Ich möchte noch etwas zur Chemie der Holzvergasung sagen, da dies in den meisten Videos viel zu kurz kommt oder gleich garnicht behandelt wird: Holzvergaserkessel zählen bauertbedingt zu den Sturzbrandkesseln. Die Gasführung ist gerichtet und wird durch ein (meist Unterdruck) Gebläse in eine Richtung von dem Füllraum durch eine Öffnung in die Hauptbrennkammer, ggf. Nachbrennraum und schließlich durch den Wärmetauscher (meist Röhrenwärmetauscher mit spiraligen Wirbulatoren) zum Abluftventilator und zum Schornstein geleitet. Holz besteht hauptsächlich aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin, in unterschiedlichen Anteilen je nach Holzart. Im Holzvergaser brennt lediglich die unterste Schicht im Füllraum, da auch nur dort Luftsauerstoff hinzutreten kann (bauartbedingt durch die Zuführungskanäle) Aber die Verbrennung ist unvollständig und soll im Prinzip nur die Temperatur des Füllraums erhöhen, sodass Holzgas entsteht, was aus dem Holz austritt. Im Prinzip ist dies die erste Phase der Verbrennung. Das austretende Holzgas besteht ca aus: Kohlenmonoxid 34 % und Methan 13 %, sowie kleineren Anteilen von Ethylen 2 %, Wasserstoff 2 % und Harzterpenen, sowie aus nicht brennbaren Bestandteilen wie Stickstoff 1 %, Kohlendioxid 48 % und Wasserdampf. Dieses Holzgas vermischt sich mit Primärluft und die brennbaren Gase verbrennen teilweise schon im unteren Teil des Füllraums und halten dort die Temperatur im mittleren Teil aufrecht: ca. 200 Grad, ganz oben ca. 100 Grad. Ganz unten herrschen ca. 600-800 Grad. Hier bildet sich später Ein Glutbett, was nichts anderes ist als glühende Holzkohle, die bereits ausgegast ist, also chemisch fast reiner Kohlenstoff neben etwas Mineralien, die später die Asche bilden. Der größte Teil des Holzgases verbrennt allerdings erst in der Hauptbrennkammer mit der zugeführten Sekundärluft nahezu vollständig aus, da die Lambdasonde, die im Abgasstrom den Restsauerstoff mist, immer genügend Sekundärluft über eine Regelung bereitstellt. Wie verbrennt nun die vorhandene Glut? Mit dem Sauerstoff der Primärluft, die durch das Glutbett gezogen wird, wird der Kohlenstoff hauptsächlich zu Kohlenmonoxid oxidiert, dieses vermischt sich mit weiterem Sauerstoff aus der Sekundärluft und wird in der Hauptbrennkammer weiter zu Kohlendioxid oxidiert. In der Hauptbrennkammer treten typischerweise Temperaturen von ca. 1000 -1400 Grad auf, je nach Modell und Hersteller. Was passiert mit dem Wasser im Holz bzw. mit feuchtem Holz im Füllraum? Das Wasser wird zu Wasserdampf verdunstet bzw. siedet. Dieser Vorgang entzieht dem System beträchtlich Energie (Verdunstungswärme) und stellt für uns einen Verlust dar ! Entweder der Wasserdampf geht dann ungenutzt durch den Schornstein verloren (in der Anfangsphase der Verbrennung) oder er muß durch das Glutbett (wenn die Verbrennung schon eine Weile läuft). Dann passiert folgendes: Das Wasser wird reduziert zu Wasserstoff und Sauerstoff. Der Sauerstoff oxidiert den Kohlenstoff der Glut zu Kohlenmonoxid. Das entstandene Gas (Generatorgas), was aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid besteht, wird in der Hauptbrennkammer oxidiert zu Wasser und Kohlendioxid. Energetisch ist das allerdings eine Nullrunde. Also je weniger Restfeuchte im Holz ist, desto höher auch sein Heizwert. Also immer schön darauf achten, dass das Holz möglichst trocken ist, auch im Sinne von eingesparten Brennstoff und damit Zeit und Geld.!!
