvoll