Gibt es dann nicht einen Anreiz für die EE sich nicht so stark zu vergrößern, damit sie nie ganz die Nachfrage decken und somit quasi immer die Marge mitabgreifen? 🤔
Das wäre nur bei einem gesamten Energiemarkt Kartell oder Monopol überhaupt möglich. Da es aber so viele verschiedene Anbieter gibt stehen diese alle in Konkurrenz zueinander und werden also so lange mit den Erneuerbaren aufrüsten bis Grenzerlös=Grenzkosten
Die Frage verstehe ich nicht. Aber vielleicht kann ichs beantworten: Es besteht Einspeisevorrang für EE-Strom. Diese werden vom Netzbetreiber abgenommen und an der Börse verkauft. Die Kohle steckt er sich nicht in die Tasche. Damlt wird die EEG-Vergütung kompensiert. Wenn er ÜNB unter Wert verkauft, bekommt er den Rest vom Staat ausgeglichen....
Hier mal 2 Fragen: Zunächst einmal herzlichen Dank für die wohlstrukturierte und verständliche Erklärung. Frage 1: Was passiert, wenn so gerade kein Erdgasstrom gebraucht wird? Wenn ich ein Atomkraftwerk oder Kohlekraftwerk hätte, würde ich eine Panne in einer Trafostation oder sonst irgend etwas vortäuschen, so dass ich 2% weniger produzieren kann und auf jeden Fall mindesten 1 Gaskraftwerk sich einschalten muss. Ergebnis wäre: Ich verkaufe nicht mehr 20 GW zu 10 Cent pro kWh sondern 19,6 GW zu 30 Cent pro kWh. Frage 2: Nehmen wir wieder an, wir in Deutschland kämen so gerade ohne Gaskraftwerke aus aber Frankreich braucht 2 GW von uns. Wir müssten dann Gaskraftwerke aktivieren. Bekommen nun alle deutschen Kraftwerke den Preis pro kWh eines Gaskraftwerkes, weil Frankreich von uns 2 GW braucht? Bzw. müssen nun alle deutschen Verbraucher schätzungsweise den dreifachen Einkaufspreis für Strom zahlen, weil Frankreich 2 GW zu wenig hat?
Die Merit-Order Sollte man am Wochenmarkt einführen; 1 Ei kostet beim günstigsten Bauern 25 Cent, bei Teuersten 5 Euro. Sie kaufen bei 25Cent Bauern 10 Eier, und bezahlen dann; 50 Euro.
Danke für die guten Videos! Kann Ich meinen Pv Strom Zeit unabhängig am otc Markt verkaufen? (Also abends auch wenn der Strom Tags produziert wird oder automatisch bei Produktion) Und wo erhalte ich Zugang zum otc Markt?
Hallo ich bin wohl etwas spät dran aber ich habe eine Frage. Ich habe gelesen, dass Kraftwerke unterschiedlich lang brauchen um hochzufahren und deshalb Gas-Kraftwerke gut zu Wind/Solar passen, weil die schnell hoch/runterfahren. Wie passt das zu diesem Merit-Order Effekt? Sind die dargestellten Kraftwerke ohnehin dauerhaft am laufen und deshalb kann ein Atomkraftwerk oder Kohlekraftwerk dazugeschaltet werden, oder ist der Merit-Order Effekt eher eine Idealvorstellung und die Gaskraftwerke übernehmen bei einem Abfall der Wind/Solarenergie solange bis die Atomkraftwerke wieder ihre Leistung ins Netz einspeisen? Viele Grüße
Danke für die Erklärung ! 3 Überlegungen - wie stehst du dazu ? : Aus Sicht der billigen Stromproduzenten (auch PV und Wind) ist somit eine möglichst hohe Stromnachfrage optimal ! Warum reagiert der Endkonsumentenpreis so langsam ? Der Preis sInkt bei fallender Nachfrage (wie jetzt im Frühjahr) aber nicht - wird aber zu Beginn der Kühlsaison von dem jetzigen hohen Niveau aber wieder weiter steigen.
Vielen Dank! Wieso sind denn die Grenzkosten der EE > 0? Der EE-Strom ist doch (je nach Wetter,...) da oder nicht; die Grenzkosten hätte ich somit bei 0 gesehen (was gleichbedeutend damit wäre, dass der Strom kostenlos wäre, wenn wir uns komplett aus EE versorgen könnten)?!
