Danke für eure wertvollen Kommentare zu diesem Video 😍. Wir freuen uns sehr darüber. Unsere Kapazitäten für die Bewirtschaftung der Kommentare aller Videos unseres Kanals sind zurzeit leider begrenzt. 😥 Zu diesem Video habt ihr euch bereits rege ausgetauscht, deshalb werden wir hier bis auf weiteres keine neuen Kommentare veröffentlichen. Wir freuen uns aber, wenn ihr weiter fleissig zu allen anderen Videos kommentiert. Wir danken für eurer Verständnis und freuen uns auf weitere rege Diskussionen. Herzlichst euer SRF Kultur Team
Ein sehr sympathischer, kluger Junge Mann! Die jungen Menschen sind viel weiter im Denken! Jedenfalls mehrere! 😊Er hat die Dummheit und Beschrankheit der Menschheit erkannt! Sehr gut! Weiter so! 🌈🌞
Schön, dass er mit der Kritik an der schwammigen und verschleiernden politischen Ausdrucksweise Ernst macht, und sich selbst mehrfach sehr unmissverständlich und direkt äußert.
Lieber SRF, ein kleiner Hinweis: Édouard Louis ist kein "Shootingstar". Diese Bezeichnung wird für Menschen verwendet, die etwa 4-12 Wochen berühmt und in allen Medien sind, wie zum Beispiel Schauspielerinnen und Schauspieler in angesagten Teenie-Filmen. Louis ist inzwischen seit Jahren bekannt, wird immer bekannter und immer einflussreicher, sodass die Bezeichnung "Shootingstar" nun wirklich nicht mehr zutrifft :) Edit: "Shootingstar" ist wortwörtlich die "Sternschnuppe", also etwas, das einmal kurz aufleuchtet und dann verglüht ist. Daher siehe oben zur Verwendung des Begriffs ;)
@@srfkultursternstunden Herzlichen Dank für die Rückmeldung :) der Begriff Shootingstar steht jetzt zwar nicht mehr am Anfang, dafür bezeichnen Sie ihn am Ende aber wieder so ;) Die Bedeutung von Louis in den aktuellen Debatten hat er aus meiner Sicht zudem nicht als Schriftsteller, wie Sie das suggerieren, sondern als linker Intellektueller, Soziologe und Philosoph. Sein politisches Wirken ist weitestgehend unabhängig von seinen Romanen, die aber durchaus auch wichtig sind. Richard David Precht würde man jetzt ja auch nicht als Schriftsteller bezeichnen :)
@@northwind1153 Da haben Sie wohl recht. Allerdings ist Louis 26 Jahre alt und hat sein erstes Buch 2014 veröffentlicht. Meinen Sie nicht, bei einem öffentlichen Intellektuellen müsste man die Zeiträume ein bisschen weiter auslegen?
@@srfkultursternstunden Betreiben Sie hier gerade etwas "ageism"? Jemand der 26 ist, ist noch zu jung, um als Intellektueller zu gelten? :) Ich meine das durchaus humorvoll und nicht so ernst. Ich tue mich generell sehr schwer damit, in Deutschland oder Frankreich echte Intellektuelle zu finden. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die echten Geistesgrößen, die noch öffentlich gedacht haben, haben sich scheinbar aus dem medialen Betrieb zurückgezogen und das Feld nun Leuten überlassen, die wenig Wissen und Erfahrung haben, dafür aber umso überzeugter sind, beides im Übermaß zu besitzen. Daher können sie auch mit den Verkürzungen sehr gut leben, die heute üblich geworden sind. Großes Kompliment übrigens für Ihr Sendeformat. Ich habe es erst diese Woche entdeckt, aber schon eine Reihe von Sendungen gesehen. Sie haben einen neuen Zuschauer gewonnen :) Zu Edouard Louis: als Person mag ich ihn. Umgänglich, charmant, eloquent. Aber seine Argumente scheinen mir wenig durchdacht und recht oberflächlich. Er wirkt eher wie ein Debattierer, der versucht, seine Position mit Hilfe rhetorischer Mittel als richtig durchzusetzen, denn als profunder Denker, der sich mit vielen Argumenten auseinandergesetzt hat. Aber das kann ja noch werden, denn er ist "erst" 26 :)
Gutes Interview . Er beschreibt m.E. die strukturelle Gewalt in den Schichten einer Gesellschaft eindrücklich . Und auch das Patriachat , das eine Rolle spielen dürfte und als Hebel für Macht dient unter dem Deckmantel einer Verantwortung .43:35 z. B.
