woche34 2003 Werzwischsammlung

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  • เผยแพร่เมื่อ 22 ธ.ค. 2024
  • Im Ferienprogramm der Stadt Waghäusel ist das Werzwisch-Sammeln schon immer ein fester Programmpunkt. So trafen sich auch diesmal wieder viele Kinder und Erwachsene am vergangenen Donnerstag um auf den Wiesen und im Wald nach den 13 Kräutern und Blumen zu suchen.
    Die Organisation der Sammlung hat in den letzten Jahren die Junge Union von Hugo Mahl übernommen. Die erste Station führt uns auf eine unscheinbare Wiese.
    Hier beginnt die Ernte der "Blutsträpflin". Für die Auswärtigen sei gesagt, es handelt sich um den "Großen Wiesenkopf".
    Als Badezusatz hilft das Kraut bei der Behandlung von offenen Wunden, Ausschlägen und Geschwüren. Bei Zahnfleischleiden und eitriger Angina gurgelt man die Krautdroge. Der Blutstrepflin-Tee soll für eine ausgezeichnete Verdauung sorgen.
    Man muss schon wissen, wo die gesuchten Pflanzen zu finden sind. Auf einer kleinen Lichtung im Wald wächst der "Monnstärk". Den Rainfarn findet man an Wegrändern oder Brachen. Er kann locker über einem Meter hoch wachsen.
    Seine Blütenköpfe entwickeln einen herben, kampferartigen Geruch. In der Naturheilkunde findet der Rainfarn gegen Darmparasiten, Gicht und Rheuma Verwendung. Allerdings muss man vorsichtig mit den Mengen umgehen, denn eine Überdosis kann gefährlich werden.
    Übrigens kann man die getrockneten Blätter und Blüten in Säckchen verpacken und damit Insekten und Motten vertreiben.
    Dort wo der Werzklee wächst, in lichten Wäldern auf feuchtem Boden, wachsen auch Brennnessel, wie vor allem die kleinen Kräutersucher erfahren mussten. Dennoch Augen zu und durch.
    Als Tee zubereitet wirkt der Wasserdost blutreinigend, menstruationsfördernd und kann als Brech- und Abführmittel eingesetzt werden.
    Wir sind bereits an der letzten Sammelstelle angekommen. Den Pfefferminz riecht man sofort.
    Ich muss wohl nicht erwähnen, dass auch sie zu den Heilpflanzen zählt.
    Sie wirkt krampflösend, gallentreibend, verdauungsfördernd, entzündungshemmend und schmerzstillend. Ein Universalkraut, das auch bei Blähungen, Gallenleiden und Erkältungen seine Wirkung nicht verfehlt.
    Die restlichen neun Kräuter des Wiesentaler Werzwisch sind in der freien Natur nur schwer zu finden und stehen zudem meist unter Naturschutz.
    Deshalb werden sie in heimischen Gärten angebaut und den Teilnehmern nach der Kräuter-Sammlung zur Verfügung gestellt.
    Wie Hugo Mahl erklärte, soll der Werzwisch auf einen uralten christlichen Brauch zurückführen. Als die Mutter Gottes starb, legte man sie, wie es damals üblich war in ein Höhlengrab. Am Tag darauf besuchten die Apostel das Grab. Es war leer.
    Anstelle des Leichnahms lagen Blumen und wohlriechende Kräuter. Für die Gläubigen stand fest, Maria, die Mutter Gottes, war in den Himmel aufgefahren. Deshalb werden heute noch die Gewürzpflanzen gesammelt, zu einem Strauß gebunden und an Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht.
    Nach der Weihe hängt man den Werzwisch im Speicher auf.
    Er soll das Haus vor Blitz und Unwetter schützen. Früher, als bei uns die Landwirtschaft und Viehhaltung noch ausgeprägter war, wurde auch im Stall ein Werzwisch zwischen die Balken gesteckt. Dort sollte das Gebinde die Kühe vor Krankheiten schützen.
    Noch heute erzählt man, dass erkrankte Kühe mit dem Werzwisch behandelt wurden. Man warf den Strauß in einen Eimer mit heißem Wasser und gab es der kranken Kuh zum trinken. Hatte diese Maßnahme keinen Erfolg, wurde die Kuh geschlachtet.

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