Schönes Video, tolle Themen...! - "Mein Charakter ist nun mal so..." ist doch ein armes Scheinargument, denn der Spieler hat seinen Charakter doch geformt. Und das Argument kommt stets, wenn der Spieler entscheidet, dass der Charakter irgendwas macht, was alle abfuckt. Ja, dann hätte der Spieler eben den Charakter anders formen müssen. Oder das vorher kommunizieren und checken müssen, ob das den Konsenz trifft. Jeder Spieler hat die Pflicht seinen Charakter so zu gestalten, dass seine Mitspieler mit ihm zusammen Spaß haben können. - Spielleiter, die einen Plot unabänderbar vorplanen und Amok laufen, wenn die Charaktere andere Wege gehen, sollten lieber ihre Geschichten Bücher schreiben. Jeder Plan scheitert bei der ersten "Feinberührung". Auch der des Spielleiters. Rollenspiel ist keine Einschienenbahn. - Nur des Geldes wegen und wegen des Geldes rücksichtslos mit allen Mitteln - klar kann man das machen. Aber dann würde ich als Spielleiter genau das auch bei den Gegnern einsetzen. Dann spielt man halt mal "the good, the bad & the ugly" Rollenspiel. Ich glaube nicht, dass die Spieler damit lange glücklich werden. Denn konsequent rücksichtlos gespielte Antagonisten machen keinen Spaß. - Planungsparalyse (Stoy geht nicht weiter, weil die Gruppe endlos um den perfekten Plan debattiert) - Das hat nix mit der taktischen Absprache in D&D Kämpfen zu tun, sondern eher mit Shadowrun - der Auftrag ist eingeholt, man hat alle möglichen Infos und dann wird endlos diskutiert, wie man vorgeht, damit man am Ende keinen fiesen Twist erlebt und ganz am Schluß noch vom Auftraggeber betrogen wird. So etwas hat zwei mögliche Ursachen: Einige am Tisch haben wirklich Spaß an sowas. Oder: Einige in der Gruppe haben mit Spielleitern so schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie paranoid gemacht wurden. Abhilfe: Klar machen, dass es keinen perfekten Plan gibt und sich jeder Plan beim ersten Feindkontakt in Rauch auflöst und vor allem, dass der Spielleiter am Tisch eben nicht in die "Bestrafer" Kategorie gehört. - Ungleichbehandlung der Hintergrundstories, weil entweder der eine Spieler beim Spielleiter beliebter ist oder weil die eine Story eben besser in das Kampagnenkonzept passt als die andere? Naja, im ersten Fall (wahrnehmbar, wenn sich das wiederholt) ist es arschig, und dann muss man schauen, wie sehr einen das stört. Im zweiten Fall: That's life and life is a bitch. Lade den DM das nächste mal zur Pizza ein und bequatsch mit ihm ein Konzept dass ihm wirklich gut passt. Hat der andere bestimmt auch gemacht... - Metagaming: Wenn Du total immersives Method Acting Rollenspiel betreiben willst, such Dir Leute, die das auch wollen und such Dir ein Regelwerk, was das unterstützt und nicht behindert. D&D ist nun mal voller Meta-Gaming Daten und dann ist es klar, das man schnell ins Reden über genau diese Daten am Spieltisch reinrutscht. Vor allem macht genau das eine Menge von Leuten wirklich auch Spaß. Es gibt Systeme, die für Method Acting einfach besser geeignet sind. Die sind meistens regelärmer. - Klassenclowns am Spieltisch: Wenn die einen Bier & Brezel Rollenspiel machen wollen, mit flachen Witzen und blöden Sprüchen, wollen die damit vielleicht Stress loswerden und so ihren Unterhaltungswert generieren. Ist nicht verwerflich. Nur sollte das mit Leuten gemacht werden, für die das okay ist. Gleiches gilt für wildes Taktikspiel oder eben voll immersives Method Acting... Auch hier wieder: Such Dir Leute, die die selbe Art von Rollenspiel machen wollen wie Du. Und rede mit den Leuten, dass Dich das stört und dir den Unterhaltungswert am Spieltisch kaputt macht. Sucht einen Kompromiss oder geht getrennte Wege. - Spotlight Klauen: Das ist nur arschig und demjenigen sollte klar gesagt werden: Du hattest Dein Spotlight in der Szene und in dieser Szene hat jetzt ein anderer Spieler sein Rampenlicht und kann sich "produzieren". Wenn derjenige das nicht kapiert: Rausschmeissen. Gleiches gilt übrigens auch für Alphaspieler, die den großen Taktiker machen und im Kampf alle Charaktere koordiniert steuern wollen und den Mitspielern damit eigentlich aufdiktieren wollen, wie deren Charaktere sich zu verhalten haben. Auch da: klarmachen, dass das nicht geht und wenn derjenige es nicht lassen kann: Dort hat der Maurer das Loch in der Wand gelassen... Es gibt eine gute Regel. Wenn alle (Spielleiter inklusive) am Tisch diese befolgen, hat man alle diese Probleme nicht. Wil Wheaton's Law: Don't be a dick!
