An alle Braun-Blanquet-Schätzenden: Es ist möglich, die Zeigerwerte mit Prozentwerten ODER Rangwerten zu berechnen. Beides mal müssen die Werte jedoch transformiert werden, da die klassische Skala nach Braun-Blanquet eine kombinierte Abundanz-Dominanz-Schätzung ist. Die Werte r,+ zb werden vornehmlich durch die Individuenzahlen vergeben, der Rest nur nach Deckung. Ich empfehle immer, wie im Video angedeutet, die Werte umzurechnen in die mittleren Prozentwerte (0,1 0,2 2,5 15 37,5 62,5 87,5). Die zweite Möglichkeit ist eben, in Rangwerte (1-7) umzurechnen, also r wäre dann 1 usw. und 5 dann 7. Dann hat man allerdings Rangdaten, also ordinalskaliert, was in der Statistik etwas einschränkt. Wenn man ohnehin in Excel umrechnet, empfiehlt sich also erstere Transformation.
Mache gerade an der Uni Münster ein 2monatiges Modul im Master Biowissenschaften und habe als Projekt den Vergleich zweier urbaner Kleingewässer bezüglich Biodiversität. Arbeite für die Charakterisierung des Litorals auch mit den Ellenberg-Zeigerwerten. Da das Projekt recht kurz ist und die Arbeitsgruppe sich auf aquatische Wirbellose fokussiert, werde ich nicht so tief ins Detail gehen können. Aber interessant zu sehen, was mit den Werten noch gemacht werden kann, wenn man mehr Zeit hat (Thema: Gewichtung durch Verknüpfung mit Individuenzahl und Fläche, die von denen abgedeckt wird). Was auch noch eine Grenze sein kann, ist, dass sie in urbanen Regionen auch keinen Möglichkeit bieten zwischen "natürlich vorkommend" und "angepflanzt/menschlich eingeschleppt" zu differenzieren. Auch wenn das kein großer Kritikpunkt der Methode selbst ist. Danke für die Bonus-Erklärung ^^ Schade, dass das in der Biologie bei uns zumindest nahezu nicht beigebracht wird und man solche Dinge sich selbst beibringen oder sie überhaupt finden muss.
Tolles Video, Danke! Wie macht man das, wenn man mehrere Teilflächen hat in einem Gebiet entlang eines Transektes. Berechnet man die dann zusammen oder einzeln und vergleicht dann? Teilweise ist jedoch keine Krautschicht vorhanden und manche Pflanzen Doppeln sich....
Hallo Linda, vielen Dank für das tolle Video, es hilft mir bei der Auswertung der Daten für meine BA sehr weiter. Wie geht man vor, wenn man außer der Krautschicht noch eine Strauchschicht hat? Macht es Sinn, die bei der Berechnung der gewichteten Zeigerwerten miteinzubeziehen oder geht das nicht, weil die Deckungsgrade sich auf "andere" 100% beziehen (wenn du verstehst, was ich meine)?
Dankeschön, sehr gut dargestellt und erklärt. Kennst du dich auch mit Pfanzensoziologie aus bzw. dem Herleiten von Pflanzengesellschaften aus Vegetationstabellen (z. B nach Dierschke 1994)? Dazu wäre ein Video wirklich hilfreich!
3 ปีที่แล้ว
Danke dir! In der Tat habe ich eine pflanzensoziologische Zusatzausbildung absolviert und werde entsprechend Videos dazu produzieren. Allerdings ist meine Zeitplanung für 2022 bereits sehr voll. Wann genau etwas dazu erscheint, kann ich nicht genau sagen, aber es wird etwas kommen :) Liebe Grüße
@ Danke für die Antwort, das würde mich sehr freuen! Wo genau kann man so eine Fortbildung machen? Ich habe auch M. Sc. Landschaftökologie studiert, allerdings kam Pflanzensoziologie leider immer etwas kurz dran.
3 ปีที่แล้ว
So ist es leider in den Unis. Ich habe die Kurse der Akademie für angewandte Vegetationskunde in Witten bei Christoph Vahle besucht. Wir hatten Teilnehmer aus ganz Deutschland dort und diese Ausbildung hat mich maßgeblich geprägt, ich kann sie nur empfehlen!
@ Klingt sehr interessant danke, da werde ich mich einmal umschauen. Und so gut wie deine Videos alle erklärt sind solltest du vllt. auch bald auch Fortbildungen leiten oder an einer Uni lehren ;)
Vielen Dank für dieses und die anderen Videos auf dem Kanal. Die Gräserkunde hat mir im Sommer beim Kartieren auch schon gute Dienste erwiesen. Kann man die Masterarbeit irgendwo online finden?
