Ein überraschend guter Beitrag zum Thema! Was mir aber auch hier wieder gefehlt hat ist eine Abschätzung des Potenzials bei Beschränkung auf Abfallstoffen als Substrat. Idealerweise Abfallstoffe, die nur schlecht auf andere Weise verwertet werden können. Die Szene mit den Zuckerrüben als "Doping" für die Biogasanlage war fast schmerzhaft anzusehen.
Wie lange lässt sich das Gas in dem Rucksack speichern? Eine Überlegung wäre über den Sommer Gas zu speichern (natürlich größerer Speicher) und im Winter über einen Generator zu verstromen. Was denken Sie? Übrigens tolles Projekt!
Also Biogas als Reste Verwertung macht natürlich Sinn. Und da gibt es auch noch einiges an Abfallmasse was nicht entsprechend verwerted wird. Aber sobald man anfängt, da Energiepflanzen dafür anzubauen, kann man besser auf die Flächen Solarzellen aufstellen.
Gute Frage! Im Winter muss man entweder regenerativ heizen, was nihct ganz einfach ist, oder die Anlage für die 3-4 kältesten Monate einfach in den Winterschlaf schicken. Sie beginnt dan im Frühjahr wider ganz von selber it der Gasproduktion. Wir bieten aber für alle, die selbst Solarstrom produzieren auch eine Solarheizung an, die je nach Stromverfügbarkeit eingeschaltet werden kann. Das funktioniert sehr gut!
Besonders interessant in Hinblick auf erhöhte Gasproduktion ist die Einspeisung von grünem Wasserstoff in die Biogasanlagen. Hier könnte ich mir eine Masterarbeit vorstellen, bei der die Ausbeute in Abhängigkeit der eingesetzten Biomasse und des eingesetzten Stroms zur Erzeugung des Wasserstoffs ermittelt.
Danke für den spannenden Kommentar. Die Idee ist nicht ganz neu, haben es aber an unserer Technik noch nicht ausprobiert. Wir sind immer offen für Forschungsprojekte.
Eine 2,7 MW Bigasanlage benötigt 1500 Hektar Land. Auf dieser Fläche könnte man bei einem Durchschnittsertrag von 8t / Ha rund 120'000 Tonnen Getreide Ernten. Ein Kernkraftwerk hat im Schnitt 1200 Megawatt Leistung. Um diese Menge zu erreichen, würde ein Biogasanlage 670'000 Hektar benötigen, was nach obiger Rechnung 5'360'000 Tonnen Getreide wären. 670'000 Hektar entsprechen etwa 6700 Quadratkilometer. Eine Durchschnitte Biogasanlage hat 470 kW. Nun kann man sich die schiere Grösse dieser "Grundlastfähigen" Anlagen vorstellen. Ob dies nun sinn macht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden.
Man kann Biogas auch durch spezielle Anlagen so aufbereiten, dass es ins bestehende Erdgasnetz eingeleitet werden kann und dort parallel zum fossilen Erdgas verteilt und benutzt werden kann. Allerdings ist die Technik dafür wohl recht teuer, so dass sich das aktuell nur für größere Anlagen lohnt.
@@erichbiswanger4265 Was Menschliche Fäkalien angeht, so muss man berücksichtigen, das die Reste gerne für Düngung von Pflanzen zur Lebensmittel Herstellung genutzt werden. Da stellen sich also Hygienische fragen.
