Lübeck (D), evang. Kirche St.Jakobi - Vollgeläute
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- เผยแพร่เมื่อ 3 ต.ค. 2024
- Das bedeutendste Geläut der Hansestadt Lübeck hängt im Turm von St.Jakobi.
Bereits in der 1.Hälfte des 13.Jahrhunderts wird eine Kirche mit dem Patrozinium Jakobus des Älteren urkundlich erwähnt. Dieser Bau ging beim großen Stadtbrand im Jahre 1276 unter. Um 1300 begann man mit den Bauarbeiten für ein neues Gotteshaus. Die Weihe von Chor und Altartisch erfolgte 1334 durch Bischof Heinrich II von Bocholt. Gegen Ende des 15.Jahrhunderts errichtete man auf dem Kirchenschiff einen Dachreiter, der jedoch bald in Folge eines Sturmes herabstürzte und in der Mitte des 16.Jahrhunderts wieder aufgebaut wurde. Im Jahre 1628 trug man den Turm aufgrund von Baufälligkeit um einige Stockwerke ab und baute diesen anschließend wieder auf. Die markante Turmspitze entstand erst zwischen 1657 und 1658. Wie durch ein Wunder überstand St.Jakobi die furchtbare Zerstörung Lübecks am Palmarum 1942 völlig unversehrt. Dadurch ist auch die reiche historische Innenausstattung erhalten geblieben. Dazu zählen die mittelalterlichen Fresken aus dem 14.Jahrhundert, das bronzene Taufbecken von 1466 und der spätgotische Broemsenaltar aus der Zeit um 1500. Der Hochaltar wurde 1717 von Hieronymus Hassenberg geschaffen und ersetzt ein Retabel von 1435, welches sich nun in der Mittelaltersammlung des Schlosses Güstrow befindet. Herausragend sind aber vor allem die historischen Orgeln, von denen die Große Orgel an der Westwand und die Kleine Orgel an der Nordwand noch auf spätgotische Instrumente zurückgehen.
Nicht minder herausragend ist das bedeutende 4-stimmige Geläut, welches ausschließlich aus historischen Glocken besteht. Die älteste und zugleich größte Glocke im Turm ist der Salichmaker. Gegossen wurde dieses gewaltige Instrument im Jahre 1507 durch Gerhardus van Wou und Johannes Schonenborch. Die beiden Glockengießermeister schufen zeitgleich noch mindestens zwei Glocken für St.Petri in Lübeck, welche 1942 zerstört wurden, sowie mindestens eine weitere Glocke für St.Jakobi. Der Salichmaker, im Volksmund auch Pulsglocke genannt, ist ein typisches Instrument der Van Wou-Werkstatt. Sie trägt zwei verschiedene Zierfriese sowie das berühmte Christusrelief, welches Van Wou auch auf anderen Großglocken verwendete. 1756 kam die Predigtglocke des Lübecker Ratsgießers Johann Hinrich Armowitz hinzu. Ihre Vorgängerinnen aus den Jahren 1561 und 1589 waren infolge von Rissen unbrauchbar geworden und wurden jeweils umgegossen. Die Bürgerglocke stammt von Armowitz' Vorgänger, Lorenz Strahlborn aus dem Jahre 1743. Dieses sehr klangvolle Instrument ist der Umguss zweier gesprungener Glocken von 1507, gegossen von Gerhardus van Wou und Johannes Schonenborch, und einer weiteren von 1633, die von Anton Wiese geschaffen wurde. Die vierte Glocke im Bunde, die Abendglocke, ist ein Werk von Berent Bodemann. 1619 wurde sie gegossen. In ihrer äußeren Gestaltung erinnert sie noch entfernt an die Werke Hinrik van Kampens. Zusammen ergibt sich aus dem Ganzen das wohl bedeutendste Geläut Lübecks, vielleicht sogar eines der bedeutendsten seiner Art in unserer Bundesrepublik. Durch die ungewöhnliche Disposition erhält das Geläut einen immensen Wiedererkennungswert!
