Bei uns wurde an der Uni einfach nur die Formel mit den komplexen Variablen an die Tafel geklatscht. Dann erwartet man, dass man das sofort versteht ist ja logisch. Tolle animation!
Danke, Ben. Es ist richtig, dass Du selbst auf die Suche gegangen bist, wenn es etwas nicht klar ist. Man kann auch den Prof oder den Assistenten "ausquetschen", falls man nicht weiterkommt. Viel Erfolg beim Studium!
Nur des Verständnisses halber: Die Addition der Spannungen zum Raumzeiger ist eine betragsmäßige Addition, da sich bei einer "normalen" Addition aufgrund des 120° Versatzes die Spannungen zu jedem Zeitpunkt zu Null ergänzen müssten? Das erklärt dann auch direkt, warum der Spannungszeiger über die Zeit konstant ist. Diese betragsmäßige Addition liefert mir also einen Raumzeiger, der aufgrund der ständigen Richtungsänderung der Spannungen aufgrund der zugrunde liegenden, schwingenden Sinuskurven eine räumliche Drehbewegung zeigt. Die Integration dieses Raumzeigers führt mich zum Raumzeiger des magnetischen Flusses. Der magnetische Fluss zeigt als Raumzeiger wiederum ebenfalls eine räumliche Drehbewegung, was mir erklärt, warum in Drehstrommaschinen rein über das magnetische Feld eine roatorische Bewegung erzeugt werden kann, ohne dabei roatorische mechanische Komponenten verbauen zu müssen. Denn wenn ich eine bestromte Spule in einem konstanten Magnetfeld betrachte, habe ich aufgrund der Bestromung bewegte Ladungsträger, die sich in einem konstanten magnetischen Feld befinden, was dann eine Lorentzkraft zur Folge hat, bzw. besser gesagt ein aus der Lorenzkraft resultierendes Kräftepaar an der Spule. Und dieses erzeugt mir dann die Rotationsbewegung der Spule. Meine Spule wiederum, die sich aufgrund der Lorentzkraft bewegt, betrachte ich dann quasi als mitbewegenden Beobachter, sodass ich eben davon ausgehen kann, dass die Spule ein konstantes Magnetfeld sieht (weil sie sich synchron - je nach Last eben - mit dem Raumzeiger des magnetischen Flusses bewegt). Ist das soweit ungefähr die richtige Denkweise?
Hallo Thomas, soweit ist alles korrekt. Nur kleine Begrifflichkeiten möchte ich präzisieren. Die betragsmäßige (wertmäßige) Addition der drei Sinusspannungen ergibt Null. Der drehende Raumzeiger entsteht durch die ZEIGER-Addition, also die vektorielle Addition der drei Spannungen. Die Interpretation der Kraftwirkung über die Lorentzkraft ist völlig korrekt, läßt aber nur eingeschränkt die Deutung der permanterregten Synchronmaschinen (Servo-Drives) zu, wie wir sie beispielsweise in unseren heutigen Hochleistungsrobotern und E-Cars finden. Einfacher (und allgemeiner) ist, sich die Wechselwirkung zweier Magneten anzuschauen. Das drehende Magnetfeld ist ein rotierender Dauermagnet und der Läufer ist ein drehbar gelagerter Dauermagnet. Und siehe da, es geht auch ohne Lorentzkraft. ;-) (Der Kern der Lorentzkraft ist auch die Interaktion zweier Magnetfelder, eins davon von einem Strom hervorgerufen ...) Schließlich läßt sich das drehende Magnetfeld in der Maschine einfach als Rückübersetzung des (ursprünglich) drehenden Magneten im Generator interpretieren. Das macht es u. U. für das Gesamtverständnis einfacher, warum sich da etwas dreht.
@@quellstrom Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit der betragsmäßigen Addition oben im Kommentar von mir ist natürlich Quatsch. Es ergibt sich der Raumzeiger aus der vektoriellen Addition der drei Spannungen (quasi vorzeichenabhängige Darstellung der Einzelspannungen als Vektor und diese anschließend dann zu einem überlagerten "Ersatzzeiger" zusammengefasst). Das sieht man schließlich schön aus dem Video. Danke für den entsprechenden Hinweis. Der Input der Vorstellung mit Magneten sowie die Betrachtung als Rückübersetzung zum Magneten im Kraftwerkgenerator ist ebenfalls sehr hilfreich. Tolle Videos und super Input.
Danke der Nachfrage. Space Vector Modulation hier: th-cam.com/video/5x73LjZQ21o/w-d-xo.html Ich hab' was da, auch zur Controllerprogrammierung. Muß ich mal sehen, wann es paßt ...
Tolle Animation, schwer zu verstehen wenn das System linksdrehend ist und plötzlich von einem rechtsdrehenden Drehfeld die Rede ist. Muss man sich so vorstellen wie ein Fahrgeschäft mit Drei Gondeln, die sich unabhängig vom linksdrehenden Mittel Punkt vom Arm (Raumzeiger) ausgesehen, nach rechtsdrehen.
