Keine 3 Minuten in das Video eingetaucht, und schon wünscht man sich, mehr Menschen in entscheidenden Positionen wären wie Herr Scobel. Danke, dass Sie immer wieder so tolle, lehrreiche Videos drehen. Wie gerne würde ich Sie im manchen öffentlichen Gesprächsrunden sehen. Das würde manche Runde entscheidend verbessern. So, wie sich auch ihre wöchentliche Runde im Fernsehen darstellt.
Superspannend. Es nervt die Diskutiererei über Meinungen besonders, wenn nicht zuerst klargestellt wurde was eigentlich IST. Oft kommt man nicht weiter weil man gar nicht vom selben ausgeht.
Sehr gut dargelegt, finde ich. Danke. Ich wünsche, die Bereitschaft und der Mut dafür wäre präsenter und bekäme mehr Anerkennung als jedes Statusdenken, -reden und - manipulieren. Ich freu mich, dass Sie es sich trauen.
Noch nie hatten wir die Philosophie als Meta-Wissenschaft nötiger als jetzt, wo die Informationsflut uns überfordert. Wir sollten, ja wir müssen zur Einordnung des Zeitgeschehens auf frühere Denker zurückgreifen, um wiederkehrende Strukturen zu erkennen. Vielen Dank für die qualitativ gute Hilfe!
Sagen was ist: Der Algo selektiert Kommentare in der Weise, dass das was ist (eigentlich nur das was wahrgenommen wird) zu dem gemacht wird, was die Eigner des Algos gerne als das hätten, was sie wollen. Das nennt man auch diffizile Mani….tion.
Sagen, was ist, ohne die eigene Interpretation hinein zu bringen, ist die Kunst. Es wäre schön, wenn sich die Medien, auch der Spiegel, häufiger selbst daran halten würden und weniger fehlenden Faktencheck zeigen würden.
Das ist eine sehr gewagte und äußerst metaphyisch voreingenommen Annahme zu glauben, dass wir auf so etwas wie eine objektive Wirklichkeit in dem Sinne Zugriff hätten, dass wir einfach über diese aussagen könnten. Zumal ja schon die Struktur von sowohl Sprache als auch der Aufmerksamkeitsfokus dessen worauf wir sie richten (falls es nicht sogar lediglich immer die Sprache selber ist) immer Produkt eines Phantasmas sind in dem wir uns bewegen. So einfach bekommt man diese Postmoderne Erkenntnis glaube ich nicht abgeschüttelt, indem wir sie einfach trotzig wieder gegen den Realismus ersetzen. Hat mich nicht so ganz überzeugt. Ich werde aber weiter über diese Folge nachdenken.
Nehmen wir Marschall McLuhan ernst, indem er sagt: Erst formen wir das Medium, dann formt das Medium uns, so können wir festhalten, dass zu sagen, was ist, auch immer unsere Sicht über die Welt formt. Denn Sprache ist am Ende ein Medium. Zu sagen, was ist, bedeutet auch immer zu sagen, wie es sein soll. Luhmann formuliert dazu: Die Unterscheidung, die einen Unterschied macht. Indem wir sagen, was ist, sagen wir zugleich, was es nicht ist und auch, was es nicht sein soll. Insofern ist der Satz meiner Meinung nach, nicht mehr zeitgemäß, er hat eine veraltete Sprachtheorie, in der er denkt, Sprache würde "nur" abbilden können. Aber Sprache handelt, sie kann verletzen, sie kann Kriege erklären und Kriege beenden. Sie kann zu Gewalt aufrufen und deeskalieren. Sie kann unsere Vorstellung von uns selbst tiefgreifend verändern (weshalb die Psychologie auf Sprache beruht). Insofern ist der Satz nicht nur veraltet, er ist auch achtlos gegenüber der Sprache und dem, was ist. Worüber wir nicht reden können, darüber sollten wir schweigen.
Eine Darstellung erfolgt immer unter Bezug auf einen bestimmten Kontext. Sie ist damit immer an eine bestimmte Perspektive verbunden. Philosophie ist wie in einem dunklen Keller nach einer schwarzen Katze zu suchen.
Ganz so klar ist es aber nicht mit der Abgrenzung zwischen Fakten und Meinung bzw. Deutung. Ich kann auch Fakten schwerlich ungeframed kommunizieren, da unsere Kommunikation sprachlich verfasst ist. Allein in der Wahl der Begriffe steckt eine Einordnung. Das macht es noch schwieriger, Populisten, Vetschwörungstheoretikern und ihren Anhängern argumentativ zu begegnen. Heutzutage möchte sich ja jeder seine "alternativen Fakten" selvst basteln.
aber um zu sagen, was ist, müsste man erstmal wissen, was ist. nur woher will man sicher wissen, dass "das eigene ist", wirklich wahr ist und nicht nur der eigenen fehlerhaften interpretation unterliegt? genau so das "ist" der anderen. wer sagt, welches "ist" wirklich ist und welches nicht?
