Moin moin, Ich habe mich gefragt wie gut gfk stäbe als trainigsschwerter/schilde eigesetzt werden können. Also wie gut platten und stäbe auf ständige stöße und schläge reagieren. Und wie sie sich im falle eines versagens verhalten (gibt es scharfe splitter? Lungenschädliche partikel?) Wenn ihr mir auf die frage antworten könnt wäre ich wahnsinnig froh. Ich bin immer daran interessiert die geeignetsten materialien für die jeweilige anwendung zu finden:) Viele grüße simon
Hallo Simon, GFK-Stäbe würde ich nicht als Trainingsgerät im Kampfsport einsetzen. Die GFK-Stäbe sind sehr robust und haben eine hohe Schlagzähigkeit. Siehe unser Video in dem wir auf eine GFK-Platten, eine Blechplatte und eine Aluplatte einen Pflasterstein fallen lassen. GFK geht entweder in seine ursprüngliche Form zurück oder es bricht halt Harz und Glasfasern. Und beim brechen sehe ich eher das Problem. Da könnten undefiniert Stellen ausbrechen und die Bruchstellen könnten relativ rauh sein. Wenn man dann bei jemandem z.B. über die Haut gleitet würdest Du kleine Schnittwunden erzeugen. Ist ja Harz mit Glasfasern. Unsere Mitarbeiter in der Fertigung tragen dafür immer Handschuhe. Wenn man dann abrutscht und über eine Sägekante gleitet passiert nichts. Wegen lungenschädlicher Partikel brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Das war bei Asbest ein Problem aber nicht bei glasfaserverstärkten Kunststoffen. Die sind nicht lungengängig. Fazit: Für Deine Anwendung nicht so gut geeignet. Schönen Gruß Gerrit Mann
Hmm; mal abgesehen davon, dass der Vergleich nicht wirklich passt, da unterschiedliche Materialstärken genommen wurden - und ein guter Spengler die Dellen aus Blech leicht raus bekommt, Stahl und Alu lassen sich recyceln ;-) Und nicht nur dass, bei einem Brand verhalten sie sich ungefährlich - während Faserverbundstoffe nach einem Crash mit Brand - feinste haut- und lungengängige Partikel frei setzten. Ich weiß, vieles geht leichter und auch stabil, z.B. in der Luftfahrt - die Risiken und die Umweltbilanz sollte man jedoch nicht verschweigen.
Hallo YTBull, danke für den Kommentar. Aus meiner Sicht passt der Vergleich schon. Der typische Fehler ist ja, dass jemand eine Konstruktion auf Basis seiner Erfahrungen in Blech macht, dann z.B. eine Zeichnung mit Anfrage sendet und sinnbildlich sagt "Bietet mir da mal in GFK an.". Ein Faserverbundwerkstoff hat natürlich andere Materialeigenschaften, die man schon beim konstruieren berücksichtigen muss. Außerdem eröffnen sich auch oftmals Möglichkeiten durch kleine Änderungen in der Gesamtkonstruktion, dass Teilevielfalt und auch Arbeitsschritte reduziert werden. Deshalb begrüßen wir es, wenn wir möglichst früh in die Entwicklung eines Bauteils einbezogen werden um mitdenken zu können. Was die Umweltbilanz angeht. Oftmals sind unsere Bauteile darauf ausgelegt, dass diese zwischen 15 und 30 Jahren halten sollen. Das ist aus meiner Sicht deutlich nachhaltiger als z.B. eine Lebensmittelverpackung. Durch Leichtbau helfen wir auch Gewicht einzusparen und tragen damit dazu bei, den Spritverbrauch zu senken.
Z.B. werden Leitern, Treppen, Laufstege auch in sehr korrosiven Umgebungen in Chemiewerken eingesetzt. Stahl würde da innerhalb Jahresfrist verrosten, wenn man Ihn nicht sehr aufwendig mit Korrosionsschutz versehen würde. Das muss aber auch regelmäßig wiederholt werde. Wir haben GFK-Konstruktionen in solchen Bereichen im Einsatz, die innerhalb der letzten 25 Jahre nicht gewartet wurden, sondern nur überprüft wurden. Ich denke man muss die richtigen Einsatzfelder für das jeweilige Material finden. Übrigens kann man GFK zerkleinern und in Zementöfen geben. Dort geben Sie Energie ab und die "Verbrennungsprodukte" sind gleichzeitig Rohmaterial für Zement. Somit kann man über einen Umweg recyceln.
Das Thema, dass Faserverbundwerkstoffe beim Brand feinste haut- und lungengängige Partikel freisetzen ist mir unbekannt. Wir haben schon diverse Brandtest´s für Schienenfahrzeuge bestanden, bei denen die Normen für Flammausbreitung, Rauchgasdichte, Toxizität, Abtropfverhalten, etc. bestanden wurden. Bitte auch daran denken, dass Aluminium unter bestimmten Voraussetzungen brennen kann. Und ich gebe zu bedenken, dass der Lack auf den Stahl- oder Alublechen ebenfalls brennbar ist. Es ist aber richtig. Man muss sich überlegen, wo und aus welchen gründen man ein bestimmtes Material einsetzt. Danke für den anregenden Kommentar. Mit freundlichen Grüßen Gerrit Mann
Beispiele wie wir Werkstücke aus Faserverbundwerkstoff im Bereich Schienenverkehr planen und einsetzen: qrasy.de/schienenverkehr
Schreibt gerne Fragen in den Kommentar ...
Meine Physik-Schüler werden sich über so tolle Versuche freuen :-) Weiter So!
Danke !