Richtig, der Rucksack wurde schon 2010 entwickelt und ist seit 2011 patentiert. Tracktorreifen können vergleichsweise wenig Gas speichern, sind sehr teuer und man benötigt eine Pumpe, um ein signifikante Menge Gas hinein zu bekommen. Aber das kann jeder selbst entscheiden, das hier ist die Profi-Variante :)
17:40, bei soviel Naivität und Leichtsinn in Bezug auf die Brand resp. Explosionsgefahr von Biogas kann man nur den Kopf schütteln. Zwar ist der Beutelinhalt wenn er nicht mit Luft in Verbindung kommt erst einmal nicht brennbar, allerdings kann das Gas durch eine Undichtigkeit in die Umgebung entweichen und dann rumst es ganz schnell in der Hütte. Je nach CO2 Anteil im Biogas bewegt sich der Bereich "untere Explosionsgrenze UEG - obere Explosionsgrenze OEG" von 4,4 Vol % - 16,5 Vol % (Brenngasgehalt in Luft) bei reinem CH4 hin zu 12 Vol % - 26 Vol % bei Biogas mit einer Zusammensetzung von 40 Vol % CH4 und 60% CO2. Aus diesem Grund herrschen auf Biogasanlagen sehr strenge Sicherheitsvorschriften. Häufig wird der Mindestluftbedarf, wie im vorliegenden ca. 4,79 Nm3 Luft pro 1 Nm3 Biogas (= 17, 27 Vol % Biogas in Luft), verwechselt mit der UEG/OEG. Der Mindestluftbedarf ist die Menge an Luft die zur stöchiometrischen Verbrennung i.e. bei Lambda =1 des jeweiligen Brennstoffes benötigt wird. Explosionsgefahr herrscht allerdings auch bei Lambda < 1 und Lambda > 1.
Danke für diesen ausführlichen Kommentar. Leider stimmen die Annahmen nicht, da es sich beim Biogasrucksack um einen Speichersack für den Außenbereich handelt. Und wie Sie sicherlich wissen, gibt es Biogasspeichersäcke auch für konventionelle Biogasanlagen in ganz anderer Dimension. Schauen Sie sich doch einmal das Explosionsvideo an, dass im Rahmen unsere TÜV-Tests entstanden ist. th-cam.com/video/9WJ1tbvSq_8/w-d-xo.html
Wir müssen der Tatsache wohl ins Auge sehen, dass wir einfach zu viele Menschen sind, die in widrigen (eigentlich zu kalten) Lebensräumen sesshaft geworden sind, wo es zumindest derzeit nicht ohne fossile Reserven, oder eben nukleare, geht. Mit Holz heizen ist natürlich genauso wenig eine Alternative, das wäre ja sofort alles abgeholzt. Eine Option die ich auch mal gesehen habe, war die Kerosingewinnung aus Grünalgen, welche in speziellen Anlagen gezüchtet werden. Diese ließen sich bestimmt auch als Biomasse für Gas verwerten. Allerdings wachsen Algen eben auch nur dort am besten, wo sie ausreichend Wärme und Licht bekommen. Trotzdem sehe ich da noch Potential. denn getrocknet kann man diese auch sehr gut speichern und die Anlagen lassen sich in die Höhe ausbauen. Wir müssen eben insgesamt alle viel bewusster und sparsamer werden, was den Konsum und somit auch den Energieverbrauch angeht. Es wird viel zu viel produziert, für die Tonne und vor allem für den Schrotthaufen. Geräte müssen wieder nachhaltig und lebenslang reparierbar gestaltet werden. Jedes nicht weggeworfene Gerät, Textilie oder Möbelstück, jeder gesparte Transport - ist ein Energiegewinn. Problematisch ist, dass diese Wirtschaft speziell auf Konsum und Kurzlebigkeit fokussiert ist, um die finanziellen Umsätze zu maximieren. Wäre dem nicht so, gäbe es mit Sicherheit mehr als genug regenerative Energie für jeden.
Der Erste Satz stimmt nicht. Wenn man die vorhanden Recourcen mit etwas mehr Intelligenz nutzt Reichen Sie locker aus. Was Heizen beispielsweise angeht, so gibt es immer noch aus diversen Prozessen weit mehr Abwärme, als wir für das heizen brauchen.
1 Kubikmeter = 2 - 4h. Dieser Benötigt 10kg Biomasse im Reaktor. Da wird man also kaum mit seinen täglichen Küchenabfällen weit kommen. Idealerweise sollte man auch noch die Exkremente mitverwerten, aber auch das reicht wahrscheinlich nicht, und schon gar nicht zum Heizen.
Ein überraschend guter Beitrag zum Thema!
Was mir aber auch hier wieder gefehlt hat ist eine Abschätzung des Potenzials bei Beschränkung auf Abfallstoffen als Substrat.
Idealerweise Abfallstoffe, die nur schlecht auf andere Weise verwertet werden können.
Die Szene mit den Zuckerrüben als "Doping" für die Biogasanlage war fast schmerzhaft anzusehen.
Danke, sehr Informativ!
