Interessante Sichtweise in dem Video. Ich finde es super gut, darüber zu reden. Bei dem Sichtweisen anhören, bin ich ganz deiner Meinung. Die Wahrnehmungen und Sichtweisen der Spieler anzuhören ist essentiell für ein gemeinsames und faires Schiedsen/Spielen. Oft kommen da ja auch neue, wichtige Informationen. Die Teaminterne Kommunikation anzusprechen, find ich legitim, solange es nicht zu aufdringlich wird. Mal kurz zu sagen: "Ey, ihr redet gerade ziemlich aggressiv miteinander", kann ja durchaus helfen, bevor negative Stimmung in die Kommunikation mit Gegner und Schiri mitgenommen wird. Ist aber letztlich Teamsache. "4 gegen 1" empfinde ich persönlich anders. Ich sehe es eher als ein "4 Schiedsrichter hören dem Spieler zu". Es ist ja nicht Schiri gegen Spieler, sonders Schiri helfen Spieler seine Sichtweise fair ins Spiel einzubringen. Um das ganze effizient zu halten und zu vermeiden, dass aus dem Mitteilen eine Diskussion entsteht, die Situation auf den betroffenen Spieler zu beschränken ist manchmal schon sinnvoll.
Zu Punkt 3: Schiris sollten eh nicht auf jemanden einreden. Eine Person wird angehört, ggfs wird höchstens nachgefragt. Ansonsten wird die Person durch Schiris zuerst darauf hingewiesen, dass sie ihren Ton anpassen soll, bevor die Diskussion beginnt (menschliche Gemüter sind in solchen Situationen manchmal erregt). Das Bild 4 gegen 1 sollte daher bei kompetenten Schiris nicht vorkommen.
in Situationen, in denen nach einem Spielzug eine Besprechung notwendig ist, lasse ich von beiden Teams einen Spieler die Sicht des entsprechenden Teams präsentieren, im Optimalfall die jeweils an der situation beteiligten. Ein Captain darf dann natürlich auch dabei sein, besonders, wenn es sich um eher aufbrausende oder besonders ruhige Spieler handelt, die dadurch entsprechend beruhigt bzw moralisch unterstützt werden können. Wenn beide sichtweisen präsentiert wurden, werden die Spieler zu ihrer jeweiligen Grundlinie zurückgeschickt und das Schiriteam bespricht, wie die Situation gelöst bzw eventuell durch diese entstandene Nachteile ausgeglichen werden. Dann gehen alle wieder an ihre Posten, die Malrichter informieren die Teams möglichst sachlich über das Ergebnis und erläutern auch kurz (!) die Grundlage der Entscheidung. Wichtig als Spieler: Entscheidungen der Schiris werden akzeptiert, und man diskutiert nicht weiter. Und schnauzt auch nicht den Mali an - auch leider schon erlebt.
Zwei Ergänzung: In komplexen Situationen kann auch mehr als einer pro Seite gehört werden. Im Prinzip jeder Beteiligte. Bei schweren Entscheidungen kann auch der Hauptschiri selbst seine Entscheidung dem Team verkünden
Mit dem Ton dem anderen Team gegenüber: ansprechen ist sehr wichtig, aber nur dort, wo es auch tatsächlich angebracht ist. mal ne schöne Situation: Am vergangenen Wochenende hatte ich den Fall, dass ein Spieler des bei mir startenden Teams sehr lautstark schrie, geradezu barbarisch, wenn Treffer erfolgreich waren. Ich habe den Spieler darauf angesprochen, und es stellte sich heraus: es war der ausdruck von Erleichterung und Freude, dass entlich mal Treffer gesetzt wurden, nachdem er zuvor weniger erfolgreich war. Mein Hinweis, dass das vielleicht nicht so gut beim Gegner ankommt, a la "HA, ich hab dich, mensch bist du schlecht!" (im Gamer-Jargon "Teabagging" genannt), wurde direkt aufgenommen, und es wurde sich weniger euphorisch gefreut im folgenden Zug. Der endete dann mit ähnlich martialischen Lauten beim Gegnerteam nach dem gesteckten Jugg, worauf ich meinen Wunsch, die Freude zurückzuhalten, dann revidierte - scheinbar befanden sich beide Teams kommunikativ auf Augenhöhe. Das ganze Spiel war übrigens überaus fair und sportlich sehr schön anzusehen, um das mal zu betonen!
