Immerath (D), kath. Kirche St.Lambertus - Vollgeläute

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  • เผยแพร่เมื่อ 11 ม.ค. 2025
  • Eines der eindrucksvollsten Geläute im Kreis Heinsberg und darüber hinaus hing in den Türmen von St.Lambertus in Immerath.
    Im Liber valoris wird um 1300 eine Kirche für Immerath erwähnt. Dabei handelte es sich um einen romanischen Bau, welcher höchstwahrscheinlich im 14.Jahrhundert erweitert wurde. Da diese Kirche jedoch im Laufe des 19.Jahrhunderts zu klein wurde, entschied man sich für einen Neubau. Mit der Planung wurde der Kölner Architekt Erasmus Schüller beauftragt. Dieser entwarf eine ungewöhnlich große, neuromanische Basilika mit 3 Schiffen und einem Querhaus. Der Baubeginn war im Jahre 1888. Eigentlich besteht die Kirche aus Backstein, wurde jedoch außen mit Tuffsteinen verkleidet. Die Fertigstellung erfolgte 1891. Schüller konnte dieses Ereignis nicht mehr erleben, da er während der Bauarbeiten verstarb. Es war das erste und letzte große Werk des jungen Architekten. Gegen Ende des 2.Weltkriegs wurde die Kirche durch Artilleriebeschuss stark beschädigt. Bis 1949 konnte sie wiederhergestellt werden. Bemerkenswert ist die Ausstattung der Kirche, welche größtenteils noch aus ihrer Bauzeit stammt. Bedeutend ist vor allem der neuromanische, aus Holz gefertigte Hochaltar. Aus der alten Kirche stammt noch ein gotisches Holzkruzifix, welches vermutlich um 1400 geschaffen worden ist. Über dem Hauptportal befindet sich ein beeindruckendes Tympanon, welches den thronenden Christus als Weltenherrscher darstellt. Die beiden 42 Meter hohen Türme sind noch weit im Umland zu sehen. Doch sie werden schon bald nicht mehr stehen. Das einst rund 1.500 Einwohner umfassende Immerath samt seinem neuromanischen "Dom" wird dem Braunkohletagebau Garzweiler II zum Opfer fallen. Am 13.Oktober 2013 wurde die Kirche in einem mehr oder weniger feierlichen Gottesdienst entweiht und das ewige Licht gelöscht. Mit den Abrissarbeiten begann man am 8.Januar 2018.
    Das prächtige Geläut wird in seiner jetzigen Form nicht mehr zu hören sein. Für diese Aufnahme wurden die Glocken zum letzten Mal geläutet. Nur die 4 Bronzeglocken sind nach Immerath (neu) umgezogen. 2 dieser Glocken wurden von Gregorius van Trier geschaffen. Die Lambertusglocke ist die älteste. Sie stammt aus dem Jahre 1496. In dieser Zeit stand Gregorius van Trier auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Anscheinend war man mit seiner Arbeit so zufrieden, dass man ihn im Jahre 1512 erneut nach Immerath bestellte. Nun goss er die Jesus- und Marienglocke. Auffällig ist vor allem ihre, für eine spätgotische "Dorfglocke", reichhaltige Verzierung, bestehend aus einem umlaufenden Palmettenfries sowie diversen Plaketten, welche zwischen der Inschrift verteilt sind. Peter van Trier, einer der letzten Gießer der Aachener Dynastie, schuf im Jahre 1670 die Nikolaus- und Agathaglocke. Nach dem 2.Weltkrieg bestand der Wunsch, das Geläut nach unten hin zu erweitern. Der Bochumer Verein goss 1954 zwei große Stahlglocken, welche ihren Platz im seit Kriegsende leeren Nordturm fanden. Die große klangliche Lücke zwischen den beiden kleinen Glocken wurde im Jahre 1981 durch die Johannesglocke von Wolfgang Hausen-Mabilon gefüllt. Im Zuge dieser Erweiterung wurden in beiden Türmen feuerverzinkte Stahlglockenstühle eingebaut und alle Glocken mit neuen Jochen, Klöppeln und Motoren versehen.
    In einem Betonglockenturm neben dem Begegnungszentrum im neuen Dorf erklingen zumindest die Bronzeglocken weiterhin. Sie wurden durch das Glockenschweißwerk Lachenmeyer in Nördlingen geschweißt und von der Eifeler Glockengießerei C. Mark-Maas in einen neuen Holzglockenstuhl samt Holzjochen aufgehängt.
    Sebastianusglocke, Schlagton d'-2, Gewicht ca. 1.280 kg, Durchmesser 1520 mm, gegossen im Jahre 1954 vom Bochumer Verein.
    Marienglocke, Schlagton f'-2, Gewicht ca. 770 kg, Durchmesser 1270 mm, gegossen im Jahre 1954 vom Bochumer Verein.
    Jesus- und Marienglocke, Schlagton g'+5, Gewicht ca. 620 kg, Durchmesser 1010 mm, gegossen im Jahre 1512 von Gregorius van Trier.
    Lambertusglocke, Schlagton a'-1, Gewicht ca. 370 kg, Durchmesser 868 mm, gegossen im Jahre 1496 von Gregorius van Trier.
    Johannesglocke, Schlagton c''+1, Gewicht ca. 280 kg, Durchmesser 770 mm, gegossen im Jahre 1981 von der Fa. Mabilon & Co. in Saarburg.
    Nikolaus- und Agathaglocke, Schlagton e''+6, Gewicht ca. 120 kg, Durchmesser 593 mm, gegossen im Jahre 1670 von Peter van Trier.
    Ein herzliches Dankeschön geht hiermit insbesonders an den Erkelenzer Kirchenvorstand sowie an Rainer, den Küster, an Markus und Roman und an das Team des WDR.
    Mit diesem Film möchte ich aber vor allem den Immerathern viel Freude wünschen; auf dass ihr schönes Geläut wenigstens virtuell weiterhin in seiner ursprünglichen Form erklingt!

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