St. Gallen SG, Kathedrale St. Gallus und Othmar, Vollgeläute
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- เผยแพร่เมื่อ 27 ส.ค. 2024
- St. Gallen SG
Kathedrale St. Gallus und Othmar
Konfession: römisch-katholisch
Es erklingt das Vollgeläute mit 9 Glocken:
E° G° H° cis‘ d‘ f‘ a‘ c‘‘ dis‘‘
Aufnahme vom Sonntag, 16.10. 2016, 08h49, Zusammenläuten zum ersten Festgottesdienst am Tag des hl. Gallus, dem Patron des Bistums und der Stadt St. Gallen (nicht aber der Kathedrale, diese feiert ihr Patrozinium an Maria Himmelfahrt).
Die Kathedrale von St. Gallen besitzt ein wunderbares und vollständig erhaltenes Barockgeläute, das seit 1772 unverändert erhalten ist. Es besteht aus 9 Glocken und umfasst einen weiten Tonumfang von fast zwei Oktaven. Es gilt als das tontieftste der Schweiz, die grosse Dreifaltigkeitsglocke ist leicht tiefer als die grosse Glocke des Berner Münsters (ebenfalls E°). Im Geläute sind verschiedene Giesser aus verschiedenen Regionen vertreten. Interessant ist auch die Tonfolge, die keine musikalische Struktur erkennen lässt und wohl rein zufällig gewählt wurde. Das Geläute ist ein historischer Schatz, den es unbedingt zu erhalten gilt.
Der in einer Gruppe von irischen Wandermönchen angeschlossene hl. Gallus trennte sich im Jahre 612 von seiner Gruppe und baute am Ort des heutigen St. Gallen (Mundart: Sanggalle) eine Zelle und ein Bethaus. Nach dem Tod von Gallus waren immer Eremiten an diesem Ort anwesend. Im Jahre 719 übernahm der hl. Othmar die Brüderngemeinde und wurde erster Abt von St. Gallen. Das Kloster erfährt bald seine erste Blüte. Im 9. Jh. fand ein prunkvoller Neubau der Klosterkirche statt. Eine zweite Blüte erlebte das mittlerweile zur Fürstabtei erhobene Kloster im 18. Jh. Bald darauf, im Jahre 1805 wurde es vom Grossen Rat aufgehoben. Die Klosterkirche wurde 1824 zur Kathedrale des Bistums St. Gallen erhoben (anfänglich noch Doppelbistum Chur-St. Gallen).
Die heutige Klosterkirche entstand im 18. Jh. Nach langer Planungsphase wurde der Bau im Jahre 1755 begonnen. Nach Plänen von Peter Thumb entstand erst das Langhaus und die Rotunde, anfänglich wollte man den gotischen Chor der alten Kirche beibehalten. Als man jedoch merkte, dass dieser überhaupt nicht zum barocken Gotteshaus passen wollte, beschloss man, auch den Chor analog des Langhauses zu erstellen und mit einer mächtigen Doppelturmfassade mit Sakristeien dazwischen abzuschliessen. Die Arbeiten am Chor begannen 1761. Die gesamte Anlage wurde 1767 fertig gestellt. Als das Kloster aufgehoben wurde, nahm man bereits erste Anpassungen vor. So wurde der bis dahin nie erstellte Hochaltar eingebaut. Die letzte umfassende Innenrestauration, die dem Raum sein im 19. Jh. geraubtes originales Farbkleid zurückgab, fand 1961-1967 statt. 2003-2005 wurde das Äussere restauriert. Im Frühjahr bis Juli 2016 wurde der Innenraum einer fachmännischen Reinigung unterzogen. Ebenfalls wurden die elektrischen Installationen erneuert und momentan wird die Orgel revidiert.
