Endzeitstimmung... Berthelsdorf(Erzgeb) - Langenau(Sachs)

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  • เผยแพร่เมื่อ 23 พ.ย. 2024
  • Seit nunmehr 130 Jahren gibt es in Brand-Erbisdorf die Eisenbahn, am 13. Juli 1890 fuhr der erste Zug von Freiberg(Sachs) über Berthelsdorf(Erzg) dorthin. An diesem Tag wurde rund um Freiberg ein richtiges kleines Netz ins Leben gerufen, denn auch nach Norden hin, nach Halsbrücke (wir sahen das Video schon) konnte man von da an die Eisenbahn benutzen.
    Berthelsdorf selbst war schon seit Juli 1875 Bahnhof an der Strecke Nossen - Moldau. Nun gelangte man von hier aus nicht nur nach Brand-Erbisdorf, sondern dort verzweigend auch nach Großhartmannsdorf und Langenau(Sachs). Dabei führte die "Stammstrecke" nach Großhartmannsdorf, und die Langenauer Strecke begann in Brand-Erbisdorf neu. Unser heutiges Video führt uns also genau genommen über zwei Strecken.
    Anlaß des Bahnbaus war hauptsächlich der schon recht rege Bergbau im Raum Langenau, der durch die Bahn deutlich expandieren konnte. Irgendwann gingen diese Gruben aber ein, doch mittlerweile hatte sich genügend andere Industrie in und um Brand-Erbisdorf angesiedelt, die der Bahn ein auskömmliches Dasein bescherte. Und auch die Anbindung im Reiseverkehr war beispielgebend für Nebenstrecken. Von Freiberg nach Brand-Erbisdorf konnte man beinahe jede Stunde fahren, und die meisten dieser Züge waren entweder nach Großhartmannsdorf oder Langenau durchgebunden. Einige endeten und begannen aber auch in Brand-Erbisdorf.
    Die Stillegungswelle bei der Deutschen Reichsbahn in den 1960er Jahren war eigentlich schon fast vorbei, als es dann noch den Streckenteil Brand-Erbisdorf - Großhartmannsdorf am 02.12.1973 traf. Das wurde natürlich, wie so üblich, als "Fortschritt" vermarktet, weil die Busse auf der unwesentlich kürzeren B 101 nun (ein paar Minuten) schneller am Ziel waren. Die wahren Gründe waren wohl andere - richtig "Not", diese Strecke stillzulegen, bestand eigentlich nicht. Aber die Deutsche Reichsbahn versuchte, wo sie nur konnte, ihr permanentes Personalproblem zu lösen, indem sie irgendwo Leute "freisetzte", die sie dann woanders einsetzen konnte. Und da spielte die parallele B 101 dann doch "in die Karten", es war relativ "einfach"..
    Im restlichen Streckenbereich "brummte" der Verkehr weiter, und wie überall in der DDR brachten die 1980er Jahre noch einmal eine regelrechte Explosion der Beförderungsleistungen. Das änderte sich schlagartig mit der Wende 1989. Man konnte - der Autor spricht aus Erfahrung, seine damalige Tätigkeit als Dispatcher betreffend - dem Niedergang buchstäblich zusehen! Firmen, besonders solche, die politisch motiviert zum Bahntransport gedrängt worden waren, kündigten über Nacht alle Verträge mit der Bahn. Oft brach da nicht viel Tonnage weg, aber viel "rollendes Rad".. Der "Run" auf die Straße ergriff die gesamte Transportbranche, innerhalb weniger Wochen war der Güterverkehr de facto nur noch fragmentarisch existent.
    Da nun die "Landschaften" mehr und mehr anfingen zu "blühen", erholte sich das auch nicht. Und die Menschen, die in den Betrieben mal Arbeit hatten und mehrheitlich die Bahn benutzen, arbeiteten nun, wenn überhaupt, woanders - und das Verkehrsmittel war nun das eigene Auto.
    Die Bahn reagierte auf den Niedergang, indem sie nicht mehr in die Strecken investierte. Der Betrieb wurde noch aufrecht erhalten, solange keine Investitionen erforderlich wurden. Auf dem Streckenast nach Langenau(Sachs) wurden diese aber erforderlich, speziell die beiden Brücken waren mittlerweile auf 10 km/h heruntergesetzt, und der Zustand wurde immer kritischer.
    So wurde zum Jahresende 1994 der nur noch sporadisch existierende Güterverkehr nach Langenau(Sachs) eingestellt, und der Personenverkehr folge am 01.06.1997. Knapp 127 Jahre fuhr die Eisenbahn nach Langenau..
    Der Reiseverkehr wurde nun aber gleich komplett abbestellt, auch von Freiberg(Sachs) bis Brand-Erbisdorf fuhren von diesem Tag an keine Züge mehr. Für den Abschnitt Berthelsdorf(Erzg) - Brand Erbisdorf stellte sich dieser Verwaltungsakt aber als "Formfehler" (unglaublich..) heraus, wodurch der Reiseverkehr zwischen Freiberg(Sachs) und Brand-Erbisdorf im August 1997 noch einmal neu aufgenommen werden mußte. Doch zum Fahrplanwechsel am 23.05.1998 war dann wohl die "Form" gewahrt und die Abbestellung wurde dauerhaft vollzogen.
    Das EVU RP-Eisenbahn übernahm im Jahr 2000 die Infrastruktur bis Brand-Erbisdorf und setzte den bescheidenen Restgüterverkehr fort. Im Jahr 2012 wurde auch dieser - letzter Kunde war das Preß- und Schmiedewerk gewesen - aufgegeben.
    Die Infrastruktur ist vorhanden, hin und wieder gibt es mal Sonderfahrten nach Brand-Erbisdorf. Ein bißchen Hoffnung besteht, bei der Lage des Bahnhofs Brand-Erbisdorf mitten in der Stadt sollte moderner SPNV eigentlich fast ein "Selbstläufer" sein. Aber noch wird niemand konkret..
    Doch wir fahren jetzt nach Langenau! Wir steigen in Brand-Erbisdorf ein und fahren zuerst in die eine, dann in die andere Richtung. Laßt Euch die Fahrt noch einmal richtig gefallen - und, bis bald?
    Daten aus eigener Kenntnis und Wikipedia.

