Sorry, wenn ich etwas mehr Wasser in den Wein gieße - aber der T100 Auftritt, den man nun eine Saison verfolgen konnte, war am Ende definitiv NOCH nicht überzeugend. Gleich diverse Punkte liegen im argen und brauchen Lösungen statt großer Worte. Und damit beginnt es tatsächlich - es sind genau diese beständig großen Worte, die viel zu oft viel zu groß sind, für das was tatsächlich geboten wird. Anspruch und Realität fallen auf diese Art leider zu offensichtlich auseinander. Und ja, selbstverständlich handelt es sich hier um MEINE Meinung. Also, los geht's - hier einfach mal 10 schnelle Punkte und ein kleinen Fazit... 1) Es entsteht definitiv KEINE saisonübergreifende Erzählung. Es besteht in der PTO offensichtlich keine sichere und konsistente Vorstellung davon, was das eigentlich genau sein soll. Daraus entsteht ein deutliches, strategisches Manko. 2) Man verspricht die besten Athleten und hat sie zum Teil, nutzt sie aber nicht richtig im Storytelling, baut sie viel zu wenig systematisch auf und verharrt stattdessen im mageren Interview-Klischee. Wie war das Training? Bist du gut drauf? Was erwartest du? Ich wette nie wieder gegen dich! Etc. 3) Die Kurse, besonders die Radkurse, sind zu oft blutleer und ohne Flair. 4) Zuschauer??? 5) Kameratechnisch ist sehr viel Luft nach oben. Ich weiß, das ist aufwendig, also teuer, aber ich bin professioneller Filmschaffender und kann nur sagen: So wird das nichts. 5) Athleten die nicht ganz vorn sind werden fast nur beim Zieleinlauf gezeigt. 6) Interviews gibt es meist nur mit den Podiumsplatzierten. 7) Die Athleten sagen brav ihre Texte auf. Stets ist alles großartig, etc. Das langweilt. Sorry. 8) Jeder weiß, ohne das Geld, das momentan in die Serie gepumpt wird, bricht der ganze Laden sofort zusammen. Hier besteht ein generelles Image Problem. Erneut und auch durch das stereotype Wording.9) 20 Athleten sind leider auf Dauer zu wenige, um wirklich Spannung zu erzeugen. 10) Die Weltrangliste wird von der T100 leider unstatthaft gekapert und verliert so dramatisch an Wert, wenn man nicht gegensteuert. Die PTO schießt sich damit ins eigene Bein. 11) Und sorry, BITTE macht doch diese immer viel zu großen und nicht mal leicht durchsichtige Auflistung der Athletenreihenfolgen, die in den Übertragungen ständig das halbe Bild bedecken, kleiner!!! Wir sind im Bildmedium TV!!! Da gibt es andere Möglichkeiten! Mein Fazit: Dem Triathlon tatsächlich mehr Sichtbarkeit und Breite in der öffentlichen Wahrnehmung zu geben, ist aus meiner Sicht noch kaum gelungen. Dennoch, jede Serie verdient es sich entwickeln zu können, das wird die T100 jedoch auch tun müssen, um am Markt der internationalen Sportverwerter und Fernsehproduzenten zu überleben. Der Stecker wird dort sehr viel schneller gezogen, als man vielleicht denkt. Dazu fehlt es deutlich an einer sehr viel komplexeren Strategie und ganz zentral an der Fähigkeit Triathlon in greifbare, spannende und tatsächlich serielle Stories zu übersetzen, sowie an der echten Wertschätzung der Athleten selbst, als eigentliches Pfund der Serie (ja, trotz der ganzen Abholerei am Airport, dem Rundumservice, etc), denn nicht die Serie sondern sie sind, mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten, die STARS der Veranstaltung! SIE müssen sehr viel bekannter gemacht werden und viel mehr in den Mittelpunkt rücken! Dazu raucht es deutlich mehr Content, auch zwischen den Rennen. Und wie immer im Triathlon, da wo die Fachwelt großen Sport erkennt (was ja oft stimmt), langweilt sich der gemeine Zuschauer gepflegt und schaltet ab. Warum? Weil er die Menschen die da starten nicht kennt. Weil der Sport per se schnell etwas langweilig erscheint, wenn man ihn nicht selbst betreibt, da hilft auch nicht die permanente Wiederholung der Erzählung vom aller-aller-aller-härtesten Wettkampf der Welt. Es geht darum Thrill, Spannung und Begeisterung zu erzeugen und so eine wachsende Community zu generieren, indem man sie mit dem nötigen Stoff für die Begeisterung füttert. Das muss authentischer sein, emotionaler, man muss raus aus der allzu künstlichen Blase, die die T100 um sich herum geschaffen hat. Und damit ist man vielleicht auch am kritischsten Punkt der Gesamtveranstaltung angelangt: Es ist eben diese ansteckende und überspringende Begeisterung die fehlt. Viel Selbstlob hilft da wenig. Aber, ich sagte es bereits - alles muss sich entwickeln können. Ich bleibe also gespannt auf die Antworten, die in der nächsten Saison gefunden werden. In diesem Sinne: Auf die Zukunft, im Zweifel für den Triathlon - nein, immer für den Triathlon!