Danke für die informativen Beiträge! Gibt es auch ein Geschäftsmodell für Batteriespeicher (z.B. in der Containergröße), oder bieten die immer zu teuer an? danke..
Ich danke! Batteriespeicher kann man im Bereich der Regelenergie (insbesondere als Teil eines virtuellen Kraftwerks) gut vermarkten. Praktisch zum Einspeichern bei Überlastungen (Mittags bei der Solarspitze) und zum Ausspeisen bei Unterdeckungen, weil in diesen Momenten die jeweilige Vergütung natürlich ganz gut wird.
Ich verstehe nicht wer die Nachfrage bestimmt. Strom wird doch nicht überproduziert, oder? Wenn alle Strom sparen sollte doch automatisch auch der Preis sinken?
Danke! Ich würde das eher andersherum aufzäumen. Die Merit Order ist eine reine Beschreibungslogik für "Wenn nur günstige Kraftwerke nachgefragt werden, ist der Strompreis niedriger. Es werden logischerweise immer die günstigsten Kraftwerke zuerst gefordert. Erst wenn die Nachfrage sehr hoch ist, kann der angebotene Preis höher sein und der Strom teurerer Kraftwerke wird auch gekauft. Durch die hohe Nachfrage steigt der gesamte Handelspreis (vgl. Strom-Börsenpreisindex PHELIX) und die günstigsten Kraftwerke werden deutlich höher vergütet als sie es anhand ihrer Kosten bräuchten." Die Strompreisfindung ist komplex und die Merit Order ist eben nur ein Teil davon, der die Einsatzreihenfolge von Kraftwerken beschreibt.
Vielen Dank Carsten. Erklärung hat mir sehr gut weitergeholfen. Trotzdem noch eine Frage: Wenn ich als erster Nachfrager zu einem günstigeren Preis z.B. für Grenzkosten aus EE ein Angebot abgebe, die Nachfrage aber größer ist, als das Mengenangebot aus EE, dann würde sich ja nach dem Merit-Order Effekt ein höherer Market Clearing Preis für alle Marktteilnehmer ergeben, da der Preis sich dann z.B. nach den Grenzkosten des Braunkohlekraftwerks richtet. Hier meine Frage: Bin ich in diesem Fall als Nachfrager an meine Mengenorder gebunden, obwohl sich der neu gefundenen Preis im Zweifel deutlich gegenüber Einstiegspreis erhöht hat? Freue mich auf deine Antwort. Herzlichen Gruß Barbara
Kommt bei allen Anlagen an, welche über die Strombörse vermarktet werden. Meist anlagen über 100kWp, da es bei diesen Pflicht ist. Man kann allerdings auch mit kleineren Anlagen in die Direktvermarktung (30-100kWp). Das machen auch derzeit einige, da der Börsen strompreis so stark gestiegen ist. Einfamilienhausanlagen werden in der Regel keinen Direktvermarktungsvertrag bekommen. Kosten - nutzen für den direktvermarkter lohnen sich nicht. Gleichzeitig sind die Direktvermarktungskosten ebenfalls gestiegen, da auch diese etwas vom Kuchen abhaben wollen.