Wie lange lässt sich das Gas in dem Rucksack speichern? Eine Überlegung wäre über den Sommer Gas zu speichern (natürlich größerer Speicher) und im Winter über einen Generator zu verstromen.
Was denken Sie? Übrigens tolles Projekt!
Also Biogas als Reste Verwertung macht natürlich Sinn. Und da gibt es auch noch einiges an Abfallmasse was nicht entsprechend verwerted wird. Aber sobald man anfängt, da Energiepflanzen dafür anzubauen, kann man besser auf die Flächen Solarzellen aufstellen.
Frage: Was passiert im Winter, wenn es keine 20+ Temperaturen gibt? Zu heizen ist auch nicht wirklich eine nachhaltige Lösung oder?
Gute Frage! Im Winter muss man entweder regenerativ heizen, was nihct ganz einfach ist, oder die Anlage für die 3-4 kältesten Monate einfach in den Winterschlaf schicken. Sie beginnt dan im Frühjahr wider ganz von selber it der Gasproduktion. Wir bieten aber für alle, die selbst Solarstrom produzieren auch eine Solarheizung an, die je nach Stromverfügbarkeit eingeschaltet werden kann. Das funktioniert sehr gut!
Besonders interessant in Hinblick auf erhöhte Gasproduktion ist die Einspeisung von grünem Wasserstoff in die Biogasanlagen.
Hier könnte ich mir eine Masterarbeit vorstellen, bei der die Ausbeute in Abhängigkeit der eingesetzten Biomasse und des eingesetzten Stroms zur Erzeugung des Wasserstoffs ermittelt.
Danke für den spannenden Kommentar. Die Idee ist nicht ganz neu, haben es aber an unserer Technik noch nicht ausprobiert. Wir sind immer offen für Forschungsprojekte.
Eine 2,7 MW Bigasanlage benötigt 1500 Hektar Land. Auf dieser Fläche könnte man bei einem Durchschnittsertrag von 8t / Ha rund 120'000 Tonnen Getreide Ernten.
Ein Kernkraftwerk hat im Schnitt 1200 Megawatt Leistung. Um diese Menge zu erreichen, würde ein Biogasanlage 670'000 Hektar benötigen, was nach obiger Rechnung 5'360'000 Tonnen Getreide wären. 670'000 Hektar entsprechen etwa 6700 Quadratkilometer.
Eine Durchschnitte Biogasanlage hat 470 kW. Nun kann man sich die schiere Grösse dieser "Grundlastfähigen" Anlagen vorstellen.
Ob dies nun sinn macht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden.
Man kann Biogas auch durch spezielle Anlagen so aufbereiten, dass es ins bestehende Erdgasnetz eingeleitet werden kann und dort parallel zum fossilen Erdgas verteilt und benutzt werden kann. Allerdings ist die Technik dafür wohl recht teuer, so dass sich das aktuell nur für größere Anlagen lohnt.
Man kann es auch verflüssigen und dann als LNG verfrachten.
Frage: Biogas aus Pferde-Kuh-Schweinemist ist möglich. Wie siehts aus mit menschlichen Ausscheidungen?
Ist auch möglich und wird auch gemacht mit Faultürmen in Klärwerken.
Funktioniert genauso. Der Schwefelwasserstoff gehalt ist höher.
Mais für die Gasproduktion zu benutzen ist doch ned der gute Weg. Andere Pflanzen und auch Humane Fäkalien, was spricht dagegen.
@@erichbiswanger4265 Was Menschliche Fäkalien angeht, so muss man berücksichtigen, das die Reste gerne für Düngung von Pflanzen zur Lebensmittel Herstellung genutzt werden. Da stellen sich also Hygienische fragen.
Der Rucksack ist nichts neues. Außerdem kann man einen Tragtorreifen genau so nehmen.
