Erstaunlich wie sehr Sie im hier und Jetzt erzählen. Ich fühle mich beim zuhören völlig entspannt und total entschleunigt. Auf sehr angenehme Weise. Wunderbar.
Hallo Frau Salvenmoser. Ich denke, Ihre derart sympathische, ruhige und friedvolle Art hat schon sehr vielen Kindern und Eltern eine wunderbare Zeit beschert! Meine damalige Pädagogin in der Montessori-Grundschule war sehr streng. Wobei das sicher auch Vorzeile für die Entwicklung hatte. LG
Interessant. Danke für den EInblick. Was mir auffällt - wann und wo ist während des Tages Raum zum Ausruhen im Sinne von Hinlegen, Schlafmöglichkeit? Und wie ist der Umgang mit Konflikten zwischen den Kindern?
Interessante Fragen :-) Die meisten Kinder in einem Kinderhaus verbringen den Tag ohne Schlafenszeit. Je nach Öffnungszeiten kann es manchmal hilfreich sein, wenn es einen kleinen Rückzugsbereich gibt, in dem Kinder, die es brauchen, sich auch ausruhen können. Ein gemütliches Sofa oder eine ausrollbare Matratze können da gut unterstützen. Wie das in die Vorbereitete Umgebung integriert wird, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Zu deiner Frage mit den Konflikten: Konflikte gehören zum Leben dazu und brauchen im Kinderhaus eine gute Begleitung. Liebe Grüße aus der Montessori-Akademie
Man konnte der dame echt gut zuhören. Es war sogar so entspannend, dass ich fast eingeschlafen bin :) Ich hätte da noch eine frage Wie sieht die vorbereitung für die schule aus Ich mein‘ die kinder machen in solchen reformpädagogischen einrichtungen doch größtenteils nur das was sie auch wirklich machen wollen bzw wozu sie ihr inneres verleitet (immanente Bauplan, sensible Perioden) Mir ist bewusst dass die individualität, das kind und die natürliche entwicklung im mittelpunkt stehen, aber die kinder brauchen doch auch eine vorbereitung auf die schule (besonders kinder die aus einer sozialen unterschicht kommen oder migrationshintergrund haben)
Lieber Oguzhan, Danke für deine interessante Frage! Sicherlich stellen sich diese Frage viele Eltern. Ich möchte die Antwort gern teilen: 1. Die Vorbereitung auf die Schule im "akademischen" Sinne ist eine sehr intensive. Montessori-Kinder können bereits bevor sie in die Schule kommen lesen und schreiben sowie rechnen im Zahlenraum 9999 (mit konkretem Material) und sie haben auch viel Erfahrung und Wissen zu naturwissenschaftlichen Themen sowie zu Kunst und Musik: Sie kennen z. B. bereits viele bildende KünstlerInnen und ihre Hauptwerke, ebenso einige Komponisten und typische Musikstücke. 2. Die Vorbereitung auf die Schule im sozialen Bereich ist ebenfalls eine intensive. Die eigene Freiheit endet ja - wie wir alle wissen - dort, wo die Freiheit des nächsten Menschen beginnt. Kinder lernen sehr früh, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu signalisieren. Montessori-Kinder lernen zusätzlich sehr früh ganz selbstverständlich, auch die Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen und zu respektieren und sich entsprechend zu verhalten. Sie lernen auch, Konflikte rechtzeitig zu erkennen und auf eine für alle Beteiligten stimmige Art zu lösen. Dies alles sind Lernprozesse, die ein Teil der Montessori-Pädagogik sind, also tagtäglich ablaufen. So gesehen - und eben gerade weil wir stark individualisieren können - wird jedes Kind bestmöglich in seiner Entwicklung unterstützt, selbstverständlich auch Kinder mit Migrationshintergrund und aus sozial schwächerem Milieu. Dass Kinder nach ihrem inneren Bauplan ihre Arbeit wählen stimmt. Kinder, die in diesem Bereich noch nicht gut für ihre Entwicklung sorgen können, erhalten selbstverständlich Unterstützung in der Wahl ihrer Aktivitäten. Sie bekommen ja auch täglich neue Materialien oder Tätigkeiten angeboten, sodass sie sich ständig weiterentwickeln können. Dies ist eine sehr große Chance für alle Kinder - auch und gerade für die, die es vielleicht ansonsten nicht so leicht in der Schule hätten. Sie sind auf einem sehr hohen Niveau, wenn sie aus dem Kinderhaus in die Schule wechseln. Ich hoffe, dass du dir damit wiederum ein Stück besser vorstellen kannst, was in einem Montessori-Kinderhaus abläuft. Herzliche Grüße aus der Montessori-Akademie Saskia Haspel
