Mein erster Gedanke war: Was für eine super Idee! Mein zweiter Gedanke war: Super Idee - bei senkrecht stehendem Schiff. Was aber ist bei Schräglage des Schiffes? Gerade dann braucht man doch eine Sicherung. Also habe ich einfach mal ein paar Annahmen willkürlich getroffen. 1. Länge des Mastes = 12 m 2. Länge der Dirk + Länge der Lifeline = 12 m 3. Fusspunkt des Mastes = 1.5 m über Wasserspiegel 4. Schräglage des Schiffes= 45 Grad. Wer bei so einer Konstellation ins Wasser fällt. Der müsste sich dann 9,5 Meter seitlich des Bootes und, weil das Boot in Fahrt ist, 7,4 m achterlich des Mastes befinden. Die einzige Möglichkeit, durch eigene Kraft wieder an Bord zu kommen, besteht darin, die 12 Meter lange Dirk hochzuklettern, bis man die Mastspitze erreicht hat. Oben angekommen muss man nur noch den schrägen Mast herunterrutschen. Ich glaube, ich schaffe das nicht. In meiner Vorstellung ist das Boot immer noch stabil und konstant in 45 Grad Schräglage. Nun besteht die zweite Möglichkeit darin, dass ein nettes Crewmitglied einem doch noch hilft. Es winscht also die Dirk dicht und zieht einen in den Maststop, der sich 9,5 Meter seitlich des Bootes befindet. Deswegen ist der Versuch, den wie einen Fisch an der Angel hängenden Überbordgegangenen mit dem Bootshaken einzufangen, auch fehlgeschlagen. Oben angekommen heißt es wieder, den Mast herunterzurutschen. Neue gedankliche Vorstellung: Das Boot rollt von einer auf die andere Seite. Man liegt also als Überbordgegangener zunächst in Position 9,5 m seitlich und 7,4 m achterlich des Bootes. Das Boot richtet sich nun auf und zieht einen mächtig heran. Man dürfte da schon ganz ordentlich Geschwindigkeit bekommen. Ich vermute mal, dass Dirk + Lifeline + Dehnung der Rettungsweste und die mehr oder minder (bei mir mehr) vorhandene Dicke des Körpers nicht kurz genug sind, um einen über die Seereling zu heben, auf das man einen kurzen Augenblick über das Deck schwebt, um dann auf der Gegenseite wieder im Meer versenkt zu werden. Vermutlich wird man mit Vehemenz gegen die Bordwand geklatscht. Oder beides. Erst geklatscht, dann auf der anderen Seite wieder versenkt. Dies müsste im steten Wechsel so lange einhergehen, bis sich irgendwann doch die Dirk im stehenden Gut des Bootes verheddert. Das war jetzt nur ein Gedankenspiel mit ein bisschen Geometrierechnerei. Ich denke aber, die gute alte Art, sich mit einer vielleicht 1,5m langen Leine irgendwo an Bord fest einzupicken, ist - zumindet bei Schrägläge des Bootes- die bessere Wahl, weil man sich dann nach einem Sturz ins Wasser höchstens 1,5 m vom Boot entfernt befindet kann und man sich im Wesentlichen nur horizontal an die Bootskante heranarbeiten muss und nicht vertikal an den Masttop. Das ist jetzt gedanklich nur eine erste Näherung an das Problem, aber ich glaube die Richtung meiner Überlegungen stimmen. Mein dritter Gedanke: Ich würde den Vorschlag, die Dirk als Sicherung zu nehmen, in den Giftschrank stellen. Aber interessant und verlockend war der Vorschlag schon! Nix für Ungut! Ansonsten sind die Ideen, die aus dieser Quelle kommen, echt top!
