@@MichaelZerjadtke im Ernst ich geniesse das sehr. Wollte eig. alte Geschichte und klassische Philologie studieren, aber mein aktueller Arbeitgeber hatte mich kurz zuvor kennen gelernt und mit Geld bestochen (eingestellt). Nun kann ich mich da nur freizeitmässig bilden. Auch Prof. Jenks (Erlangen) hat es mir angetan, auch wenn er ja das europ. Mittelalter im Fokus hat.
Wieder ein cooles Video. Die Integration der Google-Earth-Ansichten ist sehr hilfreich. P.S. ich hatte mir wegen der langen Abwesenheit von TH-cam schon Sorgen gemacht ;-)
Hallo Michael, super video, vielen dank für deine arbeit. Ich hätte einen vorschlag für dich. Könntest du dir vorstellen, wenn es dein zeitplan natürlich zulässt ein kleines format zu starten wo du explizit auf eine person oder ein bauwerk eingehst, die/das sehr bekannt ist. So sachen wie die akropolis oder julius caesar usw. So maximal ne viertelstunde einfach mal die knallharten fakten auf den tisch werfen. 😂 Was meinst du dazu? Beste Grüße aus Tirol 🤙
Mal generell zum Thema Quellenkritik: Woher weiss man eigentlich wann ein antiker Autor etwas wie gemeint hat? Gerade diese sarkastischen Untertöne die manchmal mitschwingen oder wenn Sie sagen "das hat er wohl geschrieben um den und den nicht so schlecht dastehen zu lassen" etc. Mir fällt es mitunter sehr schwer solche Rhetorik der Aufklärung zu deuten, wie können wir da bei antiken Texten mit ihrem noch viel ferneren gesellschaftlichen Kontext so sicher sein? LG
Sicher können wir natürlich nie sein. Es gibt da aber mehrere Faktoren. Zum einen kann man Quellen vergleichen, sowohl versch. Quellen zu dem selben Ereignisse, aber auch zu vergleichbaren Ereignissen. Dann gibt es wiederum archäologische Funde bzw. auch Quellen die gerade bei Zahlen Hintergrundinformationen geben über Möglichkeiten der damaligen Zeit. Zuletzt gibt es bei dem Beispiel was Sie genannt haben auch eben eine wirklich lange Tradition das Quellen eben immer auch in einem "sozialen" Kontext geschrieben werden, gerade auch in der Antike gibt es ja lokale oder auch tradierte Größen die ein Autor beachten musste oder beachtet hat. Es gibt auch oftmals Topoi bei Personen (und anderem), also das eine Person weniger 'historisch' sondern 'sinnbildlich' für etwas steht. Das Beispiel wäre z.B. Kyros II. der oftmals in Fürstenspiegeln sehr positiv gezeigt wird, obwohl wir wissen das die Autoren a.: kaum Zugang zu Quellen über ihn gehabt haben werden, bzw. sie selbst Dinge die wir heute aus z.B. persischen Quellen über Kyros II. kennen weder beachten oder sogar dem widersprechen. Dazu kommt das viele Quellen sich dann an anderen orientieren, es bei Topoi also oft um einen "Trend" geht in den man sich einordnet literarisch, nicht darum als "Quelle" historisch etwas zu berichten. So ist ein "Fürstenspiegel" eine eigene Gattung geworden in dem immer wieder das "Sinnbild" oder der Topoi des Kyros II. als vorzeige König (mit teilweise wechselnden je nach vom Autor erwünschten 'positiven' Eigenschaften) immer wieder aufscheint. Durch so etwas kann man dann sehr gut von der 'historischen' Aussage abstrahieren. Ich hoffe meine Erklärung war hilfreich und auch nicht all zu falsch, ich bin auch nur (noch) Geschichtsstudent. (man möge mich also gerne verbessern)