Wo ist festgelegt, dass sich der Preis immer nach dem teuersten angefragten Kraftwerk-Preis richtet? Ich kann doch meinen Strom an der Spot-Börse kaufen - oder fließt dieser Effekt auch hier ein? Und in welchem Zeitraum wirkt sich dies aus? Ergo: gilt dies für den kurzfristigen Handel? -> Je Stunde / Je Viertelstunde wird ein Preis je nach Nachfrage festgesetzt -> somit müsste der Strom in den betriebsreichen Stunden teurer sein als in den betriebsarmen (macht ja auch Sinn) - und das aufgrund dessen, dass sich bspw. Kohle- & Gaskraftwerke bei der Produktion beteiligen müssen? Das würde ja auch dazu führen, dass viel weniger Strom von Kohle- & Gaskraftwerken benötigt wird -> Müssen diese dann ihren Strom teilweise mit Verlust verkaufen? Wenn wir diese jedoch für unsere Spitzenstunden brauchen, wäre das ziemlich unfair. Viele Grüße Chris
Die Merit-Order ist keine Vorgabe, sondern die Beschreibung dessen, was am Markt passiert :-) Es sieht eben so aus, dass viel Erneuerbarer Strom per Gesetz gefördert (und deswegen günstig) oder in massiver Überproduktion angeboten wird. Der EEG-Strom hat immer einen Abnahme-Vorrang und ist daher an erster Stelle (und ist wie gesagt per se recht günstig). Auf die einzelne kWh verteilt, produzieren Kernkraftwerke sehr günstig - durch jeweils kleinere Kapazitäten folgen dann Kohle und Gas (Umlage aller Produktionskosten auf die einzelne kWh, bei kleineren Kapazitäten werden die Kosten eben auf weniger kWh verteilt, daher wird die einzelne kWh dann teurer). Einfach zusammengefasst ergibt sich genau so die Reihenfolge, die in der Merit-Order beschrieben wird. Feste Vorgaben zur priorisierten Abnahme gibt es nur durch das EEG und das KWKG (Kraft-Wärme-Kopplung hat auch Vorrang), ansonsten ergibt sich das Handelsgeschehen eben durch den jeweils günstigsten Angebotspreis der Kraftwerke und Anlagenbetreiber. Angebot, Nachfrage und diverse weitere Faktoren spielen dann in den Strompreisindex (Phelix), welcher mal höher und mal niedriger ist. An den gekoppelt ergeben sich die konkreten Handelspreise für die diversen Produkte. Wenn so viel Nachfrage vorhanden ist, dass die Erneuerbaren und Kernkraft nicht reichen, werden auch Kohle-Kapazitäten angefragt, dann steigt der Strompreisindex und die Zuschläge für Auktionen und den Intradayhandel orientieren sich dann daran. Da die Kohle- und Gaskraftwerke nicht so besonders flexibel sind, laufen sie praktisch durchgehend (aber mit mal fallen und wachsenden Auslastungen) und konnten sich ja bestenfalls schon langfristig verkaufen. Wenn nicht, kriegen sie ihre Produktion womöglich kurzfristig zu minimalen oder negativen Preisen verkauft und haben dann Verluste. Wenn sie wirklich gebraucht werden, können sie sich gut vermarkten. Wenn die Erneuerbaren ordentlich laufen, häufen sich die Verluste bei den Konventionellen. Da sie nicht so besonders flexibel hoch und runter fahren können, ist das natürlich besonders schadhaft und wird immer gefährlicher für die Wirtschaftlichkeit.
@@EnergiewirtschaftEinfach Danke für die sehr ausführliche Antwort. Bedeutet das, dass sich alle Kraftwerke mit dem jeweiligen Preis am Index orientieren, welcher je nach Nachfrage + Angebot entsprechend steigt / sinkt (wenn die Nachfrage hoch ist, steigt der Index, da der Preis für die fossilen Betreiber höher ist [CO2-Zertifikate, Steuer....])? Somit haben regenerative Energien den Vorteil, dass sie bei hoher Auslastung entsprechend hohe Preise geltend machen können. VG
Zumindest, wenn man am öffentlichen Handel teilnimmt, orientiert man sich am Preisindex. An der Börse sowieso und das Marktgeschehen auf außerbörslichen Vermittlungsplattformen wird auch davon beeinflusst. Wenn man sich jedoch in einem direkten Liefervertrag befindet (z. B. Windpark an ein Gewerbegebiet oder 10% der Kraftwerkskapazität an einen Industriekonzern), dann kann man sich einen festen Preis im Vertrag festlegen - das ist dann zurecht unabhängig von Preisentwicklungen. Gleichzeitig kann man in diesen Verträgen (siehe "PPA") auch eine Preisschwankung anhand des Marktgeschehens einbauen, dann hätte der Preis auch darauf eine Wirkung.
Schon klar - aber warum wird das so gemacht? Stelle mir den Handwerker vor der ein Angebot abgibt ... und ha - das teuerste Angebot - wird zum Maßstab genommen 😊 Das ist doch zuviel des Guten; auch wenn es für die Energieversorger ein Anreitz ist in die günstigen erneuerbaren Energien zu investieren - vielleicht auch mal in Speicher wie früher wo das Wasser nachts in Speicherbecken hochgepumpt wurde.