vielen Dank für dieses ausführliche Video.Das Konzept der Montessori Pädagogik spricht mich wirklich sehr an, der Ablauf aber auch das die Individualität der Kinder nicht außer acht gelassen wird. Ich habe allerdings noch eine Frage vielleicht können Sie mir da ja weiterhelfen. Ich werde meinen Hund zu einem Schulhuld ausbilden lassen, denn ich möchte unbedingt im pädagogischen Bereich arbeiten. Wie stehen die Montessori Schulen zu einem Schul-/Therapiehund? Sicherlich ist es von Schule zu Schule immer unterschiedlich, aber ich konnte bereits erleben wie das Kind sich seelisch gewandelt hat, nur durch die reine Anwesenheit des Hundes im Raum. Liebe Grüße
Liebe Michelle, Tiergestützte Pädagogik passt vom Ansatz her gut zu Montessori. Als MontessorianerInnen ist es uns wichtig, allen Lebensformen mit Respekt zu begegnen und darauf zu achten, dass jegliches Leben in einer guten Umgebung gedeihen darf. Die Vorbereitete Umgebung muss dann eben nicht nur den Bedürfnissen der Kinder, sondern auch den Bedürfnissen des Tieres entsprechen. Liebe Grüße aus der Montessori-Akademie
Ich verstehe das so, dass eigentlich jedes Kind mit dem Material arbeiten darf, mit dem es möchte. Das würde genau meiner persönlichen Vorstellung von Lernen entsprechen. In unseren Kindergarten (nicht explizit Montessori, aber sie rühmen sich, dass sie das Konzept berücksichtigen). Aber ich habe nicht so das Gefühl. Beispiel: Mein 3-Jähriges Kind kommt letzte Woche nach Hause und erzählt, dass sie so gerne auch gewebt hätte, aber sie darf nicht, weil das nur die Vorschulkinder dürfen. 🤮 Meine Reaktion: Jetzt kaufe ich selbst einen Webrahmen, damit sie es wenigstens probieren kann. Vielleicht webt sie nur 3 Reihen, vielleicht aber auch mehr. Das kann ich aber nicht wissen, wenn sie es nicht darf. Kinder lernen doch durch ausprobieren und erforschen. Ich kann dieses "man darf das erst, wenn man größer ist" so gar nicht nachvollziehen. Anderes Beispiel unabhängig vom Kindergarten. Mein Kind puzzelt unglaublich gern. Wir haben bereits 200 Teile Puzzle daheim (die mit weniger Teilen sind im Nu gepuzzelt). Da muss man sich dann anhören, dass man das Kind so drillt und völlig überfordert. Aber ich zwinge doch mein Kind nicht, das schwierige Puzzle zu puzzeln, es sucht es sich ja selbst raus. Klar kam das Angebot des neuen schwierigeren Puzzles von mir, aber es ist immer klar, dass das Kind nichts muss, aber es wählen kann. Und ich merke auch, wenn mein Kind müde wird, wählt es eher ein einfaches Puzzle mit vielleicht sogar nur 35 oder 50 Teilen, falls es unbedingt noch ein Puzzle sein muss. Ist für mich ok, also eigentlich ist es mir sogar egal. Aber ich möchte meinem Kind ungern Dinge verweigern, nur weil es eben erst 3 ist, wenn denn das Interesse da ist. Ist es nach Montessori überhaupt möglich ein Kind zu überfordern, wenn das Kind selbst die Initiative ergreift und man nur so lang unterstützt, wie das Kind selbst auch will?
Liebe just me, Wir sehen das genau so wie du: Angebote kommen von uns - natürlich immer für den nächsten Entwicklungsschritt - und das Kind zeigt uns, ob das Angebot passend war. So, wie du die Situationen beschreibst, machst du es sicher für dein Kind genau richtig. Herzliche Grüße aus der Montessori-Akademie
![Montessori-Pädagogik: Äußere Ordnung - innere Ordnung [Österreichische Montessori-Akademie]](http://i.ytimg.com/vi/2-cbm6CUHL4/mqdefault.jpg)
![Montessori-Pädagogik: Äußere Ordnung - innere Ordnung [Österreichische Montessori-Akademie]](/img/tr.png)
![Montessori-Pädagogik: Warum echtes Porzellan und Glas? [Österreichische Montessori-Akademie]](http://i.ytimg.com/vi/mZMb1nYukD8/mqdefault.jpg)
Erstaunlich wie sehr Sie im hier und Jetzt erzählen. Ich fühle mich beim zuhören völlig entspannt und total entschleunigt. Auf sehr angenehme Weise. Wunderbar.