Hallo Jao... ich bin sprachlos.. vielen dank für den extrem detailieten Bericht. Mega gut. Sehr sehr gute und zugleich sehr verständliche Ausführung. Arbeitest du in dirsem Bereich oder hast du etwas in der Richtung studiert. Finde ich echt richtig gut. Mit der Restfeuchte bin ich zu 100% bei dir. Das merkt man auch sehr deutlich an der Wärmemenge. Wenn man etwas Erfbeim Heizen hat, weiß man ungefähr wie voll die Pufferspeicher nach dem Abbrand sein sollten. Ist das Holz allerdings feuchter sind die Pufferspeicher deutlich kühler nach dem Abbrand. Natürlich nur wenn dir Holzfeuchte ein paar Prozent höher ist. Nochmals vielen Dank für deine ausführliche Antwort 👍💪 richtig stark Gruß
@@woodi_HolzHallo Woodi, danke für das Statement: ich arbeite weder in diesem Bereich, noch hab ich sowas studiert, noch habe ich selbst einen Holzvergaser-Kessel....der wird erst demnächst eingebaut. Demzufolge habe ich mich sehr genau mit der Materie Holzvergasung beschäftigt. Einiges weiß ich noch von der Schule (Chemie und Physik), anderes aus Büchern und Videos im Netz. Und bei Wikipedia steht auch einiges. Mein Kessel und Puffer sind bereits geliefert, Holz ist auch ausreichend (und trocken) aufgestapelt. Nun fehlt nur noch der Einbau. Ich werde dann voraussichtlich auch in einem eigenen Kanal berichten, bis dahin. Dein Kanal ist auch super...viele interessante Infos rund ums Holzheizen. 😊
Wirkungsgrad ist Wichtig! Hab nen Windhager LWK 300 30KW mit 2200l puffer heize altes bauernhaus+ kleine werkstatt Aktuell mit Borkenkäfer geschädigte Kiefer. Bin sehr begeistert . MfG D.Hübner
Top, fand ich gut erklärt. Ich mag deine Clips, finde da immer etwas, was ich für mich verwenden kann. Heute wurde mein DuoWin in Betrieb genommen und die Pelleteinheit funktioniert jetzt auch. Habe zwar noch das eine oder andere zu erledigen, bekomme jetzt aber schon die Hütte warm ohne mich zu rühren. Im Moment teste ich das Automatiksystem, Holzvergaser geladen und Steuerung der Pelleteinheit übergeben.😊 Ich freue mich auf weitere Clips von Dir 👍
Hallo vielen Dank für dein Feedback, freut mich zu hören.... Vielleicht schreibst du mal nach 2-3 Monaten dein Feedback, wie du mit der Anlage zufrieden bist? Gruß
richtig gut erklärt. Sehr einfach zu verstehen, auch wenn man so eine Heizung(noch) nicht hat....Du haust echt viele Informationen raus. Die Videos sind echt gut, aber auch in den Shorts sind wirklich viele Informationen
Hallo, normalerweise starte ich den Holzvergaser wenn ich unten im ersten Speicher 45°C habe. Wenn man sich das in der Software ansieht, werden gedanklich beide 1000l Speicher übereinander gestellt, als on man einen großen hätte. Die Software zeigt 3 Werte an (oben, mitte, unten). Die Mitte ist dann aber das Gesamtsystem, also ungefähr unten im ersten Speicher. In manchen Videos ist auch zu sehen dass ich starte wenn ich nur 30°C habe. Mir ist wichtig, dass die Fußbodenheizung mindestens 28-30°C für die Vorlauftemperatur bekommt. Der Bereich für das Brauchwasser ist isoliert von dem Rest. Heißt, dass die Fußbodenheizung die Puffer zwar entlädt, aber wenn ich im restlichen Bereich 30°C, bekomme ich trotzdem im Brauchwasser noch 60°C. Ich hoffe es war verständlich 😁
Hallo Ganz wenig. Wenn alles passt, also das Holz eine geringe Restfeuchtigkeit hat, in der passenden Größe gespalten wurde und so weiter..... sehr effizient die Anlage, bin echt begeistert. Hatte mit dem wasserführenden Kamin einen Holzverbrauch von 12 bis 16RM und jetzt mit dem Holzvergaser 8 bis 10 RM Gruß und schönen Tag
Ich möchte noch etwas zur Chemie der Holzvergasung sagen, da dies in den meisten Videos viel zu kurz kommt oder gleich garnicht behandelt wird: Holzvergaserkessel zählen bauertbedingt zu den Sturzbrandkesseln. Die Gasführung ist gerichtet und wird durch ein (meist Unterdruck) Gebläse in eine Richtung von dem Füllraum durch eine Öffnung in die Hauptbrennkammer, ggf. Nachbrennraum und schließlich durch den Wärmetauscher (meist Röhrenwärmetauscher mit spiraligen Wirbulatoren) zum Abluftventilator und zum Schornstein geleitet. Holz besteht hauptsächlich aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin, in unterschiedlichen Anteilen je nach Holzart. Im Holzvergaser brennt lediglich die unterste Schicht im Füllraum, da auch nur dort Luftsauerstoff hinzutreten kann (bauartbedingt durch die Zuführungskanäle) Aber die Verbrennung ist unvollständig und soll im Prinzip nur die Temperatur des Füllraums erhöhen, sodass Holzgas entsteht, was aus dem Holz austritt. Im Prinzip ist dies die erste Phase der Verbrennung. Das austretende Holzgas besteht ca aus: Kohlenmonoxid 34 % und Methan 13 %, sowie kleineren Anteilen von Ethylen 2 %, Wasserstoff 2 % und Harzterpenen, sowie aus nicht brennbaren Bestandteilen wie Stickstoff 1 %, Kohlendioxid 48 % und Wasserdampf.