Mhh da stellt sich mir die Frage der „Ausnutzung „ von einem Konzern. Ein teures eigenes GasKraftwerk bestimmt den Preis. Und Kern bzw. Windkraftwerke verdienen Und das Im gleichen Konzern. Das ist ein wenig wie ein Bierbrauer der gleichzeitig noch Kopfschmerztabletten verkauft.
Ein Schelm der böses dabei denkt. Das ist ja das ideale Modell um die Strompreise weiter steigen zu lassen. Die Betreiber der Gaskraftwerke bekommen ihre normale Vergütung und die anderen machen satte Gewinne. BEZAHLEN muss es der kleine Mann. Wahrscheinlich sind es teilweise sogar die gleichen Betreiber die überhaupt kein Ineteresse daran haben den Strompreis niedrig zu halten. Da schwillt mir persönlich der Kamm.
tja, das mit den "Betreibern" ist ja der Witz an der Sache. Natürlich haben die, die die vielen Wasserkraftwerke betreiben natürlich auch alle ein Gaskraftwerk in der Hinterhand.
Normalerweise sorgt das Prinzip dafür, dass die Preise sinken, da jedes Kraftwerk kosten hat, die nicht gedeckt werden, wenn kein Strom angenommen wird. Aber wenn nicht genug Strom verfügbar ist, dann muss eben teurerer dazu gekauft werden. Ja und Atomstrom weg, Kohlestrom weg. Was bleibt? Oh, Sonne scheint nicht immer, Wind weht nicht immer. Wer kümmert sich um die Grundlast? Bevor wir das geklärt haben, schalten wir erstmal alles ab.
Das Prinzip lässt sich aber missbrauchen, indem man günstige Kraftwerke unter einem Vorwand abschaltet und so das Zuschalten von teuren Kraftwerken erzwingt. Das führt dann zu steigenden Vergütungen, von denen alle profitieren. Damit kann man den Strompreis massiv nach oben manipulieren.
Aber wenn du ein Kraftwerk abschaltet, bietet jemand anderen den Strom an, den du nicht anbietest. Er weiß ja nicht, dass du eigentlich noch Energiekapazitäten hast und wird auf jeden Fall sein Energieangebot verkaufen wollen anstatt es auch zurückzuhalten.
@@TheJohkev Das stimmt. Aber oft ist es so, dass die Kraftwerke in einer Hand sind. Als großer Stromanbieter könnte ich ein günstiges Kraftwerk unter einem Vorwand abschalten und damit einen Strommangel verursachen. Nun wird mein kostenintensiven Gaskraftwerke angefordert und für alle Anbieter erhöht sich der Strompreis erheblich.
Hallo, gut erklärt, doch welche Folgen hat diese von Rot Grün 2002 eingeführte Regel für den Stromkunden? Mit der Einführung hat jeder Versorger sich ein Gaskraftwerk beschafft um damit seinen zu erzielenden Strompreis am Markt zu steigern. Heute wo Gas immer teurerer wird hat man nicht das geringste Interesse Gaskraftwerke vom Netz zu nehmen, den dann würde ja der der zu erzielende Gewinn einbrechen. Lizenz zum Gelddrucken! Oligarchen in Deutschland? Die Stromversorger?
Aha wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint verdienen die Ökostromanbieter am meisten. Was hat das mit Marktwirtschaft zu tun, insbesondere bei explodierenden Gaspreisen
Ökostromanbieter sind Versorger. Die Merit-Order betrifft Erzeuger/Vermarkter. Das sind unterschiedliche Unternehmen. Und nein, der Ökostromproduzent verdient an der gelieferten kWh. Die muss er nachweislich über seine Energiemengenbuchhaltung erzeugt und gemeldet haben.
Super erklärt, strukturiert, sehr gut nachvollziehbar und auf den Punkt - Chapeau
Vielen Dank für die tolle Erklärung!
Sehr gut erklärt!! vielen Dank Carsten
Sehr gut erklärt :)
Toll erklärt.
Wow super gut erklärt. Vielen Dank
Danke für die gute Erklärung ✌🏻🙏🏻
Top erklärt danke
Gut erklärt, danke dir👍🏼👍🏼
Danke! ☺☺
Gibt es dann nicht einen Anreiz für die EE sich nicht so stark zu vergrößern, damit sie nie ganz die Nachfrage decken und somit quasi immer die Marge mitabgreifen? 🤔
Du bist da an was ganz großem dran...
