Siebnen SZ, Reformierte Kirche, Vollgeläute

Siebnen SZ (Gde. Schübelbach SZ)
Reformierte Kirche
Konfession: evangelisch-reformiert
Es erklingen alle 4 Glocken:
des’ f’ as’ des’’
Aufnahme vom Sonntag, 03.03.2024, 09h49, Zusammenläuten zur Predigt am 3. Sonntag der Passionszeit.
Kurz nach ihrem Bau erhielt die Reformierte Kirche Siebnen 1880 auch ihr Geläute. Die vier Glocken wurden von der Giesserei Keller in Zürich-Unterstrass hergestellt und erklingen im damals typischen Dur-Akkord. Das Geläute wirkt voll und rein.
Mit dem beginnenden Industriezeitalter in der March um 1830 zogen vermehrt auch reformierte Einwohner ins Gebiet, sodass deren seelsorgerliche Betreuung geregelt werden musste. Dennoch konnte der erste Gottesdienst erst 1864 in einem Hotel in Nuolen stattfinden, organisiert vom Hilfsverein Zürich. Nachdem man in Siebnen einen Bauplatz gefunden hatte, konnte 1875 mit dem Bau der Kirche nach Plänen von Johann Jakob Breitinger aus Zürich begonnen werden. Am 22. September 1878 konnte sie schliesslich eingeweiht werden, aber erst 1897 war der Innenraum fertig ausgestattet. Noch bis 1907 wurde die Kirche von Pfarrern aus dem Glarnerland betreut, anschliessend von einem eigenen. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Umbauten vorgenommen, die die Kirche stark veränderten. Bei den Restaurationen 1985-1986 (innen) und 2006 (aussen) konnten diese aber wieder rückgängig gemacht und der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden.
Mitten in der Siedlung Siebnen steht die klassizistische Reformierte Kirche. Sie ist die älteste und grösste Reformierte Kirche im Kanton Schwyz und war die erste Kirche in Siebnen. Der schlanke Turm hat eine kupferbeschlagene Kuppelhaube. Der Innenraum wird von einem Gelbton geprägt, von dem sich die Gliederungen und feinen Stuckaturen in Weiss abheben. Die farbigen Chorfenster stammen von 1986. Kanzel und Abendmahlstisch sind Holzarbeiten, der Taufstein ein Werk der Bildhauerkunst. Die Orgel der Orgelbau Genf AG stammt von 1988.
Daten der Glocken:
Alle Glocken wurden 1880 von Jakob Keller II. in Zürich-Unterstrass gegossen.
Nr. 1
Grosse Glocke
Gewicht: 2’080 kg
Schlagton: des’
Nr. 2
Mittagsglocke
Gewicht: 1’034 kg
Schlagton: f’
Nr. 3
Betglocke
Gewicht: 575 kg
Schlagton: as’
Nr. 4
Sterbeglocke
Gewicht: 240 kg
Schlagton: des’’
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti

[@FabianEmch]

Man könnte jetzt sagen ypisch Keller. Aber dieses Motiv und speziell dieses Geläut gefällt mir! Schön, dass man es später nicht mit einem b' ergänzt hat wie andernorts.

[@robinmartikirchenglocken]

Dur-Akkord geht bei mir immer, das muss man nicht ergänzen...