ความคิดเห็น • 11

  • @DBBahnospherix-BahnAtmospherix
    @DBBahnospherix-BahnAtmospherix 3 หลายเดือนก่อน +2

    sehr schönes Video !

  • @dirkmaronn
    @dirkmaronn 8 หลายเดือนก่อน +2

    Vielen Dank für das schöne Zeitdokument. Die Strecke kenne ich noch zu gut aus meiner Lehrzeit 1973.

  • @hansdampf1347
    @hansdampf1347 ปีที่แล้ว +2

    Danke fürs Hochladen

  • @tankcarinthebottle1821
    @tankcarinthebottle1821 2 ปีที่แล้ว +3

    Sehr schönes Zeitdokument. 👍

  • @markosa1512
    @markosa1512 ปีที่แล้ว +3

    Schade das die Strecke nicht mehr gemacht wird, zumindest bis Brand-Erbisdorf ,

  • @Yjoee
    @Yjoee 2 ปีที่แล้ว +1

    Ok😀👍🏻

  • @DajanaWittmutz
    @DajanaWittmutz ปีที่แล้ว +2

    Am Viadukt mit LA kann die Stilllegung aber nicht gelegen haben

  • @haramaschabrasir8662
    @haramaschabrasir8662 2 ปีที่แล้ว +1

    Ah ja, der freie Marktkapitalismus. Einsparen, einstampfen, wegrationalisieren, bloß nicht in Zukunft investieren.

    • @wernerwn
      @wernerwn 2 ปีที่แล้ว

      Ich möchte den Kapitalismus nicht in den Himmel heben, bestimmt nicht. Aber wie will man denn so eine heruntergekommene, ruinöse Strecke finanzieren wenn viel lieber mit dem neuen "Westwagen" gefahren wurde als mit der (damals immer noch verkehrenden) Bahn. Da sollten sich manche lieber an die eigene Nase fassen als über den bösen Kapitalismus zu schimpfen. Jahre später wandelte sich das Ganze etwas zugunsten der Bahn, was man ja an der Strecke nach Holzhau sehen kann. Inzwischen tun die Politiker (und natürlich die unvermeidlichen *innen 😮) zumindest so als ob sie der Bahn wieder mehr Bedeutung schenken würden...