Dieses Holzgas vermischt sich mit Primärluft und die brennbaren Gase verbrennen teilweise schon im unteren Teil des Füllraums und halten dort die Temperatur im mittleren Teil aufrecht: ca. 200 Grad, ganz oben ca. 100 Grad. Ganz unten herrschen ca. 600-800 Grad. Hier bildet sich später Ein Glutbett, was nichts anderes ist als glühende Holzkohle, die bereits ausgegast ist, also chemisch fast reiner Kohlenstoff neben etwas Mineralien, die später die Asche bilden.
Der größte Teil des Holzgases verbrennt allerdings erst in der Hauptbrennkammer mit der zugeführten Sekundärluft nahezu vollständig aus, da die Lambdasonde, die im Abgasstrom den Restsauerstoff mist, immer genügend Sekundärluft über eine Regelung bereitstellt.
Wie verbrennt nun die vorhandene Glut? Mit dem Sauerstoff der Primärluft, die durch das Glutbett gezogen wird, wird der Kohlenstoff hauptsächlich zu Kohlenmonoxid oxidiert, dieses vermischt sich mit weiterem Sauerstoff aus der Sekundärluft und wird in der Hauptbrennkammer weiter zu Kohlendioxid oxidiert. In der Hauptbrennkammer treten typischerweise Temperaturen von ca. 1000 -1400 Grad auf, je nach Modell und Hersteller.
Was passiert mit dem Wasser im Holz bzw. mit feuchtem Holz im Füllraum? Das Wasser wird zu Wasserdampf verdunstet bzw. siedet. Dieser Vorgang entzieht dem System beträchtlich Energie (Verdunstungswärme) und stellt für uns einen Verlust dar ! Entweder der Wasserdampf geht dann ungenutzt durch den Schornstein verloren (in der Anfangsphase der Verbrennung) oder er muß durch das Glutbett (wenn die Verbrennung schon eine Weile läuft). Dann passiert folgendes: Das Wasser wird reduziert zu Wasserstoff und Sauerstoff. Der Sauerstoff oxidiert den Kohlenstoff der Glut zu Kohlenmonoxid. Das entstandene Gas (Generatorgas), was aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid besteht, wird in der Hauptbrennkammer oxidiert zu Wasser und Kohlendioxid. Energetisch ist das allerdings eine Nullrunde. Also je weniger Restfeuchte im Holz ist, desto höher auch sein Heizwert. Also immer schön darauf achten, dass das Holz möglichst trocken ist, auch im Sinne von eingesparten Brennstoff und damit Zeit und Geld.!!
Hallo
Jao... ich bin sprachlos.. vielen dank für den extrem detailieten Bericht. Mega gut. Sehr sehr gute und zugleich sehr verständliche Ausführung. Arbeitest du in dirsem Bereich oder hast du etwas in der Richtung studiert. Finde ich echt richtig gut.
Mit der Restfeuchte bin ich zu 100% bei dir. Das merkt man auch sehr deutlich an der Wärmemenge. Wenn man etwas Erfbeim Heizen hat, weiß man ungefähr wie voll die Pufferspeicher nach dem Abbrand sein sollten. Ist das Holz allerdings feuchter sind die Pufferspeicher deutlich kühler nach dem Abbrand. Natürlich nur wenn dir Holzfeuchte ein paar Prozent höher ist.
