Nei säget sölle mir | „Change“ Konzert 2024 | kenSing

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  • เผยแพร่เมื่อ 6 ก.พ. 2025
  • Am 24. November 1972 kommt der Schweizer Liedermacher Mani Matter bei einem Autounfall ums Leben. Zwei Monate davor ist sein Freund Fritz Widmer bei ihm zu Besuch. Er erinnert sich:
    „Dr Mani isch mir ufgrägt entgäge gloffe u het grüeft, er wöi mer es nöis Chanson vorspile, aber er chönns no nid so guet. Sälte isch mir eis vo sine Chansons vom erschte Vers an so töif idrunge.
    nei säget sölle mir vo nüt meh andrem tröime
    mir wo müesse läben i de gottvergässne stedt
    Das isch nid nur e Schritt gsi, das isch e Rutsch gsi übers bisher Gschaffne use. Das isch nüme banal gsi, nüm hüslichs oder persönlichs Missgschick, sondern es Unbehage am Läbe, am ‚so sölle läbe‘, am ‚so müesse läbe‘, vorem Hintegrund vor ganze Mönschheitsgschicht.
    We de Mani i früehere Chansons philosophische Frage agschnitte het, da si si immer in alltägliche groteske Fable ichleidet gsi, demit z unkritische und z aspruchsvoll Publikum zfride gsi si. Bi däm Lied aber isch es andescht gsi. Hie isch z vertroute, letztlich beruhigende usblibe. Me isch is Leere gheit.“
    „Mani kam mir aufgeregt entgegen und rief, er wolle mir ein neues Chanson vorspielen, aber er könne es noch nicht so gut. Selten ist mir eines seiner Chansons vom ersten Vers an so tief eingedrungen.
    nein sagt, sollen wir von nichts mehr anderem träumen
    wir, die leben müssen in den gottvergessenen städten
    Das war nicht nur ein Schritt; das war ein Rutsch über das bisherige Schaffen hinaus. Es war nicht mehr banal, nicht mehr häusliches oder persönliches Missgeschick, sondern ein Unbehagen am Leben, am So-leben-sollen und So-leben-müssen vor dem Hintergrund der ganzen Menschheitsgeschichte.
    Hatte Mani Matter in früheren Chansons philosophische Fragen angeschnitten, waren sie immer in alltäglich-groteske Fabeln eingekleidet, um das unkritische wie das anspruchsvolle Publikum zufrieden zu stellen. In diesem Lied war es anders. Aus blieb das Vertraute, letztlich Beruhigende. Man fiel ins Leere.“
    On November 24, 1972, Swiss singer-songwriter Mani Matter died in a car accident. Two months earlier, his friend Fritz Widmer had visited him. He recalls:
    “Mani came excitedly towards me and shouted that he wanted to play a new chanson for me, but hadn’t practised it much yet. Rarely has one of his chansons struck me so deeply from the very first verse:
    is there nothing greater we should dream of
    us who have to live in godforsaken cities
    This was no small step; this was a milestone beyond Mani’s prior works. The material was no longer mundane, about domestic or personal misfortune. Instead it expressed an unease about life, about ‘how one should’ and ‘how one must’ live, against the backdrop of the whole of human history. When Mani had touched on philosophical questions in earlier chansons, they had always been clothed in everyday grotesque fables, to satisfy both uncritical and demanding audiences. This song was different: It lacked the familiar, ultimately reassuring element. One fell into the void.”
    Original: Mani Matter
    Arr. Adrian Schmid
    Ton: Beat Luginbühl, downstairs-studio.ch
    Schnitt: Patrik Fimml
    www.kensing.ch

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