@@ChristophDressler64 eine Gesamtannahme von: es gibt keine Wahrheit müsste dann, streng logisch, auch umfasst, dass diese Annahme, es gäbe keine Wahrheit, nicht wahr ist. Insofern wäre das streng logisch ein Widerspruch.
@@ZETKODJ das eigentliche problem (oder vielleicht das schöne) ist denke ich, dass es genau so viele wahrheiten gibt, wie es auch menschen gibt. im prinzip kann "das ganze" nie allein von einer person gesehen werden, sondern immer nur einzelne facetten. vielleicht ist unser verständnis von wahrheit aber auch einfach nicht komplett
@@ZETKODJ ja, es ist die Frage, in welcher Domäne man sich bewegt. Gödel hat sich glaube ich mit dieser Logik Thematik beschäftigt: er hat sich am Gottesbeweis versucht.
Ich finde die Redewendung problematisch, kann doch der Mensch immer nur Ausschnitte der Realität berichten, die widerum das Resultat der Kapazitäten seiner oder ihrer Wahrnehmungen und der sich daran anschließenden neuronalen Verarbeitung umfasst. Selbst die Wissenschaft kennt nur Wahrscheinlichkeiten, keine endgültigen Wahrheiten, die im vollen Umfang dem Menschen mitsamt seinen letztlich terminierten Ressourcen nur bis zu einem gewissen Grad zugänglich sein können...
Mit deinem Kommentar beansprucht du doch selbst, gesagt zu haben, was ist. An der Redewendung ist nichts "problematisch", man muss sich nur eingestehen, dass das, was man meint, nicht immer auch der Fall idt. Überzeugungen sind schließlich fallibel.
@@georgfischer123 Genau richtig. Ausserdem, wenn man falsch liegt und nichts sagt, können andere einem auch nicht ihre Ausschnitte der Realität beschreiben was dann beide zu Wahrheit führen kann!
Ich meine, in den Kommentaren redet ihr aneinander vorbei. Kein Mensch kann sagen was ist. Er kann nur sagen was er wahrnimmt und daraus individuell ableiten, was er meint. Genau darin steckt ja das Problem mit den Medien. Wer glaubt, sie sagen was ist, ist schon freiwilliger Sklave oder blinder Gläubiger dessen, was sie wahrgenommen haben. Der wirklichen Wahrheit kann man sich nur mit wagen Wahrscheinlichkeiten (falls diese objektiv bestimmbar sind) annähern.
@@georgfischer123Hallo! Bitte beachten Sie, dass ich sagte: "Ich finde, dass..." - Somit "beanspruche" ich keine Wahrheit sondern kommentiere nur meinen Blick auf die Dinge! "Wahrheiten" sind in ihrer Vollständigkeit dem Menschen in letzter Instanz nicht zugänglich, denn dass würde ihn über die Beschränktheit seiner Möglichkeiten erheben. Eine "Totschlag-Aussage" wie: "An XY ist NICHTS problematisch!" finde ich "Pardon!" etwas überheblich, denn sie stellt Ihre subjektive Ansicht grundsätzlich über jede Kritik. Da widerspreche ich! - Das steht Ihnen nicht zu! Gruss!
Was bedeutet das für Soziale Netzwerke? Eigentlich™ könnten das Orte des gemeinsamen öffentlichen Denkens sein. Und die Menschen versuchen das. Aber die Algorithmen der Betreiber bevorzugen das Kontroverse. Den Streit. Das Trennende.
Keine 3 Minuten in das Video eingetaucht, und schon wünscht man sich, mehr Menschen in entscheidenden Positionen wären wie Herr Scobel. Danke, dass Sie immer wieder so tolle, lehrreiche Videos drehen. Wie gerne würde ich Sie im manchen öffentlichen Gesprächsrunden sehen. Das würde manche Runde entscheidend verbessern. So, wie sich auch ihre wöchentliche Runde im Fernsehen darstellt.
Ganz lieben Dank für diese tolle Rückmeldung. 🙂
Auf den Punkt. Immer wieder sehr gern höre ich Ihnen zu. Herzlichsten Dank.
Superspannend. Es nervt die Diskutiererei über Meinungen besonders, wenn nicht zuerst klargestellt wurde was eigentlich IST.
