Das Interessante an solchen Kritiken ist, dass sie mit der Bestimmtheit einer sachlichen Analyse vorgetragen werden, aber durch und durch gefärbt sind von Subjektivität, Vorlieben und Stimmungen. Jeder Einspruch und jedes Herausstellen von vermeindlichen Mängeln lässt sich federleicht entkräften, wenn man dasselbe tut und ebenfalls mit Subjektivität, Vorlieben und Stimmungen argumentiert.
Richtig. MRR war immer besonders hervorragend darin, seine Vorlieben zu rationalisieren, ohne dass ich ihm jetzt unterstellen wollte er haette je behauptet seine Analysen seien objektiv. Aber ich denke diese Komponente gehoert zu einer Kritik auch dazu und komplementiert den “neutralen” Blick erst, der sich dem Werk mit Logik und Sachkenntnis naehert und Handlungsmuster, Kohaerenz, Sprachform, Referenzen usw erschliesst. Es ist natuerlich immer Geschmack im Spiel, aber wie die Narrative des Buches so entwickelt eine Kritik eine eigene, zweite Narrarive, die ebenfalls stimmig sein sollte. Daran kann man sich dann als dritter Leser gut wetzen.
Daher war das "Quartett" ja eine Unterhaltungssendung. Eine literaturtheoretische Herangehensweise interessiert doch keinen Menschen. Und bei aller Subjektivität war die Meinung Reich-Ranickis in der Regel gut begründet. Bei der Lektüre eines von MRR rezensierten Buches hatte ich bislang noch nie den Eindruck, dass der Mann völlig falsch lag.
und der Kritikpunkt: da wird eine Frau beschrieben die in die Zeit, in der das Buch spielt, gut hinein paßt - oh nein - das geht ja mal gar nicht. Deshalb taugt ja Faust auch nichts, weil die Personen da nicht wie in den 1980ern sind...
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es insgesamt drei Handlungsschauplätze auf dem südamerikanischen Kontinent, die da wären: Mexico, Venezuela und am Ende - chronologisch gesehen bereits nach der Europareise - Kuba, wo W.F. flapsig gesagt das gute Leben kennenlernt.
Ihre Aussage hat keinen Wert, wenn Sie den Ihrer Meinung nach wahren Kern nicht aufzeigen. Oder wollen Sie nur klugschwätzen und haben in Wahrheit keine Ahnung?
Sinn der Sendung ist nunmal der Diskurs über Literatur...was bleibt diesen LiteraturkritikerInnen also anderes übrig, als eine Diskussion im Rahmen ihres Fachgebietes zu führen, huh?
jakob Ja ich weiß, das wirkt halt nur größtenteils einfach mega subjektiv und gar nicht fachlich basiert, deswegen war ich ein wenig enttäuscht von der Diskussion... :/
@@waterwind2257Ironisch, wie man jemandem eine Diskussionsfähigkeit abspricht, indem man ihn mit einer komplett diskussionszerstörenden, billig-polemischen und haltlosen Behauptung konfrontiert. Starke Diskussionskapazitäten, die du da so zur Schau stellst, musste ein wenig wiehern
Ich denke die Geschichte ist die ich-Erzählung eines Ingenieurs und soll gerade deshalb auch tatsächlich langweilig und gezwungen sachlich wirken. In dieser Diskussion wird das anscheinend gar nicht erkannt.
@@petergiessinger9617 Doch sehr wohl wird das erkannt, in der Diskussion geht es ja unter anderem darum, dass es schade ist, dass sich Autoren immer hinter ihren stupiden Ich-Erzählern verstecken. (Siehe 7:40 )
Wurde ja längst gesagt. Daß nämlich Frisch die Sprache dieses Homo Faber karikiert. Manche Leute hören gar nicht richtig zu und wollen dann urteilen. Genauso wird hier mit dem Buch verfahren: Die Kritiker kritisieren, ohne selber Ahnung zu haben.
Interessant eine 25 jährige Diskussion über ein 50 jähriges Buch zu schauen
...um dann eine Klausur bei einer gefühlt 75 jährigen Lehrerin zu schreiben
Interessant einen 6 Jahre alten Kommentar über oben genannte Diskussion zu lesen.
Das Interessante an solchen Kritiken ist, dass sie mit der Bestimmtheit einer sachlichen Analyse vorgetragen werden, aber durch und durch gefärbt sind von Subjektivität, Vorlieben und Stimmungen. Jeder Einspruch und jedes Herausstellen von vermeindlichen Mängeln lässt sich federleicht entkräften, wenn man dasselbe tut und ebenfalls mit Subjektivität, Vorlieben und Stimmungen argumentiert.
Richtig. MRR war immer besonders hervorragend darin, seine Vorlieben zu rationalisieren, ohne dass ich ihm jetzt unterstellen wollte er haette je behauptet seine Analysen seien objektiv. Aber ich denke diese Komponente gehoert zu einer Kritik auch dazu und komplementiert den “neutralen” Blick erst, der sich dem Werk mit Logik und Sachkenntnis naehert und Handlungsmuster, Kohaerenz, Sprachform, Referenzen usw erschliesst. Es ist natuerlich immer Geschmack im Spiel, aber wie die Narrative des Buches so entwickelt eine Kritik eine eigene, zweite Narrarive, die ebenfalls stimmig sein sollte. Daran kann man sich dann als dritter Leser gut wetzen.
