Hi @@aliakgul6329 , dazu kann ich leider gar nichts sagen. Ich persönlich habe noch niemanden kennengelernt, der sich selbstständig gemacht hat. Prinzipiell, ist die Verfahrenstechnik-Branche ziemlich etabliert und besteht aus vielen alten, erfahrenen Unternehmen. Ich kann mir vorstellen, dass man auch beratend tätig sein kann (benötigt vermutlich viel Erfahrung) oder projekt-basiert von Unternehmen engagiert werden könnte. Aber mit einer guten Idee, kann man sicherlich auch etwas neues gründen.
Um die Frage zu beantworten, fehlt mir leider die Erfahrung. Mit einem Ingenieurs-Bachelor stehen jedenfalls sehr viele Türen offen für ein Masterstudium. Chemie, Wirtschaft, Verfahrenstechnik, Management, IT, Energietechnik, Umwelttechnik usw. Ich kann nur empfehlen, dem eigenen Interesse zu folgen und die Dinge zu lernen für die man Leidenschaft verspürt. Studienberatungen könnten Ihnen weiterhelfen, oder probieren Sie Kontakt mit Alumni Ihres VT Bachelors aufzunehmen.
Vielen Dank für die Erklärung; Ich habe eine Frage: Ich beginne gerade ein Masterstudium der Verfahrenstechnik an der TU Hamburg und möchte meine berufliche Laufbahn in der Automobilindustrie einschlagen. Ist das für einen Verfahrenstechniker möglich? Und auf welche Module sollte ich mich konzentrieren?
Hi @sakianass6614, die Automobilindustrie zählt nicht zu den klassischen Verfahrenstechnik-Branchen aber selbstverständlich findet man auch dort einige Verfahrenstechniker*Innen. Beispielsweise in der Lackiererei, wo Abluftströme gereinigt werden müssen. Letztlich kannst du mit der gezielten Wahl von Vertiefungen aber auch Kompetenzen erwerben, die nicht nur in der Verfahrenstechnik benötigt werden. Fluidmechanik und Simulation (Aerodynamik Design), Wasserstoff und Brennstoffzellen-Technik (neue Antriebe), Chemie und Reaktortechnik (Produktion von Kraftstoffen aus Biomasse). Autos werden eher von Mechanikern (Maschinenbau) und Elektrotechnikern gebaut, aber als guter Ingenieur, kannst du langfristig auch in neue, dir unbekannte Themen eintauchen.
eine Frage... wenn du keine Geräte oder ähnliches bauen willst, aber Verfahrenstechnik studiert, welcher VT-Bereich ist dann am besten geeignet? Soll man in den meisten Fällen Berechnungen machen?
Nach meiner (begrenzten) Erfahrung geht es in der Verfahrenstechnik generell um die Entwicklung von Apparaten und Anlagen, die einen bestimmten Prozess ausführen. Wie im Video angedeutet, gibt es aber um die eigentlich Entwicklung herum viele weitere Tätigkeiten für VT-ler*Innen, wie zum Beispiel im Projektmanagement oder dem Vertrieb.
Die VT-Bereiche unterscheiden sich insbesondere in der Abstraktheit (also Verständlichkeit) der zugrunde liegenden Abläufe. Mechanische Prozesse kann man sich noch am ehesten vorstellen. Physikalisch-chemische (und biologische) Abläufe sind prakitsch unsichtbar, und thermische VT behandelt Wärme, was auch ein recht komplexes Konzept ist.
Der Umgang mit Zahlen ist unerlässlich. Berechnungen müssen auch in jedem VT-Bereich durchgeführt werden, wobei die Komplexität je nach Ansatz natürlich variiert. Manchmal kann man Sachen vereinfachen, in anderen Fällen muss man ganz genau sein, um Fehler und Abweichungen zu vermeiden. Je nach Tätigkeit unterscheiden sich die Berechnungsarten auch. Ein*e Projektmanager*In im Anlagenbau muss nicht zwangsläufig die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion berechnen können, sollte aber trotzdem in der Lage sein, den Energieverbrauch der Anlage abschätzen zu können.
Ich hoffe, das hilft ein wenig; so richtig konkret kann ich leider nicht sein. Ansonsten gerne nochmal nachhaken. Im Allgemeinen kann ich empfehlen, das zu tun, worauf Du am meisten Lust hast. Häufig freundet man sich im Laufe des Studiums auch mit Fachgebieten an, die man vorher nicht mochte.