Georg Schramm benutzt in seinem Programm folgendes Zitat: "die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht".
Schade das Georg Schramm kaum noch öffentlich auftritt, das Zitat stammt glaube ich aus seiner 'Occupy Frankfurt' Rede, sehr sehenswert! Und Danke an den SRF.
sexy Boy!! Warum lasst ihr nicht die französische Spur auch zu?? Er spricht ein so sauberes Französisch, dass er es verdient hätte, im Original gehört zu werden.
Ich finde es interessant zu sehen, wie er die Perspektive Bourdieus adaptiert und zu seiner Eigenen macht. Bourdieu ist übrigens auch ein Aufsteiger. Haben hier etwa Aspekte der Identitätsbildung und Anerkennung einen besonders starken Einfluss auf seine epistemologische Ausrichtung gehabt? Das soll kein Vorwurf sein. Wissenssoziologische Betrachtungen verweisen ja generell auf die soziale Bedingtheit unserer Standpunkte. Aber hier scheinen mir die Faktoren einer solchen Verstrickung irgendwie sehr naheliegend zu sein.
Vermutlich etwas spät und vermutlich auch bekannt, würde ich als Antwort auf diese Frage Bourdieus Abschlussvorlesung: Ein soziologischer Selbstversuch empfehlen. In der Bourdieu seinen Bildungsaufstieg und dessen Einfluss auf seine akademische Arbeit reflektiert. Das Buch gilt mit den Texten von Annie Ernaux als Gründungsdokument der sogenannten Autosoziobiographien und Autor*innen wie Louis, Didier Eribon etc. nehmen teilweise auch explizit Bezug auf diesen Text.
Interviewer: Frankreich hat statistisch gesehen die höchsten Sozialausgaben. Louis: (mit einzelner Anekdote konternd) das ist unwichtig und wahrscheinlich gelogen 😎
Der Einzelfall zeigt das Versagen dieses ganzen Systems. Er falsifiziert hier quasi die These, dass jeder Mensch in Frankreich ausreichend durch das Sozialsystem aufgefangen wird.
"Konservative Ideologie der Rechten, die besagt: Wer für Menschen kämpft, muss beweisen, dass diese es verdienen, dass sie gut und authentisch sind" sagt Louis. Von dieser Ideologie ist mit ehrlich gesagt noch nichts zu Ohren gekommen. Wo kann ich das nachlesen? Kann mir jemand ein paar Stichworte geben, der sich da auskennt?
Hey, ich bin keine Expertin und kann dir leider gerade auch keine passende Literatur nennen, aber ich habe das so verstanden (und halte es für sehr plausibel): Im rechten und auch mittig-konservativen Sprachgebrauch fällt immer wieder der Begriff der Integration. Menschen sind nur willkommen, wenn sie "sich integrieren". Stars aus dem Ausland sind sowieso immer willkommen, weil sie ein Talent haben. MigrantInnen, die die jewilige Landessprache perfekt sprechen und in der Schule Leistungen bringen, sind die "gelungenen" MigrantInnen. Ein gutes Beispiel ist auch ein derzeitiger Fall in Österreich: Ein Mädchen wurde in das Heimatland ihrer Eltern abgeschoben, "obwohl" sie in Österreich geboren ist", "obwohl" sie gut in der Schule war und viele FreundInnen hatte, die für sie gegen die Abschiebung demonstriert haben. Dieses "obwohl" hatte in den Medien einen riesen Stellenwert und man war empört, dass ein Mädchen wie sie abgeschoben wurde. Ich glaube, dass es Louis genau darum ging: Ein Mensch muss es sich (nach rechter und konservativer Ideologie) verdienen, er muss Leistung erbringen, er muss funktionieren, um ein Recht darauf zu haben, in einem Land bleiben zu dürfen.
