Hallo und danke für das informative Video. Ich schaue immer gerne bei dir vorbei. Frage - War das der ganze Schnitt oder ging es nur um die Wassertriebe? Gefühlsmässig hätte ich als Laie den Baum viel mehr im Ganzen geschnitten ?
Hi Seaside - der Baum im Video ist ca 15 - 18 Jahre alt und ist vor 4 Jahren im Sommer stark ausgelichtet worden. Sommerschnitt macht man, wenn das Wachstum gebremst werden soll. Das nur als Vorbemerkung. Es ist die Sorte Freiherr von Berlepsch, die als stark wüchsig gilt. Jetzt zu Deiner Frage: Ich habe mit diesem Film nur ein paar absolute Grundlagen vermitteln wollen. Da ist dann schon mal vielen mit geholfen. Dann lassen sie wenigstens keine Stummel stehen, entfernen regelmäßig Wassertriebe, totes und krankes Holz und Zweige, die aneinander scheuern. Du hast Recht - der Baum könnte wesentlich stärker beschnitten werden. Aber... und jetzt das große "Aber" - wer stark im Winter schneidet veranlasst den Baum zu einem enormen Neuaustrieb. Und das ist gerade bei starkwüchsigen Sorten eventuell kontraproduktiv. Dann gibt es nämlich zu viele Wassertriebe. Man muss also seine Bäume ein wenig kennenlernen. Wenn du dir Plantagenbäume anschaust , dann sind sie oft sehr klein gehalten und haben nur 3 oder 4 Äste mit wenigen Zweigen. Das geht auch - der Spielraum ist sehr groß. Im Garten möchten aber viele auch einen schön anzusehenden Baum und dann den ein oder anderen Apfel ernten. Dadurch ist dieser Film nur dazu gedacht, die gröbsten Schnittfehler zu vermeiden. Wenn Du zu einem bestimmten Baum in Deinem Garten Fragen hast kannst Du uns auch auf unserer Plattform www.gardify.de unter Pflanzendoktor kostenlos ein Foto schicken. Ich zeichne Dir dann ein wie man schneidet oder gebe Dir zumindest einen Hinweis. Gartengrüße Markus
Hierzu kann ich aus der Distanz nur allgemeine Tipps geben: Der erste Schnitt sollte im Frühjahr durchgeführt werden , kurz bevor der Baum austreibt. Generell wird immer kurz (5 Millimeter) über nach außen stehenden Knospen geschnitten. 3 - 5 Triebe sollten gleichmäßig um den Stamm verteilt als zukünftige Leitäste ausgewählt werden. Diese Triebe werden um 30% ihrer Länge eingekürzt-wie gesagt über einem nach außen weisenden Auge. Nach innen wachsende Äste werden entfernt. Senkrechte Wassertriebe, die vertikal nach oben aus einem Ast herauskommen werden entfernt. In den Anfangsjahren nicht zu stark schneiden. Aprikosenbäume reagieren empfindlicher als etwa Apfelbäume auf Schnitt. Aprikosenbäume haben wie andere Steinobstbäume weniger schlafende Augen als etwa Kernobstbäume (Apfel, Birne). Deshalb können Sie Schnittfehler schlechter ausgleichen. Im Zweifelsfall also besser wachsen lassen. Es lohnt sich übrigens bei einer guten Baumschule in der Gegend mal einen Obstschnittkurs zu machen. Bei uns in der Baumschule war das in der Regel ein dreistündiger Workshop für um die 20 Euro, was sich sehr gelohnt hat für alle Teilnehmer. Liebe Grüße aus dem Rheinland. Markus
Hi JustRiding - zum Teil. Totholz, sich kreuzende Äste, nach innen wachsende Äste werden ebenso entfernt. Aber, der Schnittzeitpunkt ist oft anders. Kirschen werden gerne im Sommer geschnitten und es werden auch kurze Stummel stehen gelassen, die dann über Jahre eintrocknen und abgebrochen werden können. Mirabellen schneidet man im Herbst oder im Spätwinter / Frühlingsanfang (März), weil sie mitten im Winter leicht Pilzkrankheiten bekommen. Grüße !!
Also, alle wassertriebe hab ich leztes jahr im Herbst rausgenommen, sind 20 fach neue gekommen. Man soll nicht alle wassertriebe rausnehmen so ca.20% stehen lassen. Was sagst du, stimmt das ?