Oft kommt man nicht weiter weil man gar nicht vom selben ausgeht.
Sehr gut dargelegt, finde ich. Danke. Ich wünsche, die Bereitschaft und der Mut dafür wäre präsenter und bekäme mehr Anerkennung als jedes Statusdenken, -reden und - manipulieren. Ich freu mich, dass Sie es sich trauen.
Vielen Dank für die Ausführungen 😊
Ganz vielen lieben Dank, Gert 🙏
Mit freundlichen lieben Grüßen
Dirk 🌈
Danke für deine netten Worte.
Man tauscht mehr Vermutungen als Wahrheiten aus. Sehr guter Beitrag.
Vielen Dank für die Rückmeldung. ♥
Noch nie hatten wir die Philosophie als Meta-Wissenschaft nötiger als jetzt, wo die Informationsflut uns überfordert. Wir sollten, ja wir müssen zur Einordnung des Zeitgeschehens auf frühere Denker zurückgreifen, um wiederkehrende Strukturen zu erkennen. Vielen Dank für die qualitativ gute Hilfe!
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Sagen was ist: Der Algo selektiert Kommentare in der Weise, dass das was ist (eigentlich nur das was wahrgenommen wird) zu dem gemacht wird, was die Eigner des Algos gerne als das hätten, was sie wollen. Das nennt man auch diffizile Mani….tion.
Exakt
Warum sind Ihre Videos immer so gut, Herr Scobel? 😌
Vielen Dank für das Lob!
@@scobel Das ist keine Antwort.
@@k.m.a.286Vielleicht war es ja eine rhetorische Frage?
Ein Genuss, vielen Dank. Das hat hat gut getan.
Was für ein tolles Lob! Vielen lieben Dank! 🙂
Sehr interessantes Video Scobel
Danke für das Lob!
Wo gescobelt wird, knallen Episteme.
😅
Aua :)
Sagen, was ist, ohne die eigene Interpretation hinein zu bringen, ist die Kunst.
Es wäre schön, wenn sich die Medien, auch der Spiegel, häufiger selbst daran halten würden und weniger fehlenden Faktencheck zeigen würden.
Denkst du es ist möglich völlig neutral zu sein?
Das ist eine sehr gewagte und äußerst metaphyisch voreingenommen Annahme zu glauben, dass wir auf so etwas wie eine objektive Wirklichkeit in dem Sinne Zugriff hätten, dass wir einfach über diese aussagen könnten.
Zumal ja schon die Struktur von sowohl Sprache als auch der Aufmerksamkeitsfokus dessen worauf wir sie richten (falls es nicht sogar lediglich immer die Sprache selber ist) immer Produkt eines Phantasmas sind in dem wir uns bewegen.
So einfach bekommt man diese Postmoderne Erkenntnis glaube ich nicht abgeschüttelt, indem wir sie einfach trotzig wieder gegen den Realismus ersetzen.
Hat mich nicht so ganz überzeugt. Ich werde aber weiter über diese Folge nachdenken.
Was bist, ist heute wichtiger, denn je. Sonst landest du im verworfenen Sein.
Danke
Nehmen wir Marschall McLuhan ernst, indem er sagt: Erst formen wir das Medium, dann formt das Medium uns, so können wir festhalten, dass zu sagen, was ist, auch immer unsere Sicht über die Welt formt. Denn Sprache ist am Ende ein Medium.
Zu sagen, was ist, bedeutet auch immer zu sagen, wie es sein soll. Luhmann formuliert dazu: Die Unterscheidung, die einen Unterschied macht. Indem wir sagen, was ist, sagen wir zugleich, was es nicht ist und auch, was es nicht sein soll.
Insofern ist der Satz meiner Meinung nach, nicht mehr zeitgemäß, er hat eine veraltete Sprachtheorie, in der er denkt, Sprache würde "nur" abbilden können. Aber Sprache handelt, sie kann verletzen, sie kann Kriege erklären und Kriege beenden. Sie kann zu Gewalt aufrufen und deeskalieren. Sie kann unsere Vorstellung von uns selbst tiefgreifend verändern (weshalb die Psychologie auf Sprache beruht).
Insofern ist der Satz nicht nur veraltet, er ist auch achtlos gegenüber der Sprache und dem, was ist.
Worüber wir nicht reden können, darüber sollten wir schweigen.
Eine Darstellung erfolgt immer unter Bezug auf einen bestimmten Kontext.
Sie ist damit immer an eine bestimmte Perspektive verbunden.
Philosophie ist wie in einem dunklen Keller nach einer schwarzen Katze zu suchen.