Ich halte Spielisichtweisen auch für essenziell beim Schiedsen, die zitierte Aussage uas Punkt 2 klingt für mich erstmal sehr komisch und mindestens schrecklich formuliert. Um ein Spiel flüssig und dennoch fair zu halten ist mMn aber auch eine gute Balance zwischen "Anhörungen"/Diskussionen und schnellen Entscheidungen notwendig. Im Extremfall jede einzelne Spielimeinung anzuhören wäre zwar vielleicht maximal fair, macht manche Schiridiskussionen aber auch zu 10-15-Minuten-Monstern, auf die eigentlich niemand Bock hat. Das Spiel muss auch im Zeitplan bleiben und sollte nicht durch Diskussionen entschieden werden, sondern durch Spielzüge. Dafür finde es auch manchmal notwendig, auf die Wahrnehmung der Schiris zu vertrauen. Wenn ich z.B. mir wirklich (!) sicher bin, einen Kettenball am Rücken oder einen Fuß im Aus gesehen zu haben (auch wenn keiner der Spielis das gesehen hat), dann gebe ich einen klaren call und lasse den auch nicht diskutieren. Wird ein Schiricall einmal ausgesprochen, sollte dieser grundsätzlich auch respektiert werden (außer der Gegner schickt hoch). Die große Kunst ist es dabei, die eigene Wahrnehmung so gut einschätzen zu können, dass man als Schiri keine unnötigen "70%-calls" macht (das behindert das Spiel eher als dass es hilft), sondern eben nur eingreift wenn man sich sicher ist oder auf dem Feld Unklarheit herrscht. Das in Bruchteilen von Sekunden zu entscheiden ist auch für geübte Schiris eine Herausforderung, führt aber in meiner Erfahrung zu deutlich flüssigeren und angenehmeren Spielen. Gute Schiris sind sexy, lernt das mal alle ;)
Ich war früher auch ein Verfechter des kein Defensiven schiedsens (nur Streitfälle schlichten). 1. Wenn beide Seiten hitzig werden, muss man häufig auch aktiver/agressiver schiedsen. 2. Das gilt genau so, wenn ein Team sehr unerfahren ist - und Spieler nicht trauen Meinungsverschiedenheiten zu äußern. 3. Auch sonst kann man schwierige Situationen aktiver schiedsen. (Bsp: Kettentreffer auf Fuß/Rücken)
Wie sind Euere Erfahrungen? Es geht hier wohlgemerkt nicht um das schnelle "Du bist unten!" im laufenden Spiel. ---> English version follows soon.
Interessante Sichtweise in dem Video. Ich finde es super gut, darüber zu reden.
Bei dem Sichtweisen anhören, bin ich ganz deiner Meinung. Die Wahrnehmungen und Sichtweisen der Spieler anzuhören ist essentiell für ein gemeinsames und faires Schiedsen/Spielen. Oft kommen da ja auch neue, wichtige Informationen.
Die Teaminterne Kommunikation anzusprechen, find ich legitim, solange es nicht zu aufdringlich wird. Mal kurz zu sagen: "Ey, ihr redet gerade ziemlich aggressiv miteinander", kann ja durchaus helfen, bevor negative Stimmung in die Kommunikation mit Gegner und Schiri mitgenommen wird. Ist aber letztlich Teamsache.
"4 gegen 1" empfinde ich persönlich anders. Ich sehe es eher als ein "4 Schiedsrichter hören dem Spieler zu". Es ist ja nicht Schiri gegen Spieler, sonders Schiri helfen Spieler seine Sichtweise fair ins Spiel einzubringen. Um das ganze effizient zu halten und zu vermeiden, dass aus dem Mitteilen eine Diskussion entsteht, die Situation auf den betroffenen Spieler zu beschränken ist manchmal schon sinnvoll.
Zu Punkt 3: Schiris sollten eh nicht auf jemanden einreden. Eine Person wird angehört, ggfs wird höchstens nachgefragt. Ansonsten wird die Person durch Schiris zuerst darauf hingewiesen, dass sie ihren Ton anpassen soll, bevor die Diskussion beginnt (menschliche Gemüter sind in solchen Situationen manchmal erregt). Das Bild 4 gegen 1 sollte daher bei kompetenten Schiris nicht vorkommen.
Immer noch das erste Falco Trikot! Grüße Gordon
A treasure! :) Hi Gordon!
in Situationen, in denen nach einem Spielzug eine Besprechung notwendig ist, lasse ich von beiden Teams einen Spieler die Sicht des entsprechenden Teams präsentieren, im Optimalfall die jeweils an der situation beteiligten. Ein Captain darf dann natürlich auch dabei sein, besonders, wenn es sich um eher aufbrausende oder besonders ruhige Spieler handelt, die dadurch entsprechend beruhigt bzw moralisch unterstützt werden können.
Wenn beide sichtweisen präsentiert wurden, werden die Spieler zu ihrer jeweiligen Grundlinie zurückgeschickt und das Schiriteam bespricht, wie die Situation gelöst bzw eventuell durch diese entstandene Nachteile ausgeglichen werden.
Dann gehen alle wieder an ihre Posten, die Malrichter informieren die Teams möglichst sachlich über das Ergebnis und erläutern auch kurz (!) die Grundlage der Entscheidung.
