Ostfolk 01: Folkländer - Nach der Schlacht (Live 1982 - Festival des pol. Liedes)
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- เผยแพร่เมื่อ 6 ต.ค. 2024
- #leipzig #folk #ddr #acoustic #zensur #sozialismus #renft
Dies ist der erster Teil der neuen Serie "Ostfolk", in der die wichtigsten DDR-Folkbands mit Video- und Tonbeispielen vorgestellt werden. Hier mit der bekanntesten Folkband aus dem Osten: Folkländer. Hier ein ultra rarer Ausschnitt vom Februar 1982 beim 12. Festival des politischen Liedes in Ostberlin - einen Monat nach dem Verbot ihrer Folkoper "Die Boten des Todes".
Audiospur des Konzerts wurde kürzlich wiedergefunden und mit dem bereits vorhandenen Videomaterial verbunden, sodass nun erstmals eine fast komplette Videoversion des Stücks vorliegt und hier seine Premiere findet.
Hier mit einem Renft-Cover "Nach der Schlacht". Interessante Interpretation, fernab der einstigen Folk-Schrammellieder vom Anfang der Gruppe und mit spannender Instrumentierung (Cello, Akkordeon, Geige und Marimbaphon).
Die Gruppe, die 1976 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst gegründet wurde, hat die DDR-Folkszene entscheidend mitgeprägt. Initiator war Jürgen Wolff (Gitarre, Konzertina), der ebenso wie zwei weitere Mitglieder aus dem Vogtland kam. Die Verbindung Folk und Vogtland gab der Gruppe den Namen. Man begann mit Irish Folk, wechselte aber bald zum deutschen Volkslied, gern mit aktuellem DDR-Bezug. Ab Herbst 1978 forschte Folkländer intensiv in Büchereien und Archiven nach verschütteten deutschen Volksliedern. Im Ergebnis entstanden elf Liederhefte und 1982 eine 230-seitige „Bibliographie der Literatur zum deutschen Volkslied“.
Wichtige Mitglieder am Anfang: Ulrich Doberenz (Kontrabass), Wolfgang Leyn (Brummtopf, Löffel), Gabi Lattke (Geige), Horst Gröschel (Akkordeon), Peter Uhlmann (Gitarre, Mandoline). Es gab mehrfach Umbesetzungen. 1978 kam Erik Kross (Hackbrett, Akkordeon) in die Band, der 1980 zu Wacholder ging. 1979 wechselte Manfred Wagenbreth (Gitarre, Mandoline) von Windbeutel zu Folkländer. Ende 1980 kam Ulrike Triebel (Geige) hinzu. Ab 1979 erste Auslandsgastspiele (Polen, Frankreich, ČSSR, Zypern), 1981 Einstufung als Berufsmusiker (Profi-Pappe), 1982 erste eigene Langspielplatte (AMIGA). „Authentisches hatten wir nicht vor […] Melodien und Texte haben wir, nicht willkürlich, aber da, wo es uns angemessen erschien, verändert. […] Was wir wollten, eine Art finden, Volkslieder aus heutiger Sicht und mit heutigem Abstand gebrauchsfähig zu machen, ihnen den Staub des ‚Es war einmal‘ wegzublasen.“ (Jürgen Wolff, Covertext der LP „Wenn man fragt, wer hat’s getan …“, AMIGA 1982).
Im Herbst 1982 beschloss die Band, künftig nur noch zum Volkstanz zu spielen. Aus Folkländer wurde die größere Formation Folkländers Bierfiedler. 1985 verließ Jürgen B. Wolff die Gruppe, um fortan mit Dieter Beckert als Duo Sonnenschirm „brachialromantische“ Wege zu gehen. Sänger und Chef der Band wurde Manne Wagenbreth, neue Mitglieder u. a. Jörg Wolf (Violoncello), Holger Lattke (Saxophon, Klarinette), Simone Danaylowa (Akkordeon) und Volker Friedemann Seumel (Geige), später Heidi Eichenberg (Akkordeon) und Dirk Wasmund (Klarinette).
Weitere Informationen zur Band:
folklaender.com/
www.ostfolk.de...
Text:
Nach der Schlacht warn die grünen Wiesen rot
Nach der Schlacht warn viel Kameraden tot
Und man stellt sich auf das verblieb´ne Bein
Und man meint, das müsse der Sieg schon sein.
Wir feiern den Sieg der Revolution,
Die Amputierten auf der Station
Billig der Wein, doch sie gießen sich ein
Ist nicht schad, Kamerad
Um das Bein, musste sein, Kamerad!
Vergossen viel Blut, doch gewonnen die Schlacht
Und die schlacht um die Macht war die letzte Schlacht
Nun wird der Mensch frei und menschlich sein
Ist nicht schad, Kamerad
Um das Bein, musste sein, Kamerad!
Aber auf einmal verstummt der Gesang
Einer zeigt aus dem Fenster, da spazieren sie lang
Die neuen Menschen, der neue Mensch
Der sieht aus, wie er war
Außen und unterm Haar
Wie er war
Kein Paradies Kamerad wird es sein
Der Mensch wächst sehr mühsam und nicht von allein
In jenem großen Mantel der Macht
Um das Bein wär es schade
Schlügst du nicht, Kamerad
Noch die Schlacht!
Nach dem Sieg warn die grünen Wiesen rot
Nach den Sieg warn viel Kameraden tot
Und man stellt sich auf das verblieb´ne Bein
Und man meint, das müsse der Sieg schon sein.
(Text: Kurt Demmler; Musik: Thomas Schoppe)
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Nach der Schlacht warn die grünen Wiesen rot
Nach der Schlacht warn viel Kameraden tot
Und man stellt sich auf das verblieb´ne Bein
Und man meint, das müsse der Sieg schon sein.
Wir feiern den Sieg der Revolution,
Die Amputierten auf der Station
Billig der Wein, doch sie gießen sich ein
Ist nicht schad, Kamerad
Um das Bein, musste sein, Kamerad!
Vergossen viel Blut, doch gewonnen die Schlacht
Und die schlacht um die Macht war die letzte Schlacht
Nun wird der Mensch frei und menschlich sein
Ist nicht schad, Kamerad
Um das Bein, musste sein, Kamerad!
Aber auf einmal verstummt der Gesang
Einer zeigt aus dem Fenster, da spazieren sie lang
Die neuen Menschen, der neue Mensch
Der sieht aus, wie er war
Außen und unterm Haar
Wie er war
Kein Paradies Kamerad wird es sein
Der Mensch wächst sehr mühsam und nicht von allein
In jenem großen Mantel der Macht
Um das Bein wär es schade
Schlügst du nicht, Kamerad
Noch die Schlacht!
Nach dem Sieg warn die grünen Wiesen rot
Nach den Sieg warn viel Kameraden tot
Und man stellt sich auf das verblieb´ne Bein
Und man meint, das müsse der Sieg schon sein.
(Text: Kurt Demmler; Musik: Thomas Schoppe)
Aktueller denn je... genialer Song
Danke fürs Veröffentlichen!
Guck an, der gute Manfred singt die erste Stimme.
Habe ich hier ein Dejavu? Ist das hier überarbeitet? Ich hatte da noch ein paar Nahaufnahmen in Erinnerung.
Sind die gleichen Aufnahmen! Oder du hast woanders was gesehen! :-D
@@DeutschesFolkArchiv Danke. Dann passt der Begriff Dejavu. Wahrnehmungstäuschung 🤷♂️
@@exsaxpommernjung hihi ;-)