Liebe Sigrid. "Mitgefühl für mich selbst" ist für die meisten Menschen ( im Westen ) tatsächlich ein Problem. Schuld wird oft der jahrhundertelangen christlichen Erziehung ( "sich selbst lieben ist schlecht, egoistisch, eitel..." ) gegeben. Dabei steht doch in der Bibel: "Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST !" Im Buddhismus wird "Selbst-Mitgefühl" aber ganz anders definiert, und *klar getrennt* von "Selbstverliebtheit", Egoismus oder Eitelkeit ( siehe dazu die Lehren von "Anatta" oder dem "abhängigen Entstehen" ! ). Und, es wird noch viel deutlicher betont, was mit Mitgefühl gemeint ist, wozu es unabdingbar ist, und wie man zu dieser Haltung kommt: ohne Mitgefühl *zuerst für mich* ( und meine Schwächen und Macken... ) KANN ich gar kein echtes Mitgefühl für *Andere* empfinden ! Oder, anders herum formuliert: wenn ich mich selbst nicht mit all dem, was mich ausmacht, annehmen kann, werde ich immer Schwierigkeiten haben, andere in ihrer "Unvollkommenheit" zu akzeptieren und liebevoll zu behandeln. Es wird immer ein Rest Widerwille oder Verleugnung bleiben... - Wenn du dir Mitgefühl haben als eine Form des "Lehrens" vorstellst, würde es doch wenig Sinn machen, jemandem Schwimmen beibringen zu wollen, wenn du selbst noch nie im Wasser warst. Oder ? Mitgefühl ist nicht etwas, das man durch den Verstand lernt, sondern durch die *Praxis* - durch Widerstände hindurch, über Hürden hinweg... ! So übt man "Metta", die liebende Güte, IMMER erst mit *sich selbst* - auch, oder gerade WEIL das einige Überwindung ( auch das Loslassen von alten Ansichten und Gewohnheiten ) kostet ! Und, *erst dann* geht man weiter = zum Nächsten, also zu Menschen, die einem nahe sind, die man wirklich gern hat oder liebt. Und dann zu "neutralen" Personen... Und erst DANN, wenn die anderen Übungen "funktionieren", wendet man sich den sog. "Feinden" zu ! So gesehen ist der Satz: "Liebe deine Feinde !" zwar gut gemeint - aber *nutzlos*, wenn nicht klar ist, WIE ( zum Kuckuck ) man das eigentlich *anstellen soll* !?! Und, dass das nicht so einfach klappt, kann ich gut verstehen ♥. Ich habe dir mal ein paar Links rausgesucht, die dir vielleicht helfen, nicht nur das "Warum", sondern auch das "Wie" besser zu verstehen - und dir zu mehr Selbstmitgefühl verhelfen können... Ich würde es dir jedenfalls *von Herzen wünschen* !!! 1. Ein Vortrag von Marie Mannschatz: "Metta und Selbstfreundschaft": th-cam.com/video/xkQrjgFCRfw/w-d-xo.html 2. den ( Anfänger-) Kurs "Achtsames Selbstmitgefühl ( Mindful Self-Compassion - MSC)" ( vier Meditations-Übungen ): th-cam.com/play/PLnDHJJhxnunECtHe0hUkbi72xsApcYhhr.html 3. den Vortrag von Christine Brähler ( die den Kurs oben spricht ) "Mitgefühlsbasierte Ansätze in der Psychologie": th-cam.com/video/oLadiq8sdMc/w-d-xo.html ( ist ziemlich lang ), oder den Text ( Interview ) von/mit Christopher Germer ( auf den die Methode zurückgeht ): "Wie wir Selbstkritik in Selbstmitgefühl umwandeln und wieso das gut ist": drive.google.com/open?id=1ovfm_r8RW-VVps7PC1yfapl5iA4iyVpq So, ich hoffe, ich habe dich nicht "zugeschüttet" mit Worten und Infos ?!? Ich wünsche dir jedenfalls viel, viel Erfolg dabei, dich selbst anzunehmen und lieben zu können ( es ist SOOO wichtig ! ) Viele liebe Grüße: Manu
Vielen Dank dafür.❤🙏
Danke! Eine sehr schön Meditation ...... Mit-Gefühl .....
Dankeschön! Sehr berührend!
Danke
🙏🤍🙏
Nun das kann ich garnicht Mitgefühl für mich selbst?
