Tillykapelle - Altötting - ein Sarg mit Fenster

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  • เผยแพร่เมื่อ 17 ต.ค. 2024
  • Johann T’Serclaes von Tilly war im Dreißigjährigen Krieg Feldherr des katholischen Kaisers und Gegenspieler des Schwedenkönigs Gustav Adolf II. Er galt als echter Haudegen. Im kollektiven Gedächtnis blieb bis heute die so genannte „Magdeburger Hochzeit“ im Jahr 1631. Nach der Eroberung der mitteldeutschen Stadt durch Tillys Truppen, zogen die Landsknechte durch die Stadtviertel und brandschatzten die Häuser. Am Schluss stand die gesamte Stadt in Flammen und brannte bis auf die Grundmauern ab. Von den einst 35.000 Einwohnern überlebten das Inferno gerade einmal 449 Personen. Die Geschehnisse trugen entscheidend dazu bei, dass die Gewalt im weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges eskalierte.
    Als Tilly ein Jahr nach Magdeburg versuchte, die schwedischen Truppen bei Rain am Lech aufzuhalten, wurde er von einer Kugel lebensgefährlich verletzt. Er starb kurze Zeit später in Ingolstadt an den Folgen einer Knochenhautentzündung. Tillys Wunsch, in Altötting begraben zu werden, konnte zunächst nicht in Erfüllung gehen. 1652 - zwanzig Jahre nach seinem Tod - erwarb die Familie die ehemalige Peterskapelle von St. Philipp und Jakobus. Dorthin wurden die sterblichen Überreste überführt und in einem Sarg mit Sichtfenster bestattet. Ob das Fenster dazu vorgesehen war, damit der Feldherr rausschauen konnte oder ob die Hinterbliebenen reinschauen wollten, um sich zu vergewissern, ob die Gebeine noch vorhanden sind - wer weiß? Das Herz des Feldherrn hat man auf jeden Fall in der Gnadenkapelle beerdigt.
    Die Tillykapelle wurde 1425 als Peterskapelle an der Stelle der ursprünglichen Hofkapelle der Agilolfinger aus dem 8. Jahrhundert errichtet. Der Hochaltar zeigt den Feldherrn in kniender Pose vor dem Kreuz. Ein weiteres Gemälde an der linken Seite der Kapelle zeigt Tilly mit Harnisch und Feldherrnstab. An der Empore erinnert eine Feldstandarte mit der Madonna im Strahlenkranz an den Dreißigjährigen Krieg.

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