Hallo,
Juhu - dein Feedback freut uns gerade sehr! :)
Mit 💚-lichen Grüßen aus der Montessori-Akademie
Hallo Frau Salvenmoser. Ich denke, Ihre derart sympathische, ruhige und friedvolle Art hat schon sehr vielen Kindern und Eltern eine wunderbare Zeit beschert! Meine damalige Pädagogin in der Montessori-Grundschule war sehr streng. Wobei das sicher auch Vorzeile für die Entwicklung hatte. LG
Liebe LostInParadies,
danke Ihnen für Ihre Nachricht!
Das freut gerade sehr
Mit herzlichen Grüßen aus der Montessori-Akademie
Interessant. Danke für den EInblick. Was mir auffällt - wann und wo ist während des Tages Raum zum Ausruhen im Sinne von Hinlegen, Schlafmöglichkeit? Und wie ist der Umgang mit Konflikten zwischen den Kindern?
Interessante Fragen :-)
Die meisten Kinder in einem Kinderhaus verbringen den Tag ohne Schlafenszeit. Je nach Öffnungszeiten kann es manchmal hilfreich sein, wenn es einen kleinen Rückzugsbereich gibt, in dem Kinder, die es brauchen, sich auch ausruhen können. Ein gemütliches Sofa oder eine ausrollbare Matratze können da gut unterstützen. Wie das in die Vorbereitete Umgebung integriert wird, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab.
Zu deiner Frage mit den Konflikten: Konflikte gehören zum Leben dazu und brauchen im Kinderhaus eine gute Begleitung.
Liebe Grüße aus der Montessori-Akademie
Man konnte der dame echt gut zuhören. Es war sogar so entspannend, dass ich fast eingeschlafen bin :)
Ich hätte da noch eine frage
Wie sieht die vorbereitung für die schule aus
Ich mein‘ die kinder machen in solchen reformpädagogischen einrichtungen doch größtenteils nur das was sie auch wirklich machen wollen bzw wozu sie ihr inneres verleitet (immanente Bauplan, sensible Perioden)
Mir ist bewusst dass die individualität, das kind und die natürliche entwicklung im mittelpunkt stehen, aber die kinder brauchen doch auch eine vorbereitung auf die schule (besonders kinder die aus einer sozialen unterschicht kommen oder migrationshintergrund haben)
Lieber Oguzhan,
Danke für deine interessante Frage! Sicherlich stellen sich diese Frage viele Eltern.
Ich möchte die Antwort gern teilen:
1. Die Vorbereitung auf die Schule im "akademischen" Sinne ist eine sehr intensive. Montessori-Kinder können bereits bevor sie in die Schule kommen lesen und schreiben sowie rechnen im Zahlenraum 9999 (mit konkretem Material) und sie haben auch viel Erfahrung und Wissen zu naturwissenschaftlichen Themen sowie zu Kunst und Musik: Sie kennen z. B. bereits viele bildende KünstlerInnen und ihre Hauptwerke, ebenso einige Komponisten und typische Musikstücke.
2. Die Vorbereitung auf die Schule im sozialen Bereich ist ebenfalls eine intensive. Die eigene Freiheit endet ja - wie wir alle wissen - dort, wo die Freiheit des nächsten Menschen beginnt. Kinder lernen sehr früh, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu signalisieren. Montessori-Kinder lernen zusätzlich sehr früh ganz selbstverständlich, auch die Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen und zu respektieren und sich entsprechend zu verhalten. Sie lernen auch, Konflikte rechtzeitig zu erkennen und auf eine für alle Beteiligten stimmige Art zu lösen.
Dies alles sind Lernprozesse, die ein Teil der Montessori-Pädagogik sind, also tagtäglich ablaufen. So gesehen - und eben gerade weil wir stark individualisieren können - wird jedes Kind bestmöglich in seiner Entwicklung unterstützt, selbstverständlich auch Kinder mit Migrationshintergrund und aus sozial schwächerem Milieu.
