Gunther Schmidt: „Demokratische Hypnotherapie"

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  • เผยแพร่เมื่อ 8 ก.ย. 2024
  • Gunther Schmidt: „Demokratische Hypnotherapie“ mit Klient*innen als den eigentlichen Therapeut*innen und als kompetente „Vorgesetzte“ in einer transparenten Hypnotherapie mit Würde und Autonomie-Stärkung
    Gunther Schmidt erläutert:
    "Traditionell ist das typische Verständnis der Rollenverteilung im Prozess einer Hypnotherapie gekennzeichnet dadurch, dass die Therapeut*innen, nachdem sie die Anliegen/ Probleme der Klient*innen exploriert haben, die „Suggestionen“/ Trance-Induktionen/ Geschichten usw. planen und sie dann anbieten, wobei sich die Klient*innen „behandeln“ lassen. Sprachmuster von Therapeut*innen für solche Prozesse sind dann z.B. „Ich habe ihn/sie in Trance versetzt…“ usw.
    Gerade in der Erickson´schen Hypnotherapie ist dabei noch sehr weit die Haltung verbreitet, dass viele der Angebote indirekt (sog. „indirekte Suggestionen“) gemacht werden sollten, also auch ganz intransparent, bis dahin, dass z.B. „Suggestionen“ angeboten werden, dass jemand die Erlebnisse in einer Trance danach mit einer Amnesie dafür versehen sollte. Dies wird angeboten aus der Annahme heraus, dass das bewusste Denken die wertvollen Trance-Prozesse stören könnte.
    In klassischen direktiven Hypnose-Strategien werden oft noch viel krasser Angebote gemacht, die direkt von Klient*innen als machtvolle Unterwerfungsversuche durch die Anbieter erlebt werden.All diese Vorgehensweisen bewirken oft die Tendenz, dass bei erfolgreichen Ergebnissen dies als Ausdruck der Fähigkeiten der Therapeut*innen, nicht der Klient*innen erlebt werden kann. Auch das Erleben von „mit mir wird etwas gemacht, wobei ich als K. nicht kontinuierlich explizit prüfen konnte, ob ich das so will…“ kann eher entwürdigende, Autonomie schwächende Prozesse auslösen.
    Beachtet man die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung (z.B. Autopoiese), kann klar belegt werden, dass Erleben immer autonom von innen heraus selbst von den Klient*innen gemacht wird, sie also niemals von jemand in etwas „hinein versetzt“ werden können. Bedeutung und Wirkung einer Botschaft bestimmt immer der Empfänger, niemals der Sender. Deshalb ist jede Hypnose immer eine Selbsthypnose, und ob etwas als „Suggestion“ erlebt wird, bestimmt nicht der Anbieter, sondern die Empfänger machen ihre autonome Wirkung daraus. So sind bei erfolgreicher Therapie die kompetenten Therapeut*innen also immer die Klient*innen selbst, und der Erfolg kommt letztlich aus ihren Fähigkeiten. Dies sollte dann aber auch durchgehend so markiert werden können.
    Diese Erkenntnisse bringen viele Implikationen für die praktische Gestaltung der Kooperationsprozesse in einer Hypnotherapie mit sich. So sollten z.B. intransparente, indirekte Angebote kritisch beleuchtet werden und durch transparente Kommunikation ersetzt werden. Das Primat der „Erickson´schen Indirektheit“ sollte also ganz direkt in Frage gestellt werden. Die Klient*innen sollten „rituell“ Angebote erhalten, bei denen sie wirksam erleben können, dass sie kontinuierlich die oberste Autorität im Prozess sind und bestimmen, was für sie gemacht wird, und auch, dass sie klare Informationen erhalten, wie sie all das Nützliche autonom für sich selbst machen können. Im Vortrag werden verschiedene Strategien vermittelt, wie dies kongruent gestaltet werden kann.
    Zur Person des Referenten:
    Gunther Schmidt, Dr. med., Dipl. rer. pol., Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ärztlicher Direktor der sysTelios Privatklinik Siedelsbrunn für Psychotherapie und psychosomatische Gesundheitsentwicklung(www.systelios.de ) und Leiter des Milton-Erickson-Instituts Heidelberg (www.meihei.de ).
    Dr.Schmidt ist Mitbegründer der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST), des Carl-Auer-Verlags, des Helm-Stierlin-Instituts in Heidelberg und des Deutschen Bundesverbands Coaching (DBVC), 2.Vorsitzender der Milton-Erickson-Gesellschaft (MEG) von 1984-2004 und Ausbilder der MEG, Lehrtherapeut, Lehrender Supervisor der Systemischen Gesellschaft (SG) und der Deutschen Gesellschaft für systemische Familientherapie (DGSF), Mitgründer und Senior Coach des Deutschen Bundesverbands Coaching (DBVC).
    Er ist Begründer des hypnosystemischen Ansatzes für Kompetenz- Aktivierung und Lösungsentwicklung in Therapie/ Beratung/ Coaching/ Team- und Organisationsentwicklung. Zahlreiche Publikationen (Bücher, Fachartikel, Audio- und Video-Publikationen).
    Zu den Live-HypnoSalons, in dem Sie den Referierenden Fragen stellen können, können Sie sich hier anmelden:
    www.meg-frankf...
    Über 100 weitere hilfreiche Methoden und Vorträge zum kostenfreien Download finden Sie im MethodenSchatz:
    www.frauke-nie...

ความคิดเห็น • 3

  • @Rena_K.
    @Rena_K. ปีที่แล้ว +1

    1000 Dank für dieses tolle Format und allen Beteiligten für ihre wertvolle Arbeit.

  • @andreab.3641
    @andreab.3641 2 หลายเดือนก่อน

    Toll❤

  • @irenepollak7333
    @irenepollak7333 ปีที่แล้ว

    Ich hätte gerne die Ist-Soll-Diskrepanz und deren Auflösung anhand von schweren Traumatisierungen, wie Sie zB bei Folterungen von Zivilisten in Kriegsgebieten oder von Gefangenen in konzentrationslagerähnlichen Strukturen, erläutert. Ich kann dieses Konzept in diesen Fällen nicht wirklich hilfreich denken.