"Das ist, was mein Charakter machen würde" hat glaube ich auch viel mit Erwartungshaltungen zu tun. Wenn dein Charakter unbedingt was machen will, was aber den Rest der Gruppe und die SL komplett abfuckt, dann ist es entweder der falsche Charakter für die Runde oder die falsche Runde für den Charater. Das kann in der Kommunikation am Spieler liegen, der einen Chrakter gebaut hat, der nicht ins Setting passt (wenn ihr einen Heist spielt und dein rechtschaffend-guter Kleriker nur beleidigt in der Taverne sitzt, weil er bei sowas nie mitmachen würde, dann hast du vielleicht den falschen Charakter ausgewählt) oft hat in meinen Augen aber auch die Spielleitung eine gewisse Mitverantwortung, wenn sie für einen Charakter grünes Licht gibt, der gar nicht in die geplante story passt. Ich muss gstehen, auch wenn der Spieler aus der Avernus Kampagne anstrengend klingt, ich wäre auch genervt, wenn die SL meine Heimatstadt einstampft und mir dann nicht die Möglichkeit gibt, etwas dagegen zu tun sondern verlangt, dass ich erst mal in Baldurs Gate einen lokalen Gammelkult aushebe... Oft kann man sowas lösen, indem man dem Charakter eine schöne IT Begründung gibt, warum er jetzt nicht so hadelt, wie er es eigentlich würde. Das verlangt ein bisschen Arbeit von der SL und vom Spieler ein gewisses Entegenkommen. Und dann gibt es naürlich noch Arschlöcher. Die benutzen "das würde mein Charakter machen" um ihr Arschlochverhalten zu rechtfertigen. Die darf man in meinen Augen gerne einfach outcallen.
Um der Avernus-Geschichte noch etwas Kontext zu geben: Wir waren alle Mitglieder der Flammenden Faust 😅 Es ist also durchaus legitim, dass wir nach unserer Ankunft in Baldurs Gate als niedrige Ränge (weil niedriges Level) erstmal den Auftrag bekommen für Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu sorgen, bevor wir uns dem Elturel-Problem widmen können bzw bevor es überhaupt Sinn ergibt dorthin zu gehen. Irgendwo muss man auch ansetzen mit Ermittlungen was eigentlich dahinter steckt und wenn ein Tiamat-Kult sein Unwesen treibt... Wer weiß 🤷🏻♀️ Man geht bei Curse of Strahd ja auch nicht straight nach Castle Ravenloft, weil man einfach weiß dass man keine Chance hätte das zu überleben 😅 Der Spieler hat sich aber dermaßen reingesteigert, sich stur gegenüber Vorgesetzten verhalten und die Mission schlicht abgelehnt. Deshalb war die Kampagne dann halt auch nach zwei Sessions zerschlagen, was mir wirklich in 10 Jahren DnD/PnP Erfahrung zum Glück das erste und einzige mal untergekommen ist 🥲
Meiner Erfahrung nach kommen die spieler/inen bei denen es sehr um geld und loot geht aus dem gaming kommen. Mit spielern/in die nichts mit gaming zutun haben hatte ich diese "probleme" nicht.
Das ist ja auch kein Video, wo Regeln erklärt werden oder so. Habe fast die Vermutung, wenn du hier solche Beschwerden abgibst, kannst du reichlich von diesem Video lernen, geht ja schließlich um soziale Interaktion und Kommunikation 😘
"Man sollte Dinge nicht verbrennen, die noch nen Herzschlag haben." Lass ich mir tätowieren
Spannender Podcast macht Lust auf mehr. So rpgs horror stories sind ja schon ein guilty pleasure, bisschen wie reality tv :D
Sarmuhl der Aschene ❤
Schönes Video, tolle Themen...!