Dass Kinder nach ihrem inneren Bauplan ihre Arbeit wählen stimmt. Kinder, die in diesem Bereich noch nicht gut für ihre Entwicklung sorgen können, erhalten selbstverständlich Unterstützung in der Wahl ihrer Aktivitäten. Sie bekommen ja auch täglich neue Materialien oder Tätigkeiten angeboten, sodass sie sich ständig weiterentwickeln können. Dies ist eine sehr große Chance für alle Kinder - auch und gerade für die, die es vielleicht ansonsten nicht so leicht in der Schule hätten. Sie sind auf einem sehr hohen Niveau, wenn sie aus dem Kinderhaus in die Schule wechseln.
Ich hoffe, dass du dir damit wiederum ein Stück besser vorstellen kannst, was in einem Montessori-Kinderhaus abläuft.
Herzliche Grüße aus der Montessori-Akademie
Saskia Haspel
vielen Dank für dieses ausführliche Video.Das Konzept der Montessori Pädagogik spricht mich wirklich sehr an, der Ablauf aber auch das die Individualität der Kinder nicht außer acht gelassen wird. Ich habe allerdings noch eine Frage vielleicht können Sie mir da ja weiterhelfen. Ich werde meinen Hund zu einem Schulhuld ausbilden lassen, denn ich möchte unbedingt im pädagogischen Bereich arbeiten. Wie stehen die Montessori Schulen zu einem Schul-/Therapiehund? Sicherlich ist es von Schule zu Schule immer unterschiedlich, aber ich konnte bereits erleben wie das Kind sich seelisch gewandelt hat, nur durch die reine Anwesenheit des Hundes im Raum.
Liebe Grüße
Liebe Michelle,
Tiergestützte Pädagogik passt vom Ansatz her gut zu Montessori. Als MontessorianerInnen ist es uns wichtig,
allen Lebensformen mit Respekt zu begegnen und darauf zu achten, dass jegliches Leben in einer
guten Umgebung gedeihen darf. Die Vorbereitete Umgebung muss dann eben nicht nur
den Bedürfnissen der Kinder, sondern auch den Bedürfnissen des Tieres entsprechen.
Liebe Grüße aus der Montessori-Akademie
Ich verstehe das so, dass eigentlich jedes Kind mit dem Material arbeiten darf, mit dem es möchte. Das würde genau meiner persönlichen Vorstellung von Lernen entsprechen. In unseren Kindergarten (nicht explizit Montessori, aber sie rühmen sich, dass sie das Konzept berücksichtigen). Aber ich habe nicht so das Gefühl. Beispiel: Mein 3-Jähriges Kind kommt letzte Woche nach Hause und erzählt, dass sie so gerne auch gewebt hätte, aber sie darf nicht, weil das nur die Vorschulkinder dürfen. 🤮 Meine Reaktion: Jetzt kaufe ich selbst einen Webrahmen, damit sie es wenigstens probieren kann. Vielleicht webt sie nur 3 Reihen, vielleicht aber auch mehr. Das kann ich aber nicht wissen, wenn sie es nicht darf. Kinder lernen doch durch ausprobieren und erforschen. Ich kann dieses "man darf das erst, wenn man größer ist" so gar nicht nachvollziehen.
Anderes Beispiel unabhängig vom Kindergarten. Mein Kind puzzelt unglaublich gern. Wir haben bereits 200 Teile Puzzle daheim (die mit weniger Teilen sind im Nu gepuzzelt). Da muss man sich dann anhören, dass man das Kind so drillt und völlig überfordert. Aber ich zwinge doch mein Kind nicht, das schwierige Puzzle zu puzzeln, es sucht es sich ja selbst raus. Klar kam das Angebot des neuen schwierigeren Puzzles von mir, aber es ist immer klar, dass das Kind nichts muss, aber es wählen kann. Und ich merke auch, wenn mein Kind müde wird, wählt es eher ein einfaches Puzzle mit vielleicht sogar nur 35 oder 50 Teilen, falls es unbedingt noch ein Puzzle sein muss. Ist für mich ok, also eigentlich ist es mir sogar egal. Aber ich möchte meinem Kind ungern Dinge verweigern, nur weil es eben erst 3 ist, wenn denn das Interesse da ist.
Ist es nach Montessori überhaupt möglich ein Kind zu überfordern, wenn das Kind selbst die Initiative ergreift und man nur so lang unterstützt, wie das Kind selbst auch will?
Liebe just me,
Wir sehen das genau so wie du: Angebote kommen von uns - natürlich immer für den nächsten Entwicklungsschritt - und das Kind zeigt uns, ob das Angebot passend war. So, wie du die Situationen beschreibst, machst du es sicher für dein Kind genau richtig.
Herzliche Grüße aus der Montessori-Akademie