Wichtig als Spieler: Entscheidungen der Schiris werden akzeptiert, und man diskutiert nicht weiter. Und schnauzt auch nicht den Mali an - auch leider schon erlebt.
Zwei Ergänzung:
In komplexen Situationen kann auch mehr als einer pro Seite gehört werden.
Im Prinzip jeder Beteiligte.
Bei schweren Entscheidungen kann auch der Hauptschiri selbst seine Entscheidung dem Team verkünden
@@Krusesensei jaaa natürlich, aber das sind ja dann wieder Spezialfälle. Standardmäßig sinds zwei beteiligte udn ne nich sooo gravierende Entscheidung
Mit dem Ton dem anderen Team gegenüber: ansprechen ist sehr wichtig, aber nur dort, wo es auch tatsächlich angebracht ist.
mal ne schöne Situation:
Am vergangenen Wochenende hatte ich den Fall, dass ein Spieler des bei mir startenden Teams sehr lautstark schrie, geradezu barbarisch, wenn Treffer erfolgreich waren.
Ich habe den Spieler darauf angesprochen, und es stellte sich heraus: es war der ausdruck von Erleichterung und Freude, dass entlich mal Treffer gesetzt wurden, nachdem er zuvor weniger erfolgreich war. Mein Hinweis, dass das vielleicht nicht so gut beim Gegner ankommt, a la "HA, ich hab dich, mensch bist du schlecht!" (im Gamer-Jargon "Teabagging" genannt), wurde direkt aufgenommen, und es wurde sich weniger euphorisch gefreut im folgenden Zug. Der endete dann mit ähnlich martialischen Lauten beim Gegnerteam nach dem gesteckten Jugg, worauf ich meinen Wunsch, die Freude zurückzuhalten, dann revidierte - scheinbar befanden sich beide Teams kommunikativ auf Augenhöhe.
Das ganze Spiel war übrigens überaus fair und sportlich sehr schön anzusehen, um das mal zu betonen!
Ich halte Spielisichtweisen auch für essenziell beim Schiedsen, die zitierte Aussage uas Punkt 2 klingt für mich erstmal sehr komisch und mindestens schrecklich formuliert.
Um ein Spiel flüssig und dennoch fair zu halten ist mMn aber auch eine gute Balance zwischen "Anhörungen"/Diskussionen und schnellen Entscheidungen notwendig. Im Extremfall jede einzelne Spielimeinung anzuhören wäre zwar vielleicht maximal fair, macht manche Schiridiskussionen aber auch zu 10-15-Minuten-Monstern, auf die eigentlich niemand Bock hat. Das Spiel muss auch im Zeitplan bleiben und sollte nicht durch Diskussionen entschieden werden, sondern durch Spielzüge.
Dafür finde es auch manchmal notwendig, auf die Wahrnehmung der Schiris zu vertrauen. Wenn ich z.B. mir wirklich (!) sicher bin, einen Kettenball am Rücken oder einen Fuß im Aus gesehen zu haben (auch wenn keiner der Spielis das gesehen hat), dann gebe ich einen klaren call und lasse den auch nicht diskutieren. Wird ein Schiricall einmal ausgesprochen, sollte dieser grundsätzlich auch respektiert werden (außer der Gegner schickt hoch).
Die große Kunst ist es dabei, die eigene Wahrnehmung so gut einschätzen zu können, dass man als Schiri keine unnötigen "70%-calls" macht (das behindert das Spiel eher als dass es hilft), sondern eben nur eingreift wenn man sich sicher ist oder auf dem Feld Unklarheit herrscht. Das in Bruchteilen von Sekunden zu entscheiden ist auch für geübte Schiris eine Herausforderung, führt aber in meiner Erfahrung zu deutlich flüssigeren und angenehmeren Spielen.
Gute Schiris sind sexy, lernt das mal alle ;)
In einem idealen Spiel regeln die Spielis das aber eh alles allein und man braucht die Schiris nur noch zum Anzählen :*
Was Pit sagt.
[außer dem anzählen: das kann eh kein schiri :P]
100%-Ziel: optimales Spiel mit optimalem Spaß! Ganz Deiner Meinung! (Da dürfen Schiris sich nur nicht überflüssig einmischen ;) )
Ich war früher auch ein Verfechter des kein Defensiven schiedsens (nur Streitfälle schlichten).
1. Wenn beide Seiten hitzig werden, muss man häufig auch aktiver/agressiver schiedsen.
2. Das gilt genau so, wenn ein Team sehr unerfahren ist - und Spieler nicht trauen Meinungsverschiedenheiten zu äußern.
3. Auch sonst kann man schwierige Situationen aktiver schiedsen.
(Bsp: Kettentreffer auf Fuß/Rücken)