Die Kathedrale von St. Gallen ist längst zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Ihre charakteristischen Türme sind vielen Touristen bekannt. Das Äussere ist - bis auf die Doppelturmfassade - sehr schlicht gehalten. Zwei gleichartige Längsarme finden bei der Rotunde, das Zentrum des Gotteshauses zusammen. Die Doppelturmfassade schliesst hier am Osten an, was nicht sehr häufig anzutreffen ist. Die Türme wie die Fassade sind aus Sandstein. Das Innere der Kathedrale ist eines der letzten Gesamtkunstwerkte des Barocks. Die eigenwillige Farbigkeit ist das Markenzeichen der St. Galler Barockkathedrale. Der Raum wird seitlich durch Wandpfeiler mit hohen Durchgängen begrenzt, darüber sind die Deckengewölbe, die Durchblicke in himmlische Sphären erlauben. Die Ausstattung aus dem Rokoko und dem Klassizismus fügt sich wunderbar in den Raum ein. Beim Gallusaltar ist das Gallusglöcklein zu sehen. Es handelt sich um ein Glöcklein aus genietetem Eisenblech, das schon vom hl. Gallus geläutet worden sein soll.
Daten der Glocken:
Nr. 1
Dreifaltigkeitsglocke
gegossen 1768
Giesser: Peter Ludwig I. Keiser, Zug
Gewicht: 8‘100 kg
Schlagton: E°
Nr. 2
Herz-Jesu-Glocke
gegossen 1767
Giesser: Peter Ludwig I. Keiser, Zug
Gewicht: 5‘400 kg
Schlagton: G°
Nr. 3
Muttergottesglocke
gegossen 1633
Giesser: Jean Girard, Lothringen
Gewicht: 2‘750 kg
Schlagton: H°
Nr. 4
Michaels- oder Ave-Maria-Glocke
gegossen 1767
Giesser: Peter Ludwig I. Keiser, Zug
Gewicht: 1‘950 kg
Schlagton: cis‘
Nr. 5
Gallus- oder Konventglocke
gegossen 1702
Giesser: J. B. Ernst, A. Aporta, Feldkirch
Gewicht: 1‘700 kg
Schlagton: d‘
Nr. 6
Schutzengelglocke
gegossen 1766
Giesser: Johann Heinrich Ernst, Lindau
Gewicht: 1‘202 kg
Schlagton: f‘
Nr. 7
Heiligkreuzglocke
gegossen 1772
Giesser: Joh. L. Rosenlächer, Konstanz
Gewicht: 552 kg
Schlagton: a‘
Nr. 8
St. Johannesglocke
gegossen 1707
Giesser: J. B. Ernst, A. Aporta, Feldkirch
Gewicht: 492 kg
Schlagton: c‘‘
Nr. 9
Armen-Seelen-Glocke
gegossen 1616
Giesser: Hieronymus Gesus, Konstanz
Gewicht: 403 kg
Schlagton: dis‘‘
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti
DAS ist Barock - ein wundervolles Geläut! Eines meiner absoluten Favoriten! Einfach traumhaft...
Ich erinnere mich sehr gerne an diesen Oktobermorgen zurück, als es mit dieser Aufnahme geklappt hat. Durch bessere Klöppel könnte es allerdings meines Erachten noch besser werden.
Es ist ein Geläut, dass an Individualität kaum zu übertreffen ist. Jede Glocke was eigenes und dennoch harmonieren sie miteinander recht sehr gut. Mir Gefällt dieses Geläut :-) Klasse Aufnahme und Präsentation!
SaAr2413 Genau, das Erlebnis dort war der Hammer. Hat mir auch super gefallen. Da hat es sich gelohnt, um 04h00 aufzustehen :-)
ein wahrer Genuss für Aug und Ohr, herrlich und kraftvoll schön. Rundum ein Erlebnis!