Moin moin,
Ich habe mich gefragt wie gut gfk stäbe als trainigsschwerter/schilde eigesetzt werden können.
Also wie gut platten und stäbe auf ständige stöße und schläge reagieren.
Und wie sie sich im falle eines versagens verhalten (gibt es scharfe splitter? Lungenschädliche partikel?)
Wenn ihr mir auf die frage antworten könnt wäre ich wahnsinnig froh.
Ich bin immer daran interessiert die geeignetsten materialien für die jeweilige anwendung zu finden:)
Viele grüße simon
Hallo Simon,
was genau machst Du denn für einen Sport?
Schönen Gruß
Gerrit Mann
@@TechnoComposites HEMA heißt der sport (historical european martial arts)
Also kampfsport mit waffen aus dem mittelalter und antike.
Hallo Simon,
GFK-Stäbe würde ich nicht als Trainingsgerät im Kampfsport einsetzen. Die GFK-Stäbe sind sehr robust und haben eine hohe Schlagzähigkeit. Siehe unser Video in dem wir auf eine GFK-Platten, eine Blechplatte und eine Aluplatte einen Pflasterstein fallen lassen. GFK geht entweder in seine ursprüngliche Form zurück oder es bricht halt Harz und Glasfasern. Und beim brechen sehe ich eher das Problem. Da könnten undefiniert Stellen ausbrechen und die Bruchstellen könnten relativ rauh sein. Wenn man dann bei jemandem z.B. über die Haut gleitet würdest Du kleine Schnittwunden erzeugen. Ist ja Harz mit Glasfasern. Unsere Mitarbeiter in der Fertigung tragen dafür immer Handschuhe. Wenn man dann abrutscht und über eine Sägekante gleitet passiert nichts.
Wegen lungenschädlicher Partikel brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Das war bei Asbest ein Problem aber nicht bei glasfaserverstärkten Kunststoffen. Die sind nicht lungengängig.
Fazit: Für Deine Anwendung nicht so gut geeignet.
Schönen Gruß
Gerrit Mann
Gute Videoqualität!
Danke!
Hmm;
mal abgesehen davon, dass der Vergleich nicht wirklich passt, da unterschiedliche Materialstärken genommen wurden - und ein guter Spengler die Dellen aus Blech leicht raus bekommt, Stahl und Alu lassen sich recyceln ;-)
Und nicht nur dass, bei einem Brand verhalten sie sich ungefährlich - während Faserverbundstoffe nach einem Crash mit Brand - feinste haut- und lungengängige Partikel frei setzten.
Ich weiß, vieles geht leichter und auch stabil, z.B. in der Luftfahrt - die Risiken und die Umweltbilanz sollte man jedoch nicht verschweigen.
Hallo YTBull, danke für den Kommentar.
Aus meiner Sicht passt der Vergleich schon. Der typische Fehler ist ja, dass jemand eine Konstruktion auf Basis seiner Erfahrungen in Blech macht, dann z.B. eine Zeichnung mit Anfrage sendet und sinnbildlich sagt "Bietet mir da mal in GFK an.". Ein Faserverbundwerkstoff hat natürlich andere Materialeigenschaften, die man schon beim konstruieren berücksichtigen muss. Außerdem eröffnen sich auch oftmals Möglichkeiten durch kleine Änderungen in der Gesamtkonstruktion, dass Teilevielfalt und auch Arbeitsschritte reduziert werden. Deshalb begrüßen wir es, wenn wir möglichst früh in die Entwicklung eines Bauteils einbezogen werden um mitdenken zu können.
Was die Umweltbilanz angeht. Oftmals sind unsere Bauteile darauf ausgelegt, dass diese zwischen 15 und 30 Jahren halten sollen. Das ist aus meiner Sicht deutlich nachhaltiger als z.B. eine Lebensmittelverpackung. Durch Leichtbau helfen wir auch Gewicht einzusparen und tragen damit dazu bei, den Spritverbrauch zu senken.
Z.B. werden Leitern, Treppen, Laufstege auch in sehr korrosiven Umgebungen in Chemiewerken eingesetzt. Stahl würde da innerhalb Jahresfrist verrosten, wenn man Ihn nicht sehr aufwendig mit Korrosionsschutz versehen würde. Das muss aber auch regelmäßig wiederholt werde. Wir haben GFK-Konstruktionen in solchen Bereichen im Einsatz, die innerhalb der letzten 25 Jahre nicht gewartet wurden, sondern nur überprüft wurden.
Ich denke man muss die richtigen Einsatzfelder für das jeweilige Material finden.
Übrigens kann man GFK zerkleinern und in Zementöfen geben. Dort geben Sie Energie ab und die "Verbrennungsprodukte" sind gleichzeitig Rohmaterial für Zement. Somit kann man über einen Umweg recyceln.
Das Thema, dass Faserverbundwerkstoffe beim Brand feinste haut- und lungengängige Partikel freisetzen ist mir unbekannt. Wir haben schon diverse Brandtest´s für Schienenfahrzeuge bestanden, bei denen die Normen für Flammausbreitung, Rauchgasdichte, Toxizität, Abtropfverhalten, etc. bestanden wurden.
Bitte auch daran denken, dass Aluminium unter bestimmten Voraussetzungen brennen kann. Und ich gebe zu bedenken, dass der Lack auf den Stahl- oder Alublechen ebenfalls brennbar ist.
Es ist aber richtig. Man muss sich überlegen, wo und aus welchen gründen man ein bestimmtes Material einsetzt.
Danke für den anregenden Kommentar.
Mit freundlichen Grüßen
Gerrit Mann