Das wäre nur bei einem gesamten Energiemarkt Kartell oder Monopol überhaupt möglich. Da es aber so viele verschiedene Anbieter gibt stehen diese alle in Konkurrenz zueinander und werden also so lange mit den Erneuerbaren aufrüsten bis Grenzerlös=Grenzkosten
Die Frage verstehe ich nicht. Aber vielleicht kann ichs beantworten:
Es besteht Einspeisevorrang für EE-Strom. Diese werden vom Netzbetreiber abgenommen und an der Börse verkauft. Die Kohle steckt er sich nicht in die Tasche. Damlt wird die EEG-Vergütung kompensiert. Wenn er ÜNB unter Wert verkauft, bekommt er den Rest vom Staat ausgeglichen....
Warum muss man den teuersten Preis nehmen und kann nicht z.B. den Durchschnitt nehmen?
Hier mal 2 Fragen:
Zunächst einmal herzlichen Dank für die wohlstrukturierte und verständliche Erklärung.
Frage 1: Was passiert, wenn so gerade kein Erdgasstrom gebraucht wird? Wenn ich ein Atomkraftwerk oder Kohlekraftwerk hätte, würde ich eine Panne in einer Trafostation oder sonst irgend etwas vortäuschen, so dass ich 2% weniger produzieren kann und auf jeden Fall mindesten 1 Gaskraftwerk sich einschalten muss. Ergebnis wäre: Ich verkaufe nicht mehr 20 GW zu 10 Cent pro kWh sondern 19,6 GW zu 30 Cent pro kWh.
Frage 2: Nehmen wir wieder an, wir in Deutschland kämen so gerade ohne Gaskraftwerke aus aber Frankreich braucht 2 GW von uns. Wir müssten dann Gaskraftwerke aktivieren. Bekommen nun alle deutschen Kraftwerke den Preis pro kWh eines Gaskraftwerkes, weil Frankreich von uns 2 GW braucht? Bzw. müssen nun alle deutschen Verbraucher schätzungsweise den dreifachen Einkaufspreis für Strom zahlen, weil Frankreich 2 GW zu wenig hat?
Ja super!! Danke vielmals, bin subscribed!!
Die Merit-Order Sollte man am Wochenmarkt einführen; 1 Ei kostet beim günstigsten Bauern 25 Cent, bei Teuersten 5 Euro.
Sie kaufen bei 25Cent Bauern 10 Eier, und bezahlen dann; 50 Euro.
Danke für die guten Videos!
Kann Ich meinen Pv Strom Zeit unabhängig am otc Markt verkaufen? (Also abends auch wenn der Strom Tags produziert wird oder automatisch bei Produktion)
Und wo erhalte ich Zugang zum otc Markt?
Hallo ich bin wohl etwas spät dran aber ich habe eine Frage.
Ich habe gelesen, dass Kraftwerke unterschiedlich lang brauchen um hochzufahren und deshalb Gas-Kraftwerke gut zu Wind/Solar passen, weil die schnell hoch/runterfahren.
Wie passt das zu diesem Merit-Order Effekt?
Sind die dargestellten Kraftwerke ohnehin dauerhaft am laufen und deshalb kann ein Atomkraftwerk oder Kohlekraftwerk dazugeschaltet werden, oder ist der Merit-Order Effekt eher eine Idealvorstellung und die Gaskraftwerke übernehmen bei einem Abfall der Wind/Solarenergie solange bis die Atomkraftwerke wieder ihre Leistung ins Netz einspeisen?
Viele Grüße
Danke für die Erklärung !
3 Überlegungen - wie stehst du dazu ? :
Aus Sicht der billigen Stromproduzenten (auch PV und Wind) ist somit eine möglichst hohe Stromnachfrage optimal !
Warum reagiert der Endkonsumentenpreis so langsam ?
Der Preis sInkt bei fallender Nachfrage (wie jetzt im Frühjahr) aber nicht - wird aber zu Beginn der Kühlsaison von dem jetzigen hohen Niveau aber wieder weiter steigen.
Vielen Dank! Wieso sind denn die Grenzkosten der EE > 0? Der EE-Strom ist doch (je nach Wetter,...) da oder nicht; die Grenzkosten hätte ich somit bei 0 gesehen (was gleichbedeutend damit wäre, dass der Strom kostenlos wäre, wenn wir uns komplett aus EE versorgen könnten)?!