Heimweh, das ist an diesem Neujahrstag mein erstes Empfinden. Ich bin kein Heimwehtyp, aber heute Morgen musste es sein, ich wollte wieder einmal ein "richtiges" Geläute hören. Seit bald dreissig Jahren wohnen wir in Nordwestspanien. Die Kirchenglocke hier scheppert höchstens mal als Totenglocke. Als wir Kinder waren, wohnten wir neben St. Mangen. Ich liebte das Geläute. An Silvester (damals schrieb man das noch mit "Y") stiegen wir, die ganze Familie, hinauf zur Dachterrasse, um den Jahreswechsel zu feiern. Erst kam St. Mangen, und dann das Kloster, St. Laurenzen und, je nach Windverhältnissen, hörten wir St. Othmar oder St. Fiden. Wir kannten sie alle, diese Geläute. Glücklich alle jene, die sie täglich hören dürfen, wenn auch nicht mit allen Glocken immer geläutet wird. Ach ja. Die Bilder des Innenraumes lassen mich an Hochämter denken, oder an das Lumen Christi. Gänsehaut.
Freut mich sehr, wenn es gefällt und Erinnerungen weckt.
Sehr gute aufnehmen
one of the well mantained and biggest barock peals in Europe
Was für ein schönes Geläute, auch wenn ein bisschen dissonant!
Und diese Bourdonglocke ist echter Erdbeben!
Die Dissonanzen machen für mich dieses Geläute aus ;-) Die grosse Glocke ist sehr eindrücklich, sowohl solo als auch im Plenum.
@@robinmartikirchenglocken Natürlich stimme ich zu! ☺ Mir fällt St. Gallen leider ein bisschen zu fern, aber in der Zukunft möchte ich mir gerne dieses Ensemble von nahe anhören...
@@robinmartikirchenglocken Ich finde auch an dieser e° sehr interessant, daß sie trotz ihrer leichter Rippe schon sehr kräftig singt und mit viel Baß, wenn nicht auch stärker als andere sehr schwerere Glocken von vergleichbarer Tonhöhe...
Leider ist das volle Geläute nur an Festtagen zu hören ;-)
@@robinmartikirchenglocken Aber so was für ein Plenum ist mehr als ein paar Flugzeugtickets wert, oder? ;) Hier in England gibt es sicherlich so was nicht...
Lustig, ich war am selben Tag wie du da und habe eine Tonaufnahme gemacht. Bei hat es allerdings am Abend um 19:19 das Vollgeläute gegeben.
Das ist ja wirklich lustig. Weil in Willisau Kilbi war, wollte ich schnell wieder nach Hause. St. Gallen liegt ja nicht gerade in meiner Nähe. Bin dafür um 04h00 aufgestanden, um 05h00 abgefahren und um 05h30 in Wauwil auf den Zug gegangen. Um 07h35 war ich in St. Gallen. Diese Prozedur habe ich schon zum zweiten Mal gemacht, weil ich am 14.8. einen Fehlversuch hatte (trotz Auskunft vom Sakristan). Um 08h00 habe ich die E0 solo aufgenommen. Hast du sie auch gehört? Nicht so klangvoll wie jene in Bern aber auch gut. Dann habe ich um 09h45 noch das Geläute der Laurenzenkirche aufgenommen und bin dann wieder nach Hause gefahren.
Nein um 18 Uhr habe ich mir ein anderes Vollgeläute auf As° reingezogen, ganz in der Nähe. Das ist natürlich blöd wenn man extra hinfährt und dann läutet nicht alles, obwohl eigentlich Feiertag ist! In St. Gallen ist ja momentan noch Olma mit ebenfalls vielen Chilbi Bahnen.
+manuelrocco28 Sie hat auch zur Wandlung noch geläutet. Zum Glück hat sie gerade vor 09.45 wieder aufgehört. Ja, die Olma ist ja auch noch. Aber da hätte ich ja niemanden gekannt. Und den Bahnen blueb ich auch in W'sau fern. Das vertrage ich nicht.
