Sterben mit Exit | Ausbildung zum Freitodbegleiter | Reportage | SRF

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  • เผยแพร่เมื่อ 2 ธ.ค. 2019
  • Exit fehlen Freitodbegleiterinnen und -begleiter. «Reporter» berichtet über eine Frau und einen Mann, die sich als Sterbebegleiter in den Freitod ausbilden lassen. Sterbehelferin oder Sterbehelfer ist wohl einer der ungewöhnlichsten Berufe der Schweiz. Wie lernt man, Todkranken den Sterbewunsch zu erfüllen?
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    Jürg Billwiller ist angespannt. Seine zweite Freitodbegleitung steht bevor. «Wir besuchen einen Menschen, der sich entschieden hat, heute zu sterben. Ich frage mich, was in ihm vorgegangen ist letzte Nacht.» Billwiller steigt im Bahnhof Zürich in den Zug nach Bern.
    Exit fehlen Freitodbegleiterinnen und -begleiter. Per Inserat sucht die Freitodorganisation nach «emotional gefestigten Persönlichkeiten zwischen 40 und 68 Jahren», die bereit sind, diesen heiklen Job zu machen. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten sind ausgesucht worden, sie absolvieren derzeit eine Ausbildung. «Reporter» hat zwei von ihnen dabei begleitet.
    Jedem Novizen wird ein erfahrener Sterbebegleiter zugeteilt. Bei Jürg Billwiller ist es Doris Wartenweiler. Sie weiss, worauf sie achten muss. Bei der Bahnfahrt zum Sterbeort lässt sie zum Beispiel den Koffer mit der Flasche, die das tödliche Mittel enthält, nicht aus den Augen: «Wenn es gestohlen würde, hätte ich ein riesiges Problem.»
    Derzeit arbeiten rund vierzig Sterbehelferinnen und Sterbehelfer ehrenamtlich für Exit. Zu wenig für die steigende Zahl Menschen, die sich mit Hilfe von Exit das Leben nehmen.
    Auch Sabine Schultze aus Chur macht diese Ausbildung. Lange Zeit leitete sie ein Altersheim in der Innerschweiz. Gegen viel Widerstand hat sie verfügt, dass Exit dort Freitodbegleitungen durchführt. Was Sabine Schultze bei der Ausbildung lernt, geht ins kleinste Detail. «Reporter» fährt mit ihr zu einer Sterbebegleitung. Zuvor macht sich die 63-jährige im Bad zurecht. «Ich nehme nicht zu viel Parfüm», sagt sie. «Sterbende mögen keine zu starken Gerüche, darauf nehme ich Rücksicht.»
    Nächstes Jahr werden Sabine Schultze und Jürg Billwiller selbstständig den assistierten Suizid durchführen können. Mit dem Thema Suizid kennt Billwiller sich aus. Er war bis zu seiner Pensionierung Leiter des Polizeigefängnisses in Zürich. Dort kam es regelmässig vor, dass Untersuchungshäftlinge sich das Leben nahmen. Billwiller wollte dies verhindern, entfernte die Kajütenbetten und liess Panzerglas vor die Gitter schrauben. Früher hat er den Suizid verhindert, heute hilft Billwiller beim Freitod. Für ihn kein Widerspruch. «Suizid im Gefängnis passiert unter Druck, es ist eine Kurzschlusshandlung», sagt er. «Jemand, der mit Exit stirbt, hat diesen Druck nicht.»
    Reporter Thomas Vogel war dabei, als Jürg Billwiller in der Exit-Zentrale im Unterricht sass und als er seine zweite Sterbebegleitung durchgeführt hat. Und auch, als er abends müde von seiner Frau empfangen wurde. «Wenn ein Mensch gestorben ist, mache ich das Fenster auf, damit seine Seele raus kann», sagt er. «Danach ziehe ich mich zurück. Erst wenn ich zur Ruhe gekommen bin, rede ich mit meiner Frau über das, was ich erlebt habe.»Weniger anzeigen
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