Ich manövriere meine Figuren gerne in ausweglose Situationen rein, für die ich selber noch keinen Ausweg sehe. Wenn ich dann nach einem Ausweg suche, beherzige ich immer das Zitat von Emma Coats zum Thema Storytelling: „Zufälle, die Figuren in Schwierigkeiten bringen, sind gut. Zufälle, die sie aus Schwierigkeiten rausholen, sind Beschiss.“
Hallo Annika, danke für dieses Video und dass du den Schreibtipp mit uns geteilt hast. Ausweglose Situationen finde ich auch toll zu erstellen :-). Passt jetzt nicht so gut zu diesem Video, aber könntest du mal ein Video dazu machen, welche Strategien es gibt, um konsequenter/disziplinierter die gesetzten Ziele zu verfolgen?
Das ist jetzt nicht direkt eine ausweglose Situation aber ich finde es immer als Schreiberin der Geschichte fast aussichtslos wie man den Spagat zwischen einem Happy End und nachdenklichen/ düsteren Ende schafft. Also z.B schreibe ich gerade an einer ziemlich klassischen Fantasy Geschichte mit einer Art Krieg/ Kampf und bin unsicher wie ich das ausgehen lassen soll damit es nicht zu hoffnungslos aber auch nicht unrealistisch wird 😅
Ich finde ne Mischung aus Happy End und düsteren Ende immer sehr schön. Also bei deinem Beispiel: Der Krieg wird zwar gewonnen, aber dafür verliert der Prota etwas oder jemanden, das/der sehr wichtig für ihn ist.
Genau, die Mischung macht es. Ist am Ende, einer solchen Story, alles in bester Ordnung, ist der Leser enttäuscht. Sind am Ende zum Beispiel alle tot, ist er auch enttäuscht, aber dieses Ende bleibt viel eher im Gedächtnis und man denkt über das Ende nach.
Ich finde bei sowas total gut, wenn das was nach dem Krieg passiert beleuchtet wird. Das viele sterben und die wichtigsten Personen für den prota, passiert gefühlt immer. Zum Nachdenken regt es an, wenn das Ziel zwar erreicht wurde, aber sich ganz anders entwickelt, als der Held es wollte. Ganz plattes Beispiel : der Krieg geschah weil i.welche bösen Mächte an die Macht wollten und alle unterdrücken. Die werden zwar besiegt, aber die neue Regierung, die sich auftut ist genau so schlimm, oder anders schrecklich
Das ist aus meiner Sicht auch eine Geschmacksfrage. Ich kenne niemanden, der beim Ende von "Der Herr der Ringe" nicht ne halbe Stunde durchweint, völlig unabhängig von toxischer Männlichkeit ;)
Eine spannende Vorlage! :-) Meine Lösung: Jemand bzw. "etwas" taucht zu ihm hinab, holt ihn (wie und mit welcher Kraft, ist dem POV-Charakter nicht klar) aus dem Auto, bringt ihn an die Oberfläche zurück - und ist plötzlich verschwunden, der POV-Charakter ist allein im Wasser. Niemand ist mehr zu sehen, als er sich selbständig und mit letzter Kraft ans Ufer zurück kämpft. Auch am schlammigen Ufer gibt es keine Spur von dem Retter. Fortsetzung: seitdem sucht er nach dem Wesen, das ihn gerettet hat. Er ist ein rationaler Mensch, der sich immer für "realistisch" und "sachlich" gehalten und noch niemals an Dinge geglaubt hat, die nicht in ein Reagenzglas passen oder sich über eine Knallgasprobe belegen lassen; nach und nach kommt er aber zu der Erkenntnis, dass es kein Mensch gewesen sein kann, der ihn da gerettet hat. Erinnerungen, Bilder sickern in sein Bewusstsein, aber niemand - allen voran seine eigene Familie - glaubt ihm.
Hallo Annika, oder doch besser Frau Bühnemann? 😉 Was hälst Du von einem Buch mit offenem Ende? Ich denke schon lange darüber nach das meine Geschichte die von einer langen reise von vier Menschen handelt einfach endet. Also das sie Irgendwann an einem Punkt sind , das es kein Ziel gibt. Deswegen endet die Geschichte ( Die grosse ganze ausweglose Situaton) offen. Stösst das einem Leser vor den Kopf? 🤔
Ich würde sagen, dann war das Ende der Geschichte eben früher. Offene Enden müssen zur Prämisse und zur Grundidee der Aussage des Romans passen. "[Handlung x/Motivation x der Hauptcharaktere] führt zu [Ergebnis y]." Da müsste man dieses Ergebnis offenstellen/dem Leser überlassen. Das erfordert sehr viel Feinarbeit. Beispielsweise in dem Drama um den Abschuss eines von Terroristen gekapperten Passagierflugzeug, das in einen Wolkenkratzer gejagt werden soll, von Ferdinand von Schirach, ist es ein Kniff des Autors, dass er dem Leser den Zuschauern die Frage der Schuld des Jagdfliegers überlassen will. Aber die Prämisse der Urgeschichte um den Jagdflieger der aus ethischer Überzeugung das Passagierflugzeug abschießt, um noch mehr Leben zu retten, ist eine vollkommen logisch erzählte. Genauso alle Schritte, wie es dazu kommt. Und sie findet ihr Ende im Abschuss des Fliegers.
