Auf der Straße - von Heinrich Federer
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- เผยแพร่เมื่อ 6 พ.ค. 2024
- Heinrich Federer: Auf der Straße
Ich möchte ruhen auf stillen Matten
In eines blühenden Birnbaums Schatten
Und durch die Blätterritzen nach blauen
Verlockenden Stücklein Himmels schauen:
Ich fühlte mich ledig aller Beschwerde
Bei so viel Himmel nach so viel Erde.
Ich vergäße die Füße, so müde vom Gehen,
An der Sonne das heiße, geduldige Stehen,
Der Straße Getös und Staubverschlucken,
Vor Herrenschritten das tiefe Ducken,
Das Rasten und Eilen mit flüchtigen Zelten
Auf dieser holprigsten der Welten.
Ein Stündchen läg' ich auf dem Rücken,
Mich würden Himmel und Erde nicht drücken:
Die Erde nicht, weil mit den klotzigen Schuhen
Sie mich ein Weilchen ließe ruhen,
Der Himmel nicht, weil mit Fried' und Vertrauen
Er sich nun einmal ließe schauen.
Er schiene an Höhe nicht unvergleichbar,
Nein, über den Blättern von Hand erreichbar,
Und nicht unendlich, nein, quer und mitten
Von tausend Blättern und Zweiglein geschnitten,
Ein Stücklein hier und dort ein kleines
Und unter den vielen gewiss auch meines.
Von all dem ruhigen Schauen getröstet,
Wie einer, dem ihr die Bande löstet,
Erhöbe ich mich, und aus dem Schatten
Des Birnlaubes ohne Ermatten
Wandert' ich fürbass Meile um Meile
Des Lebens unendliche Straßenzeile.
Illustration: Johann Grün
Heinrich Federer kam am 6. Oktober 1866 in Brienz (im Schweizer Kanton Bern) als Sohn eines Holzschnitzers und Lehrers zur Welt. Er war Schriftsteller und katholischer Priester und starb am 29. April 1928 in Zürich.
#Schweiz #Lyrik #Gedicht
Oft liegt das Glück, die Ruhe, so nahe am Wegesrand...
Weg wom Straßengewimmel, weg vom Alltagsgetöse unter eines Baumes Refugium...
Danke für die Zeilen!
Wie schön ausgedrückt! 🙂 Vielen lieben Dank!
Oh, Dein Vortrag ist wieder wunderbar. Ein schönes Gedicht und ein herrliches Bild dazu. Vielen, vielen Dank und herzliche Grüße!
Vielen herzlichen Dank! 🙂
Super 😊
Vielen herzlichen Dank! 🙂