4 ปีที่แล้ว +1
Das freut mich sehr! Tatsächlich gibt es einen ResearchGate Account, auf welchem du meine Arbeit anfragen kannst. Ich kann dann bestätigen und sie dir zukommen lassen. Müsstest du über diesen Link finden: www.researchgate.net/publication/347935118_Plant_sociological_comparison_of_selected_grassland_communities_of_Calthion_in_Westphalia_based_on_current_and_historical_vegetation_surveys Schreib mir ansonsten eine Mail über die auf YT angegebene Mailadresse und ich sende sie dir dort. Viele Grüße 🌱
Vielen Dank für dieses Video, ich hoffe du hast es noch nicht erklärt, aber was muss ich tun wenn die Art ein starker Wechselzeiger ist also bei der Feuchtezahl: 4- steht, wie zum Beispiel bei der Preiselbeere. Mit welcher Zahl multipliziere ich dann das Deckungsprozent. Wäre super lieb, wenn du antworten könntest komme nicht weiter 😔 bin wahrscheinlich zu doof 😂
3 ปีที่แล้ว +1
Hey, danke für deine Nachricht. Ich versuche gern, dir auf die Sprünge zu helfen. Erstmal ist mir aufgefallen, dass ich noch keine Gliederung der Kapitel unten in der Zeitleiste eingefügt hatte. Das habe ich nun nachgeholt, sodass du besser zu den Kapiteln springen kannst. Die Themen 'zusätzliche Kürzel' und 'Berechnung' sollten hilfreich sein. Neben dem Zeichen für Wechselfeuchte gibt es noch weitere, diese lässt man bei der Berechnung erstmal raus. Ab 17:27 gibt es eine Schritt-fürSchritt-Anleitung. Für nur eine Art ist der Vorgang schwer zu erklären. Prinzipiell rechnest du die Feuchtezahl 4 der Preiselbeere mal deren Deckungsprozente (sagen wir mal 100 %). Das machst du auch für alle anderen Arten, für die es einen Feuchte-Zeigerwert gibt. Die Ergebnisse dessen addierst du dann für alle Arten und hast nun den Faktor A (hier also 4*100 = 400 = A). Nun addierst du nur die Deckungsprozente der Arten, für die es eine Angabe des Feuchtezeigerwertes gab (manche haben keine), dann hast du Faktor B (im Beispiel haben wir nur eine Art mit 100 Prozent, B=100). Du musst nun nurnoch A durch B rechnen, dann hast du den gewichteten, gemittelten Zeigerwert. In unserem Beispiel ist es - wenig überraschend, denn wir hatten nur eine Art mit dem Zeigerwert 4 - dann 400/100= 4. So gehts du nun auch für alle weiteren Zeigerwerte vor. Ich hoffe, das war hilfreich, ansonsten frag gern nochmal nach. Viele Grüße, Linda 🌱
Hi, wo findet der ungewichteten Zeigerwert Verwendung? und hast du in deiner Masterarbeit auch mit Zeigerwertspektren gearbeitet und könntest dazu tipps geben? :)
4 ปีที่แล้ว +1
Hallihallo, die ungewichteten Zeigerwerte können eigentlich genauso verwendet werden, wie die gewichteten, sind allerdings - wie im Video angedeutet - nicht empfehlenswerter, da sie das Ergebnis verzerren können. 20 Arten haben den Zeigerwert 5, eine seltene Art den Wert 9..gewichtet fällt dieser "Ausreißer" weniger ins Gewicht als bei der gleichgestellten Betrachtung aller Arten. Für ungewichtete Werte musst du auch keine Deckungen schätzen, sondern es reicht eine bloße Auflistung. Andersrum kannst, wenn du z.B. nur eine alte Artenliste ohne Schätzung hast, nur (aber immerhin) die ungewichteten Werte berechnen. Nämlich einfach Summe aller Zeigerwerte bilden und durch Anzahl der vorkommenden Arten teilen. Mit Spektren habe ich glaube ich noch nicht gearbeitet. Ich hoffe, ich konnte trotzdem helfen, ansonsten melde dich gerne erneut. Viele Grüße, Linda :)
An alle Braun-Blanquet-Schätzenden:
Es ist möglich, die Zeigerwerte mit Prozentwerten ODER Rangwerten zu berechnen. Beides mal müssen die Werte jedoch transformiert werden, da die klassische Skala nach Braun-Blanquet eine kombinierte Abundanz-Dominanz-Schätzung ist. Die Werte r,+ zb werden vornehmlich durch die Individuenzahlen vergeben, der Rest nur nach Deckung. Ich empfehle immer, wie im Video angedeutet, die Werte umzurechnen in die mittleren Prozentwerte (0,1 0,2 2,5 15 37,5 62,5 87,5). Die zweite Möglichkeit ist eben, in Rangwerte (1-7) umzurechnen, also r wäre dann 1 usw. und 5 dann 7. Dann hat man allerdings Rangdaten, also ordinalskaliert, was in der Statistik etwas einschränkt. Wenn man ohnehin in Excel umrechnet, empfiehlt sich also erstere Transformation.