Das ist eine sehr komplizierte Frage. Alle wichtigen Quellen sind schon hundertfach auf unterschiedlichste Punkte hin untersucht und mit anderen Quellen und Informationen abgeglichen. Manchmal wurden Geschehnisse Personen zugeschrieben, mit denen sie gar nichts zu tun hatten, wie man aus anderen Quellen weiß. Manchmal werden Personen Aktionen zugeschrieben, die in älteren Quellen, in denen dieselbe Sache beschrieben wird, nicht erwähnt sind, die also der spätere Autor ergänzt hat. In solchen Fällen kann man von Erfindungen ausgehen. Dann gibt es Autoren, die sehr parteiisch sind und einer Seite oder einer Person alle möglichen Probleme und Fehlentscheidungen anlastet, obwohl es wahrscheinlicher ist, dass die Sachlache anders war. Es könnte beispielsweise einem erfahrenen Feldherr ein Anfängerfehler zur Last gelegt werden, den er wahrscheinlich nie begangen hätte usw. Solche Aussagen zur Zuverlässigkeit der Texte sind nur zu 100% nachweisbar, sondern versuchen zu erklären. In vielen Fällen kommen mehrere Althistoriker zu demselben Ergebnis bei derselben Quellenstelle und dann kann man dazu sagen, dass in der Forschung gemeinhin angenommen wird, es verhalte sich mit einer Quelle so und so. Leider ist es keine genaue Wissenschaft, sondern ein Vorgehen, dass sehr viel Erfahrung bedarf und auch dann ist nichts sicher.
*Was für eine Wohltat, endlich mal wieder etwas Seriöses auf TH-cam gucken zu dürfen, vielen DANK dafür ;)*
Oh YEAH! Hatte schon Angst es käme womöglich nichtsmehr. Der Tag ist gerettet :D
Freut mich! Teil 2 kommt nächste Woche.
@@MichaelZerjadtke im Ernst ich geniesse das sehr. Wollte eig. alte Geschichte und klassische Philologie studieren, aber mein aktueller Arbeitgeber hatte mich kurz zuvor kennen gelernt und mit Geld bestochen (eingestellt).
Nun kann ich mich da nur freizeitmässig bilden. Auch Prof. Jenks (Erlangen) hat es mir angetan, auch wenn er ja das europ. Mittelalter im Fokus hat.
Da habe ich drauf gewartet. Bin gespannt
Wieder ein cooles Video. Die Integration der Google-Earth-Ansichten ist sehr hilfreich.
P.S. ich hatte mir wegen der langen Abwesenheit von TH-cam schon Sorgen gemacht ;-)
No regrets. Cool dass du wieder da bist. 👍
Uh, endlich wieder Nachschub für mein hobbyhistorik Studium auf der yt uni
Wenn Du alle Videos gesehen hast, stelle ich Dir gerne einen Studiennachweis aus :-D
Ich freue mich schon auf Teil 2.
Super! Gerne mehr :)
Hallo Michael, super video, vielen dank für deine arbeit. Ich hätte einen vorschlag für dich. Könntest du dir vorstellen, wenn es dein zeitplan natürlich zulässt ein kleines format zu starten wo du explizit auf eine person oder ein bauwerk eingehst, die/das sehr bekannt ist. So sachen wie die akropolis oder julius caesar usw.
So maximal ne viertelstunde einfach mal die knallharten fakten auf den tisch werfen. 😂
Was meinst du dazu? Beste Grüße aus Tirol 🤙
Das ist eine sehr interessante Idee. Man könnte kurz und knapp interessante Leute oder Begebenheiten vorstellen. Ich denke mal darüber nach!
Super Arbeit wie immer
"Herr General, es gommen Truppen !"
"Was für Truppen ?"
"Rächntruppen."
Sehr seriös
Guter Mann!
Mal generell zum Thema Quellenkritik: Woher weiss man eigentlich wann ein antiker Autor etwas wie gemeint hat? Gerade diese sarkastischen Untertöne die manchmal mitschwingen oder wenn Sie sagen "das hat er wohl geschrieben um den und den nicht so schlecht dastehen zu lassen" etc.
Mir fällt es mitunter sehr schwer solche Rhetorik der Aufklärung zu deuten, wie können wir da bei antiken Texten mit ihrem noch viel ferneren gesellschaftlichen Kontext so sicher sein?