- "Mein Charakter ist nun mal so..." ist doch ein armes Scheinargument, denn der Spieler hat seinen Charakter doch geformt. Und das Argument kommt stets, wenn der Spieler entscheidet, dass der Charakter irgendwas macht, was alle abfuckt. Ja, dann hätte der Spieler eben den Charakter anders formen müssen. Oder das vorher kommunizieren und checken müssen, ob das den Konsenz trifft. Jeder Spieler hat die Pflicht seinen Charakter so zu gestalten, dass seine Mitspieler mit ihm zusammen Spaß haben können.
- Spielleiter, die einen Plot unabänderbar vorplanen und Amok laufen, wenn die Charaktere andere Wege gehen, sollten lieber ihre Geschichten Bücher schreiben. Jeder Plan scheitert bei der ersten "Feinberührung". Auch der des Spielleiters. Rollenspiel ist keine Einschienenbahn.
- Nur des Geldes wegen und wegen des Geldes rücksichtslos mit allen Mitteln - klar kann man das machen. Aber dann würde ich als Spielleiter genau das auch bei den Gegnern einsetzen. Dann spielt man halt mal "the good, the bad & the ugly" Rollenspiel. Ich glaube nicht, dass die Spieler damit lange glücklich werden. Denn konsequent rücksichtlos gespielte Antagonisten machen keinen Spaß.
- Planungsparalyse (Stoy geht nicht weiter, weil die Gruppe endlos um den perfekten Plan debattiert) - Das hat nix mit der taktischen Absprache in D&D Kämpfen zu tun, sondern eher mit Shadowrun - der Auftrag ist eingeholt, man hat alle möglichen Infos und dann wird endlos diskutiert, wie man vorgeht, damit man am Ende keinen fiesen Twist erlebt und ganz am Schluß noch vom Auftraggeber betrogen wird.
So etwas hat zwei mögliche Ursachen: Einige am Tisch haben wirklich Spaß an sowas. Oder: Einige in der Gruppe haben mit Spielleitern so schlechte Erfahrungen gemacht, dass sie paranoid gemacht wurden. Abhilfe: Klar machen, dass es keinen perfekten Plan gibt und sich jeder Plan beim ersten Feindkontakt in Rauch auflöst und vor allem, dass der Spielleiter am Tisch eben nicht in die "Bestrafer" Kategorie gehört.
- Ungleichbehandlung der Hintergrundstories, weil entweder der eine Spieler beim Spielleiter beliebter ist oder weil die eine Story eben besser in das Kampagnenkonzept passt als die andere? Naja, im ersten Fall (wahrnehmbar, wenn sich das wiederholt) ist es arschig, und dann muss man schauen, wie sehr einen das stört. Im zweiten Fall: That's life and life is a bitch. Lade den DM das nächste mal zur Pizza ein und bequatsch mit ihm ein Konzept dass ihm wirklich gut passt. Hat der andere bestimmt auch gemacht...
- Metagaming: Wenn Du total immersives Method Acting Rollenspiel betreiben willst, such Dir Leute, die das auch wollen und such Dir ein Regelwerk, was das unterstützt und nicht behindert. D&D ist nun mal voller Meta-Gaming Daten und dann ist es klar, das man schnell ins Reden über genau diese Daten am Spieltisch reinrutscht. Vor allem macht genau das eine Menge von Leuten wirklich auch Spaß. Es gibt Systeme, die für Method Acting einfach besser geeignet sind. Die sind meistens regelärmer.
- Klassenclowns am Spieltisch: Wenn die einen Bier & Brezel Rollenspiel machen wollen, mit flachen Witzen und blöden Sprüchen, wollen die damit vielleicht Stress loswerden und so ihren Unterhaltungswert generieren. Ist nicht verwerflich. Nur sollte das mit Leuten gemacht werden, für die das okay ist. Gleiches gilt für wildes Taktikspiel oder eben voll immersives Method Acting... Auch hier wieder: Such Dir Leute, die die selbe Art von Rollenspiel machen wollen wie Du. Und rede mit den Leuten, dass Dich das stört und dir den Unterhaltungswert am Spieltisch kaputt macht. Sucht einen Kompromiss oder geht getrennte Wege.