Haha da haben sie die läuteordung verbessert leztes mal ich am Gallus Tag hier hatte die grosse E nicht mitgeläutet aber zum Glück ist es genauso wie ich es erhofft hatte tolle Aufnahme schade das ich nicht hier wahr dann hätten wir gut ein tolles Gespräch führen können 😉👍
Soweit ich weiss, sollte die E0 am Gallustag immer geläutet werden. Ich war am 14.8. (Patrozinium) schon mal da, da sollte das Vollgeläute auch erklingen aber die cis' und die E0 läuteten nicht. Komm doch wieder mal nach Willisau oder Hergiswil, da bin ich ja in der Nähe.
Das hast nicht du verbessert. Die E° läutet jedes Jahr am Gallustag mit falls du das noch nicht gemerkt hast. Herr "Glockensachverständiger".
manuelrocco28 also als ich leztes mal am gallus tag hier wahr hatte sie nicht mit Geläutet vielleicht hatte sie einen Fehler schau mal das Video an Dan sist du es
Dann wurde sie wohl nicht einprogrammiert. Kann passieren das es vergessen geht. Normalerweise läutet sie immer.
+Willisauer Glockenfreund Dieses Video ist doch an einem 6. Juni entanden. War da nicht 1200 Jahre Gallus oder sowas. Ich persönlich würde die E0 dann mitläuten, finde es aber auch nicht so schlimm, wenn mans nicht macht, ist ja kein Hochfest. Gallustag ist nur am 16.10.
Laut Auskunft des Bistums Sankt Gallen lautet das Patrozinium korrekt: Kathedrale Mariä Himmelfahrt, ehem. Stiftskirche SS. Gallus und Otmar. Beste Grüße, Erwin Hoheisel, Eppstein (Deutschland)
Mir ist wohlbekannt, dass das Patrozinium der Kathedrale an Maria Himmelfahrt stattfindet (s. Beschreibung und Hochaltarbild). Habe ja am 14.08.2016 (nach einer missglückten Geläuteaufnahme, es erklangen trotz Auskunft des Sakristans nicht alle Glocken) das Pontifikalamt besucht. Die Kathedrale ist jedoch bei Touristen und Besuchern unter dem Namen St. Gallus und Othmar bekannt. Ohne diese beiden Heiligen würden die Kathedrale und die Stadt St. Gallen heute nicht dastehen. Daher werde ich das in der Beschreibung und im Titel ganz sicher nicht ändern.
Ich kann mir nicht helfen, so richtig warm werde ich mit diesem Geläut einfach nicht (ganz im Gegensatz z. B. zum Barockgeläut in Melk). Kenne das hier ja auch live, aber auch das hat meine Meinung nicht wesentlich geändert. Vielleicht würden aber vernünftige Klöppel für die vier kleineren Glocken schon was bringen, denn das sind doch arge Schepperkandidaten. Aber trotz allem eine gelungene Aufnahme!
Jedem seinen Geschmack. Mir hat es super gefallen. Die kleinen sind etwas schepprig, aber damit kann ich gut leben. Dafür sind die grossen sehr weich. Die Kathedrale ist für mich die schönste Barockkirche der Schweiz.
Du bist doch so begabt bei LO's. Kennst du hier Informationen über die Läuteordnung. Soweit ich weiss läutet glaube ich die grosse nur an Feiertagen, oder?
Das ist korrekt. Gewöhliche Sonntage 9-2, Advent und Fasten 9-3, Werktage 9-7. Im neu erschienen Buch über dieses phantastische Gotteshaus sind einige Hinweise zur LO enthalten. Früher wurde hier ähnlich geläutet wie in Einsiedeln.
Robin Marti Kirchenglocken Danke vielmals.
Robin Marti Kirchenglocken Und wie heisst diese Broschüre?
Das ist ein fester, dicker Einband, der insbesondere den barocken Bau und seine Ausstattung beleuchtet mit vielen schönen Fotos. Er heisst "Die Kathedrale St. Gallen"