Danke für die informativen Beiträge!
Gibt es auch ein Geschäftsmodell für Batteriespeicher (z.B. in der Containergröße), oder bieten die immer zu teuer an?
danke..
Ich danke! Batteriespeicher kann man im Bereich der Regelenergie (insbesondere als Teil eines virtuellen Kraftwerks) gut vermarkten. Praktisch zum Einspeichern bei Überlastungen (Mittags bei der Solarspitze) und zum Ausspeisen bei Unterdeckungen, weil in diesen Momenten die jeweilige Vergütung natürlich ganz gut wird.
Ich verstehe nicht wer die Nachfrage bestimmt. Strom wird doch nicht überproduziert, oder? Wenn alle Strom sparen sollte doch automatisch auch der Preis sinken?
Wirklich gut erklärt! Bin ich richtig, wenn ich sage, mit der Merit Order wird der Strompreis in einem Wettbewerbsmarkt ermittlet?
Danke! Ich würde das eher andersherum aufzäumen. Die Merit Order ist eine reine Beschreibungslogik für "Wenn nur günstige Kraftwerke nachgefragt werden, ist der Strompreis niedriger. Es werden logischerweise immer die günstigsten Kraftwerke zuerst gefordert. Erst wenn die Nachfrage sehr hoch ist, kann der angebotene Preis höher sein und der Strom teurerer Kraftwerke wird auch gekauft. Durch die hohe Nachfrage steigt der gesamte Handelspreis (vgl. Strom-Börsenpreisindex PHELIX) und die günstigsten Kraftwerke werden deutlich höher vergütet als sie es anhand ihrer Kosten bräuchten."
Die Strompreisfindung ist komplex und die Merit Order ist eben nur ein Teil davon, der die Einsatzreihenfolge von Kraftwerken beschreibt.
sau gut
Vielen Dank Carsten. Erklärung hat mir sehr gut weitergeholfen. Trotzdem noch eine Frage: Wenn ich als erster Nachfrager zu einem günstigeren Preis z.B. für Grenzkosten aus EE ein Angebot abgebe, die Nachfrage aber größer ist, als das Mengenangebot aus EE, dann würde sich ja nach dem Merit-Order Effekt ein höherer Market Clearing Preis für alle Marktteilnehmer ergeben, da der Preis sich dann z.B. nach den Grenzkosten des Braunkohlekraftwerks richtet. Hier meine Frage: Bin ich in diesem Fall als Nachfrager an meine Mengenorder gebunden, obwohl sich der neu gefundenen Preis im Zweifel deutlich gegenüber Einstiegspreis erhöht hat?
Freue mich auf deine Antwort.
Herzlichen Gruß
Barbara
Das würde mich auch interessieren ;-) @Barbara: Hast du eine Antwort auf deine Frage? Danke dir!
Übernehm ich doch gleich mal 1 zu 1 für meine mündliche Abschlussprüfung:-D
Meine Frage: kommt die Marge bei privaten Besitzern von solaranlagen an? Oder nur größeren, kommerziellen solarkraftwerken?
Kommt bei allen Anlagen an, welche über die Strombörse vermarktet werden. Meist anlagen über 100kWp, da es bei diesen Pflicht ist.
Man kann allerdings auch mit kleineren Anlagen in die Direktvermarktung (30-100kWp). Das machen auch derzeit einige, da der Börsen strompreis so stark gestiegen ist. Einfamilienhausanlagen werden in der Regel keinen Direktvermarktungsvertrag bekommen. Kosten - nutzen für den direktvermarkter lohnen sich nicht. Gleichzeitig sind die Direktvermarktungskosten ebenfalls gestiegen, da auch diese etwas vom Kuchen abhaben wollen.
@@tomjakob3622 danke
Wo ist festgelegt, dass sich der Preis immer nach dem teuersten angefragten Kraftwerk-Preis richtet? Ich kann doch meinen Strom an der Spot-Börse kaufen - oder fließt dieser Effekt auch hier ein? Und in welchem Zeitraum wirkt sich dies aus?
Ergo: gilt dies für den kurzfristigen Handel? -> Je Stunde / Je Viertelstunde wird ein Preis je nach Nachfrage festgesetzt -> somit müsste der Strom in den betriebsreichen Stunden teurer sein als in den betriebsarmen (macht ja auch Sinn) - und das aufgrund dessen, dass sich bspw. Kohle- & Gaskraftwerke bei der Produktion beteiligen müssen?