Schön gesagt.
Daher war das "Quartett" ja eine Unterhaltungssendung. Eine literaturtheoretische Herangehensweise interessiert doch keinen Menschen. Und bei aller Subjektivität war die Meinung Reich-Ranickis in der Regel gut begründet. Bei der Lektüre eines von MRR rezensierten Buches hatte ich bislang noch nie den Eindruck, dass der Mann völlig falsch lag.
Ich habe das Buch vor bald 40 Jahren gelesen, und erinnere mich an Teile und Passagen bis heute. So schwach kann es nicht sein.
Ich habe den Film zum Buch gesehen, klasse. Jetzt die Diskussion durch Zufall gesehen, auch klasse. Und nun auch das Buch gekauft
Reich-Ranicki mal wieder überlegen. Karasek ist/war für mich immer ein Kritiker ohne wirklichen Punch. Finde Homo faber ebenfalls sehr gelungen.
und der Kritikpunkt: da wird eine Frau beschrieben die in die Zeit, in der das Buch spielt, gut hinein paßt - oh nein - das geht ja mal gar nicht. Deshalb taugt ja Faust auch nichts, weil die Personen da nicht wie in den 1980ern sind...
Stabiles Video 👍
Ja, ohne wackler! Sehr guter Kommentar
Es ist so ermüdend, dass MRR immer recht hat(te).
Wenn Karasek laktoseintolerant wäre, wäre er wohl Milchbauer geworden.
Sorry, tropische Erfahrungen in Kuba?? Ich meinte, es sei Venezuela.....oder`? Am Schluss der Diskussion........
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es insgesamt drei Handlungsschauplätze auf dem südamerikanischen Kontinent, die da wären: Mexico, Venezuela und am Ende - chronologisch gesehen bereits nach der Europareise - Kuba, wo W.F. flapsig gesagt das gute Leben kennenlernt.
@@mikeschm.6810 Ok. EIn Grund mehr dieses Buch nochmals zu lesen. Danke für den Hinweis
@@mikeschm.6810 liegt aber an der Grenze nach Guatemala :)
@@mikeschm.6810 Kuba: er verurteilt jetzt die Amerikaner ( neues Klischee) und bemerkt seine Impotenz.
01:28 Milchbubi versus
8:40: interessanter Diskurs zum Erzähler. beschränkt und unzuverlässig oder "intelligent"...
meinte 7:34
Sowas wie Frau Löffler, gibts nicht mehr im deutschen Fernsehen. Nur noch Masken
Auch ich habe Frau Löffler in den letzten beiden Staffeln des "Quartetts" vermisst. Iris Radisch konnte sie nicht ansatzweise ersetzen.
hat's aber auch nicht richtig gelesen...
lauter schlaue Menschen mit großen Worte und niemand versteht den Kern des Buches wirklich
Ihre Aussage hat keinen Wert, wenn Sie den Ihrer Meinung nach wahren Kern nicht aufzeigen. Oder wollen Sie nur klugschwätzen und haben in Wahrheit keine Ahnung?
Oh mann wie die sich da alle beefen, meine Fresse...
Sinn der Sendung ist nunmal der Diskurs über Literatur...was bleibt diesen LiteraturkritikerInnen also anderes übrig, als eine Diskussion im Rahmen ihres Fachgebietes zu führen, huh?
Das nennt man Diskussion. Kennt man als Millenial natürlich nicht mehr
WaterWind Ok, Boomer
jakob Ja ich weiß, das wirkt halt nur größtenteils einfach mega subjektiv und gar nicht fachlich basiert, deswegen war ich ein wenig enttäuscht von der Diskussion... :/
@@waterwind2257Ironisch, wie man jemandem eine Diskussionsfähigkeit abspricht, indem man ihn mit einer komplett diskussionszerstörenden, billig-polemischen und haltlosen Behauptung konfrontiert. Starke Diskussionskapazitäten, die du da so zur Schau stellst, musste ein wenig wiehern
Schwache Runde, schwaches Buch.
Was wissen Sie jedoch Kluges zu sagen?
Übrigens: Sehr schwach!
Die haben nicht allzu viel von dem Buch verstanden
Steile These. Was ist Ihre Interpretation?
Ich denke die Geschichte ist die ich-Erzählung eines Ingenieurs und soll gerade deshalb auch tatsächlich langweilig und gezwungen sachlich wirken. In dieser Diskussion wird das anscheinend gar nicht erkannt.
@@petergiessinger9617 Doch sehr wohl wird das erkannt, in der Diskussion geht es ja unter anderem darum, dass es schade ist, dass sich Autoren immer hinter ihren stupiden Ich-Erzählern verstecken. (Siehe 7:40 )
Und zwar?
Ich behaupte: Wer so etwas schreibt, hat selber keine Ahnung.
Wurde ja längst gesagt. Daß nämlich Frisch die Sprache dieses Homo Faber karikiert.
Manche Leute hören gar nicht richtig zu und wollen dann urteilen. Genauso wird hier mit dem Buch verfahren: Die Kritiker kritisieren, ohne selber Ahnung zu haben.