HI DeqioS Ja, das ist eine Regel, auf die man hier und da trifft. Die Idee dahinter ist, das Wachstum abzufangen, damit nicht ganz so viel Neuaustrieb stattfindet und der Baum nicht zu stark reduziert wird. Ich habe das bislang nicht so gemacht und eliminiere die Wassertriebe an meinem Baum komplett und fahre damit sehr gut. Es hängt auch davon ab, wie Dein Baum auf Rückschnitte reagiert und ob er genügend Masse hat, um starke Rückschnitte zu verkraften. Es gibt den sogenannten "Juniriss" - dabei werden die Wassertriebe nicht abgeschnitten sondern nach unten abgerissen. Das hat den Vorteil, dass immer ein Stückchen Gewebe rund um den Ansatz mit abgerissen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder austreiben ist dann geringer. Probiere das doch mal aus. Eine weitere Idee: Besorge dir eine Hippe - so ein gebogenes Gärtnermesser, und schneide die Wassertriebe am Ansatz mit ein bisschen Rinde drumherum ab. Auch das verringert den Wiederaustrieb. Schließlich: Alle Sommerschnitte (Ab Juli/August) verringern das Wachstum, Alle Winterschnitte (Februar) erhöhen das Wachstum. Versuche also bei zu starkem Wuchs eher im Sommer zu schneiden. Und nicht klein in klein herumschnippeln - das fördert Wassertriebe ungemein. Eher große Äste korrekt herausschneiden. Viel Erfolg!
Na ja - das denkt man immer. Es bringt aber trozdem einiges, gerade das direkte Abwischen. Die Oberflächen werden mit Alkohol angelöst und das Tuch trägt ab. Wenn man Keime auf der Oberfläche abtöten will müsste man es entsprechend einwirken lassen. Dann aber trocknet der Alkohol schnell weg und die Harze, Öle und Schmutz bleiben auf der Klinge mit der direkten Gefahr der Neuansiedlung. Das direkte Abwischen tötet nicht ab, sondern entfernt. Es hat sich in vielen Arbeitsbereichen bewährt. Bei unserer Praxis in der Baumschule hat es sich jedenfalls bewährt. Auf diesem Prinzip beruhen auch Desinfektionstücher. Wenn eine meldepflichtige Krankheit wie Feuerbrand professionell bekämpft werden soll wird in Bädern desinfiziert. Das ist aber eine ganz andere Hausnummer. Hier geht es um eine grundsätzliche Hygiene bei den Arbeitsgeräten, die in der Summe zu weniger Krankheitsübertragungen führt, weil die Keime mechanisch entfernt werden. Vielleicht sollten wir besser von Reinigen mit Alkohol/Spiritus sprechen, um etwaige Verwechslungen mit dem "Desindfizieren" in der Medizin zu vermeiden. Liebe Gartengrüße!
Nach Benutzung vor dem Wegräumen mit Ballistol einsprühen. Das löst sich Harze. Dann kann man den Dreck vor der nächsten Benutzung einfacher abwischen. Desinf nach Vorgabe wirken lassen ist dann wohl noch die Krönung.
Hi Fellpower - das ist aber leider ein grober Trugschluß, den Du da vollziehst und eine Bemerkung (" Ohjeh, was ist nur passiert?"), die von ziemlicher Unkenntnis im Gartenfach zeugt. Das Desinfizieren von Schnittgerät lernt man im ersten Lehrjahr aller Fachrichtungen im Gartenbau und ist eine absolute Grundkenntnis. Mit einer infizierten Gartenschere kann die Kultur eines ganzen Gewächshauses vernichtet werden. Man denke nur an das Mosaikvirus, an Feuerbrand oder Oleanderkrebs. Wie so oft lässt das Nichtvorhandenseins eines Problems im individuellen Einzelfall keinen Rückschluss auf die Allgemeinsituation zu. Es gilt: Man sollte sich auch im Garten ein gewisses Maß an Pflanzenhygiene angewöhnen, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Liebe Gartengrüße!
super Video, ist mir auf Anhieb alles klar geworden ! Sehr fachkompetent, danke !
Hallo Barbara, ganz herzlichen Dank für das tolle Feedback!
Ach einfach herrlich Ihr Beruf. Ich liebe Handwerkliche Berufe ❤❤❤❤
Ganz herzlichen Dank! In der Tat ist es befriedigend mit der Natur zu arbeiten. 💚🌻☀
Endlich mal kein Buch mit 10 Regeln bevor man änfängt,sehr gut --Danke :-))
Das freut mich sehr. Ich kenne nämlich auch das Problem, daß man in Punkto "Pflanzenschnitt" von einer ganzen Bibliothek erschlagen wird. ;-)
Guter Mann. Vielen Dank...dann mal los...
Hey Wossi - vielen Dank und liebe Gartengrüße!
Klasse Erklärungen ! Großes Dankeschön 👍🏻🌟👍🏻
HI Isalinnea - ganz lieben Dank!! Gartengrüße!🌿🌷
Gute Tipps gerade für Anfänger. Danke
Sehr gut erklärt, danke für die Tipps.