Neben dem großen Hauptgeläut gab es früher noch einige kleinere Einzelglocken die es wert sind, an dieser Stelle erwähnt zu werden. 1818 erhielt St.Jakobi eine im Jahre 1510 von Hinrik van Kampen gegossene Glocke aus dem ehemaligen Dominikanerkloster, welche sich mittlerweile in der Lutherkirche in Lübeck-St.Lorenz befindet. Aus dem 14.Jahrhundert stammte eine Clemensglocke, die aus der gleichnamigen Kirche kam und sich heute in der Glockensammlung der Lübecker Katharinenkirche. Hinzu kamen noch die Zeichen- und die Wachtglocke sowie die kleine Kinderglocke, die 1740 von Lorenz Strahlborn gegossen wurde. Ihr Verbleib ist bis heute ungeklärt.
Im Dachreiter befinden sich noch zwei Uhrglocken. Die größere stammt aus dem Ende des 15.Jahrhunderts, während die kleinere ein Werk von Johann David Kriesche aus dem Jahre 1783 ist.
Salichmaker, Schlagton a°+4, Gewicht ca. 4.150 kg, Durchmesser 1868 mm, gegossen im Jahre 1507 von Gerhardus van Wou und Johannes Schonenborch.
Predigtglocke, Schlagton ais°+1, Gewicht ca. 2.385 kg, Durchmesser 1634 mm, gegossen im Jahre 1756 von Johann Hinrich Armowitz.
Bürgerglocke, Schlagton h°-5, Gewicht ca. 3.320 kg, Durchmesser 1732 mm, gegossen im Jahre 1743 von Lorenz Strahlborn.
Abendglocke, Schlagton e'+4, Gewicht ca. 1.475 kg, Durchmesser 1304 mm, gegossen im Jahre 1619 von Berent Bodemann.
Für die Aufnahmeermöglichung und das Sonderläuten danke ich in besonderer Weise Pastor Jedeck sowie Pastor i. R. Jansen und vor allem Nico für die Organisierung!
Schaut euch auch Nicos Video an: • Lübeck - D - SH - luth...
** Mit dem Geläut von St.Jakobi in Lübeck wünsche ich allen, die dieses Video sehen, ein frohes und gesegnetes Osterfest 2017! **
Ein solches historisches Geläut ist prächtig und klangschön. Danke für die Aufnahme und die Erklärungen!!
Wunderschönes Geläut - kraftvoll zugleich.
Wow! Ein Wahnsinns Geläut!
Also wie immer man dieses Geläute auch findet, an den Begriffen beeindruckend und genial kommt man nicht vorbei !Toll das man das jetzt auch von innen bewundern kann Danke !
Gern geschehen und Danke für die Reaktion! :-)
Das Geläut, gerade der Salichmaker, hat es wirklich in sich! Für mich viel besser, als das Geklimper von St. Marien.
Freut mich, dass wir dies zusammen machen konnten!
...das hat sich doch sehr gelohnt! :-)
Ohne Worte.
Was für eine schöne Überraschung im "Nest"! Frohe Ostern!
War schon mal in Lübeck und hab diese Kirche auch schon Live gesehen aber vom Geläute war da leider nichts zu hören aber trotzdem Cool!
Dieses Geläut hat mir schon immer gut gefallen! Frohe Ostern!
...live ist es einfach eine Wucht! ;-)
Engerlingraucher das stimmt ich war dort am 2.Weihnachtstag oben und durfte auch die unglaubliche Wucht der Glocken spüren.
Man kann dieses Geläut mögen oder auch nicht. Ich weiß jedenfalls, dass ich es mag! :-) Diesen eigenwilligen Charakter gibt es nur einmal in Deutschland und das ist das besondere daran! Genau so etwas trifft voll auf meinen Geschmack und lassen meine Ohren zu Elefantenohren werden. Daumen hoch für eine überzeugende Aufnahme eines einmaligen Geläutes! :-) Auch von 'Prianteltix' sehr schön anzusehen!
Sehr hübsches, tiefes Geläute, gefällt mir. ;-) Wird es auch Aufnahmen aus der Stadt Hildesheim geben mit allem Hauptkirchen vom Dom bis St. Michael? Wäre schön.