Lieber Herr Petersen, Ihre Theorie in Ehren, die Rechnungen alle richtig, aber für meine Art zu segeln komplett vorbei an der, zumindest meiner Segelpraxis. Noch nie hatte ich 45° Schräglage und das wird auch nicht vorkommen. Und ich gehe immer an Luv nach vorne, wenn überhaupt, noch nie musste ich zum Vorschiff, neuerdings an den Mast um das 3. Reff einzubändseln an unserem neuen Groß. Sollte ich an Luv vorgehend bei Lage auf dem Weg nach vorne bzw. zurück ausrutschen, dann würde Lage sogar helfen Richtung Mast/Baum gezogen zu werden, falls man dort unten durchrutscht , dann reicht die Länge erst recht nicht über Bord zu gehen. Und: Ich segle nicht allein, d.h. mindestens ein Crew-Mitgleid ist noch im Cocpit und könnte im Fall, dass es so schlimm kommt, wie Sie annehmen, in den WInd und man ist so gut wie an Bord, zumindest am Haken fertig bereit zum Liften per Winsch. Natürlich hängt es von den Randbedingungen an Bord ab, ob es sinnvoll ist oder nicht. Auf meinem Schiff jedenfalls nie mehr anders, ich habe das Leinengedöns bzw. die Umpcikerei satt und fühle mich dadurch mehr eingeengt als gesichert unterwegs. Aber trotzdem danke für die Rückmeldung. Herzlich Armin Horn
Nachtrag: Wenn man je um den Mast herum nach vorne geht und INNEN an den Wanten vorbei auf der Luv-Seite , dann ist die wirksame Länge in Ihrer Rechnung nicht Masthöhe sondern Höhe 1. Saling, weil dort unten durch die Dirk ginge und dann müssen Sie in Ihrer Rechnung die Höhe der 1. Saling ansetzen und nicht 12m Masthöhe, was im Ergbenis das Resultat dramatsich entspannt, wichtig ist nur, auf der LUV-Seite vorzugehen und wenn um den Mast herum, dann Innen zwischen Wanten und Mast! LG Armin Horn
Ich seh das auch eher skeptisch. Das krängende Moment durch jemanden der bei Lage am Masttopp hängt ist nicht zu unterschätzen. Der Treibanker mehrere Meter im Lee wird das Boot abfallen lassen. Mehr Druck im Segel, noch mehr Lage. Bei einem nicht Toppgetakelten Boot bricht man unter Umständen sogar den Mast.
Und bei einer Ketch, wo der Mast hnhin etwas weiter vorne steht die ideale Loesung. Ach bei einem Mittelcockpit ist genuegend Freiraum um achtern am Besan zu arbeiten,
Mein erster Gedanke war: Was für eine super Idee!
Mein zweiter Gedanke war: Super Idee - bei senkrecht stehendem Schiff. Was aber ist bei Schräglage des Schiffes? Gerade dann braucht man doch eine Sicherung. Also habe ich einfach mal ein paar Annahmen willkürlich getroffen. 1. Länge des Mastes = 12 m 2. Länge der Dirk + Länge der Lifeline = 12 m 3. Fusspunkt des Mastes = 1.5 m über Wasserspiegel 4. Schräglage des Schiffes= 45 Grad. Wer bei so einer Konstellation ins Wasser fällt. Der müsste sich dann 9,5 Meter seitlich des Bootes und, weil das Boot in Fahrt ist, 7,4 m achterlich des Mastes befinden. Die einzige Möglichkeit, durch eigene Kraft wieder an Bord zu kommen, besteht darin, die 12 Meter lange Dirk hochzuklettern, bis man die Mastspitze erreicht hat. Oben angekommen muss man nur noch den schrägen Mast herunterrutschen. Ich glaube, ich schaffe das nicht.
In meiner Vorstellung ist das Boot immer noch stabil und konstant in 45 Grad Schräglage. Nun besteht die zweite Möglichkeit darin, dass ein nettes Crewmitglied einem doch noch hilft. Es winscht also die Dirk dicht und zieht einen in den Maststop, der sich 9,5 Meter seitlich des Bootes befindet. Deswegen ist der Versuch, den wie einen Fisch an der Angel hängenden Überbordgegangenen mit dem Bootshaken einzufangen, auch fehlgeschlagen. Oben angekommen heißt es wieder, den Mast herunterzurutschen.
Neue gedankliche Vorstellung: Das Boot rollt von einer auf die andere Seite. Man liegt also als Überbordgegangener zunächst in Position 9,5 m seitlich und 7,4 m achterlich des Bootes. Das Boot richtet sich nun auf und zieht einen mächtig heran. Man dürfte da schon ganz ordentlich Geschwindigkeit bekommen. Ich vermute mal, dass Dirk + Lifeline + Dehnung der Rettungsweste und die mehr oder minder (bei mir mehr) vorhandene Dicke des Körpers nicht kurz genug sind, um einen über die Seereling zu heben, auf das man einen kurzen Augenblick über das Deck schwebt, um dann auf der Gegenseite wieder im Meer versenkt zu werden. Vermutlich wird man mit Vehemenz gegen die Bordwand geklatscht. Oder beides. Erst geklatscht, dann auf der anderen Seite wieder versenkt. Dies müsste im steten Wechsel so lange einhergehen, bis sich irgendwann doch die Dirk im stehenden Gut des Bootes verheddert.