Sehr gerne!
Danke schön. Toll erklärt.
Liebe Grüße aus Berlin
Hi Chrissi - Lieben Dank und Grüße aus dem Rheinland!!
Sehr schön erklärt...
Danke für das Lob!
Praktische Tipps👍
Freut mich 👍 Viele Gartengrüße!
Sympathischer Beitrag !
Dankeschön :)
👍
Hallo und danke für das informative Video. Ich schaue immer gerne bei dir vorbei.
Frage - War das der ganze Schnitt oder ging es nur um die Wassertriebe? Gefühlsmässig hätte ich als Laie den Baum viel mehr im Ganzen geschnitten ?
Hi Seaside - der Baum im Video ist ca 15 - 18 Jahre alt und ist vor 4 Jahren im Sommer stark ausgelichtet worden. Sommerschnitt macht man, wenn das Wachstum gebremst werden soll. Das nur als Vorbemerkung. Es ist die Sorte Freiherr von Berlepsch, die als stark wüchsig gilt. Jetzt zu Deiner Frage: Ich habe mit diesem Film nur ein paar absolute Grundlagen vermitteln wollen. Da ist dann schon mal vielen mit geholfen. Dann lassen sie wenigstens keine Stummel stehen, entfernen regelmäßig Wassertriebe, totes und krankes Holz und Zweige, die aneinander scheuern.
Du hast Recht - der Baum könnte wesentlich stärker beschnitten werden. Aber... und jetzt das große "Aber" - wer stark im Winter schneidet veranlasst den Baum zu einem enormen Neuaustrieb. Und das ist gerade bei starkwüchsigen Sorten eventuell kontraproduktiv. Dann gibt es nämlich zu viele Wassertriebe. Man muss also seine Bäume ein wenig kennenlernen. Wenn du dir Plantagenbäume anschaust , dann sind sie oft sehr klein gehalten und haben nur 3 oder 4 Äste mit wenigen Zweigen. Das geht auch - der Spielraum ist sehr groß. Im Garten möchten aber viele auch einen schön anzusehenden Baum und dann den ein oder anderen Apfel ernten. Dadurch ist dieser Film nur dazu gedacht, die gröbsten Schnittfehler zu vermeiden. Wenn Du zu einem bestimmten Baum in Deinem Garten Fragen hast kannst Du uns auch auf unserer Plattform www.gardify.de unter Pflanzendoktor kostenlos ein Foto schicken. Ich zeichne Dir dann ein wie man schneidet oder gebe Dir zumindest einen Hinweis. Gartengrüße Markus
Erster Schnitt bei einem neu gepflanzten Aprikosenbaum? Er ist gut angewachsen und hat ordentlich ausgetrieben. Benötige Hilfe für ersten Schnitt!
Hierzu kann ich aus der Distanz nur allgemeine Tipps geben: Der erste Schnitt sollte im Frühjahr durchgeführt werden , kurz bevor der Baum austreibt. Generell wird immer kurz (5 Millimeter) über nach außen stehenden Knospen geschnitten. 3 - 5 Triebe sollten gleichmäßig um den Stamm verteilt als zukünftige Leitäste ausgewählt werden. Diese Triebe werden um 30% ihrer Länge eingekürzt-wie gesagt über einem nach außen weisenden Auge. Nach innen wachsende Äste werden entfernt. Senkrechte Wassertriebe, die vertikal nach oben aus einem Ast herauskommen werden entfernt. In den Anfangsjahren nicht zu stark schneiden. Aprikosenbäume reagieren empfindlicher als etwa Apfelbäume auf Schnitt. Aprikosenbäume haben wie andere Steinobstbäume weniger schlafende Augen als etwa Kernobstbäume (Apfel, Birne). Deshalb können Sie Schnittfehler schlechter ausgleichen. Im Zweifelsfall also besser wachsen lassen. Es lohnt sich übrigens bei einer guten Baumschule in der Gegend mal einen Obstschnittkurs zu machen. Bei uns in der Baumschule war das in der Regel ein dreistündiger Workshop für um die 20 Euro, was sich sehr gelohnt hat für alle Teilnehmer. Liebe Grüße aus dem Rheinland. Markus
@@gardify Herzliches Dankeschön!
Gelten die Regeln auch bei Steinobst wie Mirabelle oder nur bei Kernobst? Auch das mit den astringen?
Hi JustRiding - zum Teil. Totholz, sich kreuzende Äste, nach innen wachsende Äste werden ebenso entfernt. Aber, der Schnittzeitpunkt ist oft anders. Kirschen werden gerne im Sommer geschnitten und es werden auch kurze Stummel stehen gelassen, die dann über Jahre eintrocknen und abgebrochen werden können. Mirabellen schneidet man im Herbst oder im Spätwinter / Frühlingsanfang (März), weil sie mitten im Winter leicht Pilzkrankheiten bekommen. Grüße !!