Das würde ja auch dazu führen, dass viel weniger Strom von Kohle- & Gaskraftwerken benötigt wird -> Müssen diese dann ihren Strom teilweise mit Verlust verkaufen? Wenn wir diese jedoch für unsere Spitzenstunden brauchen, wäre das ziemlich unfair.
Viele Grüße
Chris
Die Merit-Order ist keine Vorgabe, sondern die Beschreibung dessen, was am Markt passiert :-)
Es sieht eben so aus, dass viel Erneuerbarer Strom per Gesetz gefördert (und deswegen günstig) oder in massiver Überproduktion angeboten wird. Der EEG-Strom hat immer einen Abnahme-Vorrang und ist daher an erster Stelle (und ist wie gesagt per se recht günstig).
Auf die einzelne kWh verteilt, produzieren Kernkraftwerke sehr günstig - durch jeweils kleinere Kapazitäten folgen dann Kohle und Gas (Umlage aller Produktionskosten auf die einzelne kWh, bei kleineren Kapazitäten werden die Kosten eben auf weniger kWh verteilt, daher wird die einzelne kWh dann teurer).
Einfach zusammengefasst ergibt sich genau so die Reihenfolge, die in der Merit-Order beschrieben wird.
Feste Vorgaben zur priorisierten Abnahme gibt es nur durch das EEG und das KWKG (Kraft-Wärme-Kopplung hat auch Vorrang), ansonsten ergibt sich das Handelsgeschehen eben durch den jeweils günstigsten Angebotspreis der Kraftwerke und Anlagenbetreiber.
Angebot, Nachfrage und diverse weitere Faktoren spielen dann in den Strompreisindex (Phelix), welcher mal höher und mal niedriger ist. An den gekoppelt ergeben sich die konkreten Handelspreise für die diversen Produkte. Wenn so viel Nachfrage vorhanden ist, dass die Erneuerbaren und Kernkraft nicht reichen, werden auch Kohle-Kapazitäten angefragt, dann steigt der Strompreisindex und die Zuschläge für Auktionen und den Intradayhandel orientieren sich dann daran.
Da die Kohle- und Gaskraftwerke nicht so besonders flexibel sind, laufen sie praktisch durchgehend (aber mit mal fallen und wachsenden Auslastungen) und konnten sich ja bestenfalls schon langfristig verkaufen. Wenn nicht, kriegen sie ihre Produktion womöglich kurzfristig zu minimalen oder negativen Preisen verkauft und haben dann Verluste. Wenn sie wirklich gebraucht werden, können sie sich gut vermarkten. Wenn die Erneuerbaren ordentlich laufen, häufen sich die Verluste bei den Konventionellen. Da sie nicht so besonders flexibel hoch und runter fahren können, ist das natürlich besonders schadhaft und wird immer gefährlicher für die Wirtschaftlichkeit.
@@EnergiewirtschaftEinfach Danke für die sehr ausführliche Antwort. Bedeutet das, dass sich alle Kraftwerke mit dem jeweiligen Preis am Index orientieren, welcher je nach Nachfrage + Angebot entsprechend steigt / sinkt (wenn die Nachfrage hoch ist, steigt der Index, da der Preis für die fossilen Betreiber höher ist [CO2-Zertifikate, Steuer....])? Somit haben regenerative Energien den Vorteil, dass sie bei hoher Auslastung entsprechend hohe Preise geltend machen können.
VG
Zumindest, wenn man am öffentlichen Handel teilnimmt, orientiert man sich am Preisindex. An der Börse sowieso und das Marktgeschehen auf außerbörslichen Vermittlungsplattformen wird auch davon beeinflusst.
Wenn man sich jedoch in einem direkten Liefervertrag befindet (z. B. Windpark an ein Gewerbegebiet oder 10% der Kraftwerkskapazität an einen Industriekonzern), dann kann man sich einen festen Preis im Vertrag festlegen - das ist dann zurecht unabhängig von Preisentwicklungen.
Gleichzeitig kann man in diesen Verträgen (siehe "PPA") auch eine Preisschwankung anhand des Marktgeschehens einbauen, dann hätte der Preis auch darauf eine Wirkung.