Klasse Video. Brauche den Stoff gerade für die Auswertung einer Vegetationsaufnahme in der Uni.
Danke
Klasse Video!
Ich muss die Woche eine Arbeit in der Uni dazu abgeben und das hilft mir so sehr!
Hey, das freut mich sehr zu hören! Viel Erfolg!
Mache gerade an der Uni Münster ein 2monatiges Modul im Master Biowissenschaften und habe als Projekt den Vergleich zweier urbaner Kleingewässer bezüglich Biodiversität. Arbeite für die Charakterisierung des Litorals auch mit den Ellenberg-Zeigerwerten. Da das Projekt recht kurz ist und die Arbeitsgruppe sich auf aquatische Wirbellose fokussiert, werde ich nicht so tief ins Detail gehen können. Aber interessant zu sehen, was mit den Werten noch gemacht werden kann, wenn man mehr Zeit hat (Thema: Gewichtung durch Verknüpfung mit Individuenzahl und Fläche, die von denen abgedeckt wird).
Was auch noch eine Grenze sein kann, ist, dass sie in urbanen Regionen auch keinen Möglichkeit bieten zwischen "natürlich vorkommend" und "angepflanzt/menschlich eingeschleppt" zu differenzieren. Auch wenn das kein großer Kritikpunkt der Methode selbst ist.
Danke für die Bonus-Erklärung ^^ Schade, dass das in der Biologie bei uns zumindest nahezu nicht beigebracht wird und man solche Dinge sich selbst beibringen oder sie überhaupt finden muss.
Vielen Dank, wirklich gut erklärt!!
Sehr gerne! Dankeschön :)
Großartig! Danke! :) Jetzt kann ich auch die Uni Arbeit schreiben
Das freut mich :) Viel Erfolg!
richtig chillig
dankeeee, hilft uns sehr bei der Referatsvorbereitung !
Juhuu das ist ja supi! Viel Erfolg euch :)
Top erklärt!
Tolles Video, Danke! Wie macht man das, wenn man mehrere Teilflächen hat in einem Gebiet entlang eines Transektes. Berechnet man die dann zusammen oder einzeln und vergleicht dann? Teilweise ist jedoch keine Krautschicht vorhanden und manche Pflanzen Doppeln sich....
Die selbe Frage stelle ich mir auch! Wäre schön, wenn jemand weiterhelfen könnte :)
Danke danke danke!
Gerne, gerne, gerne!
Hallo Linda, vielen Dank für das tolle Video, es hilft mir bei der Auswertung der Daten für meine BA sehr weiter. Wie geht man vor, wenn man außer der Krautschicht noch eine Strauchschicht hat? Macht es Sinn, die bei der Berechnung der gewichteten Zeigerwerten miteinzubeziehen oder geht das nicht, weil die Deckungsgrade sich auf "andere" 100% beziehen (wenn du verstehst, was ich meine)?
Dankeschön, sehr gut dargestellt und erklärt. Kennst du dich auch mit Pfanzensoziologie aus bzw. dem Herleiten von Pflanzengesellschaften aus Vegetationstabellen (z. B nach Dierschke 1994)? Dazu wäre ein Video wirklich hilfreich!
Danke dir! In der Tat habe ich eine pflanzensoziologische Zusatzausbildung absolviert und werde entsprechend Videos dazu produzieren. Allerdings ist meine Zeitplanung für 2022 bereits sehr voll. Wann genau etwas dazu erscheint, kann ich nicht genau sagen, aber es wird etwas kommen :)
Liebe Grüße
@ Danke für die Antwort, das würde mich sehr freuen! Wo genau kann man so eine Fortbildung machen? Ich habe auch M. Sc. Landschaftökologie studiert, allerdings kam Pflanzensoziologie leider immer etwas kurz dran.
So ist es leider in den Unis. Ich habe die Kurse der Akademie für angewandte Vegetationskunde in Witten bei Christoph Vahle besucht. Wir hatten Teilnehmer aus ganz Deutschland dort und diese Ausbildung hat mich maßgeblich geprägt, ich kann sie nur empfehlen!