Also, alle wassertriebe hab ich leztes jahr im Herbst rausgenommen, sind 20 fach neue gekommen. Man soll nicht alle wassertriebe rausnehmen so ca.20% stehen lassen.
Was sagst du, stimmt das ?
HI DeqioS
Ja, das ist eine Regel, auf die man hier und da trifft. Die Idee dahinter ist, das Wachstum abzufangen, damit nicht ganz so viel Neuaustrieb stattfindet und der Baum nicht zu stark reduziert wird. Ich habe das bislang nicht so gemacht und eliminiere die Wassertriebe an meinem Baum komplett und fahre damit sehr gut. Es hängt auch davon ab, wie Dein Baum auf Rückschnitte reagiert und ob er genügend Masse hat, um starke Rückschnitte zu verkraften.
Es gibt den sogenannten "Juniriss" - dabei werden die Wassertriebe nicht abgeschnitten sondern nach unten abgerissen. Das hat den Vorteil, dass immer ein Stückchen Gewebe rund um den Ansatz mit abgerissen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder austreiben ist dann geringer. Probiere das doch mal aus.
Eine weitere Idee: Besorge dir eine Hippe - so ein gebogenes Gärtnermesser, und schneide die Wassertriebe am Ansatz mit ein bisschen Rinde drumherum ab. Auch das verringert den Wiederaustrieb.
Schließlich: Alle Sommerschnitte (Ab Juli/August) verringern das Wachstum, Alle Winterschnitte (Februar) erhöhen das Wachstum. Versuche also bei zu starkem Wuchs eher im Sommer zu schneiden. Und nicht klein in klein herumschnippeln - das fördert Wassertriebe ungemein. Eher große Äste korrekt herausschneiden.
Viel Erfolg!
@@gardify vielen dank für deinen Tipp werd ich im Sommer mal versuchen...😉
Das desinfizieren bringt leider nicht viel, wenn man es nach 3 Sekunden abwischt 😅
Na ja - das denkt man immer. Es bringt aber trozdem einiges, gerade das direkte Abwischen. Die Oberflächen werden mit Alkohol angelöst und das Tuch trägt ab. Wenn man Keime auf der Oberfläche abtöten will müsste man es entsprechend einwirken lassen. Dann aber trocknet der Alkohol schnell weg und die Harze, Öle und Schmutz bleiben auf der Klinge mit der direkten Gefahr der Neuansiedlung. Das direkte Abwischen tötet nicht ab, sondern entfernt. Es hat sich in vielen Arbeitsbereichen bewährt. Bei unserer Praxis in der Baumschule hat es sich jedenfalls bewährt. Auf diesem Prinzip beruhen auch Desinfektionstücher. Wenn eine meldepflichtige Krankheit wie Feuerbrand professionell bekämpft werden soll wird in Bädern desinfiziert. Das ist aber eine ganz andere Hausnummer. Hier geht es um eine grundsätzliche Hygiene bei den Arbeitsgeräten, die in der Summe zu weniger Krankheitsübertragungen führt, weil die Keime mechanisch entfernt werden. Vielleicht sollten wir besser von Reinigen mit Alkohol/Spiritus sprechen, um etwaige Verwechslungen mit dem "Desindfizieren" in der Medizin zu vermeiden. Liebe Gartengrüße!
Nach Benutzung vor dem Wegräumen mit Ballistol einsprühen. Das löst sich Harze. Dann kann man den Dreck vor der nächsten Benutzung einfacher abwischen. Desinf nach Vorgabe wirken lassen ist dann wohl noch die Krönung.
Also ich habe in 40 Jahren Gartenarbeit noch nie jemanden seine Geräte desinfizieren gesehen ^^ Ohjeh, was ist nur passiert?
Hi Fellpower - das ist aber leider ein grober Trugschluß, den Du da vollziehst und eine Bemerkung (" Ohjeh, was ist nur passiert?"), die von ziemlicher Unkenntnis im Gartenfach zeugt. Das Desinfizieren von Schnittgerät lernt man im ersten Lehrjahr aller Fachrichtungen im Gartenbau und ist eine absolute Grundkenntnis. Mit einer infizierten Gartenschere kann die Kultur eines ganzen Gewächshauses vernichtet werden. Man denke nur an das Mosaikvirus, an Feuerbrand oder Oleanderkrebs. Wie so oft lässt das Nichtvorhandenseins eines Problems im individuellen Einzelfall keinen Rückschluss auf die Allgemeinsituation zu. Es gilt: Man sollte sich auch im Garten ein gewisses Maß an Pflanzenhygiene angewöhnen, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Liebe Gartengrüße!