ich kann zu dem Thema sehr "die Schutzbefohlenen" von Elfriede Jelinek empfehlen, ein Dramentext, der sich aber genau mit dieser Problematik auseinandersetzt, u.a. der Blitzeinbürgerung von Prominenten (in Österreich war das bsp. bei Anna Netrebko und Tatjana Borissowna Jumaschewa der Fall, die sehr schnell nach Antrag eine österreichische Staatsbürgerschaft bekommen haben)
Das ist mir alles, wenn es auf ein "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" hinausläuft, etwas zu simpel gestrickt. Da könnte man jetzt mit Kant (Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?) antworten, dann käme womöglich eine Prise individuelle Entscheidungsfähigkeit und Verantwortung mit ins Spiel.
Aufklärung beginnt mit Bildung und die ist ein Prozess, der den meisten Arbeiterkindern schon in der frühesten Kindheit versagt bleibt. Oft alkoholisierte, frustrierte und prügelnde Eltern , Vorurteile, die durch die gesamte Gesellschaft geschürt werden, Mobbing - Ausgrenzung - Hass nicht nur in der Schule - bis hinein in die Familie - dass sich die Eltern schämen für ihr eigenes Kind. Edouard Louis hat das am eigenen Leibe erlebt. sie haben sich für ihn geschämt - ihm sein Lieblingsspielzeug genommen und den Nachbarn verschenkt , um ihn abzuhärten - einen Mann aus ihm zu machen - wie krank kann man sein? --- Und nun seine Wehr dagegen ist um so heroischer, als er als zarter kleiner Junge sich erst in die Theatergruppe der Schule geflüchtet und dort Entspannung und Anerkennung gefunden hat - und später als er etwas älter war einen Fluchtversuch und dann einen Platz - weit weg von seiner Kleinstadt - in einer Kunst- und Theaterschule ganz offiziell für seine Begabung bekommen hat. Ich kann nur sein Buch : "das Ende von Eddie" empfehlen !!
Ich frage mich, wann die französischen Fluglotsen anfangen, ihre Streiks so durchzuführen, dass sie zwar zur Arbeit kommen, sich aber weigern, auf englisch zu funken
Er spielt sich in arroganter herablassenden Weise als Väterchen der Arbeiterschaft auf. Aber letztlich verachtet er nur deren Meinung und bemitleidet deren Lebensart. Er hat eigentlich keinen Respekt für diese Menschen.
Danke für eure wertvollen Kommentare zu diesem Video 😍. Wir freuen uns sehr darüber. Unsere Kapazitäten für die Bewirtschaftung der Kommentare aller Videos unseres Kanals sind zurzeit leider begrenzt. 😥 Zu diesem Video habt ihr euch bereits rege ausgetauscht, deshalb werden wir hier bis auf weiteres keine neuen Kommentare veröffentlichen. Wir freuen uns aber, wenn ihr weiter fleissig zu allen anderen Videos kommentiert. Wir danken für eurer Verständnis und freuen uns auf weitere rege Diskussionen. Herzlichst euer SRF Kultur Team
Ich liebe dieses "Sternstunde Philosophie" Format. Das ist öffentlich Rechtlich, wie es wünschenswert ist. Vielen DANK, dass es euch gibt!
Was ein angenehmer, scharfsinniger und kluger Mensch!! Tolles Interview!
Welcher Scharfsinn?
GrossartigesInterview. Grosser Mann, noch so jung und so viel Wissen. Danke fürs Hochladen.
Sehr gerne!
Tolles interview!
Édouard Louis ist einfach großartig!
Wow. Klar, verständlich und offen die Wahrheit gesprochen. Vielen Dank für dieses tolle Video.