Da ich nicht Wirtschaftsingenieurwesen studiert hab, kann ich das nicht wirklich bewerten. Setz dich am besten mit der Studienberatung an der jeweiligen Hochschule in Verbindung und lass dich dort beraten. Zwei Gedanken habe ich: 1) Dir sollte bewusst sein, dass der Schwerpunkt des Studiums Wirtschaftsingenieurwesen ist und die Mehrzahl der Kurse in dieser Fachrichtung absolviert werden. Die Verfahrenstechnik kann daher nur teilweise oder teils evtl. oberflächlich behandelt werden. 2) Verfahrenstechnik selbst ist bereits ein sehr breites Fachgebiet. Als Student*In kann man daher schnell den Eindruck gewinnen, vieles ein bisschen, aber nix richtig gelernt zu haben. Dieses Risiko ist sicherlich noch verstärkt, wenn man die Verfahrenstechnik mit Wirtschaft kombiniert. Ingenieure sind generell gefragt, hinsichtlich der Jobaussichten solltest du dir also keine Sorgen machen.
@@dickerdaumenkino Alles klar, hinsichtlich deiner Gedanken möchte ich noch anmerken, dass der von mir favorisierte Studiengang WING der HS Merseburg, hinsichtlich der Verfahrenstechnik nur den Bereich "Chemietechnik" abdeckt, damit sollte die Oberflächlichkeit und mangelnde Tiefe theoretisch etwas abgemildert sein. Was denkst du dazu?
@@namenloseheld1469 Okay, verstehe. Den Studiengang hatte ich in meiner kurzen Recherche nicht gefunden. Das stimmt natürlich. Laut Studien-Prüfungsordnung ist der Anteil an Chemievorlesungen in Merseburg ziemlich hoch (insegesamt vier im Bachelor), während der Rest der Verfahrenstechnik weniger betrachtet wird. Wenn du dich für Wirtschaft und Chemie interessierst, dann ist das sicherlich eine gute Wahl. Und (falls du es dual machst) wenn das Unternehmen, in dem du deine Praxisphasen abhältst, auch in der Chemietechnik-Branche ist, hast du direkt einen guten Einblick (Merseburg ist dafür ja ein super Standort). Wie gesagt, möchte ich dir ans Herz legen, auch nochmal mit der Studienberatung oder der Studiengangsleitung dort zu sprechen. Die wissen am besten, was gelehrt wird.
Vielen Dank für die Erklärung. Jetzt bin ich schlauer 👍
Das freut mich. Falls es noch Fragen gibt, immer her damit!
Hallo, danke für video, welche möglichkeiten gibt m in Verfahrenstechnik um selbständig zu machen ? danke 🙏🙏
Hi @@aliakgul6329 , dazu kann ich leider gar nichts sagen. Ich persönlich habe noch niemanden kennengelernt, der sich selbstständig gemacht hat. Prinzipiell, ist die Verfahrenstechnik-Branche ziemlich etabliert und besteht aus vielen alten, erfahrenen Unternehmen. Ich kann mir vorstellen, dass man auch beratend tätig sein kann (benötigt vermutlich viel Erfahrung) oder projekt-basiert von Unternehmen engagiert werden könnte. Aber mit einer guten Idee, kann man sicherlich auch etwas neues gründen.
Hallo,
welche Weiterbildung können Sie empfehlen, wenn man ein Bachelor in VT abgeschlossen hat. 😉
Um die Frage zu beantworten, fehlt mir leider die Erfahrung. Mit einem Ingenieurs-Bachelor stehen jedenfalls sehr viele Türen offen für ein Masterstudium. Chemie, Wirtschaft, Verfahrenstechnik, Management, IT, Energietechnik, Umwelttechnik usw.
Ich kann nur empfehlen, dem eigenen Interesse zu folgen und die Dinge zu lernen für die man Leidenschaft verspürt.
Studienberatungen könnten Ihnen weiterhelfen, oder probieren Sie Kontakt mit Alumni Ihres VT Bachelors aufzunehmen.
Vielen Dank für die Erklärung; Ich habe eine Frage: Ich beginne gerade ein Masterstudium der Verfahrenstechnik an der TU Hamburg und möchte meine berufliche Laufbahn in der Automobilindustrie einschlagen. Ist das für einen Verfahrenstechniker möglich? Und auf welche Module sollte ich mich konzentrieren?
Hi @sakianass6614, die Automobilindustrie zählt nicht zu den klassischen Verfahrenstechnik-Branchen aber selbstverständlich findet man auch dort einige Verfahrenstechniker*Innen. Beispielsweise in der Lackiererei, wo Abluftströme gereinigt werden müssen. Letztlich kannst du mit der gezielten Wahl von Vertiefungen aber auch Kompetenzen erwerben, die nicht nur in der Verfahrenstechnik benötigt werden. Fluidmechanik und Simulation (Aerodynamik Design), Wasserstoff und Brennstoffzellen-Technik (neue Antriebe), Chemie und Reaktortechnik (Produktion von Kraftstoffen aus Biomasse).