Ausweglose Situation, Forscherin hängt in Gletscherspalte und ihr Partner stürzt in die Tiefe, das Seil hält aber droht zu reißen. Schneidet sie den Partner los, um sich zu retten oder kann ihr Partner noch gerettet werden.
Sie entdeckt im Eis eingefroren etwas wie eine lange Wurzel/Ast/Liane. Sie finden einen Weg das Eis zu schmelzen um halt daran zu finden kurz bevor ds Seil reist... Keine Ahnung ob das zu unrealistisch ist, hab mich noch nie wirklich mit den Themen Gletscher etc beschäftigt, war aber das erste was mir gerade einfiel 😅
Da denk ich sofort an ein Drama: Mutter kann sich die Schwangerschaft durch ein Trauma nicht erklären, deshalb der Traum und sie wird im Laufe des Romans immer paranoider. Und dann psychologisch recherchiert, wie sie aus den Wahnvorstellungen wieder raus kommt, bzw. Was das Trauma ausgelöst hat. Lösung ist dann die Aufarbeitung dessen. Bzw. Vllt sogar die Verurteilung ihres vergewaltigers o.ä. Da man sich aber im Buch in ihrem Wahn befindet, weiß man die ganze Zeit über nicht, ob es real ist oder nicht.
Aber du hast ja nicht das Setting interessanter gemacht in deinem Beispiel. Du hast die Handlung also die ganze Story verändert. Bisschen gemogelt ist das schon :D
Du meinst mit dem Museum? Da sieht man mal, wie ein interessantes Setting sich auswirken kann. Die Story hätte durchaus lauten können „Jan und Julia klauen tagsüber Bilder aus dem Museum.“ Wenn wir das Setting - hier: das Wetter - auf nachts geändert hätten, wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit spannender geworden vom Feeling her, ohne dass sich der Plot verändert. 🙋🏻♀️
Ich manövriere meine Figuren gerne in ausweglose Situationen rein, für die ich selber noch keinen Ausweg sehe. Wenn ich dann nach einem Ausweg suche, beherzige ich immer das Zitat von Emma Coats zum Thema Storytelling:
„Zufälle, die Figuren in Schwierigkeiten bringen, sind gut. Zufälle, die sie aus Schwierigkeiten rausholen, sind Beschiss.“
Hallo Annika, danke für dieses Video und dass du den Schreibtipp mit uns geteilt hast. Ausweglose Situationen finde ich auch toll zu erstellen :-).
Passt jetzt nicht so gut zu diesem Video, aber könntest du mal ein Video dazu machen, welche Strategien es gibt, um konsequenter/disziplinierter die gesetzten Ziele zu verfolgen?
Ha, ungelogen, gerade heute habe ich gedacht, dass das mal ein Thema wäre, über das ich sprechen könnte!
Das ist jetzt nicht direkt eine ausweglose Situation aber ich finde es immer als Schreiberin der Geschichte fast aussichtslos wie man den Spagat zwischen einem Happy End und nachdenklichen/ düsteren Ende schafft. Also z.B schreibe ich gerade an einer ziemlich klassischen Fantasy Geschichte mit einer Art Krieg/ Kampf und bin unsicher wie ich das ausgehen lassen soll damit es nicht zu hoffnungslos aber auch nicht unrealistisch wird 😅
Ich finde ne Mischung aus Happy End und düsteren Ende immer sehr schön. Also bei deinem Beispiel: Der Krieg wird zwar gewonnen, aber dafür verliert der Prota etwas oder jemanden, das/der sehr wichtig für ihn ist.
Genau, die Mischung macht es. Ist am Ende, einer solchen Story, alles in bester Ordnung, ist der Leser enttäuscht. Sind am Ende zum Beispiel alle tot, ist er auch enttäuscht, aber dieses Ende bleibt viel eher im Gedächtnis und man denkt über das Ende nach.
Ich finde bei sowas total gut, wenn das was nach dem Krieg passiert beleuchtet wird. Das viele sterben und die wichtigsten Personen für den prota, passiert gefühlt immer.
Zum Nachdenken regt es an, wenn das Ziel zwar erreicht wurde, aber sich ganz anders entwickelt, als der Held es wollte.
Ganz plattes Beispiel : der Krieg geschah weil i.welche bösen Mächte an die Macht wollten und alle unterdrücken. Die werden zwar besiegt, aber die neue Regierung, die sich auftut ist genau so schlimm, oder anders schrecklich
Das ist aus meiner Sicht auch eine Geschmacksfrage. Ich kenne niemanden, der beim Ende von "Der Herr der Ringe" nicht ne halbe Stunde durchweint, völlig unabhängig von toxischer Männlichkeit ;)
Ich suchte gerade alle deine videos durch 😅😊
Ausweglose Situation: POV-character wacht auf in einem Auto, das gerade in einen See gestürzt ist, welches bereits voll Wasser läuft.