Volltreffer in der heutigen Zeit. Sehr schön auf den Punkt gebracht, Perfekt.
Ich bin beeindruckt. Habe das Gespräch schon mehrfach angehört.
Solidarität mit den Gelbwesten!
Unglaublich tolles Interview liebe es
Ein sehr sympathischer, kluger Junge Mann! Die jungen Menschen sind viel weiter im Denken! Jedenfalls mehrere! 😊Er hat die Dummheit und Beschrankheit der Menschheit erkannt! Sehr gut! Weiter so! 🌈🌞
Vielen Dank! :)
Schön, dass er mit der Kritik an der schwammigen und verschleiernden politischen Ausdrucksweise Ernst macht, und sich selbst mehrfach sehr unmissverständlich und direkt äußert.
Tolle Frau, gute Argumente. Ich interessiere mich sehr für die Debatte, auch wenn mir manche Forderungen von People of Colour Unbehagen bereiten.
Super Toller Typ. Bin morgen auf der Lit cologne Lesung in Köln.
Lieber SRF,
ein kleiner Hinweis: Édouard Louis ist kein "Shootingstar". Diese Bezeichnung wird für Menschen verwendet, die etwa 4-12 Wochen berühmt und in allen Medien sind, wie zum Beispiel Schauspielerinnen und Schauspieler in angesagten Teenie-Filmen. Louis ist inzwischen seit Jahren bekannt, wird immer bekannter und immer einflussreicher, sodass die Bezeichnung "Shootingstar" nun wirklich nicht mehr zutrifft :)
Edit: "Shootingstar" ist wortwörtlich die "Sternschnuppe", also etwas, das einmal kurz aufleuchtet und dann verglüht ist. Daher siehe oben zur Verwendung des Begriffs ;)
Danke für den Hinweis. Der Begriff Shootingstar passt tatsächlich nicht zu Édouard Louis, wir haben das angepasst. Grüsse aus der Redaktion
@@srfkultursternstunden Herzlichen Dank für die Rückmeldung :) der Begriff Shootingstar steht jetzt zwar nicht mehr am Anfang, dafür bezeichnen Sie ihn am Ende aber wieder so ;) Die Bedeutung von Louis in den aktuellen Debatten hat er aus meiner Sicht zudem nicht als Schriftsteller, wie Sie das suggerieren, sondern als linker Intellektueller, Soziologe und Philosoph. Sein politisches Wirken ist weitestgehend unabhängig von seinen Romanen, die aber durchaus auch wichtig sind. Richard David Precht würde man jetzt ja auch nicht als Schriftsteller bezeichnen :)
@@northwind1153 Da haben Sie wohl recht. Allerdings ist Louis 26 Jahre alt und hat sein erstes Buch 2014 veröffentlicht. Meinen Sie nicht, bei einem öffentlichen Intellektuellen müsste man die Zeiträume ein bisschen weiter auslegen?
@@srfkultursternstunden Betreiben Sie hier gerade etwas "ageism"? Jemand der 26 ist, ist noch zu jung, um als Intellektueller zu gelten? :) Ich meine das durchaus humorvoll und nicht so ernst.
Ich tue mich generell sehr schwer damit, in Deutschland oder Frankreich echte Intellektuelle zu finden. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Die echten Geistesgrößen, die noch öffentlich gedacht haben, haben sich scheinbar aus dem medialen Betrieb zurückgezogen und das Feld nun Leuten überlassen, die wenig Wissen und Erfahrung haben, dafür aber umso überzeugter sind, beides im Übermaß zu besitzen. Daher können sie auch mit den Verkürzungen sehr gut leben, die heute üblich geworden sind. Großes Kompliment übrigens für Ihr Sendeformat. Ich habe es erst diese Woche entdeckt, aber schon eine Reihe von Sendungen gesehen. Sie haben einen neuen Zuschauer gewonnen :) Zu Edouard Louis: als Person mag ich ihn. Umgänglich, charmant, eloquent. Aber seine Argumente scheinen mir wenig durchdacht und recht oberflächlich. Er wirkt eher wie ein Debattierer, der versucht, seine Position mit Hilfe rhetorischer Mittel als richtig durchzusetzen, denn als profunder Denker, der sich mit vielen Argumenten auseinandergesetzt hat. Aber das kann ja noch werden, denn er ist "erst" 26 :)
Gutes Interview . Er beschreibt m.E. die strukturelle Gewalt in den Schichten einer Gesellschaft eindrücklich . Und auch das Patriachat , das eine Rolle spielen dürfte und als Hebel für Macht dient unter dem Deckmantel einer Verantwortung .43:35 z. B.