Danke, MrNayru, die Phasen L1, L2, L3 bewirken ein linksdrehendes (mathematisch positiv drehendes) Drehfeld. Dieses führt zu einem rechtsdrehenden Motor. Nicht nachdenken, akzeptieren ... :-)
@@quellstrom Sowie ich das verstanden habe, hängt das mit den Strom durch die Elektro-Magneten zusammen. Geht der Strom quasi linksherum durch drei Magneten (120°) die um einen Rotor positioniert sind. Dann würde sich dieser Rotor eben dann durch die An- und Abstoßungskräfte der Magneten nach Rechtsdrehen.
Hallo MrNayru, sorry, da hast Du mich komplett mißverstanden. Die Darstellung im Video ist korrekt: Linksdrehung. Die Motordrehrichtung wird durch Sehen auf die Welle bestimmt. Diese ist standardmäßig rechtsherum. Das ist eine (willkürliche) Festlegung. Tatsächlich dreht sich sich das Magnetfeld im Motor, wie im Video gezeigt. Allerdings bewickeln die Maschinenbauer ihre Motoren so, dass sie quasi von hinten auf die Welle gucken und nicht von vorn. Es ist also alles in Ordnung. Etwas Verwirrung gehört bei Elektrischen Maschinen immer dazu -- sonst könnte jeder mitreden, der die Grundlagen der Elektrotechnik hinter sich hat ... ;-)
Hallo Dima, danke. Das ist so gemeint, dass du selbst dich in Gedanken auf diesen Drehpfeil setzt, und dich mit ihm mitdrehst. Daher blickst du dann auf einen _konstanten_ Magnetfeldzeiger. Diesen Zeiger kannst du dir auch als einen sich drehenden Stabmagneten vorstellen. (Wenn man in einem Karussel sitzt, steht das Karussel still und die Welt dreht sich.)
4 Minuten TH-cam Video erklärt mehr als eine 3-stündige Uni Vorlesung... Hut ab!
Danke, das freut mich. Bei uns ist aber nach 90 min Schluß ... ;-)
Hab ich mir auch grad gedacht.
Danke, geiler Typ
Sehr gut
Echt gut erklärt!
Vielen Dank
Super erklärt. Danke :)
Bitte schön :)
Bei uns wurde an der Uni einfach nur die Formel mit den komplexen Variablen an die Tafel geklatscht. Dann erwartet man, dass man das sofort versteht ist ja logisch.
Tolle animation!
Danke, Ben. Es ist richtig, dass Du selbst auf die Suche gegangen bist, wenn es etwas nicht klar ist. Man kann auch den Prof oder den Assistenten "ausquetschen", falls man nicht weiterkommt. Viel Erfolg beim Studium!
Nur des Verständnisses halber:
Die Addition der Spannungen zum Raumzeiger ist eine betragsmäßige Addition, da sich bei einer "normalen" Addition aufgrund des 120° Versatzes die Spannungen zu jedem Zeitpunkt zu Null ergänzen müssten? Das erklärt dann auch direkt, warum der Spannungszeiger über die Zeit konstant ist.
Diese betragsmäßige Addition liefert mir also einen Raumzeiger, der aufgrund der ständigen Richtungsänderung der Spannungen aufgrund der zugrunde liegenden, schwingenden Sinuskurven eine räumliche Drehbewegung zeigt. Die Integration dieses Raumzeigers führt mich zum Raumzeiger des magnetischen Flusses.
Der magnetische Fluss zeigt als Raumzeiger wiederum ebenfalls eine räumliche Drehbewegung, was mir erklärt, warum in Drehstrommaschinen rein über das magnetische Feld eine roatorische Bewegung erzeugt werden kann, ohne dabei roatorische mechanische Komponenten verbauen zu müssen.
Denn wenn ich eine bestromte Spule in einem konstanten Magnetfeld betrachte, habe ich aufgrund der Bestromung bewegte Ladungsträger, die sich in einem konstanten magnetischen Feld befinden, was dann eine Lorentzkraft zur Folge hat, bzw. besser gesagt ein aus der Lorenzkraft resultierendes Kräftepaar an der Spule. Und dieses erzeugt mir dann die Rotationsbewegung der Spule.
Meine Spule wiederum, die sich aufgrund der Lorentzkraft bewegt, betrachte ich dann quasi als mitbewegenden Beobachter, sodass ich eben davon ausgehen kann, dass die Spule ein konstantes Magnetfeld sieht (weil sie sich synchron - je nach Last eben - mit dem Raumzeiger des magnetischen Flusses bewegt).
Ist das soweit ungefähr die richtige Denkweise?
Hallo Thomas,
soweit ist alles korrekt. Nur kleine Begrifflichkeiten möchte ich präzisieren.