- Spotlight Klauen: Das ist nur arschig und demjenigen sollte klar gesagt werden: Du hattest Dein Spotlight in der Szene und in dieser Szene hat jetzt ein anderer Spieler sein Rampenlicht und kann sich "produzieren". Wenn derjenige das nicht kapiert: Rausschmeissen. Gleiches gilt übrigens auch für Alphaspieler, die den großen Taktiker machen und im Kampf alle Charaktere koordiniert steuern wollen und den Mitspielern damit eigentlich aufdiktieren wollen, wie deren Charaktere sich zu verhalten haben. Auch da: klarmachen, dass das nicht geht und wenn derjenige es nicht lassen kann: Dort hat der Maurer das Loch in der Wand gelassen...
Es gibt eine gute Regel. Wenn alle (Spielleiter inklusive) am Tisch diese befolgen, hat man alle diese Probleme nicht.
Wil Wheaton's Law: Don't be a dick!
"Das ist, was mein Charakter machen würde" hat glaube ich auch viel mit Erwartungshaltungen zu tun. Wenn dein Charakter unbedingt was machen will, was aber den Rest der Gruppe und die SL komplett abfuckt, dann ist es entweder der falsche Charakter für die Runde oder die falsche Runde für den Charater.
Das kann in der Kommunikation am Spieler liegen, der einen Chrakter gebaut hat, der nicht ins Setting passt (wenn ihr einen Heist spielt und dein rechtschaffend-guter Kleriker nur beleidigt in der Taverne sitzt, weil er bei sowas nie mitmachen würde, dann hast du vielleicht den falschen Charakter ausgewählt) oft hat in meinen Augen aber auch die Spielleitung eine gewisse Mitverantwortung, wenn sie für einen Charakter grünes Licht gibt, der gar nicht in die geplante story passt.
Ich muss gstehen, auch wenn der Spieler aus der Avernus Kampagne anstrengend klingt, ich wäre auch genervt, wenn die SL meine Heimatstadt einstampft und mir dann nicht die Möglichkeit gibt, etwas dagegen zu tun sondern verlangt, dass ich erst mal in Baldurs Gate einen lokalen Gammelkult aushebe... Oft kann man sowas lösen, indem man dem Charakter eine schöne IT Begründung gibt, warum er jetzt nicht so hadelt, wie er es eigentlich würde. Das verlangt ein bisschen Arbeit von der SL und vom Spieler ein gewisses Entegenkommen.
Und dann gibt es naürlich noch Arschlöcher. Die benutzen "das würde mein Charakter machen" um ihr Arschlochverhalten zu rechtfertigen. Die darf man in meinen Augen gerne einfach outcallen.
Um der Avernus-Geschichte noch etwas Kontext zu geben: Wir waren alle Mitglieder der Flammenden Faust 😅 Es ist also durchaus legitim, dass wir nach unserer Ankunft in Baldurs Gate als niedrige Ränge (weil niedriges Level) erstmal den Auftrag bekommen für Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu sorgen, bevor wir uns dem Elturel-Problem widmen können bzw bevor es überhaupt Sinn ergibt dorthin zu gehen. Irgendwo muss man auch ansetzen mit Ermittlungen was eigentlich dahinter steckt und wenn ein Tiamat-Kult sein Unwesen treibt... Wer weiß 🤷🏻♀️
Man geht bei Curse of Strahd ja auch nicht straight nach Castle Ravenloft, weil man einfach weiß dass man keine Chance hätte das zu überleben 😅
Der Spieler hat sich aber dermaßen reingesteigert, sich stur gegenüber Vorgesetzten verhalten und die Mission schlicht abgelehnt. Deshalb war die Kampagne dann halt auch nach zwei Sessions zerschlagen, was mir wirklich in 10 Jahren DnD/PnP Erfahrung zum Glück das erste und einzige mal untergekommen ist 🥲
Meiner Erfahrung nach kommen die spieler/inen bei denen es sehr um geld und loot geht aus dem gaming kommen. Mit spielern/in die nichts mit gaming zutun haben hatte ich diese "probleme" nicht.
Ihr seid nett und lustig. Aber es geht schon drunter und drüber. So richtig hilfreich ist es deshalb nicht. Aber kurzweilig.
Wir sind natürlich dankbar für konstruktive Kritik und Feedback! Was könnten wir deiner Meinung nach anders machen? :)
- Linus
Das ist ja auch kein Video, wo Regeln erklärt werden oder so. Habe fast die Vermutung, wenn du hier solche Beschwerden abgibst, kannst du reichlich von diesem Video lernen, geht ja schließlich um soziale Interaktion und Kommunikation 😘