Autos werden eher von Mechanikern (Maschinenbau) und Elektrotechnikern gebaut, aber als guter Ingenieur, kannst du langfristig auch in neue, dir unbekannte Themen eintauchen.
eine Frage... wenn du keine Geräte oder ähnliches bauen willst, aber Verfahrenstechnik studiert, welcher VT-Bereich ist dann am besten geeignet? Soll man in den meisten Fällen Berechnungen machen?
Nach meiner (begrenzten) Erfahrung geht es in der Verfahrenstechnik generell um die Entwicklung von Apparaten und Anlagen, die einen bestimmten Prozess ausführen. Wie im Video angedeutet, gibt es aber um die eigentlich Entwicklung herum viele weitere Tätigkeiten für VT-ler*Innen, wie zum Beispiel im Projektmanagement oder dem Vertrieb.
Die VT-Bereiche unterscheiden sich insbesondere in der Abstraktheit (also Verständlichkeit) der zugrunde liegenden Abläufe. Mechanische Prozesse kann man sich noch am ehesten vorstellen. Physikalisch-chemische (und biologische) Abläufe sind prakitsch unsichtbar, und thermische VT behandelt Wärme, was auch ein recht komplexes Konzept ist.
Der Umgang mit Zahlen ist unerlässlich. Berechnungen müssen auch in jedem VT-Bereich durchgeführt werden, wobei die Komplexität je nach Ansatz natürlich variiert. Manchmal kann man Sachen vereinfachen, in anderen Fällen muss man ganz genau sein, um Fehler und Abweichungen zu vermeiden.
Je nach Tätigkeit unterscheiden sich die Berechnungsarten auch. Ein*e Projektmanager*In im Anlagenbau muss nicht zwangsläufig die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion berechnen können, sollte aber trotzdem in der Lage sein, den Energieverbrauch der Anlage abschätzen zu können.
Ich hoffe, das hilft ein wenig; so richtig konkret kann ich leider nicht sein. Ansonsten gerne nochmal nachhaken.
Im Allgemeinen kann ich empfehlen, das zu tun, worauf Du am meisten Lust hast. Häufig freundet man sich im Laufe des Studiums auch mit Fachgebieten an, die man vorher nicht mochte.
Ist ein Wirtschaftsingenieurwesen Studium mit der Vertiefungsrichtung Verfahrenstechnik empfehlenswert?
Da ich nicht Wirtschaftsingenieurwesen studiert hab, kann ich das nicht wirklich bewerten. Setz dich am besten mit der Studienberatung an der jeweiligen Hochschule in Verbindung und lass dich dort beraten.
Zwei Gedanken habe ich: 1) Dir sollte bewusst sein, dass der Schwerpunkt des Studiums Wirtschaftsingenieurwesen ist und die Mehrzahl der Kurse in dieser Fachrichtung absolviert werden. Die Verfahrenstechnik kann daher nur teilweise oder teils evtl. oberflächlich behandelt werden.
2) Verfahrenstechnik selbst ist bereits ein sehr breites Fachgebiet. Als Student*In kann man daher schnell den Eindruck gewinnen, vieles ein bisschen, aber nix richtig gelernt zu haben. Dieses Risiko ist sicherlich noch verstärkt, wenn man die Verfahrenstechnik mit Wirtschaft kombiniert.
Ingenieure sind generell gefragt, hinsichtlich der Jobaussichten solltest du dir also keine Sorgen machen.
@@dickerdaumenkino Alles klar, hinsichtlich deiner Gedanken möchte ich noch anmerken, dass der von mir favorisierte Studiengang WING der HS Merseburg, hinsichtlich der Verfahrenstechnik nur den Bereich "Chemietechnik" abdeckt, damit sollte die Oberflächlichkeit und mangelnde Tiefe theoretisch etwas abgemildert sein.
Was denkst du dazu?
@@namenloseheld1469 Okay, verstehe. Den Studiengang hatte ich in meiner kurzen Recherche nicht gefunden. Das stimmt natürlich. Laut Studien-Prüfungsordnung ist der Anteil an Chemievorlesungen in Merseburg ziemlich hoch (insegesamt vier im Bachelor), während der Rest der Verfahrenstechnik weniger betrachtet wird. Wenn du dich für Wirtschaft und Chemie interessierst, dann ist das sicherlich eine gute Wahl. Und (falls du es dual machst) wenn das Unternehmen, in dem du deine Praxisphasen abhältst, auch in der Chemietechnik-Branche ist, hast du direkt einen guten Einblick (Merseburg ist dafür ja ein super Standort). Wie gesagt, möchte ich dir ans Herz legen, auch nochmal mit der Studienberatung oder der Studiengangsleitung dort zu sprechen. Die wissen am besten, was gelehrt wird.
Merk ich mir, danke für die ausführliche Antwort.@@dickerdaumenkino