Liebe Sigrid. "Mitgefühl für mich selbst" ist für die meisten Menschen ( im Westen ) tatsächlich ein Problem. Schuld wird oft der jahrhundertelangen christlichen Erziehung ( "sich selbst lieben ist schlecht, egoistisch, eitel..." ) gegeben. Dabei steht doch in der Bibel: "Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST !"
Im Buddhismus wird "Selbst-Mitgefühl" aber ganz anders definiert, und *klar getrennt* von "Selbstverliebtheit", Egoismus oder Eitelkeit ( siehe dazu die Lehren von "Anatta" oder dem "abhängigen Entstehen" ! ). Und, es wird noch viel deutlicher betont, was mit Mitgefühl gemeint ist, wozu es unabdingbar ist, und wie man zu dieser Haltung kommt: ohne Mitgefühl *zuerst für mich* ( und meine Schwächen und Macken... ) KANN ich gar kein echtes Mitgefühl für *Andere* empfinden !
Oder, anders herum formuliert: wenn ich mich selbst nicht mit all dem, was mich ausmacht, annehmen kann, werde ich immer Schwierigkeiten haben, andere in ihrer "Unvollkommenheit" zu akzeptieren und liebevoll zu behandeln. Es wird immer ein Rest Widerwille oder Verleugnung bleiben...
- Wenn du dir Mitgefühl haben als eine Form des "Lehrens" vorstellst, würde es doch wenig Sinn machen, jemandem Schwimmen beibringen zu wollen, wenn du selbst noch nie im Wasser warst. Oder ?
Mitgefühl ist nicht etwas, das man durch den Verstand lernt, sondern durch die *Praxis* - durch Widerstände hindurch, über Hürden hinweg... !
So übt man "Metta", die liebende Güte, IMMER erst mit *sich selbst* - auch, oder gerade WEIL das einige Überwindung ( auch das Loslassen von alten Ansichten und Gewohnheiten ) kostet ! Und, *erst dann* geht man weiter = zum Nächsten, also zu Menschen, die einem nahe sind, die man wirklich gern hat oder liebt. Und dann zu "neutralen" Personen... Und erst DANN, wenn die anderen Übungen "funktionieren", wendet man sich den sog. "Feinden" zu !
So gesehen ist der Satz: "Liebe deine Feinde !" zwar gut gemeint - aber *nutzlos*, wenn nicht klar ist, WIE ( zum Kuckuck ) man das eigentlich *anstellen soll* !?!
Und, dass das nicht so einfach klappt, kann ich gut verstehen ♥. Ich habe dir mal ein paar Links rausgesucht, die dir vielleicht helfen, nicht nur das "Warum", sondern auch das "Wie" besser zu verstehen - und dir zu mehr Selbstmitgefühl verhelfen können... Ich würde es dir jedenfalls *von Herzen wünschen* !!!
1. Ein Vortrag von Marie Mannschatz: "Metta und Selbstfreundschaft": th-cam.com/video/xkQrjgFCRfw/w-d-xo.html
2. den ( Anfänger-) Kurs "Achtsames Selbstmitgefühl ( Mindful Self-Compassion - MSC)" ( vier Meditations-Übungen ):
th-cam.com/play/PLnDHJJhxnunECtHe0hUkbi72xsApcYhhr.html
3. den Vortrag von Christine Brähler ( die den Kurs oben spricht ) "Mitgefühlsbasierte Ansätze in der Psychologie":
th-cam.com/video/oLadiq8sdMc/w-d-xo.html ( ist ziemlich lang ),
oder den Text ( Interview ) von/mit Christopher Germer ( auf den die Methode zurückgeht ): "Wie wir Selbstkritik in Selbstmitgefühl umwandeln und wieso das gut ist": drive.google.com/open?id=1ovfm_r8RW-VVps7PC1yfapl5iA4iyVpq
So, ich hoffe, ich habe dich nicht "zugeschüttet" mit Worten und Infos ?!?
Ich wünsche dir jedenfalls viel, viel Erfolg dabei, dich selbst anzunehmen und lieben zu können ( es ist SOOO wichtig ! )
Viele liebe Grüße: Manu
@@BuddhasLehre Eine so umfassende Antwort. Mit viel Metta verfasst :-).
Sigrid K. Üben üben üben
Viel zu theoretisch und trocken
Praktisch wird es, wenn du Metta Meditation praktizierst. Für mehr Feuchtigkeit sorgt evtl. eine Tasse Tee ;-).
@@2malschauen :-D