Das war jetzt nur ein Gedankenspiel mit ein bisschen Geometrierechnerei. Ich denke aber, die gute alte Art, sich mit einer vielleicht 1,5m langen Leine irgendwo an Bord fest einzupicken, ist - zumindet bei Schrägläge des Bootes- die bessere Wahl, weil man sich dann nach einem Sturz ins Wasser höchstens 1,5 m vom Boot entfernt befindet kann und man sich im Wesentlichen nur horizontal an die Bootskante heranarbeiten muss und nicht vertikal an den Masttop.
Das ist jetzt gedanklich nur eine erste Näherung an das Problem, aber ich glaube die Richtung meiner Überlegungen stimmen.
Mein dritter Gedanke: Ich würde den Vorschlag, die Dirk als Sicherung zu nehmen, in den Giftschrank stellen. Aber interessant und verlockend war der Vorschlag schon!
Nix für Ungut! Ansonsten sind die Ideen, die aus dieser Quelle kommen, echt top!
Lieber Herr Petersen,
Ihre Theorie in Ehren, die Rechnungen alle richtig, aber für meine Art zu segeln komplett vorbei an der, zumindest meiner Segelpraxis.
Noch nie hatte ich 45° Schräglage und das wird auch nicht vorkommen.
Und ich gehe immer an Luv nach vorne, wenn überhaupt, noch nie musste ich zum Vorschiff, neuerdings an den Mast um das 3. Reff einzubändseln an unserem neuen Groß. Sollte ich an Luv vorgehend bei Lage auf dem Weg nach vorne bzw. zurück ausrutschen, dann würde Lage sogar helfen Richtung Mast/Baum gezogen zu werden, falls man dort unten durchrutscht , dann reicht die Länge erst recht nicht über Bord zu gehen.
Und: Ich segle nicht allein, d.h. mindestens ein Crew-Mitgleid ist noch im Cocpit und könnte im Fall, dass es so schlimm kommt, wie Sie annehmen, in den WInd und man ist so gut wie an Bord, zumindest am Haken fertig bereit zum Liften per Winsch.
Natürlich hängt es von den Randbedingungen an Bord ab, ob es sinnvoll ist oder nicht. Auf meinem Schiff jedenfalls nie mehr anders, ich habe das Leinengedöns bzw. die Umpcikerei satt und fühle mich dadurch mehr eingeengt als gesichert unterwegs.
Aber trotzdem danke für die Rückmeldung.
Herzlich Armin Horn
Nachtrag: Wenn man je um den Mast herum nach vorne geht und INNEN an den Wanten vorbei auf der Luv-Seite , dann ist die wirksame Länge in Ihrer Rechnung nicht Masthöhe sondern Höhe 1. Saling, weil dort unten durch die Dirk ginge und dann müssen Sie in Ihrer Rechnung die Höhe der 1. Saling ansetzen und nicht 12m Masthöhe, was im Ergbenis das Resultat dramatsich entspannt, wichtig ist nur, auf der LUV-Seite vorzugehen und wenn um den Mast herum, dann Innen zwischen Wanten und Mast!
LG Armin Horn
Hm, am einfachsten wäre es, das Schiff anzuluven bis sich die Schräglage verringert, oder?
Kann dem nur zustimmen. Um nicht ins Wasser zu fallen, musst Du so angeleint sein, dass Du nicht ins Wasser fällst.
Ich seh das auch eher skeptisch. Das krängende Moment durch jemanden der bei Lage am Masttopp hängt ist nicht zu unterschätzen. Der Treibanker mehrere Meter im Lee wird das Boot abfallen lassen. Mehr Druck im Segel, noch mehr Lage. Bei einem nicht Toppgetakelten Boot bricht man unter Umständen sogar den Mast.
Hervorragende Idee!
Und bei einer Ketch, wo der Mast hnhin etwas weiter vorne steht die ideale Loesung. Ach bei einem Mittelcockpit ist genuegend Freiraum um achtern am Besan zu arbeiten,