Ganz so klar ist es aber nicht mit der Abgrenzung zwischen Fakten und Meinung bzw. Deutung. Ich kann auch Fakten schwerlich ungeframed kommunizieren, da unsere Kommunikation sprachlich verfasst ist. Allein in der Wahl der Begriffe steckt eine Einordnung. Das macht es noch schwieriger, Populisten, Vetschwörungstheoretikern und ihren Anhängern argumentativ zu begegnen. Heutzutage möchte sich ja jeder seine "alternativen Fakten" selvst basteln.
aber um zu sagen, was ist, müsste man erstmal wissen, was ist. nur woher will man sicher wissen, dass "das eigene ist", wirklich wahr ist und nicht nur der eigenen fehlerhaften interpretation unterliegt? genau so das "ist" der anderen. wer sagt, welches "ist" wirklich ist und welches nicht?
Ja, das ist auch mein Problem.
In einer komplexen Welt gibt es denke ich kein Ist, keine Wahrheit.
@@ChristophDressler64 eine Gesamtannahme von: es gibt keine Wahrheit müsste dann, streng logisch, auch umfasst, dass diese Annahme, es gäbe keine Wahrheit, nicht wahr ist. Insofern wäre das streng logisch ein Widerspruch.
@@ZETKODJ das eigentliche problem (oder vielleicht das schöne) ist denke ich, dass es genau so viele wahrheiten gibt, wie es auch menschen gibt. im prinzip kann "das ganze" nie allein von einer person gesehen werden, sondern immer nur einzelne facetten. vielleicht ist unser verständnis von wahrheit aber auch einfach nicht komplett
@@ZETKODJ ja, es ist die Frage, in welcher Domäne man sich bewegt. Gödel hat sich glaube ich mit dieser Logik Thematik beschäftigt: er hat sich am Gottesbeweis versucht.
Ich finde die Redewendung problematisch, kann doch der Mensch immer nur Ausschnitte der Realität berichten, die widerum das Resultat der Kapazitäten seiner oder ihrer Wahrnehmungen und der sich daran anschließenden neuronalen Verarbeitung umfasst. Selbst die Wissenschaft kennt nur Wahrscheinlichkeiten, keine endgültigen Wahrheiten, die im vollen Umfang dem Menschen mitsamt seinen letztlich terminierten Ressourcen nur bis zu einem gewissen Grad zugänglich sein können...
Mit deinem Kommentar beansprucht du doch selbst, gesagt zu haben, was ist. An der Redewendung ist nichts "problematisch", man muss sich nur eingestehen, dass das, was man meint, nicht immer auch der Fall idt. Überzeugungen sind schließlich fallibel.
@@georgfischer123 Genau richtig.
Ausserdem, wenn man falsch liegt und nichts sagt, können andere einem auch nicht ihre Ausschnitte der Realität beschreiben was dann beide zu Wahrheit führen kann!
Ich meine, in den Kommentaren redet ihr aneinander vorbei. Kein Mensch kann sagen was ist. Er kann nur sagen was er wahrnimmt und daraus individuell ableiten, was er meint. Genau darin steckt ja das Problem mit den Medien. Wer glaubt, sie sagen was ist, ist schon freiwilliger Sklave oder blinder Gläubiger dessen, was sie wahrgenommen haben. Der wirklichen Wahrheit kann man sich nur mit wagen Wahrscheinlichkeiten (falls diese objektiv bestimmbar sind) annähern.
@@georgfischer123 on point
@@georgfischer123Hallo! Bitte beachten Sie, dass ich sagte: "Ich finde, dass..." - Somit "beanspruche" ich keine Wahrheit sondern kommentiere nur meinen Blick auf die Dinge! "Wahrheiten" sind in ihrer Vollständigkeit dem Menschen in letzter Instanz nicht zugänglich, denn dass würde ihn über die Beschränktheit seiner Möglichkeiten erheben.
Eine "Totschlag-Aussage" wie: "An XY ist NICHTS problematisch!" finde ich "Pardon!" etwas überheblich, denn sie stellt Ihre subjektive Ansicht grundsätzlich über jede Kritik. Da widerspreche ich! - Das steht Ihnen nicht zu!
Gruss!
Was bedeutet das für Soziale Netzwerke? Eigentlich™ könnten das Orte des gemeinsamen öffentlichen Denkens sein. Und die Menschen versuchen das. Aber die Algorithmen der Betreiber bevorzugen das Kontroverse. Den Streit. Das Trennende.
Was ist ist was ist was
Ist was was ist was ist
Ist was ist ist was ist
- frei nach Oskar Pastior -
#Dada