Nochmals vielen Dank für deine ausführliche Antwort 👍💪 richtig stark
Gruß
@@woodi_HolzHallo Woodi,
danke für das Statement: ich arbeite weder in diesem Bereich, noch hab ich sowas studiert, noch habe ich selbst einen Holzvergaser-Kessel....der wird erst demnächst eingebaut. Demzufolge habe ich mich sehr genau mit der Materie Holzvergasung beschäftigt. Einiges weiß ich noch von der Schule (Chemie und Physik), anderes aus Büchern und Videos im Netz. Und bei Wikipedia steht auch einiges.
Mein Kessel und Puffer sind bereits geliefert, Holz ist auch ausreichend (und trocken) aufgestapelt. Nun fehlt nur noch der Einbau. Ich werde dann voraussichtlich auch in einem eigenen Kanal berichten, bis dahin. Dein Kanal ist auch super...viele interessante Infos rund ums Holzheizen. 😊
@@holm217
Hallo
Freut mich... meld dich mal wenn der Ofen eingebaut wurde.. bin gespannt 👍👌
Wirkungsgrad ist Wichtig! Hab nen Windhager LWK 300 30KW mit 2200l puffer
heize altes bauernhaus+ kleine werkstatt Aktuell mit Borkenkäfer geschädigte Kiefer.
Bin sehr begeistert .
MfG D.Hübner
Hallo,
Ich bin auch sehr zufrieden. Ab der nächsten Heizsaison heize ich auch Fichte die durch Borkenkäfer gesägt werden mussten.
Gruß
Top, fand ich gut erklärt. Ich mag deine Clips, finde da immer etwas, was ich für mich verwenden kann. Heute wurde mein DuoWin in Betrieb genommen und die Pelleteinheit funktioniert jetzt auch. Habe zwar noch das eine oder andere zu erledigen, bekomme jetzt aber schon die Hütte warm ohne mich zu rühren. Im Moment teste ich das Automatiksystem, Holzvergaser geladen und Steuerung der Pelleteinheit übergeben.😊
Ich freue mich auf weitere Clips von Dir 👍
Hallo
vielen Dank für dein Feedback, freut mich zu hören....
Vielleicht schreibst du mal nach 2-3 Monaten dein Feedback, wie du mit der Anlage zufrieden bist?
Gruß
richtig gut erklärt. Sehr einfach zu verstehen, auch wenn man so eine Heizung(noch) nicht hat....Du haust echt viele Informationen raus. Die Videos sind echt gut, aber auch in den Shorts sind wirklich viele Informationen
Danke 👍
Mega das zu hören, freut mich
Hi, mich würde interessieren, ab welchen Ladestand der Pufferspeicher du den Holzvergaser startest
Hallo,
normalerweise starte ich den Holzvergaser wenn ich unten im ersten Speicher 45°C habe. Wenn man sich das in der Software ansieht, werden gedanklich beide 1000l Speicher übereinander gestellt, als on man einen großen hätte. Die Software zeigt 3 Werte an (oben, mitte, unten). Die Mitte ist dann aber das Gesamtsystem, also ungefähr unten im ersten Speicher. In manchen Videos ist auch zu sehen dass ich starte wenn ich nur 30°C habe. Mir ist wichtig, dass die Fußbodenheizung mindestens 28-30°C für die Vorlauftemperatur bekommt. Der Bereich für das Brauchwasser ist isoliert von dem Rest. Heißt, dass die Fußbodenheizung die Puffer zwar entlädt, aber wenn ich im restlichen Bereich 30°C, bekomme ich trotzdem im Brauchwasser noch 60°C.
Ich hoffe es war verständlich 😁
bleibt dann keine Holzkohle übrig?
Hallo
Ganz wenig. Wenn alles passt, also das Holz eine geringe Restfeuchtigkeit hat, in der passenden Größe gespalten wurde und so weiter..... sehr effizient die Anlage, bin echt begeistert. Hatte mit dem wasserführenden Kamin einen Holzverbrauch von 12 bis 16RM und jetzt mit dem Holzvergaser 8 bis 10 RM
Gruß und schönen Tag
Einen Unterdruck gibt es nicht, Sie meinen negativen Überdruck. Das nur am Rande, sonst eine sehr gute Ergänzung.
FG
Hallo
Ja ist richtig. Für die meisten Privathaushalte ist Unterdruck geläufiger.
Gruß und schönen Abend
Gut erklärt.
Danke dir👍👍