Schon klar - aber warum wird das so gemacht? Stelle mir den Handwerker vor der ein Angebot abgibt ... und ha - das teuerste Angebot - wird zum Maßstab genommen 😊
Das ist doch zuviel des Guten; auch wenn es für die Energieversorger ein Anreitz ist in die günstigen erneuerbaren Energien zu investieren - vielleicht auch mal in Speicher wie
früher wo das Wasser nachts in Speicherbecken hochgepumpt wurde.
Mhh da stellt sich mir die Frage der „Ausnutzung „ von einem Konzern. Ein teures eigenes GasKraftwerk bestimmt den Preis. Und Kern bzw. Windkraftwerke verdienen Und das Im gleichen Konzern. Das ist ein wenig wie ein Bierbrauer der gleichzeitig noch Kopfschmerztabletten verkauft.
Ein Schelm der böses dabei denkt. Das ist ja das ideale Modell um die Strompreise weiter steigen zu lassen. Die Betreiber der Gaskraftwerke bekommen ihre normale Vergütung und die anderen machen satte Gewinne. BEZAHLEN muss es der kleine Mann. Wahrscheinlich sind es teilweise sogar die gleichen Betreiber die überhaupt kein Ineteresse daran haben den Strompreis niedrig zu halten. Da schwillt mir persönlich der Kamm.
tja, das mit den "Betreibern" ist ja der Witz an der Sache. Natürlich haben die, die die vielen Wasserkraftwerke betreiben natürlich auch alle ein Gaskraftwerk in der Hinterhand.
Normalerweise sorgt das Prinzip dafür, dass die Preise sinken, da jedes Kraftwerk kosten hat, die nicht gedeckt werden, wenn kein Strom angenommen wird. Aber wenn nicht genug Strom verfügbar ist, dann muss eben teurerer dazu gekauft werden.
Ja und Atomstrom weg, Kohlestrom weg. Was bleibt?
Oh, Sonne scheint nicht immer, Wind weht nicht immer. Wer kümmert sich um die Grundlast? Bevor wir das geklärt haben, schalten wir erstmal alles ab.
Das Prinzip lässt sich aber missbrauchen, indem man günstige Kraftwerke unter einem Vorwand abschaltet und so das Zuschalten von teuren Kraftwerken erzwingt. Das führt dann zu steigenden Vergütungen, von denen alle profitieren. Damit kann man den Strompreis massiv nach oben manipulieren.
Aber wenn du ein Kraftwerk abschaltet, bietet jemand anderen den Strom an, den du nicht anbietest. Er weiß ja nicht, dass du eigentlich noch Energiekapazitäten hast und wird auf jeden Fall sein Energieangebot verkaufen wollen anstatt es auch zurückzuhalten.
@@TheJohkev Das stimmt. Aber oft ist es so, dass die Kraftwerke in einer Hand sind. Als großer Stromanbieter könnte ich ein günstiges Kraftwerk unter einem Vorwand abschalten und damit einen Strommangel verursachen. Nun wird mein kostenintensiven Gaskraftwerke angefordert und für alle Anbieter erhöht sich der Strompreis erheblich.
Hallo, gut erklärt, doch welche Folgen hat diese von Rot Grün 2002 eingeführte Regel für den Stromkunden? Mit der Einführung hat jeder Versorger
sich ein Gaskraftwerk beschafft um damit seinen zu erzielenden Strompreis am Markt zu steigern. Heute wo Gas immer teurerer wird hat man nicht das
geringste Interesse Gaskraftwerke vom Netz zu nehmen, den dann würde ja der der zu erzielende Gewinn einbrechen. Lizenz zum Gelddrucken!
Oligarchen in Deutschland? Die Stromversorger?
Wie hätte sich Nord-Stream 2 auf die deutsche Merit-Order ausgewirkt?
Aha wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint verdienen die Ökostromanbieter am meisten. Was hat das mit Marktwirtschaft zu tun, insbesondere bei explodierenden Gaspreisen
Ökostromanbieter sind Versorger. Die Merit-Order betrifft Erzeuger/Vermarkter. Das sind unterschiedliche Unternehmen.
Und nein, der Ökostromproduzent verdient an der gelieferten kWh. Die muss er nachweislich über seine Energiemengenbuchhaltung erzeugt und gemeldet haben.
Für mich absolut unverständlich, dass der Gesetzgeber hier nicht regulierend eingreift.