Emotional intelligenter mensch, der eine logische brücke zur Epigenetik in der Klassendebatte schlägt 👓
Georg Schramm benutzt in seinem Programm folgendes Zitat: "die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht".
Schade das Georg Schramm kaum noch öffentlich auftritt, das Zitat stammt glaube ich aus seiner 'Occupy Frankfurt' Rede, sehr sehenswert! Und Danke an den SRF.
sexy Boy!! Warum lasst ihr nicht die französische Spur auch zu?? Er spricht ein so sauberes Französisch, dass er es verdient hätte, im Original gehört zu werden.
Das Video im Originalton laden wir ebenfalls hoch, voraussichtlich Ende dieser Woche.
C'est pourqoui je veux apprendre francais. C'est un pays très intellectuel qui valorise ses philosophes.
Wenn es berührt dann geht auf die Straße mit Gelbwesten ganz einfach ...
Ich finde es interessant zu sehen, wie er die Perspektive Bourdieus adaptiert und zu seiner Eigenen macht. Bourdieu ist übrigens auch ein Aufsteiger. Haben hier etwa Aspekte der Identitätsbildung und Anerkennung einen besonders starken Einfluss auf seine epistemologische Ausrichtung gehabt? Das soll kein Vorwurf sein. Wissenssoziologische Betrachtungen verweisen ja generell auf die soziale Bedingtheit unserer Standpunkte. Aber hier scheinen mir die Faktoren einer solchen Verstrickung irgendwie sehr naheliegend zu sein.
Vermutlich etwas spät und vermutlich auch bekannt, würde ich als Antwort auf diese Frage Bourdieus Abschlussvorlesung: Ein soziologischer Selbstversuch empfehlen. In der Bourdieu seinen Bildungsaufstieg und dessen Einfluss auf seine akademische Arbeit reflektiert. Das Buch gilt mit den Texten von Annie Ernaux als Gründungsdokument der sogenannten Autosoziobiographien und Autor*innen wie Louis, Didier Eribon etc. nehmen teilweise auch explizit Bezug auf diesen Text.
Interviewer: Frankreich hat statistisch gesehen die höchsten Sozialausgaben.
Louis: (mit einzelner Anekdote konternd) das ist unwichtig und wahrscheinlich gelogen 😎
Der Einzelfall zeigt das Versagen dieses ganzen Systems.
Er falsifiziert hier quasi die These, dass jeder Mensch in Frankreich ausreichend durch das Sozialsystem aufgefangen wird.
ziemlich interessant gar nicht so verkopft wie man glaubt
"Konservative Ideologie der Rechten, die besagt: Wer für Menschen kämpft, muss beweisen, dass diese es verdienen, dass sie gut und authentisch sind" sagt Louis. Von dieser Ideologie ist mit ehrlich gesagt noch nichts zu Ohren gekommen. Wo kann ich das nachlesen? Kann mir jemand ein paar Stichworte geben, der sich da auskennt?
