Waldviertler G'schichten ... Im Planbetrieb von Groß Gerungs nach Gmünd NÖ

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  • เผยแพร่เมื่อ 5 ก.ย. 2024
  • Nun - Videos von den Waldviertler Schmalspurbahnen sind durchaus keine Rarität, dessen ist sich auch der Autor bewußt. Aber bewegte Bilder aus der Zeit des Planbetriebes vor 2001 sind doch eher nicht ganz so häufig anzutreffen, und so kann dieser Film trotzdem eine interessante Ergänzung zu dem sein, was man vielleicht schon kennt.
    Es ist schön, daß man nach Groß Gerungs auch heute noch mit dem Touristikzug fahren kann. Doch es gibt halt diesen kleinen feinen Unterschied zum Planbetrieb, wo alles unverfälscht, authentisch ist, wo die Bahn sich so darstellt, wie sie einmal erschaffen wurde und über Jahrzehnte ihren Dienst tat.
    Diese Jahrzehnte des Daseins für die Allgemeinheit wurden im März 1903 eingeläutet, als der erste Zug von Gmünd NÖ Groß Gerungs erreichte. Bereits am 09.08.1902 war schon Großpertholz ans Netz angebunden worden, der gebirgige Südabschnitt nahm etwas mehr Zeit in Anspruch.
    Die wohl größte Veränderung in der Geschichte der Waldviertler Schmalspurbahnen brachte im Ergebnis des Ersten Weltkrieges der Vertrag von Saint-Germain, der die Grenzen zwischen Österreich und der Tschechoslowakei verschob. Im Zuge dessen wurde Gmünd eine "geteilte Stadt", der bisherige Hauptbahnhof lag nun in der Tschechoslowakei und dieser Stadtteil hieß fortan České Velenice. Der Ausgangspunkt beider Bahnen lag also nun im Ausland. Es gelang, das für die ersten Jahre vertraglich zu regeln, parallel wurde aber eilig an einem neuen Bahnhof Gmünd NÖ in Höhe des bereits bestehenden Bahnhofs Gmünd Stadt gearbeitet. Dieser ging 1922 in Betrieb und die Schmalspurbahnen wurden dorthin verschwenkt, wo auch für sie ein komplett neuer Bahnhof entstand. Wir können die Situation am Ende des Videos noch gut nachverfolgen. Auf eine Besonderheit, den Nordast betreffend, werden wir näher eingehen, wenn wir diesen vorstellen.
    Die Schmalspurbahnen wurden wie in Österreich üblich in der "bosnischen Spur" 760 mm ausgefertigt. Der Güterverkehr wurde von Anfang an mit Rollwagen abgewickelt, was seinerzeit sehr modern war. In dieser Gegend ist die Glasindustrie sehr verbreitet und war bedeutender Bahnkunde. Doch auch Holzabfuhr und die üblichen Empfangsgüter Kohle, Baustoffe etc. hielten das Aufkommen konstant.
    Im Reiseverkehr war "alles gut", so lange es noch keine Konkurrenz durch den Kraftverkehr gab. Man nahm eben auch Umwege in Kauf, um zum Beispiel in die Bezirkshauptstadt Zwettl zu kommen. Mit zweimal Umsteigen in Gmünd und Schwarzenau war man da dabei, eine Reise von Groß Gerungs nach Zwettl konnte gut 4 Stunden zusammen bringen..
    Und da zeigt sich bereits das Dilemma, das beide Streckenäste der Waldviertler Schmalspurbahnen aufwiesen: Sie lagen "quer" zu den wichtigsten Verkehrsströmen. Sowohl vom Südast, dessen südlicher Teil konsequent nach Zwettl ausgerichtet ist, als auch der Nordast, wo es die Ausrichtung nach Waidhofen an der Thaya gibt, büßten mit dem aufkommenden Kraftverkehr und später der allgemeinen Motorisierung massiv Reisendenpotential in diesen Relationen ein. Hier konnte die Bahn einfach nicht mithalten, der Bus fuhr "über die Berge", was die Bahn nicht konnte...
    Unsere Südstrecke hatte jedoch von Anfang an auch ein hohes touristisches Potential, das man in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auszubauen begann. Auch gab es immer noch Schüler- und bescheidenen Berufsverkehr, auch individuellen Reiseverkehr innerhalb der Strecke und zum Übergang "in die weite Welt" in Gmünd NÖ.
    Es wurden in den 1980er Jahren auch noch Modernisierungen vorgenommen, die die Attraktivität der Strecke für den Allgemeinverkehr zumindest aufrechterhalten sollten. So kamen nun auch Triebwagen zum Einsatz, und abschnittsweise 60 km/h sind für eine - noch dazu gebirgige - Schmalspurbahn gar nicht schlecht.. Trotzdem blieb das Niveau der Inanspruchnahme niedrig, besonders in der nicht so touristisch attraktiven Jahreszeit.
    Zum Fahrplanwechsel am 09.06.2001 erfolgte die Einstellung des planmäßigen Reiseverkehrs nach Groß Gerungs, auch eine Zurücknahme nur für den Abschnitt bis Steinbach-Bad Großpertholz wurde verworfen. Wie lange hier noch Güterverkehr durchgeführt wurde konnte nicht aus Publikationen entnommen werden.
    Fortan war die Strecke Touristikbahn, was sich in den letzten Jahren des öffentlichen Reiseverkehrs bereits parallel entwickelt hatte. Es gab also keine verkehrslose Episode, allerdings konnte man nun nur noch an diversen Tagen fahren.
    In diesem Zustand ist die Strecke bis heute, und der Touristikverkehr erfreut sich großer Beliebtheit. Wünschen wir ihr ein langes Leben!
    Und nun geht's auf die Reise, ab Groß Gerungs nordwärts. Erst ein paar Kilometer bergauf, über die Europäische Hauptwasserscheide, und dann ständig abwärts nach Gmünd NÖ. Schmalspurflair zum Genießen - 'gute Fahrt'!
    Daten wie stets aus Wikipedia.

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