Ich glaube das richtige Maß der Beschreibungen ausschlaggebend ist für den Erfolg des Buches. Damit habe ich auch die größte Schwierigkeit. Ich versuche mich an anderen Autoren zu halten, bis ich ein eigner Stil entwickelt habe. Ich lese sehr gerne Stephen King, finde aber dass man sich nicht an ihm halten sollte beim schreiben. Was der Altmeister sich erlaubt, kommt idR nicht gut an wenn jemand anders es so schreibt wie er. King hat sich im laufe der Zeit einen Namen aufgebaut und die Fans verzeihen ihm fast alles. Wenn ich eine Geschichte im Stil von King schreibe sind sich fast alle Kritiker einig, dass ich die Geschichte unnötig in die Länge ziehe. Habe dann irgendwann Philipp Pullman für mich entdeckt. Seine Bücher um Lyra haben mir sehr zugesagt und ich habe mich an die Einfachheit seine Texte orientiert. Seitdem erhalte ich bessere Kritiken. Sorry für die Länge des Kommentars. Wollte nur Gedanken dazu loswerden. Großartige Idee von dir die Schreibregeln zu interpretieren. Mach bitte weiter. Es ist sehr angenehm dir zuzuhören.
Da kann ich mich nur herzlich bedanken :-) Als Autoren sind wir im Grunde auch nur Kinder, die sich alles von ihren geistigen Eltern abschauen. Deshalb klingen unsere ersten Werke natürlich nach den Autoren, zu denen wir aufschauen, bzw. die wir gerne lesen. Jemanden nachzuahmen ist ganz natürlich, so lernt jedes Kind laufen. So lange bis wir unsere eigene Stimme / eigenen Stil finden. Mit den besten Grüßen Lucian PS: Lange Kommentare sind wirklich kein Problem. Im Gegenteil! Gerade dein Kommentar hat mir zu einer Erkenntnis verholfen, über die ich mir vorher noch nicht im klaren war.
Ich mache es eigentlich immer so, dass ich zwar Fantasygeschichten schreibe, aber sie in der ganz normalen Welt spielen. Das heißt, dass einfach so auf einmal im Alltag einer Person etwas Übernatürliches passiert bzw. Wesen wie Vampire, Drachen oder sonst was auftauchen und das Leben der Person damit auf den Kopf gestellt wird. Ich denke, das ist ne ganz spannende Sache, weil sich dann jeder fragen kann: "Wie würde ich damit umgehen, wenn mir das passieren würde?" Schön zu wissen, dass es auch noch andere Leute gibt, die aus dem Bauch heraus schreiben und dass es dafür sogar einen Begriff gibt. Dachte schon, ich wäre da komisch, weil ich bisher keinen kannte, der das auch bei seinen Geschichten so macht. 😅 Ich habe auch inzwischen die Protagonistin in meinen Büchern immer recht vage beschrieben, damit sich viele in dieser erson selbst sehen können. :)
»Discovery Writing« ist in Deutschland so selten, das es eigentlich als verpönt gilt. In Amerika, hab ich mur zumindest sagen lassen, ist es eher umgekehrt. Das ist ein spannender Ansatz, ein magisches Element in die »reale Welt« zu werfen und zu sehen, was passiert.
@@luciancaligo Das ist ja bei vielen Vampirgeschichten aber auch so. Hab mir daran wahrscheinlich automatisch ein Beispiel genommen. Außerdem war es mir wichtig, dass die Protafonistin nicht auserwählt ist oder ähnliches.
Auf Dialoge zu verzichten kann natürlich auch ein Stilmittel sein :-) Aber grundlegend gebe ich dir natürlich recht. Dialoge machen eine Geschichte viel lebendiger.
Das Video ist super. Ich habe bis jetzt immer ganz kurze Geschichten geschrieben und mit den einzelnen Kapiteln klappt alles kinderleicht. Mir fehlt komplett die Erfahrung, wie man eine über die Zeitachse von 100 Jahren gezogene Erzählung angeht. Es sind insgesamt 5 Protas und ich möchte die Einblicke in ihre Kindheit/bzw. Jugend dem Leser gewähren. Kann ich spontan ins Jahr 1970 gehen und dann wieder in die Gegenwart blicken? Dann wieder zurück ins Jahr 1980 usw. usf. Alles was ich bis jetzt kenne ist von A nach B geschrieben. Danke im Voraus.
Hm, weißt du, jedes Buch ist anders, deshalb kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Meine erste Idee wäre: Die Zeitsprünge durch Kapitel zu trennen, und zu den Kapiteln einfach die Jahreszahlen zu schreiben, dann weiß man, in welchem Jahr man sich befindet. Wenn es historisch ist, was du schreibst, dann wäre vielleicht noch ein paar Zeilen vor dem Kapitel zum aktuellen Weltgeschehen zu dieser zeit spannend. Das schafft zusätzlich Orientierung und versetzt die Leserschaft in die Stimmung des Jahres. Beispiel: Zum November 1963 hab ich keinen besonderen Bezug, wenn du aber schreibst, dass in diesem Monat Kennedy ermordet wurde, habe ich eine ungefähre Ahnung von der Zeit.
@@luciancaligo haha, das ist genau wie im Buch "Fourth Wing". Ich starte bis jetzt jedes Kapitel mit einem Überschrift: "Jahr/bzw. Dimension. Insel. Kapitelname". Danke!