Schrullig ist gut! *lol* Gerade deshalb mag ich solche Dispositionen. Mir gefällt auch sehr gut der tolle Holzglockenstuhl
Sehr schönes geläut und video Engerlingraucher. H, Ais und A machen ein sehr tiefes geläut, aber ein schönes. Es were auch sehr schön das du auch eine innenaufnahme von den anderen hauptikrchen in Lübeck machen würdest. Danke! Und ich wünsche dir frohe ostern!
Vielen Dank für die Osterwünsche! :-) Die Disposition ist sehr ungewöhnlich - aber gerade durch diese zwei aufeinanderfolgenden Halbtöne in dieser Tontiefe unverwechselbar!
Die e' erinnert mich jedes mal an jene aus Nördlingen.
great !
Kleine Sekunde Kleine Sekunde Quartt Glocke 2&4 Tritonis Wow!! Ganz Verruckt 5*****
Gefällt mir absolut gut. Am Anfang hab ich mich etwas skeptisch reingehört aber ich war dann doch sehr schnell von diesem Vollgeläut gefesselt. Läutet das jedes Wochenende so oder gibts da sonst nur Teilgeläute?
...ich persönlich mag ja so verrückte und schrullige Geläute. :-)
An normalen Wochenenden gibt's dort "nur" ein Teilgeläute ohne die a°. Ansonsten sind alle vier Glocken an höheren Festtagen zu hören.
Salichmaker: Sankt Salvatorglocke
Der Klöppel der bürgerglocke hat auch schon am 2. weinachtstag so schief geläutet naja wenigstens kein quietschen alles ist dort eigentlich in einem guten Zustand. Der Glockenstuhl stand ja auch mal eine Ebene tiefer
Wir haben die Aufnahme auch kurz nach Weihnachten gemacht... ;-) Der ehemalige Glockenstuhl ist ja noch nach wie vor vorhanden!
@@Engerlingraucher Psst. Sonst hängen die da noch irgendwelche neuen Glocken dazu.
L'accord ne me semble pas harmonieux : il faut sans doute les entendre sur place, avec toutes les harmoniques.
Ein unharmonisches Geläut. Ist nicht jedermanns Sache.
Sjomanskirke Lybeck
Wenn sie können, versuchen sie die glocken von marienkirche zu bringen :-)
Aegidien wäre auch sehr interessant oder? ;)
Auch das Geläut der Aegidienkirche ist interessant. Leider wurde es erst kürzlich mit einer völlig modernen Glocke erweitert, die in keinster Weise zu den drei alten passt...
Die Neue wurde hinzugegossen da sie im zweiten Weltkrieg abhanden gekommen ist wie auch immer aber ich finde das eine As° gut in das Geläut gepasst hätte! Oder nicht?
Nein. Eine as° (bzw. im Falle der Aegidienkirche wäre es eine gis°!) ist bereits in der Marienkirche vorhanden. Besser wäre es gewesen, wenn man die e' zurück in ihre ursprüngliche Heimat gebracht und eine tongleiche Ersatzglocke in z. B. Benningk'scher Rippe gegossen hätte.
Da hast du auch wieder recht! :-D
Frohe Ostern. Wirklich interessant dieses Geläute - hat was.
Könnte die Vermutung richtig sein, dass die Glocke Armowitz' eigentlich als ein cis' geplant wurde? Dies wegen Dm und Gewicht.
Das kann man so nicht sagen. Armowitz hat in der Regel sehr leichtrippige Glocken gegossen. Und früher gab es ein Zusammenläuten, so wie wir es heute kennen, sowieso praktisch nie, weshalb ich schon denke, dass die Glocke so wie von Armowitz geplant aus dem Guss kam.
Okay, interessante Argumentation.
Bleaar, welcher dummi hat dieses geläut gemacht
...Leute, die Geläute wie dieses hier nicht wertzuschätzen wissen sind Dummis. Aber ganz sicher nicht diejenigen, die vor Jahrhunderten diese Glocken gegossen haben...
Oh, Entschuldigung, Tut mir leid, aber es klingt wirklich nicht gut
Hmm, ich hab paar mal mehr dieses Geläut angehört, und ich habe meine Meinung geändert... die sind echt historische Kostbare Glocken...