Hey, ich bin keine Expertin und kann dir leider gerade auch keine passende Literatur nennen, aber ich habe das so verstanden (und halte es für sehr plausibel): Im rechten und auch mittig-konservativen Sprachgebrauch fällt immer wieder der Begriff der Integration. Menschen sind nur willkommen, wenn sie "sich integrieren". Stars aus dem Ausland sind sowieso immer willkommen, weil sie ein Talent haben. MigrantInnen, die die jewilige Landessprache perfekt sprechen und in der Schule Leistungen bringen, sind die "gelungenen" MigrantInnen. Ein gutes Beispiel ist auch ein derzeitiger Fall in Österreich: Ein Mädchen wurde in das Heimatland ihrer Eltern abgeschoben, "obwohl" sie in Österreich geboren ist", "obwohl" sie gut in der Schule war und viele FreundInnen hatte, die für sie gegen die Abschiebung demonstriert haben. Dieses "obwohl" hatte in den Medien einen riesen Stellenwert und man war empört, dass ein Mädchen wie sie abgeschoben wurde. Ich glaube, dass es Louis genau darum ging: Ein Mensch muss es sich (nach rechter und konservativer Ideologie) verdienen, er muss Leistung erbringen, er muss funktionieren, um ein Recht darauf zu haben, in einem Land bleiben zu dürfen.
ich kann zu dem Thema sehr "die Schutzbefohlenen" von Elfriede Jelinek empfehlen, ein Dramentext, der sich aber genau mit dieser Problematik auseinandersetzt, u.a. der Blitzeinbürgerung von Prominenten (in Österreich war das bsp. bei Anna Netrebko und Tatjana Borissowna Jumaschewa der Fall, die sehr schnell nach Antrag eine österreichische Staatsbürgerschaft bekommen haben)
Der hat was von Macron, rein optisch.
Das ist mir alles, wenn es auf ein "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" hinausläuft, etwas zu simpel gestrickt. Da könnte man jetzt mit Kant (Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?) antworten, dann käme womöglich eine Prise individuelle Entscheidungsfähigkeit und Verantwortung mit ins Spiel.
Aufklärung beginnt mit Bildung und die ist ein Prozess, der den meisten Arbeiterkindern schon in der frühesten Kindheit versagt bleibt. Oft alkoholisierte, frustrierte und prügelnde Eltern , Vorurteile, die durch die gesamte Gesellschaft geschürt werden, Mobbing - Ausgrenzung - Hass nicht nur in der Schule - bis hinein in die Familie - dass sich die Eltern schämen für ihr eigenes Kind. Edouard Louis hat das am eigenen Leibe erlebt. sie haben sich für ihn geschämt - ihm sein Lieblingsspielzeug genommen und den Nachbarn verschenkt , um ihn abzuhärten - einen Mann aus ihm zu machen - wie krank kann man sein? --- Und nun seine Wehr dagegen ist um so heroischer, als er als zarter kleiner Junge sich erst in die Theatergruppe der Schule geflüchtet und dort Entspannung und Anerkennung gefunden hat - und später als er etwas älter war einen Fluchtversuch und dann einen Platz - weit weg von seiner Kleinstadt - in einer Kunst- und Theaterschule ganz offiziell für seine Begabung bekommen hat.
Ich kann nur sein Buch : "das Ende von Eddie" empfehlen !!
und ich sehe bei ihm den Entwicklungsprozess und seine individuelle Entscheidung - und auch seine Verantwortung
haha die Franzosen wieder mal am streiken und so
berührt mich auch sehr
Ich frage mich, wann die französischen Fluglotsen anfangen, ihre Streiks so durchzuführen, dass sie zwar zur Arbeit kommen, sich aber weigern, auf englisch zu funken
auch Schriftsteller müssen heute schön sein, jung, blond ist auch nicht schädlich
Scharf beobachtet! Es gibt heutzutage nur noch schöne Schriftsteller. Das Aussehen ist für die Qualität der Prosa von höchster Bedeutung.
@@Finn959 Schönheit kann zumindest helfen, im Schlafzimmer eines Verlegers zu landen.
Er spielt sich in arroganter herablassenden Weise als Väterchen der Arbeiterschaft auf. Aber letztlich verachtet er nur deren Meinung und bemitleidet deren Lebensart. Er hat eigentlich keinen Respekt für diese Menschen.