Digitalisierung bei Rittal: so arbeiten Mensch und Maschine im neuen Industrie-4.0-Werk

Live aus der nagelneuen und komplett vernetzten Schaltschrank-Fertigung von Rittal in Haiger: Erfahren Sie von Rittal-Produktions-Chef Carsten Röttchen, aus welchen Gründen Rittal seine Fertigungen digitalisiert und wie das funktioniert, warum man Industrie 4.0 nicht von der Stange kaufen kann, warum menschliches Wissen in der smarten Fabrik weiterhin gefragt ist und wie man Lieferanten beim Thema Industrie 4.0 integriert.
www.produktion.de -

[@kurtklein8240]

Wenn der Roboter die Sachen alle selbst produziert, soll er sie doch auch kaufen! Es leben die Selbstdenker!

[@Jens_Heinich]

Klar geht eine voll digital vernetzter Betrieb mit Arbeitsplatz Einbußen einher. Es sind nur wenige Leute, die drüber schauen und Wartungsarbeiten realisieren. Gute Programmierer ersetzen den Betriebsleiter, denn nur die können umsetzen was gebraucht und von Nöten ist.

[@ProduktionDe]

Vielen Dank für Ihr Feedback! Haben Sie denn konkrete Beispiele für Unternehmen, bei denen die Digitalisierung für Arbeitsplatzabbau gesorgt hat? Daran wären wir definitiv interessiert.

[@Jens_Heinich]

Produktion Ja, Ich fange da gleich mal an:
DKK Scharfenstein - wurde weg rationalisiert. MZ Zschopau auch. Da waren bis Mitte der 90er Jahre 10.000 Mitarbeiter angestellt. Wir haben hier in der Region immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Die Menschen wurden mit einem Alter von 55 Jahren in Ruhestand versetzt. Jüngere haben eine hohe Abfindung bekommen und und sind massenweise in den „goldenen Westen“ gegangen.
Waschmaschinen, Kühlschränke sowie Motorräder läuft die Produktion im Ausland weiter. Die Werkhallen sind weitestgehend automatisiert.
Nach der Jahrtausendwende haben wir ein Werk Convertronic Drebach aufgebaut. Da haben wir für die neuen Funkmasten die Elektronik geliefert, die unter anderem bei einem Stromausfall weiter funktionieren. Irgendwann sind alle Funkmasten ausgestattet so dass, das mobile Internet deutschlandweit ihren Dienst aufnahm. Die Fabrik wurde daraufhin verkauft.
Außerdem sind heute alle Papierverarbeiteten Betriebe zu 100% voll digitalisiert. Außer wenige, die zu nostalgischen Zwecken weiter laufen. Man will ja auch was zeigen, wie damals gearbeitet wurde. 10.000 Werbeflyern selber kreieren und die dann digital ins Netz zu stellen per Paypal bezahlen, sind die nach 5 Tagen mit der Post eingetroffen. 200 Fotos digital ins Netz gestellt - nach 3 Tagen hat der Postbote geklingelt, alles angekommen.
Hier sieht man mal das dieser Industriezweig bereits die Industrie 4.0 voll umgesetzt hat. Es gibt nur ein paar Service-Mitarbeiter, die Wartungsarbeiten durchführen. Das wars dann aber auch schon. Die Papierindustrie ist voll mit dem Internet vernetzt. Alle Nachrichten Agenturen hängen da drin. Wenn In der Weltgeschichte sich was bewegt, ist das in Kürze am nächsten Morgen in der Zeitung.
Da gibt es keine Schriftsetzer mehr.

[@ProduktionDe]

@@Jens_Heinich vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Wir werden das gerne bei unserer nächsten Recherche zu diesem Thema berücksichtigen. Können wir Sie per E-Mail erreichen, wenn wir weitere Informationen benötigen? Am besten melden Sie sich unter [e-mail]

[@yusufdumanoglu9796]

Die Qualität der Arbeit in Zukuft wird sich ändern, was jetzt schon der Fall ist. Alleine aus ergonomischen Gründen ist eine Automatisierung von Produktionsprozessen notwendig. Wer will denn noch von den anwachsenden Generationnen schwere Materialien heben oder tragen?
Nicht zu vergessen ist dass die neue Genrationen ja schon mit digitalen Medien aufwachsen und keine Probleme haben werden sich in einem voll digitalisirtem Betrieb zurecht zu finden. Also keine Panik...