Die betragsmäßige (wertmäßige) Addition der drei Sinusspannungen ergibt Null. Der drehende Raumzeiger entsteht durch die ZEIGER-Addition, also die vektorielle Addition der drei Spannungen.
Die Interpretation der Kraftwirkung über die Lorentzkraft ist völlig korrekt, läßt aber nur eingeschränkt die Deutung der permanterregten Synchronmaschinen (Servo-Drives) zu, wie wir sie beispielsweise in unseren heutigen Hochleistungsrobotern und E-Cars finden. Einfacher (und allgemeiner) ist, sich die Wechselwirkung zweier Magneten anzuschauen. Das drehende Magnetfeld ist ein rotierender Dauermagnet und der Läufer ist ein drehbar gelagerter Dauermagnet. Und siehe da, es geht auch ohne Lorentzkraft. ;-) (Der Kern der Lorentzkraft ist auch die Interaktion zweier Magnetfelder, eins davon von einem Strom hervorgerufen ...)
Schließlich läßt sich das drehende Magnetfeld in der Maschine einfach als Rückübersetzung des (ursprünglich) drehenden Magneten im Generator interpretieren. Das macht es u. U. für das Gesamtverständnis einfacher, warum sich da etwas dreht.
@@quellstrom Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das mit der betragsmäßigen Addition oben im Kommentar von mir ist natürlich Quatsch. Es ergibt sich der Raumzeiger aus der vektoriellen Addition der drei Spannungen (quasi vorzeichenabhängige Darstellung der Einzelspannungen als Vektor und diese anschließend dann zu einem überlagerten "Ersatzzeiger" zusammengefasst). Das sieht man schließlich schön aus dem Video. Danke für den entsprechenden Hinweis.
Der Input der Vorstellung mit Magneten sowie die Betrachtung als Rückübersetzung zum Magneten im Kraftwerkgenerator ist ebenfalls sehr hilfreich.
Tolle Videos und super Input.
Gutes Video. Insbesondere: keine "äh"'s. Inhaltlich sehr gut. Kompliment.
Danke, Max ... ;-)
Hallo, könnten Sie bitte ein Video zur Raumzeigermodulation/Vektorregelung für Motoren machen?
Danke der Nachfrage. Space Vector Modulation hier: th-cam.com/video/5x73LjZQ21o/w-d-xo.html
Ich hab' was da, auch zur Controllerprogrammierung. Muß ich mal sehen, wann es paßt ...
Tolle Animation, schwer zu verstehen wenn das System linksdrehend ist und plötzlich von einem rechtsdrehenden Drehfeld die Rede ist. Muss man sich so vorstellen wie ein Fahrgeschäft mit Drei Gondeln, die sich unabhängig vom linksdrehenden Mittel Punkt vom Arm (Raumzeiger) ausgesehen, nach rechtsdrehen.
Danke, MrNayru, die Phasen L1, L2, L3 bewirken ein linksdrehendes (mathematisch positiv drehendes) Drehfeld. Dieses führt zu einem rechtsdrehenden Motor.
Nicht nachdenken, akzeptieren ... :-)
@@quellstrom Sowie ich das verstanden habe, hängt das mit den Strom durch die Elektro-Magneten zusammen. Geht der Strom quasi linksherum durch drei Magneten (120°) die um einen Rotor positioniert sind. Dann würde sich dieser Rotor eben dann durch die An- und Abstoßungskräfte der Magneten nach Rechtsdrehen.
Hallo MrNayru, sorry, da hast Du mich komplett mißverstanden.
Die Darstellung im Video ist korrekt: Linksdrehung. Die Motordrehrichtung wird durch Sehen auf die Welle bestimmt. Diese ist standardmäßig rechtsherum. Das ist eine (willkürliche) Festlegung.
Tatsächlich dreht sich sich das Magnetfeld im Motor, wie im Video gezeigt. Allerdings bewickeln die Maschinenbauer ihre Motoren so, dass sie quasi von hinten auf die Welle gucken und nicht von vorn.
Es ist also alles in Ordnung.
Etwas Verwirrung gehört bei Elektrischen Maschinen immer dazu -- sonst könnte jeder mitreden, der die Grundlagen der Elektrotechnik hinter sich hat ... ;-)
Super Video!
Was könnte in der realen Welt dieser "Beobachter" sein bzw als was könnte ich mir diesen Beobachter vorstellen?
Hallo Dima,
danke. Das ist so gemeint, dass du selbst dich in Gedanken auf diesen Drehpfeil setzt, und dich mit ihm mitdrehst. Daher blickst du dann auf einen _konstanten_ Magnetfeldzeiger. Diesen Zeiger kannst du dir auch als einen sich drehenden Stabmagneten vorstellen. (Wenn man in einem Karussel sitzt, steht das Karussel still und die Welt dreht sich.)
Rotierende rotierarnd
Muß man das verstehen? :-)