Charles Tournemire (1870-1939): Improvisation „Victimae paschali laudes”(Übertr.: Maurice Duruflé)

Prof. Dr. Winfried Bönig an der Kölner Domorgel
am 16. Juni 2020
im Rahmen der Orgelfeierstunden 2020
Marcel Dupré (1886-1971)
Paraphrase sur une mélodie de Beethoven
“Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“
Im Jahr 2020 überstrahlt das Gedenken an Beethoven alle übrigen Jubiläen, doch gibt es auch viele andere Komponisten, deren runder Geburtstag Anlass gibt, ihre Musik mehr in den Vordergrund zu rücken.
Obwohl Beethoven auch in seinen Bonner Jahren auch als Hoforganist wirkte, hat er keine wirklichen Orgelwerke hinterlassen, ganz nach der Gewohnheit seiner Zeit, die in der Orgel in erster Linie ein Instrument zum Improvisieren sah. Deswegen sind im heutigen Konzert keine Werke von Beethoven zu hören, sondern Kompositionen, die Themen Beethovens in einer anderen Klangsprache verarbeiten.
Charles Tournemire, Schüler von Franck, d’Indy und Widor, war vor allem bekannt als genialer Improvisator, seine Musik zu den Gottesdiensten in der Pariser Kirche St. Clothilde war legendär. Als Lehrer hat er Komponisten wie Duruflé und Messiaen nachhaltig beeinflußt. Einen Eindruck von Tournemire als Improvisator aus den späteren Jahren vermittelt die von Maurice Duruflé anhand alter Schallplattenaufnahmen rekonstruierte Einspielung einer Improvisation zur Otsersequenz „Victimae paschali laudes“. Die vollendete Form und der perfekte Spannungsverlauf des Stückes würde nicht vermuten lassen. dass es sich hier um eine spontane Eingebung des großen „Jubilars“ handelt.
Assistenz: George Warren
Ton: Florian Bechte
Bildregie: Marcel Buckan
Redaktion: Mathias Peter
Produktion: DOMRADIO.DE © 2020