Richtig, der Rucksack wurde schon 2010 entwickelt und ist seit 2011 patentiert. Tracktorreifen können vergleichsweise wenig Gas speichern, sind sehr teuer und man benötigt eine Pumpe, um ein signifikante Menge Gas hinein zu bekommen. Aber das kann jeder selbst entscheiden, das hier ist die Profi-Variante :)
17:40, bei soviel Naivität und Leichtsinn in Bezug auf die Brand resp. Explosionsgefahr von Biogas kann man nur den Kopf schütteln. Zwar ist der Beutelinhalt wenn er nicht mit Luft in Verbindung kommt erst einmal nicht brennbar, allerdings kann das Gas durch eine Undichtigkeit in die Umgebung entweichen und dann rumst es ganz schnell in der Hütte. Je nach CO2 Anteil im Biogas bewegt sich der Bereich "untere Explosionsgrenze UEG - obere Explosionsgrenze OEG" von 4,4 Vol % - 16,5 Vol % (Brenngasgehalt in Luft) bei reinem CH4 hin zu 12 Vol % - 26 Vol % bei Biogas mit einer Zusammensetzung von 40 Vol % CH4 und 60% CO2. Aus diesem Grund herrschen auf Biogasanlagen sehr strenge Sicherheitsvorschriften.
Häufig wird der Mindestluftbedarf, wie im vorliegenden ca. 4,79 Nm3 Luft pro 1 Nm3 Biogas (= 17, 27 Vol % Biogas in Luft), verwechselt mit der UEG/OEG. Der Mindestluftbedarf ist die Menge an Luft die zur stöchiometrischen Verbrennung i.e. bei Lambda =1 des jeweiligen Brennstoffes benötigt wird.
Explosionsgefahr herrscht allerdings auch bei Lambda < 1 und Lambda > 1.
Danke für diesen ausführlichen Kommentar. Leider stimmen die Annahmen nicht, da es sich beim Biogasrucksack um einen Speichersack für den Außenbereich handelt. Und wie Sie sicherlich wissen, gibt es Biogasspeichersäcke auch für konventionelle Biogasanlagen in ganz anderer Dimension. Schauen Sie sich doch einmal das Explosionsvideo an, dass im Rahmen unsere TÜV-Tests entstanden ist. th-cam.com/video/9WJ1tbvSq_8/w-d-xo.html
Wir müssen der Tatsache wohl ins Auge sehen, dass wir einfach zu viele Menschen sind, die in widrigen (eigentlich zu kalten) Lebensräumen sesshaft geworden sind, wo es zumindest derzeit nicht ohne fossile Reserven, oder eben nukleare, geht. Mit Holz heizen ist natürlich genauso wenig eine Alternative, das wäre ja sofort alles abgeholzt.
Eine Option die ich auch mal gesehen habe, war die Kerosingewinnung aus Grünalgen, welche in speziellen Anlagen gezüchtet werden. Diese ließen sich bestimmt auch als Biomasse für Gas verwerten. Allerdings wachsen Algen eben auch nur dort am besten, wo sie ausreichend Wärme und Licht bekommen. Trotzdem sehe ich da noch Potential. denn getrocknet kann man diese auch sehr gut speichern und die Anlagen lassen sich in die Höhe ausbauen. Wir müssen eben insgesamt alle viel bewusster und sparsamer werden, was den Konsum und somit auch den Energieverbrauch angeht. Es wird viel zu viel produziert, für die Tonne und vor allem für den Schrotthaufen. Geräte müssen wieder nachhaltig und lebenslang reparierbar gestaltet werden. Jedes nicht weggeworfene Gerät, Textilie oder Möbelstück, jeder gesparte Transport - ist ein Energiegewinn. Problematisch ist, dass diese Wirtschaft speziell auf Konsum und Kurzlebigkeit fokussiert ist, um die finanziellen Umsätze zu maximieren. Wäre dem nicht so, gäbe es mit Sicherheit mehr als genug regenerative Energie für jeden.
Der Erste Satz stimmt nicht. Wenn man die vorhanden Recourcen mit etwas mehr Intelligenz nutzt Reichen Sie locker aus. Was Heizen beispielsweise angeht, so gibt es immer noch aus diversen Prozessen weit mehr Abwärme, als wir für das heizen brauchen.
Wie lange kann man denn mit ein solchen Sack kochen?
1 Kubikmeter = 2 - 4h. Dieser Benötigt 10kg Biomasse im Reaktor. Da wird man also kaum mit seinen täglichen Küchenabfällen weit kommen. Idealerweise sollte man auch noch die Exkremente mitverwerten, aber auch das reicht wahrscheinlich nicht, und schon gar nicht zum Heizen.