Möchte nur hinzufügen, dass die "Vermessung der Welt" völlig ohne Dialoge auskommt. Alles ist in der indirekten Rede formuliert. Dennoch funktioniert das Buch und war ein Welterfolg.. Aber sicherlich eine Ausnahme 😊
Ich glaube das richtige Maß der Beschreibungen ausschlaggebend ist für den Erfolg des Buches. Damit habe ich auch die größte Schwierigkeit. Ich versuche mich an anderen Autoren zu halten, bis ich ein eigner Stil entwickelt habe. Ich lese sehr gerne Stephen King, finde aber dass man sich nicht an ihm halten sollte beim schreiben. Was der Altmeister sich erlaubt, kommt idR nicht gut an wenn jemand anders es so schreibt wie er. King hat sich im laufe der Zeit einen Namen aufgebaut und die Fans verzeihen ihm fast alles. Wenn ich eine Geschichte im Stil von King schreibe sind sich fast alle Kritiker einig, dass ich die Geschichte unnötig in die Länge ziehe. Habe dann irgendwann Philipp Pullman für mich entdeckt. Seine Bücher um Lyra haben mir sehr zugesagt und ich habe mich an die Einfachheit seine Texte orientiert. Seitdem erhalte ich bessere Kritiken. Sorry für die Länge des Kommentars. Wollte nur Gedanken dazu loswerden. Großartige Idee von dir die Schreibregeln zu interpretieren. Mach bitte weiter. Es ist sehr angenehm dir zuzuhören.
Da kann ich mich nur herzlich bedanken :-)
Als Autoren sind wir im Grunde auch nur Kinder, die sich alles von ihren geistigen Eltern abschauen. Deshalb klingen unsere ersten Werke natürlich nach den Autoren, zu denen wir aufschauen, bzw. die wir gerne lesen. Jemanden nachzuahmen ist ganz natürlich, so lernt jedes Kind laufen. So lange bis wir unsere eigene Stimme / eigenen Stil finden.
Mit den besten Grüßen
Lucian
PS: Lange Kommentare sind wirklich kein Problem. Im Gegenteil! Gerade dein Kommentar hat mir zu einer Erkenntnis verholfen, über die ich mir vorher noch nicht im klaren war.
Ich mache es eigentlich immer so, dass ich zwar Fantasygeschichten schreibe, aber sie in der ganz normalen Welt spielen. Das heißt, dass einfach so auf einmal im Alltag einer Person etwas Übernatürliches passiert bzw. Wesen wie Vampire, Drachen oder sonst was auftauchen und das Leben der Person damit auf den Kopf gestellt wird. Ich denke, das ist ne ganz spannende Sache, weil sich dann jeder fragen kann: "Wie würde ich damit umgehen, wenn mir das passieren würde?"
Schön zu wissen, dass es auch noch andere Leute gibt, die aus dem Bauch heraus schreiben und dass es dafür sogar einen Begriff gibt. Dachte schon, ich wäre da komisch, weil ich bisher keinen kannte, der das auch bei seinen Geschichten so macht. 😅
Ich habe auch inzwischen die Protagonistin in meinen Büchern immer recht vage beschrieben, damit sich viele in dieser erson selbst sehen können. :)
»Discovery Writing« ist in Deutschland so selten, das es eigentlich als verpönt gilt. In Amerika, hab ich mur zumindest sagen lassen, ist es eher umgekehrt.
Das ist ein spannender Ansatz, ein magisches Element in die »reale Welt« zu werfen und zu sehen, was passiert.
@@luciancaligo Das ist ja bei vielen Vampirgeschichten aber auch so. Hab mir daran wahrscheinlich automatisch ein Beispiel genommen. Außerdem war es mir wichtig, dass die Protafonistin nicht auserwählt ist oder ähnliches.
gute Tipps. Danke
Gerne
Die Dialoglosigkeit von Lovecraft ist die größte Schwäche Lovecrafts.
Auf Dialoge zu verzichten kann natürlich auch ein Stilmittel sein :-)
Aber grundlegend gebe ich dir natürlich recht. Dialoge machen eine Geschichte viel lebendiger.
gutes video!
Ich danke dir!
Das Video ist super. Ich habe bis jetzt immer ganz kurze Geschichten geschrieben und mit den einzelnen Kapiteln klappt alles kinderleicht. Mir fehlt komplett die Erfahrung, wie man eine über die Zeitachse von 100 Jahren gezogene Erzählung angeht. Es sind insgesamt 5 Protas und ich möchte die Einblicke in ihre Kindheit/bzw. Jugend dem Leser gewähren. Kann ich spontan ins Jahr 1970 gehen und dann wieder in die Gegenwart blicken? Dann wieder zurück ins Jahr 1980 usw. usf. Alles was ich bis jetzt kenne ist von A nach B geschrieben. Danke im Voraus.
Hm, weißt du, jedes Buch ist anders, deshalb kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Meine erste Idee wäre: Die Zeitsprünge durch Kapitel zu trennen, und zu den Kapiteln einfach die Jahreszahlen zu schreiben, dann weiß man, in welchem Jahr man sich befindet.
Wenn es historisch ist, was du schreibst, dann wäre vielleicht noch ein paar Zeilen vor dem Kapitel zum aktuellen Weltgeschehen zu dieser zeit spannend. Das schafft zusätzlich Orientierung und versetzt die Leserschaft in die Stimmung des Jahres.
Beispiel: Zum November 1963 hab ich keinen besonderen Bezug, wenn du aber schreibst, dass in diesem Monat Kennedy ermordet wurde, habe ich eine ungefähre Ahnung von der Zeit.
@@luciancaligo haha, das ist genau wie im Buch "Fourth Wing". Ich starte bis jetzt jedes Kapitel mit einem Überschrift: "Jahr/bzw. Dimension. Insel. Kapitelname". Danke!
Möchte nur hinzufügen, dass die "Vermessung der Welt" völlig ohne Dialoge auskommt. Alles ist in der indirekten Rede formuliert. Dennoch funktioniert das Buch und war ein Welterfolg.. Aber sicherlich eine Ausnahme 😊