Wien (A-1030) Glocken der Pfarr- und ehemaligen Waisenhauskirche Maria Geburt am Rennweg

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  • เผยแพร่เมื่อ 15 ก.ย. 2024
  • Zwischen der Fassade des ehemaligen Waisenhauses (heutiger Pfarrhof) befindet sich die große Maria Geburts- Kirche am Rennweg. Ihren im Volksmund bekannteren Namen "Waisenhauskirche" verdankt sie den groß angelegten, spätbarocken Gebäudetrakten, die zwischen 1770 und 1785 als Wiener Waisenhaus dienten, im letzteren Jahr kamen die Waisen in den Alsergrund. Zur Weihe des Gotteshauses komponierte Wolfgang Amadeus Mozart die Messe in c- Moll KV 139, besser bekannt als die "Waisenhausmesse". Aufgrund ihrer früher eher minderwertigen Bedeutung wurde die Kirche nur mit einem winzigen Dachreiter versehen. Schon vor dessen Bau schenkte Kaiserin Maria Theresia dem Vorsteher des Waisenhauses, P. Ignaz Parhamer drei kleine Glocken für die Kirche. 1874 baute man einen neuen, eisernen Glockenstuhl in das Türmchen, aus den Glocken der alten Weißgerberkirche und den restlichen Stücken der (schon erhobenen) Pfarre Maria Geburt goss man ein dreistimmiges Geläute. Auf Anordnung wurden 1888 bei Peter Hilzer in Wiener Neustadt die Glocken erneut umgegossen, dieses mal bestand es aus vier Glocken. Das Geläute war wahrscheinlich ein Moll- Motiv auf cis'', dies sieht man an der Masse der Glocke und des Schlagtons der heute noch vorhandenen. Jedenfalls wurden die beiden großen Glocken im Zuge der Glockenablieferungen des ersten Weltkrieges 1916 abgeliefert, deren Gesamtgewicht betrug 367 Kg, so kann die große Glocke nur 213 Kg gewogen haben, was ein Nominal von cis'' nicht ausschließt. 1917 folgte auch noch die drittgrößte Glocke, sodass die Katharinenglocke einsam und allein am Turm verblieb. Doch nicht lange nach dem Krieg bekam sie wieder "Gesellschaft", zwei Glocken wurden am 19. März 1922 durch Stadtdechant Wolfgang Nedwid geweiht, aufgezogen und um 19:15 mit der Katharinenglocke das erste Mal geläutet. Im Oktober des selben Jahres kam auch noch eine Glocke der Firma Kutter hinzu. Zusammengefasst soll hier nun das Geläute aus der Zwischenkriegszeit beschrieben werden:
    Glocke I
    Name: Josefglocke
    Gewicht: 210 Kg
    Durchmesser: 71 cm
    Inschrift: (Unklar, ob groß geschrieben:) Was der Krieg genommen, hat Opfersinn ersetzt.
    Schlagton: d''
    Gießer:
    Gussjahr:
    Glocke II
    Name: Marienglocke
    Gewicht: 107 Kg
    Durchmesser: 55 cm
    Schlagton: e'' (erhöht)
    Gießer: Krupp, Berndorf
    Gussjahr: 1922
    Glocke III
    Name: Kreuzglocke
    Gewicht: 60 Kg
    Durchmesser: 46 cm
    Schlagton: g'' (erhöht)
    Gießer: Krupp, Berndorf
    Gussjahr: 1922
    (Daten zur Glocke IV unten)