Sorry, wenn ich etwas mehr Wasser in den Wein gieße - aber der T100 Auftritt, den man nun eine Saison verfolgen konnte, war am Ende definitiv NOCH nicht überzeugend. Gleich diverse Punkte liegen im argen und brauchen Lösungen statt großer Worte. Und damit beginnt es tatsächlich - es sind genau diese beständig großen Worte, die viel zu oft viel zu groß sind, für das was tatsächlich geboten wird. Anspruch und Realität fallen auf diese Art leider zu offensichtlich auseinander. Und ja, selbstverständlich handelt es sich hier um MEINE Meinung. Also, los geht's - hier einfach mal 10 schnelle Punkte und ein kleinen Fazit... 1) Es entsteht definitiv KEINE saisonübergreifende Erzählung. Es besteht in der PTO offensichtlich keine sichere und konsistente Vorstellung davon, was das eigentlich genau sein soll. Daraus entsteht ein deutliches, strategisches Manko. 2) Man verspricht die besten Athleten und hat sie zum Teil, nutzt sie aber nicht richtig im Storytelling, baut sie viel zu wenig systematisch auf und verharrt stattdessen im mageren Interview-Klischee. Wie war das Training? Bist du gut drauf? Was erwartest du? Ich wette nie wieder gegen dich! Etc. 3) Die Kurse, besonders die Radkurse, sind zu oft blutleer und ohne Flair. 4) Zuschauer??? 5) Kameratechnisch ist sehr viel Luft nach oben. Ich weiß, das ist aufwendig, also teuer, aber ich bin professioneller Filmschaffender und kann nur sagen: So wird das nichts. 5) Athleten die nicht ganz vorn sind werden fast nur beim Zieleinlauf gezeigt. 6) Interviews gibt es meist nur mit den Podiumsplatzierten. 7) Die Athleten sagen brav ihre Texte auf. Stets ist alles großartig, etc. Das langweilt. Sorry. 8) Jeder weiß, ohne das Geld, das momentan in die Serie gepumpt wird, bricht der ganze Laden sofort zusammen. Hier besteht ein generelles Image Problem. Erneut und auch durch das stereotype Wording.9) 20 Athleten sind leider auf Dauer zu wenige, um wirklich Spannung zu erzeugen. 10) Die Weltrangliste wird von der T100 leider unstatthaft gekapert und verliert so dramatisch an Wert, wenn man nicht gegensteuert. Die PTO schießt sich damit ins eigene Bein. 11) Und sorry, BITTE macht doch diese immer viel zu großen und nicht mal leicht durchsichtige Auflistung der Athletenreihenfolgen, die in den Übertragungen ständig das halbe Bild bedecken, kleiner!!! Wir sind im Bildmedium TV!!! Da gibt es andere Möglichkeiten! Mein Fazit: Dem Triathlon tatsächlich mehr Sichtbarkeit und Breite in der öffentlichen Wahrnehmung zu geben, ist aus meiner Sicht noch kaum gelungen. Dennoch, jede Serie verdient es sich entwickeln zu können, das wird die T100 jedoch auch tun müssen, um am Markt der internationalen Sportverwerter und Fernsehproduzenten zu überleben. Der Stecker wird dort sehr viel schneller gezogen, als man vielleicht denkt. Dazu fehlt es deutlich an einer sehr viel komplexeren Strategie und ganz zentral an der Fähigkeit Triathlon in greifbare, spannende und tatsächlich serielle Stories zu übersetzen, sowie an der echten Wertschätzung der Athleten selbst, als eigentliches Pfund der Serie (ja, trotz der ganzen Abholerei am Airport, dem Rundumservice, etc), denn nicht die Serie sondern sie sind, mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten, die STARS der Veranstaltung! SIE müssen sehr viel bekannter gemacht werden und viel mehr in den Mittelpunkt rücken! Dazu raucht es deutlich mehr Content, auch zwischen den Rennen. Und wie immer im Triathlon, da wo die Fachwelt großen Sport erkennt (was ja oft stimmt), langweilt sich der gemeine Zuschauer gepflegt und schaltet ab. Warum? Weil er die Menschen die da starten nicht kennt. Weil der Sport per se schnell etwas langweilig erscheint, wenn man ihn nicht selbst betreibt, da hilft auch nicht die permanente Wiederholung der Erzählung vom aller-aller-aller-härtesten Wettkampf der Welt. Es geht darum Thrill, Spannung und Begeisterung zu erzeugen und so eine wachsende Community zu generieren, indem man sie mit dem nötigen Stoff für die Begeisterung füttert. Das muss authentischer sein, emotionaler, man muss raus aus der allzu künstlichen Blase, die die T100 um sich herum geschaffen hat. Und damit ist man vielleicht auch am kritischsten Punkt der Gesamtveranstaltung angelangt: Es ist eben diese ansteckende und überspringende Begeisterung die fehlt. Viel Selbstlob hilft da wenig. Aber, ich sagte es bereits - alles muss sich entwickeln können. Ich bleibe also gespannt auf die Antworten, die in der nächsten Saison gefunden werden. In diesem Sinne: Auf die Zukunft, im Zweifel für den Triathlon - nein, immer für den Triathlon!