@ Klingt sehr interessant danke, da werde ich mich einmal umschauen. Und so gut wie deine Videos alle erklärt sind solltest du vllt. auch bald auch Fortbildungen leiten oder an einer Uni lehren ;)
Vielen Dank für dieses und die anderen Videos auf dem Kanal.
Die Gräserkunde hat mir im Sommer beim Kartieren auch schon gute Dienste erwiesen.
Kann man die Masterarbeit irgendwo online finden?
Das freut mich sehr!
Tatsächlich gibt es einen ResearchGate Account, auf welchem du meine Arbeit anfragen kannst. Ich kann dann bestätigen und sie dir zukommen lassen. Müsstest du über diesen Link finden: www.researchgate.net/publication/347935118_Plant_sociological_comparison_of_selected_grassland_communities_of_Calthion_in_Westphalia_based_on_current_and_historical_vegetation_surveys
Schreib mir ansonsten eine Mail über die auf YT angegebene Mailadresse und ich sende sie dir dort.
Viele Grüße 🌱
@ Done!
Vielen Dank
Vielen Dank für dieses Video, ich hoffe du hast es noch nicht erklärt, aber was muss ich tun wenn die Art ein starker Wechselzeiger ist also bei der Feuchtezahl: 4- steht, wie zum Beispiel bei der Preiselbeere. Mit welcher Zahl multipliziere ich dann das Deckungsprozent. Wäre super lieb, wenn du antworten könntest komme nicht weiter 😔 bin wahrscheinlich zu doof 😂
Hey,
danke für deine Nachricht. Ich versuche gern, dir auf die Sprünge zu helfen. Erstmal ist mir aufgefallen, dass ich noch keine Gliederung der Kapitel unten in der Zeitleiste eingefügt hatte. Das habe ich nun nachgeholt, sodass du besser zu den Kapiteln springen kannst. Die Themen 'zusätzliche Kürzel' und 'Berechnung' sollten hilfreich sein. Neben dem Zeichen für Wechselfeuchte gibt es noch weitere, diese lässt man bei der Berechnung erstmal raus. Ab 17:27 gibt es eine Schritt-fürSchritt-Anleitung. Für nur eine Art ist der Vorgang schwer zu erklären. Prinzipiell rechnest du die Feuchtezahl 4 der Preiselbeere mal deren Deckungsprozente (sagen wir mal 100 %). Das machst du auch für alle anderen Arten, für die es einen Feuchte-Zeigerwert gibt. Die Ergebnisse dessen addierst du dann für alle Arten und hast nun den Faktor A (hier also 4*100 = 400 = A). Nun addierst du nur die Deckungsprozente der Arten, für die es eine Angabe des Feuchtezeigerwertes gab (manche haben keine), dann hast du Faktor B (im Beispiel haben wir nur eine Art mit 100 Prozent, B=100). Du musst nun nurnoch A durch B rechnen, dann hast du den gewichteten, gemittelten Zeigerwert. In unserem Beispiel ist es - wenig überraschend, denn wir hatten nur eine Art mit dem Zeigerwert 4 - dann 400/100= 4.
So gehts du nun auch für alle weiteren Zeigerwerte vor.
Ich hoffe, das war hilfreich, ansonsten frag gern nochmal nach.
Viele Grüße, Linda 🌱
@ mega lieb vielen Dank 🙏 und sehr hilfreich 😇
Super Video! :)
Vielen Dank :) !
Hi, wo findet der ungewichteten Zeigerwert Verwendung? und hast du in deiner Masterarbeit auch mit Zeigerwertspektren gearbeitet und könntest dazu tipps geben? :)
Hallihallo,
die ungewichteten Zeigerwerte können eigentlich genauso verwendet werden, wie die gewichteten, sind allerdings - wie im Video angedeutet - nicht empfehlenswerter, da sie das Ergebnis verzerren können. 20 Arten haben den Zeigerwert 5, eine seltene Art den Wert 9..gewichtet fällt dieser "Ausreißer" weniger ins Gewicht als bei der gleichgestellten Betrachtung aller Arten. Für ungewichtete Werte musst du auch keine Deckungen schätzen, sondern es reicht eine bloße Auflistung. Andersrum kannst, wenn du z.B. nur eine alte Artenliste ohne Schätzung hast, nur (aber immerhin) die ungewichteten Werte berechnen. Nämlich einfach Summe aller Zeigerwerte bilden und durch Anzahl der vorkommenden Arten teilen.
Mit Spektren habe ich glaube ich noch nicht gearbeitet.
Ich hoffe, ich konnte trotzdem helfen, ansonsten melde dich gerne erneut.
Viele Grüße, Linda :)
@ Hallo Linda :) vielen Dank für die ausführliche und schnelle Antwort! Sie ist sehr hilfreich :)
LG, Anna :)