LG
Sicher können wir natürlich nie sein.
Es gibt da aber mehrere Faktoren. Zum einen kann man Quellen vergleichen, sowohl versch. Quellen zu dem selben Ereignisse, aber auch zu vergleichbaren Ereignissen. Dann gibt es wiederum archäologische Funde bzw. auch Quellen die gerade bei Zahlen Hintergrundinformationen geben über Möglichkeiten der damaligen Zeit. Zuletzt gibt es bei dem Beispiel was Sie genannt haben auch eben eine wirklich lange Tradition das Quellen eben immer auch in einem "sozialen" Kontext geschrieben werden, gerade auch in der Antike gibt es ja lokale oder auch tradierte Größen die ein Autor beachten musste oder beachtet hat. Es gibt auch oftmals Topoi bei Personen (und anderem), also das eine Person weniger 'historisch' sondern 'sinnbildlich' für etwas steht. Das Beispiel wäre z.B. Kyros II. der oftmals in Fürstenspiegeln sehr positiv gezeigt wird, obwohl wir wissen das die Autoren a.: kaum Zugang zu Quellen über ihn gehabt haben werden, bzw. sie selbst Dinge die wir heute aus z.B. persischen Quellen über Kyros II. kennen weder beachten oder sogar dem widersprechen. Dazu kommt das viele Quellen sich dann an anderen orientieren, es bei Topoi also oft um einen "Trend" geht in den man sich einordnet literarisch, nicht darum als "Quelle" historisch etwas zu berichten. So ist ein "Fürstenspiegel" eine eigene Gattung geworden in dem immer wieder das "Sinnbild" oder der Topoi des Kyros II. als vorzeige König (mit teilweise wechselnden je nach vom Autor erwünschten 'positiven' Eigenschaften) immer wieder aufscheint. Durch so etwas kann man dann sehr gut von der 'historischen' Aussage abstrahieren.
Ich hoffe meine Erklärung war hilfreich und auch nicht all zu falsch, ich bin auch nur (noch) Geschichtsstudent. (man möge mich also gerne verbessern)
Eben, Hörensagen, nichts weiter. Sogar Geschehnisse aus kürzester Zeit werden manipuliert, umgedeutet, falsch kolportiert.
Das ist eine sehr komplizierte Frage. Alle wichtigen Quellen sind schon hundertfach auf unterschiedlichste Punkte hin untersucht und mit anderen Quellen und Informationen abgeglichen. Manchmal wurden Geschehnisse Personen zugeschrieben, mit denen sie gar nichts zu tun hatten, wie man aus anderen Quellen weiß. Manchmal werden Personen Aktionen zugeschrieben, die in älteren Quellen, in denen dieselbe Sache beschrieben wird, nicht erwähnt sind, die also der spätere Autor ergänzt hat. In solchen Fällen kann man von Erfindungen ausgehen. Dann gibt es Autoren, die sehr parteiisch sind und einer Seite oder einer Person alle möglichen Probleme und Fehlentscheidungen anlastet, obwohl es wahrscheinlicher ist, dass die Sachlache anders war. Es könnte beispielsweise einem erfahrenen Feldherr ein Anfängerfehler zur Last gelegt werden, den er wahrscheinlich nie begangen hätte usw.
Solche Aussagen zur Zuverlässigkeit der Texte sind nur zu 100% nachweisbar, sondern versuchen zu erklären. In vielen Fällen kommen mehrere Althistoriker zu demselben Ergebnis bei derselben Quellenstelle und dann kann man dazu sagen, dass in der Forschung gemeinhin angenommen wird, es verhalte sich mit einer Quelle so und so. Leider ist es keine genaue Wissenschaft, sondern ein Vorgehen, dass sehr viel Erfahrung bedarf und auch dann ist nichts sicher.
Gibt es überhaupt eine persische oder zumindest nicht griechische Quelle?
Zu den Schlachtabläufen gibt es keine erhaltenen persische Quellen.