    Eindeutig ergaben die Glocken ein pentatonisches Motiv auf d''. Laut Glockenchronik erklang je die Glocke IV zu den Viertelstunden, die große Glocke gab die Stunden an. Traurigerweise bestand der vierstimmige Glockenchor nur 19 Jahre, 1941 warf man erneut die drei großen Glocken zur Waffenerzeugung vom Glockenturm. Mit ihrem silberhellen Klang musste die kleinste Glocke ein weiteres Mal für Jahre alleine läuten, erst 1989 war genug Geld für neue Glocken vorhanden. Die Tiroler Firma Grassmayr erhielt den Zuschuss zum Guss dreier Glocken, diese sollten im Gloria- Motiv auf h' - h' des'' e'' - erklingen. Zeitgleich zur Neuanschaffung des Geläutes wurde die Katharinenglocke vom Turm genommen und nach Innsbruck zur Gießerei gebracht, wo man sie reinigte und ihren Ton überprüfte. Am 17. Februar 1989 wurde die große Glocke gegossen, später folgten die beiden Anderen (alle Glocken wurden in der Pfundnerrippe geformt und mit den typischen Scheibenkronen mit vier Wappen versehen), bis man am 16. März schließlich alle vier Glocken zu ihrem rechtmäßigen "Heim" brachte. Am 2. April 1989 war es dann so weit: die neuen Glocken wurden im Rahmen einer Andacht von Erzbischof Gröer geweiht und am nächsten Tag auf den Turm gezogen. Daten zum heutigen Geläute seien hier aufgelistet:
    Glocke I
    Name: Marienglocke
    Gewicht: 276 Kg
    Durchmesser: 80 cm
    Inschrift am Hals: + GRUSS DIR, HL. MARIA, BESCHÜTZE UNSERE PFARRE.
    Schlagton: h'
    Gießer: Peter Grassmayr, Innsbruck
    Gussjahr: 1989
    Glocke II
    Name: Josefsglocke
    Gewicht: 201 Kg
    Durchmesser: 71 cm
    Inschrift am Hals: S. IOSEPH ET S. ELISABETH ORATE PRO NOBIS O. A. M. D. G.
    Schlagton: cis''
    Gießer: Peter Grassmayr, Innsbruck
    Gussjahr: 1989
    Glocke III
    Name: Papstglocke
    Gewicht: 120 Kg
    Durchmesser: 60 cm
    Inschrift am Hals: PAPST JOHANNES PAUL II. IN ÖSTERREICH 1988.
    Schlagton: e''
    Gießer: Peter Grassmayr, Innsbruck
    Gussjahr: 1989
    Glocke IV
    Name: Katharinenglocke
    Gewicht: 45 Kg
    Durchmesser: 40, 5 cm
    Inschrift am Mantel: PETER HILZER // K. K. HOF // GLOCKEN ■ GIESSER // IN WR. // NEUSTADT 1888
    Schlagton: h''
    Gießer: Peter Hilzer, Wiener Neustadt
    Gussjahr: 1888
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    Ein großes Dankeschön sei der Pfarre Maria- Drei Kirchen für die Ermöglichung und ‪@kirchenglockentv‬ für die Begleitung und das Läuten gesagt!
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    Quellen, Jörg Wernisch, Glockenkunde von Österreich (2006), Glockenchronik der Pfarre Maria Geburt am Rennweg, Eigenforschungen

ความคิดเห็น • 4

  • @glockenlandschaft_thueringen
    @glockenlandschaft_thueringen 7 หลายเดือนก่อน +1

    Ein nettes Geläut wenn man von den Armaturen absieht. Eine gis" würde noch gut passen, ist aber nicht nötig und voll ist der Turm wahrscheinlich auch... Schöne Aufnahme und der Fehler in der Tonangabe wurde ja oben schon erwähnt. h' cis" e" h" ist richtig. Ansonsten dann ces" des" fes" ces"' ;-)

    • @TheBellenthusiast
      @TheBellenthusiast  7 หลายเดือนก่อน +1

      Der Turm ist bereits voll, und sonst kann man auch nicht mehr aufnehmen. Das erklärt, wieso ich für Kirchenglocken TV filmen musste.

  • @Josefglocke
    @Josefglocke 7 หลายเดือนก่อน +1

    h‘ cis“ e“ h“ - nettes Geläute, die Armaturen sind natürlich „Weltklasse“…

    • @TheBellenthusiast
      @TheBellenthusiast  7 หลายเดือนก่อน

      Die Armaturen waren sicher einer der letzten im Stil der Assanierumgswelle!