Im Auto nach einem Harten Gegenstand suchen (Bonus Punkte, wenn es storyrelevant ist), nach hinten zum Rückfenster schwimmen und Scheibe einschlagen.
Eine spannende Vorlage! :-) Meine Lösung: Jemand bzw. "etwas" taucht zu ihm hinab, holt ihn (wie und mit welcher Kraft, ist dem POV-Charakter nicht klar) aus dem Auto, bringt ihn an die Oberfläche zurück - und ist plötzlich verschwunden, der POV-Charakter ist allein im Wasser. Niemand ist mehr zu sehen, als er sich selbständig und mit letzter Kraft ans Ufer zurück kämpft.
Auch am schlammigen Ufer gibt es keine Spur von dem Retter. Fortsetzung: seitdem sucht er nach dem Wesen, das ihn gerettet hat. Er ist ein rationaler Mensch, der sich immer für "realistisch" und "sachlich" gehalten und noch niemals an Dinge geglaubt hat, die nicht in ein Reagenzglas passen oder sich über eine Knallgasprobe belegen lassen; nach und nach kommt er aber zu der Erkenntnis, dass es kein Mensch gewesen sein kann, der ihn da gerettet hat. Erinnerungen, Bilder sickern in sein Bewusstsein, aber niemand - allen voran seine eigene Familie - glaubt ihm.
Hallo Annika, oder doch besser Frau Bühnemann? 😉 Was hälst Du von einem Buch mit offenem Ende? Ich denke schon lange darüber nach das meine Geschichte die von einer langen reise von vier Menschen handelt einfach endet. Also das sie Irgendwann an einem Punkt sind , das es kein Ziel gibt. Deswegen endet die Geschichte ( Die grosse ganze ausweglose Situaton) offen. Stösst das einem Leser vor den Kopf? 🤔
Ich würde sagen, dann war das Ende der Geschichte eben früher. Offene Enden müssen zur Prämisse und zur Grundidee der Aussage des Romans passen. "[Handlung x/Motivation x der Hauptcharaktere] führt zu [Ergebnis y]." Da müsste man dieses Ergebnis offenstellen/dem Leser überlassen. Das erfordert sehr viel Feinarbeit. Beispielsweise in dem Drama um den Abschuss eines von Terroristen gekapperten Passagierflugzeug, das in einen Wolkenkratzer gejagt werden soll, von Ferdinand von Schirach, ist es ein Kniff des Autors, dass er dem Leser den Zuschauern die Frage der Schuld des Jagdfliegers überlassen will. Aber die Prämisse der Urgeschichte um den Jagdflieger der aus ethischer Überzeugung das Passagierflugzeug abschießt, um noch mehr Leben zu retten, ist eine vollkommen logisch erzählte. Genauso alle Schritte, wie es dazu kommt. Und sie findet ihr Ende im Abschuss des Fliegers.
Ausweglose Situation, Forscherin hängt in Gletscherspalte und ihr Partner stürzt in die Tiefe, das Seil hält aber droht zu reißen. Schneidet sie den Partner los, um sich zu retten oder kann ihr Partner noch gerettet werden.
Sie entdeckt im Eis eingefroren etwas wie eine lange Wurzel/Ast/Liane. Sie finden einen Weg das Eis zu schmelzen um halt daran zu finden kurz bevor ds Seil reist...
Keine Ahnung ob das zu unrealistisch ist, hab mich noch nie wirklich mit den Themen Gletscher etc beschäftigt, war aber das erste was mir gerade einfiel 😅
Durch die Gletscherspalte fliesst Wasser, das plötzlich ansteigt, den Partner nach oben bringt, so dass sich beide retten können
Ausweglose Situation: Frau findet heraus das sie schwanger ist, nachdem sie einen verworrenen Traum über eine alienentführung hatte
Da denk ich sofort an ein Drama: Mutter kann sich die Schwangerschaft durch ein Trauma nicht erklären, deshalb der Traum und sie wird im Laufe des Romans immer paranoider. Und dann psychologisch recherchiert, wie sie aus den Wahnvorstellungen wieder raus kommt, bzw. Was das Trauma ausgelöst hat. Lösung ist dann die Aufarbeitung dessen. Bzw. Vllt sogar die Verurteilung ihres vergewaltigers o.ä.
Da man sich aber im Buch in ihrem Wahn befindet, weiß man die ganze Zeit über nicht, ob es real ist oder nicht.
Aber du hast ja nicht das Setting interessanter gemacht in deinem Beispiel. Du hast die Handlung also die ganze Story verändert. Bisschen gemogelt ist das schon :D
Du meinst mit dem Museum? Da sieht man mal, wie ein interessantes Setting sich auswirken kann. Die Story hätte durchaus lauten können „Jan und Julia klauen tagsüber Bilder aus dem Museum.“ Wenn wir das Setting - hier: das Wetter - auf nachts geändert hätten, wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit spannender geworden vom Feeling her, ohne dass sich der Plot verändert. 🙋🏻♀️